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Insulin Purging
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Beitrag:
<p>[QUOTE="Wuuhaa, post: 357794"]Danke euch, dass ihr mir geantwortet habt <img src="styles/default/xenforo/smilies/volldiesuessensmilies/wop.biggrin.gif" class="mceSmilie" alt=":)" unselectable="on" /></p><p><br /></p><p>@NomDePlume:</p><p>Ja, es ist definitiv tödlich, sich das Insulin nicht bzw. lange Zeit zu wenig davon zu spritzen. Ich habe nun gelesen, dass sich die Mädchen (denn bei Jungen tritt das Insulin Purging anscheinend nur ganz selten auf) immer am Rande des Komas halten, also sie spritzen sich genau nur so viel Insulin, dass sie bei Bewusstsein bleiben. Manche Mädchen "beherrschen" dies jedoch nicht so gut und landen dann doch im Koma. Das allein kann schon tödlich enden. </p><p>Bei den Mädchen, die sich bei Bewusstsein halten, besteht natürlich trotzdem immer die Gefahr abzudriften. Darüber hinaus ist das Risiko für tödliche Folgeschäden immens hoch: Das Zuviel an Zucker setzt sich in den Gefäßen, Nerven, Augen ab. Herzinfarkt, Niereninsuffizienz, Blindheit, Beinamputation etc. können die Folge sein. Dazu kommt dann das Befinden: Ständiger Durst, immer auf die Toilette rennen müssen, Hautjucken, deprexxive Stimmungslagen, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Konzentzrationsschwächen...wenn ich an diese Zeit vor der Diagnose zurückdenke, frage ich mich ernsthaft, wie ich das durchstehen konnte und bin so froh, dass es mir wieder besser geht. Wie sich also jemand bewusst und in voller Absicht in diesen Zustand zu spritzen kann, diesen ZUstand ertragen kann, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Wobei ich sagen muss: Dass es mir in dieser Zeit schlecht gegangen ist, habe ich erst wirklich bewusst gemerkt, als es mir wieder besser ging. Der Körper und auch der Geist kann sich an so viele Dinge (leider zu) wunderbar anpassen.</p><p><br /></p><p><br /></p><p>@faith:</p><p>Von den Bandwurmlarven habe ich auch schon gelesen...ich kann auch das nicht nachvollziehen...wie schlimm muss ein Leidensdruck sein, dass Menschen / junge Mädchen zu solchen Mitteln greifen?</p><p><br /></p><p>Statistische Zahlen zur Komorbidität von Diabetes Typ 1 und Esstörungen im Allgemeinen kannst du z. B. hier finden (ich meine, dass es sich hier um eine kanadische Studie handelt, ab Folie 68 findest du hier Zahlen):</p><p><br /></p><p><a href="http://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/fileadmin/main/g-datei-download/Veranstaltungen/Symp2009/Psychotherapie_bei_Diabetes.pdf" target="_blank" class="externalLink ProxyLink" data-proxy-href="http://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/fileadmin/main/g-datei-download/Veranstaltungen/Symp2009/Psychotherapie_bei_Diabetes.pdf" rel="nofollow">http://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/fileadmin/main/g-datei-download/Veranstaltungen/Symp2009/Psychotherapie_bei_Diabetes.pdf</a></p><p><br /></p><p>Es ist wirklich nicht selten, dass man mit Diabetes auch eine Essstörung entwickelt: Ständig müssen wir uns mit dem Essen und vor allem den darin enthaltenen Kohlenhydraten beschäftigen. Vor jedem Essen muss ich ausrechnen, wieviele Kohlenhydrate ich zu mir nehmen werde, damit ich die richtige Menge Insulin spritzen kann. Darüber führt man im Idealfall sogar Buch. Man hat immer vor Augen, was man gegessen hat oder essen wirt. Dazu bekommst du ständig eingetrichtert, dass du auch ja nicht zunehmen darfst, der BMI wird jedes Quartal überprüft, bekommst erzählt, welche Folgen Übergewicht und zu wenig Bewegung für deine Krankheit und damit auch für dich haben kann. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich daraus ernsthafte psychische Probleme entwickeln können, vor allem, wenn man jung ist, noch nicht charackterlich gefestigt, auf der Suche nach sich selbst, in der Pubertät, per se ein unsicherer Mensch ist etc. Insulin Pruging ist da wohl dann nur eine Form von Essstörung, die Diabetikerinnen entwickeln. </p><p>Wie häufig das nun ist und wie genau sich das manifestiert versuche ich ja selbst noch herauszufinden. Google spuckt mir da immerwieder folgenden Titel aus "Von der Angst, den Zucker in die Zellen zu lassen." von M. Teufel et al.. Fallvorstellungen und Folien zu seinen Vorträgen wären z. B. hier</p><p><br /></p><p><a href="https://www.thieme-connect.de/ejournals/pdf/10.1055/s-0028-1082829.pdf" target="_blank" class="externalLink ProxyLink" data-proxy-href="https://www.thieme-connect.de/ejournals/pdf/10.1055/s-0028-1082829.pdf" rel="nofollow">https://www.thieme-connect.de/ejournals/pdf/10.1055/s-0028-1082829.pdf</a></p><p><br /></p><p>und hier</p><p><br /></p><p><a href="http://www.medizin.uni-tuebingen.de/uktmedia/EINRICHTUNGEN/Kliniken/Medizinische+Klinik/Innere+Medizin+IV/PDF_Archiv/VortragTeufel.pdf" target="_blank" class="externalLink ProxyLink" data-proxy-href="http://www.medizin.uni-tuebingen.de/uktmedia/EINRICHTUNGEN/Kliniken/Medizinische+Klinik/Innere+Medizin+IV/PDF_Archiv/VortragTeufel.pdf" rel="nofollow">http://www.medizin.uni-tuebingen.de/uktmedia/EINRICHTUNGEN/Kliniken/Medizinische+Klinik/Innere+Medizin+IV/PDF_Archiv/VortragTeufel.pdf</a></p><p><br /></p><p>Aber da liest du dann nur wieder medizinische Fakten und nichts aus dem Innern der Betroffenen. Und ich würde so gern dem Begreifen des Ganzen ein wenig näher kommen.</p><p><br /></p><p><br /></p><p>Grüßles Wuuhaa <img src="styles/default/xenforo/smilies/volldiesuessensmilies/wop.biggrin.gif" class="mceSmilie" alt=":)" unselectable="on" /></p><p><br /></p><p>Und zur verzerrten Körperwahrnehmung:</p><p>Ja, ich habe auch schon sehr oft von Betroffenen gehört (ich habe tatsächlich 3 Freundinnen/Bekannte mit Essstörungen), dass sie sich selbst viel größer sehen, als andere sie sehen. Gerade dazu habe ich heute etwas Interessantes in einer GEOKompakt zum Titel "Unsere Sinne" (Heft 36/2013) gelesen. Ich zitiere mal eben zum Thema Tast- oder Berührungssinn (Achtung, es wird lang!):</p><p><br /></p><p>"Denn dadurch, dass wir uns fühlen, wissen wir überhaupt, dass wir existieren. Der Berührungssinn entwickelt uns eine Vorstellung davon, wer wir sind. Die Haut markiert eine entscheidende Grenze: Innerhalb dieser Grenze liegt das Ich, jenseits davon der Rest der Welt. Hätten wir keinen Tast- und Berührungssinn, wüssten wir nicht, wo wir beginnen und aufhören" (S. 71).</p><p>Weiter nimmt nun der Psychologe Martin Grunwald an, dass genau dieser Sinn, also das Tastsinnessystem, bei Menschen mit Essstörungen bzw. Magersucht nicht richtig entwickelt ist:</p><p>"Die betroffenen Menschen haben daher nicht nur Probleme, Objekte mittels Berührung zu erkunden - auch ihr Gespür für den eigenen Leib ist gestört. Grunwald geht davon aus, dass der Auslöser für dieses Defizit womöglich in der Kindheit wurzelt. Und nicht sleten auf einen Mangel an Berührungen zurückgeht, den ein Kleinkind erfährt. [...] Ein Mangel an Körperkontakt scheint dazu beizutragen, dass Jugendliche psychische Probleme entwickeln, mitunter depressiv [...] werden" (71ff).</p><p>Es wurde hier auch von einem Experiment berichtet: Menschen mit und ohne Magersucht mussten mit verbundenen Augen einen Gegenstand betasten und ihn dann aus dem Gedächtnis aufzeichnen. Dabei hatten die Menschen ohne Magersucht keine, jedoch nahezu alle Menschen mit Magersucht deutliche Schwierigkeiten.[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Wuuhaa, post: 357794"]Danke euch, dass ihr mir geantwortet habt :) @NomDePlume: Ja, es ist definitiv tödlich, sich das Insulin nicht bzw. lange Zeit zu wenig davon zu spritzen. Ich habe nun gelesen, dass sich die Mädchen (denn bei Jungen tritt das Insulin Purging anscheinend nur ganz selten auf) immer am Rande des Komas halten, also sie spritzen sich genau nur so viel Insulin, dass sie bei Bewusstsein bleiben. Manche Mädchen "beherrschen" dies jedoch nicht so gut und landen dann doch im Koma. Das allein kann schon tödlich enden. Bei den Mädchen, die sich bei Bewusstsein halten, besteht natürlich trotzdem immer die Gefahr abzudriften. Darüber hinaus ist das Risiko für tödliche Folgeschäden immens hoch: Das Zuviel an Zucker setzt sich in den Gefäßen, Nerven, Augen ab. Herzinfarkt, Niereninsuffizienz, Blindheit, Beinamputation etc. können die Folge sein. Dazu kommt dann das Befinden: Ständiger Durst, immer auf die Toilette rennen müssen, Hautjucken, deprexxive Stimmungslagen, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Konzentzrationsschwächen...wenn ich an diese Zeit vor der Diagnose zurückdenke, frage ich mich ernsthaft, wie ich das durchstehen konnte und bin so froh, dass es mir wieder besser geht. Wie sich also jemand bewusst und in voller Absicht in diesen Zustand zu spritzen kann, diesen ZUstand ertragen kann, kann ich einfach nicht nachvollziehen. Wobei ich sagen muss: Dass es mir in dieser Zeit schlecht gegangen ist, habe ich erst wirklich bewusst gemerkt, als es mir wieder besser ging. Der Körper und auch der Geist kann sich an so viele Dinge (leider zu) wunderbar anpassen. @faith: Von den Bandwurmlarven habe ich auch schon gelesen...ich kann auch das nicht nachvollziehen...wie schlimm muss ein Leidensdruck sein, dass Menschen / junge Mädchen zu solchen Mitteln greifen? Statistische Zahlen zur Komorbidität von Diabetes Typ 1 und Esstörungen im Allgemeinen kannst du z. B. hier finden (ich meine, dass es sich hier um eine kanadische Studie handelt, ab Folie 68 findest du hier Zahlen): [url]http://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/fileadmin/main/g-datei-download/Veranstaltungen/Symp2009/Psychotherapie_bei_Diabetes.pdf[/url] Es ist wirklich nicht selten, dass man mit Diabetes auch eine Essstörung entwickelt: Ständig müssen wir uns mit dem Essen und vor allem den darin enthaltenen Kohlenhydraten beschäftigen. Vor jedem Essen muss ich ausrechnen, wieviele Kohlenhydrate ich zu mir nehmen werde, damit ich die richtige Menge Insulin spritzen kann. Darüber führt man im Idealfall sogar Buch. Man hat immer vor Augen, was man gegessen hat oder essen wirt. Dazu bekommst du ständig eingetrichtert, dass du auch ja nicht zunehmen darfst, der BMI wird jedes Quartal überprüft, bekommst erzählt, welche Folgen Übergewicht und zu wenig Bewegung für deine Krankheit und damit auch für dich haben kann. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich daraus ernsthafte psychische Probleme entwickeln können, vor allem, wenn man jung ist, noch nicht charackterlich gefestigt, auf der Suche nach sich selbst, in der Pubertät, per se ein unsicherer Mensch ist etc. Insulin Pruging ist da wohl dann nur eine Form von Essstörung, die Diabetikerinnen entwickeln. Wie häufig das nun ist und wie genau sich das manifestiert versuche ich ja selbst noch herauszufinden. Google spuckt mir da immerwieder folgenden Titel aus "Von der Angst, den Zucker in die Zellen zu lassen." von M. Teufel et al.. Fallvorstellungen und Folien zu seinen Vorträgen wären z. B. hier [url]https://www.thieme-connect.de/ejournals/pdf/10.1055/s-0028-1082829.pdf[/url] und hier [url]http://www.medizin.uni-tuebingen.de/uktmedia/EINRICHTUNGEN/Kliniken/Medizinische+Klinik/Innere+Medizin+IV/PDF_Archiv/VortragTeufel.pdf[/url] Aber da liest du dann nur wieder medizinische Fakten und nichts aus dem Innern der Betroffenen. Und ich würde so gern dem Begreifen des Ganzen ein wenig näher kommen. Grüßles Wuuhaa :) Und zur verzerrten Körperwahrnehmung: Ja, ich habe auch schon sehr oft von Betroffenen gehört (ich habe tatsächlich 3 Freundinnen/Bekannte mit Essstörungen), dass sie sich selbst viel größer sehen, als andere sie sehen. Gerade dazu habe ich heute etwas Interessantes in einer GEOKompakt zum Titel "Unsere Sinne" (Heft 36/2013) gelesen. Ich zitiere mal eben zum Thema Tast- oder Berührungssinn (Achtung, es wird lang!): "Denn dadurch, dass wir uns fühlen, wissen wir überhaupt, dass wir existieren. Der Berührungssinn entwickelt uns eine Vorstellung davon, wer wir sind. Die Haut markiert eine entscheidende Grenze: Innerhalb dieser Grenze liegt das Ich, jenseits davon der Rest der Welt. Hätten wir keinen Tast- und Berührungssinn, wüssten wir nicht, wo wir beginnen und aufhören" (S. 71). Weiter nimmt nun der Psychologe Martin Grunwald an, dass genau dieser Sinn, also das Tastsinnessystem, bei Menschen mit Essstörungen bzw. Magersucht nicht richtig entwickelt ist: "Die betroffenen Menschen haben daher nicht nur Probleme, Objekte mittels Berührung zu erkunden - auch ihr Gespür für den eigenen Leib ist gestört. Grunwald geht davon aus, dass der Auslöser für dieses Defizit womöglich in der Kindheit wurzelt. Und nicht sleten auf einen Mangel an Berührungen zurückgeht, den ein Kleinkind erfährt. [...] Ein Mangel an Körperkontakt scheint dazu beizutragen, dass Jugendliche psychische Probleme entwickeln, mitunter depressiv [...] werden" (71ff). Es wurde hier auch von einem Experiment berichtet: Menschen mit und ohne Magersucht mussten mit verbundenen Augen einen Gegenstand betasten und ihn dann aus dem Gedächtnis aufzeichnen. Dabei hatten die Menschen ohne Magersucht keine, jedoch nahezu alle Menschen mit Magersucht deutliche Schwierigkeiten.[/QUOTE]
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