Gesellschaftliche Zwänge

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Hamlet, Prince of Denmarke, 17. April 2015.

  1. Hamlet, Prince of Denmarke

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    Top Poster des Monats

    Hallo wieder einmal! :)

    Aus privaten Gründen beschäftigt mich gerade die Frage, wie sich gesellschaftliche Erwartungshaltungen auf unser eigenes Leben auswirken.

    In dem einen oder anderen Thread sprecht ihr darüber, dass Essstörungen in der Gesellschaft nicht verstanden werden. Ihr fühlt Euch missverstanden und schlussendlich ungerecht behandelt.

    Ich bitte schon vorab um Entschuldigung, wenn ich die eine oder andere von Euch falsch interpretiert haben sollte.

    Mir persönlich ist die Meinung meiner Umgebung wichtig. Gesellschaftliche Normen sind daher etwas, worüber ich mich nicht leicht hinwegsetzen kann.

    Wie geht es Euch mit den Meinungen Eurer Mitmenschen?

    Spielen diese Meinungen eine wichtige Rolle?

    LG,
    Hamlet.
     
  2. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    4
    36
    Dabei seit 1. November 2014
    Hallo Hamlet!

    Schön, dass du dich wieder einmal meldest.
    Wie geht es dir und wie läuft es mit deiner Freundin?
    Ich hoffe ihr könnt das tolle Frühlingswetter genießen!

    Möchtest du vielleicht erzählen, welche Gründe das sind?
    Wenn dir das unangenehm ist musst du natürlich nicht ins Detail gehen, aber ist z.B. ein berufliches Ereignis der Auslöser?

    Das ist sehr allgemein formuliert, kannst du vielleicht ein bisschen konkreter werden?
    Welche Normen meinst du? Das äußere Erscheinungsbild betreffend oder das Verhalten?

    Da wir Menschen zum Leben von sozialen Interaktion abhängig sind, sei es in der Schule oder auf der Arbeit, spielen die Meinungen unserer Mitmenschen immer eine gewisse Rolle. Wenn man große Selbstzweifel hat, wie es bei vielen Essgestörten der Fall ist, bekommt die Meinung anderer oft ein größeres Gewicht.

    Wie wichtig ist dir die Meinung deiner Mitmenschen? Würdest du dich verändern, um der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen?

    Viele Grüße und ein schönes, sonniges Wochenende!
    Opheliac
     
  3. Hamlet, Prince of Denmarke

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    Top Poster des Monats

    Im Mittelpunkt von Fortunas Gunst

    Hallo Opheliac!

    So eine freundliche Begrüßung habe ich mir gar nicht erwartet. :)

    Die Frage wie es mit meiner Freundin läuft, würde ich selber gerne beantwortet haben. :D

    Ich antworte mit einem Zitat aus Shakespeares Werk:

    "HAMLET
    Meine trefflichen guten Freunde! Was machst du, Güldenstern? Ah, Rosenkranz! Gute Burschen, wie gehts euch?

    ROSENKRANZ
    Wie mittelmäßigen Söhnen dieser Erde.

    GÜLDENSTERN
    Glücklich, weil wir nicht überglücklich sind.
    Wir sind der Knopf nicht auf Fortunas Mütze.

    HAMLET
    Noch die Sohlen ihrer Schuhe?

    ROSENKRANZ
    Auch das nicht, gnädger Herr.

    HAMLET
    Ihr wohnt also in der Gegend ihres Gürtels, oder im Mittelpunkte ihrer Gunst?

    GÜLDENSTERN
    Ja wirklich, wir sind mit ihr vertraut.

    HAMLET
    Im Schoße des Glücks? O sehr wahr, sie ist eine Metze. Was gibt es Neues?"

    Zum Frühlingswetter:

    Na ja. Leider konnte ich es nur zum Teil genießen, da ich beruflich teilweise auch an den Wochenenden eingespannt war.

    Du hast schon recht, wenn Du nach etwas mehr Details fragst. :)

    Es geht um zwischenmenschliche Beziehungen. Genauer gesagt um die Frage, wie groß darf der Altersunterschied zwischen Mann und Frau in einer Beziehung sein.

    Es gibt eine Menge an prominenten, bei denen der Mann um viele Jahre älter ist als die Frau. Wie ich festgestellt habe, kommt es auch bei "Otto-Normalverbraucher" vor.

    Aber trotzdem: Wenn ein Mann mehr als ein Dutzend Jahre älter ist als die Frau, so löst das zunächst Befremden aus.

    Ist das gerechtfertigt?

    Ich glaube, in letzter Konsequenz würde ich mich anpassen um gesellschaftlichen Norm zu entsprechen. Und zwar dann, wenn mir diese Normen ständig vorgehalten würden.

    Ich bin vermutlich zu schwach um über einen längeren Zeitraum meiner Umwelt Widerstand zu leisten.

    Bevor ich mich ändere, würde ich aber nach alternativen Wegen suchen. Dem Widerstand aus dem Weg gehen. Oder eben auch meine unmittelbare Umgebung überzeugen.

    An dieser Stelle erscheint mir eine Bitte um Entschuldigung angemessen. Ich habe dieses Gespräch gestartet und erst jetzt geantwortet.

    Es ging kaum schneller. Gestern war ich zu müde und vorgestern hatte ich keine Zeit.

    Am Wochenende hätte ich mir Zeit nehmen können. Die freien Minuten die ich hatte, habe ich aber anders verbracht. ;)

    Ich hoffe, Du hattest ein schönes Wochenende und einen angenehmen Wochenbeginn!

    Ganz liebe Grüße aus Österreich sendet
    Hamlet.

    PS: Ich vermute, dass die meisten von Euch in Deutschland leben.
     
  4. Gast

    Natascha

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    Top Poster des Monats

    Ich versuche mal auf die Frage "wie wichtig ist dir die Meinung der Anderen" zu antworten.

    Dafür finde ich es wichtig erstmal zu schauen was "Meinung", was "Andere" und was "wichtig" für mich bedeutet.

    Meinung bezeichnet die persönlichen Werte, Ansichten und Einstellungen. Das heißt, eine Person hat aufgrund eigener Erfahrungen und Glaubenssätze zu einer Thematik eine bestimmte Einstellung. Somit ist die Meinung subjektiv und aus dem eigenen Lebensverlauf erworben, was auch bedeutet, dass sie sich wieder verändern kann. Sie ist somit also flexibel, temporär und erhebt nicht den Anspruch auf Wahrheit.

    Wichtig heißt, dass etwas für das Leben des Menschen eine besondere Bedeutung hat. Auch das ist wieder subjektiv und temporär und kann nur von der Person selber als bedeutsam eingestuft werden.

    Andere bezeichnet Menschen, die von mir verschieden, andersartig sind.

    Also ist die Frage, die ich mir stelle: Wie bedeutsam sind die Werte und Ansichten von mir Verschiedenen für mein Leben?

    Da meine Freunde immer Menschen sind, die ähnliche Werte und Ansichten haben wie ich und darum nicht verschieden sind, schaue ich wie wichtig mir zum Beispiel die Meinung meiner Nachbarn, meines Chefs, meiner Verwandtschaft ist.

    Ich habe meine Werte und diese decken sich mit den Grundrechten jedes Menschen, weshalb ich immer wieder froh bin, in Deutschland zu leben (im Spiegel der jetzigen politischen Situation sogar noch mehr).
    Die Meinungen der Anderen haben für mich persönlich wenig Gewicht.
    Die Ansichten meines Chefs betrachte ich dann als wichtig, wenn sie notwendig für meine Arbeit ist. Dabei nehme ich die Meinung jedoch nicht für mich persönlich an, sondern nur für den Arbeitsbereich.
    Was die Nachbarn denken oder meinen ist für mein Leben nur dann relevant, wenn sie meinen Lebensbereich auch berühren. Wenn sie meine Frisur hässlich finden, dann ist das für mein Leben nicht relevant, da sich in meinem Leben nichts verändert, egal ob sie mich hübsch oder hässlich finden. Hingegen meine Partnerin sollte mich hübsch finden, da ich für sie attraktiv, also anziehend sein möchte, damit sie in meinem Leben bleiben möchte.

    Ich denke also, dass die Meinung Anderer in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich wichtig für mein Leben sind. Sie nehmen Einfluss auf mein Leben, aber ich steuere entscheidend mit, ob der Wert ihrer Anerkennung oder Abneigung für mein Leben viel wiegt.
    Die Darstellung von Medien sind ebenfalls nur breitgefächerte Ansichten um eine möglichst breite Palette von Adressaten zu erreichen. Ich lasse mich von den Medien gerne in unterschiedlichen Bereichen anstoßen, aber womit ich mich weiter beschäftige und wie viel Einfluss dies auf mein Leben nimmt, bestimme noch immer ich! Die Verantwortung liegt bei jedem selber. Übrigens obliegt es auch jedem, sich ganz den Milliarden von verschiedenen Meinungen komplett hinzugeben und somit sein Leben völlig für Andere herzugeben.
     
  5. Hamlet, Prince of Denmarke

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    Top Poster des Monats

    Andere Menschen

    Hallo Natascha!

    (Fast) schon ein wissenschaftlicher Ansatz. Die Vorgehensweise gefällt mir

    Natürlich stellt eine Meinung eine persönliche Ansicht dar. In wie weit Meinungen flexibel sind und keinen Anspruch auf Wahrheit erheben, hängt aber sehr stark von der Person ab, um dessen Einstellung es geht.

    ACK

    An dieser Stelle möchte ich festhalten, dass "Andere" in meinen Augen immer jene Gruppe von Individuen darstellt, die ungleich meiner selbst sind. Und das ganz unabhängig von deren Einstellungen.

    ACK

    Ähnliche Wertvorstellungen zu haben bedeutet nicht zwingend, dass man in allen Fragen des Lebens die gleiche Meinung vertritt. Das wäre sogar sehr ungewöhnlich.

    Man schließt Freundschaften mit Personen, die "ähnlich ticken" wie man selbst. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass man immer nur einer Meinung ist. ;)

    Wenn ich Dich recht verstehe, dann ist die Meinung Deiner Mitmenschen nur so weit von Bedeutung für Dich, als deren Meinung sich auf Deinen persönlichen Lebensbereich auswirkt.

    Ich glaube aber, dass wir Menschen uns sehr wohl auch von Meinungen anderer Beeinflussen lassen. Und zwar dann, wenn die Meinungen klar artikuliert werden.

    Dabei spielen Effekte, wie die sich selbst erfüllende Prophezeiung oder auch die kognitive Dissonanz eine Rolle.

    Wenn uns die anderen ein bestimmtes Weltbild "aufdrücken" dann werden wir es früher oder später wohl annehmen.

    Ich glaube nicht, dass sich ein Mensch den Ansichten einer Mehrheit vollkommen verschließen kann. Zumindest nicht auf Dauer.

    LG,
    Hamlet.

    PS: Ich bin positiv überrascht, dass doch noch jemand meinen Beitrag kommentiert hat. :)
     
  6. Gast

    Natascha

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    Top Poster des Monats

    Da ich keinerlei technische Erfahrungen habe, zitiere ich mal auf meine Weise ;)

    "(Fast) schon ein wissenschaftlicher Ansatz. Die Vorgehensweise gefällt mir"

    Ich muss diese Dinge immer etwas wissenschaftlicher angehen, denn dadurch werden mir die Inhalte etwas klarer und mein Hirn kommt Schritt für Schritt in die Gänge, wenn du verstehst was ich meine ;)

    "Natürlich stellt eine Meinung eine persönliche Ansicht dar. In wie weit Meinungen flexibel sind und keinen Anspruch
    auf Wahrheit erheben, hängt aber sehr stark von der Person ab, um dessen Einstellung es geht."

    Wenn ein Mensch seine persönliche Ansicht als die Wahrheit darstellt, ist er dann nicht eher als Fanatiker zu sehen? Was hat das dann noch mit einem realistischem Menschen gemein?

    "Ähnliche Wertvorstellungen zu haben bedeutet nicht zwingend, dass man in allen Fragen des Lebens die gleiche
    Meinung vertritt. Das wäre sogar sehr ungewöhnlich. Man schließt Freundschaften mit Personen, die "ähnlich ticken"
    wie man selbst. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass man immer nur einer Meinung ist."

    Das meinte ich damit auch nicht. Es geht mir eher um die gemeinsame Basis, auf welchen unterschiedliche Ansichten wachsen und sich bereichern. Wäre ich mit einem Menschen in jeder Gelegenheit ein und dergleichen Meinung, würde ich sie bereits als "Seelenzwilling" bezeichnen. Somit wäre diese Person eher wieder ein Teil von mir. Menschen, ohne gleicher Werte und gleicher Basis verstehe ich als "Andere", denn sie sind in den grundlegenden Aspekten von mir verschieden.

    "Wenn ich Dich recht verstehe, dann ist die Meinung Deiner Mitmenschen nur so weit von Bedeutung für Dich, als deren
    Meinung sich auf Deinen persönlichen Lebensbereich auswirkt."

    Richtig. Alles andere diskutiere ich gerne, lasse mich auch gerne auf Gespräche und Ansichten ein, aber sie haben keinen weiterführenden Einfluss auf mein Leben.

    "Wenn uns die anderen ein bestimmtes Weltbild "aufdrücken" dann werden wir es früher oder später wohl annehmen."

    Ich denke da klammerst du aus, dass jeder Mensch auch noch eigenes Denkvermögen und einen eigenen Willen haben. Wenn ich meine Ansicht habe und dies fest in meinem Leben fußt, können mir dutzende Menschen gegenüber stehen und anderer Meinung sein. Ich bestimme über meine Einstellung, mein Weltbild und meine Werte. Da können Medien etc. vortäuschen, wie böse bspw. andere Länder sind, deshalb werde ich nicht blind und werde dennoch meine eigene Sichtweise behalten. Evtl. nehme ich die Infos und informiere mich detaillierter, mache mir noch einmal Gedanken. Aber nur weil Millionen kluger Menschen sagen, die Erde ist eine Scheibe, hat sich die Erde und auch die Wissenschaft daran nicht angepasst.

    "Ich glaube nicht, dass sich ein Mensch den Ansichten einer Mehrheit vollkommen verschließen kann. Zumindest nicht
    auf Dauer"

    Es heißt auch nicht, dass ich mich vor anderen Meinungen verschließe, denn es würde bedeuten, dass ich lediglich andere Ansichten ausgrenze. Ich höre sie mir an. Ich setze mich damit auseinander. Aber ICH bestimme, in wie weit die Meinung mein Leben im wesentlichen beeinflusst und niemand sonst.

    LG, Natascha
     
  7. Gast

    Leananshee

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    Top Poster des Monats

    Natascha, ich kann dir nur recht geben. Zwar kann auch ich nicht behaupten, nur nach meinen eigenen Vorstellungen zu handeln und die Gesellschaft dabei völlig auszuklammern. Trotzdem bin ich der Meinung, wer geistig einigermaßen intakt bleiben möchte, sollte für sich selbst abwägen, inwiefern die gesellschaftlichen Zwänge für sich stimmig oder unsinnig sind.

    Dabei gehe ich erstens davon aus, dass der Betreffende sich überhaupt als Teil der Gesellschaft wahrnimmt und somit von ihren Richtlinien in irgend einem Maße betroffen ist oder diesen in seinem Handeln folgt. Empfände man sich nicht als dieser Gesellschaft zugehörig, so hätten deren Normen ja entweder keinerlei Relevanz, da sie abgelehnt oder nicht verstanden beziehungsweise von den Normen einer anderen Gesellschaft überschattet würden (etwa im Urlaub).
    Zweitens gehe ich davon aus, dass der Betreffende eine gewisse Moral besitzt. Auch wenn man vielleicht die Normen anderer nicht anerkennt (und nackt ins Büro geht, obwohl die gesellschaftliche Norm Kleidung verlangt), sollte man doch soweit Respekt vor dem anderen haben, dass man nicht einfach anfängt, Leute zu verprügeln. Da sollte man schon abwägen können, was Norm und sinnvoll ist und dies gegen unsinnige oder schädliche Zwänge abgrenzen können.

    Das ist natürlich ein ganz schön hohes Ziel, und wie lange man dies durchziehen wird ohne sich der Gesellschaft zu beugen, ist für mich letztendlich doch fraglich. Letzten Endes bleibt der Mensch ein soziales Wesen, das auf Interaktion mit anderen angewiesen ist - und die erfolgreiche Interaktion verlangt ja irgendwie auch allgemeine Normen, nach denen die entsprechende Gesellschaft sich richtet.
     
  8. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Ich finde gut, dass du darauf aufmerksam machst, dass gesellschaftliche "Zwänge" nicht nur negative Folgen nach sich ziehen.
    Im Endeffekt tragen gesellschaftliche Normen auch zum Schutz der Individuen bei, denn viele zwischenmenschliche Interaktionen können nicht durch das Rechtssystem geregelt werden.
    Es ist kein Verbrechen, einem älteren oder beeinträchtigten Mitbürger den Platz in der Bahn oder im Bus nicht abzutreten, aber die Gesellschaft legt es als ein Norm fest, schwächeren Personen zu helfen und die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen.

    Wenn man den Mensch als Herdentier betrachtet, dann wird ein Tier, also auch ein Mensch, dass sich abnorm verhält, aus der Herde gestoßen und vertrieben.
    Das ist ein natürlicher und normaler Schutzmechanimus, um das Wohl und den Fortbestand der Mehrheit zu gewährleisten.

    Natürlich gibt es viele Punkte, die wenig Sinn machen, die Rechte bestimmter Gesellschaftsgruppen einschränken oder die Entfaltung des Individuums beeinträchtigen, aber hat nicht jede Medaille zwei Seiten?

    Um kurz noch auf das Ausgangsthema einzugehen, ja es ist befremdlich, wenn in einer sexuellen Beziehung ein starker Altersunterschied zwischen Frau und Mann herrscht.
    Dabei kommt es aber stark darauf an, wie alt der jüngere Partner ist.
    Ist das Mädchen 15 und der Kerl 30, dann ist es eine andere Geschichte, als wenn die Frau 40 und der Mann 55 ist.

    Ich will gar nicht abstreiten, dass es eine gute Partnerschaft zwischen Menschen mit großem Altersunterschied geben kann, aber gerade bei sehr jungen Frauen entsteht oft ein psychisches oder finanzielles Abhängigkeitsverhältnis, weswegen ich den Intentionen der Damen und auch der Herren gegenüber ein wenig skeptisch bin.
     
  9. Gast

    Leananshee

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    Top Poster des Monats

    Danke Opheliac, genau darauf wollte ich hinaus - dass die Gesellschaft uns Vor-, und Nachteile bietet. Hört man das Wort "Zwänge" oder auch nur "Regeln", so neigen viele dazu, im ersten Moment ganz energisch dagegen zu argumentieren. Ich glaube, das ist auch eine völlig normale Reaktion. Unsere erste Reaktion auf ein Thema ist scheinbar oft nicht rational, sondern emotional und unser Herz wehrt sich gegen Restriktionen.

    Was nun die ursprüngliche Frage angeht, ich gestehe dass ich kein Paar mit großem Altersunterschied sehen kann, ohne zumindest geistig die Brauen hoch zu ziehen. Ist wahrscheinlich ziemlich engstirnig von mir. Dazu muss ich sagen, ich habe gerade eher eines der krasseren Beispiele im Kopf, etwa Hugh Hefner und seine Bunnies oder Herren im Großvateralter, die mit einer Endzwanzigerin eine Familie gründen. Dabei scheinen es tatsächlich meist gutsituierte Männer zu sein, die in so einer Verbindung leben. Sicherlich gibt es auch da die große Liebe, ich selbst habe Schwierigkeiten, das vorbehaltlos zu sehen.

    Natürlich ist ein Unterschied von 15 - 30 etwas anderes als 40 - 55. Eine Teenietochter und ihren acht, neun Jahre älteren Freund würde ich mit Argusaugen beobachten, einfach weil sie gewisse Dinge in diesem Alter wahrscheinlich noch nicht adäquat einschätzen und bewerten kann (alle reifen, cleveren Teens hier im Forum mögen mir diese Aussage verzeihen).

    Übrigens erscheint mir ein Verhältnis einer Reifen Frau mit einem deutlich jüngeren Mann ähnlich befremdlich, allerdings nicht so sehr, weil ich an ein "Sugardaddy/ Sugarmommy"- Verhältnis denke, sondern weil ich mich frage, ob ein junger Mann dieser Frau tatsächlich das gleiche oder etwas besseres geben kann als ein Mann in ihrem Alter. Hier geht es mir also nicht ums materielle, sondern die geistige Reife und Gleichberechtigung.

    Ich möchte gar nicht behaupten, solche Beziehungen seien nicht ehrlich oder genau so normal wie andere. Ich selbst bräuchte wohl einige Zeit, bis ich es ganz ernst nehmen könnte.