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Klischees über Essgestörte
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<p>[QUOTE="Nariam, post: 424857, member: 110"]Lemmie, ich finde das hast du etwas,vll im ersten Moment unbequem anmutendes, aber im Kern doch Wahres angesprochen. Ich finde grade wenn man selbst in irgendeiner Form aus der 'Norm' rausfällt, sei es ES, Sexualität oder sonstwas, gerät man sehr schnell in die Position sich zum Einen als Opfer darzustellen und zum Anderen sich selbst als supertolerant zu empfinden. </p><p>Wenn wir aber mal ehrlich sind, so hat doch JEDER in Bezug auf irgendwas gewisse Berührungsängste und das ist auch völlig normal. Wenn man über etwas nicht aufgeklärt wurde oder mit gewissen Dingen einfach bisher keinen direkten Kontakt hatte, dann muss man sich eben gezwungenermaßen selbst ein Bild machen. Und kein Mensch auf der Welt hat die Zeit und die Muße sich mit allem was es gibt umfassend aus verschiedenen Blickwinkeln auseinanderzusetzen. Und das hat dann nichts mit Ignoranz oder böser Absicht zu tun. Keiner von uns ist gegenüber allem und jedem vollkommen vorurteilsfrei, das kann mir keiner erzählen. Ich zum Beispiel hatte immer Berührungsängste gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung. Keine schlechte Meinung, lediglich eine Art Unsicherheit, einfach weil ich in der Praxis nie damit in Berührung gekommen bin. Das hat sich durch Erfahrungen im Beruf und im Privatleben geändert, jetzt bin ich da entspannt, aber hätte ich diese nicht gemacht, wäre es wahrscheinlich immernoch so. </p><p>Und so kommt es dann auch in puncto ES dazu, dass die Menschen sich eben aus verschiedenen Berichten und Erzählungen ihre eigene kleine Meinung zusammenreimen, woher sollen sie es denn auch besser wissen? Wenn man selbst keine ES hat, ist man nun mal auf Hörensagen angewiesen, es sei denn, jemand der eine ES hat nimmt sich die Zeit und auch den Mut offen über das Thema zu sprechen. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass man mit seiner ES hausieren gehen sollte und Hinz und Kunz seine Lebensgeschichte und sein ganzes Seelenleben offenbaren sollte, nein. Was ich damit sagen will, sind 2 Dinge:</p><p><br /></p><p>1. Es sollte uns am Arsch vorbei gehen, was die Cousine der Freundin der Tante zweiten Grades über Essgestörte denkt. Sie steht uns nicht nahe und weiß es halt wahrscheinlich einfach nicht besser. (Es mag sicher auch beratungsresistente Arschlöcher geben, aber ich denke in den meisten Fällen ist es schlichte Unwissenheit)</p><p><br /></p><p>2. Wenn es uns wirklich nahe geht, was ein bestimmter Mensch über Essgestörte denkt, weil man ihm zum Bsp. sehr nahe steht, dann sollte man doch den Mut zusammennehmen und mit demjenigen offen darüber reden. Ich habe schon sehr oft mit nahestehenden Menschen darüber gesprochen und allesamt waren mir dafür sehr dankbar. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden ob er das kann und will und wenn man das nicht besprechen möchte, ist das natürlich auch in Ordnung. Doch ich denke, in dem Fall sollte man mit der Wetterei über eben jene unwissenden Menschen aufpassen. </p><p>Natürlich ist es leichter sich über bestimmte Vorurteile aufzuregen, aber die werden eben nur aus der Welt geräumt, wenn man seinen Teil dazu beiträgt. Anderenfalls muss man sich wohl oder Übel ein dickes Fell zulegen und solchen Kommentaren nicht so viel Bedeutung beimessen, denn sonst frisst es einen auf.[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Nariam, post: 424857, member: 110"]Lemmie, ich finde das hast du etwas,vll im ersten Moment unbequem anmutendes, aber im Kern doch Wahres angesprochen. Ich finde grade wenn man selbst in irgendeiner Form aus der 'Norm' rausfällt, sei es ES, Sexualität oder sonstwas, gerät man sehr schnell in die Position sich zum Einen als Opfer darzustellen und zum Anderen sich selbst als supertolerant zu empfinden. Wenn wir aber mal ehrlich sind, so hat doch JEDER in Bezug auf irgendwas gewisse Berührungsängste und das ist auch völlig normal. Wenn man über etwas nicht aufgeklärt wurde oder mit gewissen Dingen einfach bisher keinen direkten Kontakt hatte, dann muss man sich eben gezwungenermaßen selbst ein Bild machen. Und kein Mensch auf der Welt hat die Zeit und die Muße sich mit allem was es gibt umfassend aus verschiedenen Blickwinkeln auseinanderzusetzen. Und das hat dann nichts mit Ignoranz oder böser Absicht zu tun. Keiner von uns ist gegenüber allem und jedem vollkommen vorurteilsfrei, das kann mir keiner erzählen. Ich zum Beispiel hatte immer Berührungsängste gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung. Keine schlechte Meinung, lediglich eine Art Unsicherheit, einfach weil ich in der Praxis nie damit in Berührung gekommen bin. Das hat sich durch Erfahrungen im Beruf und im Privatleben geändert, jetzt bin ich da entspannt, aber hätte ich diese nicht gemacht, wäre es wahrscheinlich immernoch so. Und so kommt es dann auch in puncto ES dazu, dass die Menschen sich eben aus verschiedenen Berichten und Erzählungen ihre eigene kleine Meinung zusammenreimen, woher sollen sie es denn auch besser wissen? Wenn man selbst keine ES hat, ist man nun mal auf Hörensagen angewiesen, es sei denn, jemand der eine ES hat nimmt sich die Zeit und auch den Mut offen über das Thema zu sprechen. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass man mit seiner ES hausieren gehen sollte und Hinz und Kunz seine Lebensgeschichte und sein ganzes Seelenleben offenbaren sollte, nein. Was ich damit sagen will, sind 2 Dinge: 1. Es sollte uns am Arsch vorbei gehen, was die Cousine der Freundin der Tante zweiten Grades über Essgestörte denkt. Sie steht uns nicht nahe und weiß es halt wahrscheinlich einfach nicht besser. (Es mag sicher auch beratungsresistente Arschlöcher geben, aber ich denke in den meisten Fällen ist es schlichte Unwissenheit) 2. Wenn es uns wirklich nahe geht, was ein bestimmter Mensch über Essgestörte denkt, weil man ihm zum Bsp. sehr nahe steht, dann sollte man doch den Mut zusammennehmen und mit demjenigen offen darüber reden. Ich habe schon sehr oft mit nahestehenden Menschen darüber gesprochen und allesamt waren mir dafür sehr dankbar. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden ob er das kann und will und wenn man das nicht besprechen möchte, ist das natürlich auch in Ordnung. Doch ich denke, in dem Fall sollte man mit der Wetterei über eben jene unwissenden Menschen aufpassen. Natürlich ist es leichter sich über bestimmte Vorurteile aufzuregen, aber die werden eben nur aus der Welt geräumt, wenn man seinen Teil dazu beiträgt. Anderenfalls muss man sich wohl oder Übel ein dickes Fell zulegen und solchen Kommentaren nicht so viel Bedeutung beimessen, denn sonst frisst es einen auf.[/QUOTE]
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