Hallo an alle, mein Name ist Robert, ich bin 31 Jahre alt. Ich lebe in Berlin und studiere dort an der Alice Salomon Hochschule Soziale Arbeit. Aber keine Angst ich werde euch nicht mit Umfragen für Hausarbeiten nerven. Ich beschäftige mich seit ungefähr einem Jahr sehr intensiv mit dem Thema Essstörungen, mit besonderem Schwerpunkt auf Anorexia nervosa. Ich habe bereits einige Arbeiten zum Thema geschrieben, unteranderem meine Bachelorthesis aber auch über Ana- Foren. Warum stelle ich mich hier vor? Ich bin nicht nur an den fachlichen Gesichtspunkten von Essstörungen interessiert, sondern auch an der Lebenswelt von Betroffenen (in dem Fall von euch). Durch das einlesen in eurem Gästebereich hoffe ich einen Eindruck gewinnen zu können. Ich finde es allerdings nicht richtig mich hier durch den öffentlichen Bereich zu lesen und dabei Einblick in euer Leben zu bekommen, mich dabei aber selber nicht vorzustellen. Das würde mir unehrlich vorkommen. LG Robert
Hallo Robert, erstmal vielen Dank für deine Nachricht und dein Intersse an unserem Forum. Finde die Idee mit der Vorstellung ganz nett von dir. Unehrlich hätte ich das nicht bezeichnet, wenn du dich hier umschaust ohne dich vorzustellen. Dafür ist der öffentliche Bereich ja da, dass man sich ein bisschen einlesen kann. Ich weiß aber nicht genau was du dir erhoffst hier zu finden. Wünsche dir einen schönen Wochenstart. Alles Liebe, Marii
Hallo Robert, danke für deine Vorstellung. Wie schön. Diese Anfragen sehen wir nämlich nicht so gern und sie verlaufen dementsprechend auch meist ins Leere. Interessant, dass Pro Ana noch ein Thema für dich zu sein scheint. Der Hype ist ja zum Glück schon seit ein paar Jahren vorbei. Das war gerade auch mein Gedanke. Wir sind uns ja bewusst was wir öffentlich teilen und was nicht. Wenn du dich für den internen Bereich unter falschen Angaben bewerben würdest, wäre das etwas anderes. Grundsätzlich dient der öffentliche Teil unseres Forums der Information und dem Austausch. Möchtest du später beruflich etwas in dieser Richtung machen? Also Betreuung/Therapie von Essgestörten?
Hallo Robert Nett dich "kennenzulernen" oder so. Wie die anderen schon gesagt haben, wühl dich ruhig durch, aber viel persönliches wirst du nicht finden, denn das steckt alles im Internen. Vielleicht findest du aber dennoch was du brauchst. Wünsche dir noch einen schönen Tag. Jana.
Danke, für die vielen lieben Worte. Ich suche nichts bestimmtes, mir geht es um einen Eindruck. Den gewonnene ich mit jedem Thema. Gerade lese ich Essen in der Öffentlichkeit. Ich bin im Zuge meiner Recherche auf ein Text von Jugenschutz.net gestoßen. Darin würde sich für ein Verbot ausagesprochen. Ich konnte einige Argumente aber nicht nachvollziehen und habe dann eine Hausarbeit mir Gegenargumenten geschrieben. Es war für mich sehr interessant, mich damit zu beschäftigen. Ja, ich würde sehr gerne in dem Bereich arbeiten. Entweder im Bereich Beratung oder Therapie. Leider sind in Berlin kaum Therapieplätze vorhanden. Und als Mann hat man es noch schwerer. LG Robert
Hallo Robert, viel Spaß beim Durchforsten unseres Öffentlichen Bereiches. Kannst dich natürlich gerne an den Diskussionen beteiligen. Das klingt interessant muss ich sagen. Darf ich fragen wie du zu diesem Berufswunsch gekommen bist? Wundert mich gerade, dass in Berlin kaum Therapieplätze vorhanden sind. Ist doch so eine große Stadt, an was liegt es? Kenne mich da in Deutschland diesbezüglich nicht so aus, bin aus Österreich. Wünsche für die Zukunft alles Gute und drücke dir die Daumen, dass du in diesem Bereich arbeiten kannst. Liebe Grüße, Marii
Hallo Marii, das es nur so wenige Plätze gibt finde ich auch sehr irritierend. Wie bin ich zu dem Thema gekommen? Meine sagen wir mal Freundin (ich will euch nicht mir Details nerven) war früher Magersüchtig. Damit ich sie besser verstehen kann und auch besser nachvollziehen kann, was es bedeutet Magersüchtig zu sein, habe ich angefangen mich in das Thema einzulesen. Das entwickelte sich dann immer weiter. Es klingt zwar komisch das jetzt so zu schreiben, aber ich empfinde das Thema sehr faszinierend. Leider kommt mein Wissen aber nur aus Fachbüchern und einigen Blocks. Da es ja wie gesagt in Berlin nicht so einfach ist in dem Bereich Fuß zu fassen. Zur Zeit versuche ich ein neues Beratungsangebot aufzubauen. Das wendet sich aber nur an Lehrkräfte und Eltern. Und soll sie für das Thema sensibilisieren und ihnen Wege aufzeigen wie man das Thema anspricht. LG Robert
Hallo Robert, gerade in der Stadt (ich bin nämlich ein Landei) sollte man meinen, dass es genügend Plätze gibt. Schade, dass dem nicht so ist. Finde es toll, dass du dich über die Krankheit deiner Freundin informiert hast. Würde sicher nicht jeder machen. Manche hätten das wahrscheinlich mit Trend, Spleen oder dergleichen abgehackt. Seid ihr dann offen mit ihrer Krankheit umgegangen? War sicher für dich auch keine leichte Zeit. Liest sich wirklich komisch, weil es für uns hier eine Krankheit ist, aber ich weiß wie du es gemeint hast. Gute Ärzte, Berater und Therapeuten sind allgemein schwer zu finden und da ist es gut, wenn man sich für seinen Job interessiert und sein Herzblut, wie man es so schön sagt, reinsteckt.
Die Situation ist so schlecht, dass die Bertungsstelle, die sich auf Essstörungen spezialisiert hat, Geld von den Betroffenen nehmen muss, da sie vom Senat gerade mal die Miete bekommen und sich nur so finanzieren können. Ein Umstand den ich persönlich für nicht tragbar halte. Ich weiß, das es 14 Plätze für Betreutes Wohnen gibt, die sich auf Essstörungen spezialisiert haben. Die Wartelisten sind auf Monate voll. Ich habe die Zeit, ihre "dünne Phase" wie sie es nennt nicht miterlebt. Wir hatten uns ein paar Jahre vorher aus den Augen verloren. Ich finde es nur wichtig mich darüber zu informieren, da es ja durchaus ein lebenslanger Kampf sein kann. In dem ich sie bestmöglich unterstützen möchte, wenn sie mich denn lässt. Aber auch wenn es kein lebenslanger Kampf wäre, würde ich mich informieren, weil es ein wichtiger Teil ihres Lebens war. Ob ich ein gut in meinem Job werde, weiß ich ja leider noch nicht. Ich stecke aber auf jeden Fall mein Herzblut hinein und will einiges Verändern, wenn ich einmal die nötigen Kontakte habe. LG Robert
Leider entwickelt sich unser Gesundheitssystem in diese Richtung. An erster Linie fehlt es an Geld und Personal. Keiner kann sich mehr wirklich Zeit für die Patienten nehmen, eine richtige Massenabfertigung. Habe mich erst letztens mit meinem Arzt darüber unterhalten - bei dem bin ich seit 14 Jahren in Behandlung, aber nicht wegen der Essstörung. Die Magersucht wird immer ein Teil von ihrem Leben sein, mal kommt sie mehr zum Vorschein, mal nicht. Es ist und bleibt zumindest für mich ein lebenslanger Kampf. Ab und an hat man leider Phasen woes dann wieder ein bisschen in die falsche Richtung geht. Man muss halt an sich selbst arbeiten und darf niemals aufgeben. Da hast du so Einiges vor. Bin gespannt was deine Zukunft bringt.
Robert, ich finde es auch ziemlich faszinierend, was du "auf dich genommen hast" nur um deine Freundin zu verstehen. Andere hätten da wirklich anders reagiert, wie Marii schon gesagt hat. Wie stehen denn die Möglichkeiten, kannst du dich theoretisch selbstständig machen?
Das habe ich auch vor. Ich überlege momentan ein Betreutes Wohnen zu eröffenen. Das dann nochmal 14 Plätze anbietet. Allerdings auch für Männer mit ES und für Frauen die älter sind als 21 Jahre, denn für diese beiden Gruppen gibt es soweit mir bekannt ist noch keine speziellen Angebote. Das größte Problem, was ich vor einer möglichen Selbstständigkeit habe ist aber die mangelnde praktische Erfahrung in dem Bereich. LG Robert
Hast du dich schon bezüglich Praktikumsstellen informiert? Vielleicht hättest du da die Chance Erfahrungen zu sammeln. Dann könntest du diese auch als Referenzen vorweisen, was nie schlecht ist. Allgemein klingt dein Vorhaben ganz gut, drücke dir die Daumen, dass alles klappt.
Habe ich gemacht. Daher weiß ich ja, dass nur selten Männer als Berater aufgenommen werden. Das Projekt was ich gerade aufbaue läuft als Praktuikum, weil es dafür natürlich auch kein Geld vom Senat gibt. LG Robert
Verstehe aber nicht ganz was gegen männliche Berater sprechen sollte? Haben sie denn hier Gründe genannt? Soviel zum Thema Gleichberechtigung.
Meiner Erfahrung nach ist es so, dass Mädels mit Essstörungen häufig auch andere psychische Krankheiten haben. In so einem Wohnheim für essgestörte Mädchen begegnet man häufig auch Mädchen die Gewalt und sexuellen Missbrauch erlebt haben. Da werden keine Männer eingestellt. In Umkreis hier gibt es auch ein paar wenige Einrichtungen dieser Art. Und da arbeiten nur Frauen.
Okay das ist dann auch irgendwie verständlich. Aber als Mann dann ganz schön schwierig da eine geeignete Stelle zu finden.