Alles über Ernährung wissen, aber nichts anwenden können.

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Julchen, 5. Januar 2017.

  1. Gast

    Julchen

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    Top Poster des Monats

    Ich habe in meiner Essstörungszeit extrem viel wissen über Ernährung angesammelt. Ich war mal bei einer Ernährungsberaterin und sie konnte mir nichts mehr beibringen. Aber leider ist es mir nie gelungen dieses Wissen über gesunde Ernährung selbst anzuwenden. Ich esse immer zu wenig, oder zu viel und was ich esse ist immer ungesund.

    Kennt ihr das auch? Oder habt ihr das Gefühl, dass ihr nicht wisst wie man sich richtig ernährt?

    Wenn ihr das kennt, habt ihr Theorien, wieso es nicht möglich ist das Wissen auch umzusetzen?
     
  2. Member

    Dizzi

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    26 Jahre alt
    Dabei seit 6. September 2016
    Ich kann dir nicht beantworten, warum das so ist. Das weiß ich tatsächlich nicht ansatzweise. Aber ich kann in meinem Umfeld jeden irgendwie beraten, der eine Frage hat, weiß alles mögliche darüber, aber in der Anwendung scheitere ich wirklich auf ganzer Linie! Spannend wäre wohl von jemandem zu hören, dem es ähnlich ging und es gepackt hat.
    Viel kann ich nicht beitragen außer: Du bist damit wirklich nicht alleine.
     
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  3. Gast

    Julchen

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    Top Poster des Monats

    Naja die gesunde Ernährung anwenden können ja die Orthorektiker. Auf jeden Fall diejenigen die ich kennengelernt habe, nur dass diejenigen nicht davon abweichen können, was wahrscheinlich auch nicht einfacher ist.
     
  4. Member

    Juni

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    Dabei seit 5. Juni 2010
    Ich habe diese Erfahrung auch schon gemacht. Ich weiß sehr viel über gesunde Ernährung weil ich mich seit Jahren intensiv mit dem Thema auseinandersetze.

    Eine Ernährungsberatung hätte deshalb auch überhaupt keinen Sinn. Immer wenn mir jemand so etwas vorschlägt, lehne ich dankend ab und erkläre, dass ich eine Essstörung habe.

    Das ist für mich auch einfach der Grund warum ich mein Wissen nicht umsetzen kann. Es ist ja nicht so, dass mir nicht bewusst ist, dass extreme Fressanfälle und Hungerphasen ungesund sind und ich sie aus Unwissenheit habe. ^^

    Willst du damit sagen, ein jemand mit Orthorexie ernährt sich gesund? Ich finde es falsch ausgedrückt, zu schreiben, Orthorektiker können sich gesund ernähren. Es ist doch eher so, dass sie nicht anders können als sich vermeintlich gesund zu ernähren.
    Als gesund würde ich es auch nicht bezeichnen, da bei der Orthorexie immer mehr Lebensmittel wegfallen, was zu einer einseitigen Ernährung führt.
     
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  5. Gast

    Julchen

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    Top Poster des Monats

    Stimmt ist vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Es kommt wahrscheinlich sehr auf den "Schweregrad" an. Viele die ich kennengelernt habe, sind auf jeden Fall nicht unterernährt. Da bin ich wohl selbst in eine Vorurteilsfalle getreten. Nicht unterernährt aussehen, heisst ja nicht gesund sein. Eigentlich mag ich dieses Vorurteil selbst nicht, umso mehr ist es mir gerade peinlich, dass ich nicht weit genug gedacht habe. Entschuldigung
     
  6. Member

    Juni

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    Dabei seit 5. Juni 2010
    Kein Grund zu einer Entschuldigung. Ich fand es nur wichtig zu erwähnen, dass Orthorexie eben auch eine Krankheit ist. Eine noch recht neue Essstörung, weshalb es schwierig ist, sie richtig einzuordnen.

    Vor allem denke ich, dass die Abgrenzung zwischen einer sehr gesunden Ernährung und Orthorexie gar nicht so einfach ist. Ähnlich wie bei der Sportsucht.

    Es gibt dazwischen sicher eine Grauzone. Aber beide Störungen können über einen längeren Zeitraum in gefährliche Extreme ausarten.
     
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  7. Probezeit nicht bestanden

    Julchen

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    Dabei seit 7. Januar 2017
    Ich denke die Abgrenzung von gesunder Ernährung und Orthorexie spielt sich im Kopf ab. Ernährt sich jemand gesund aber erlaubt sich auch mal alle Paar Wochen eine Pizza, oder ist auch den Dessert mit wenn er auf Besuch ist, ist er Gesund.

    Muss man jedoch Gesund essen und hat jedesmal ein schlechtes Gewissen, wenn man mal ein Stücken Schoki isst, dann würde ich sagen geht es in Krankhaft.

    Ich denke immer an eine bestimmte Bekannte von mir, die mit mir in Therapie war. Sie war orthorektisch und ernährte sich nicht einseitig. Sie war extrem darauf bedacht dass sie alle Vitamine bekommt und genügend von allem, auch Fett und Kohlenhydrate. Das Problem war nur, dass sie nicht ein mal von ihrem Plan abweichen konnte. Hatte sie an einem Tag auch nur 3 Gramm zu wenig Protein, dann bekam sie Angst krank zu werden.

    Ich denke, dass es bei der Orthorexie wie auch bei der Anorexie und Bulimie sehr viele unterschiedliche Arten gibt.
     
  8. Member

    Dizzi

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    26 Jahre alt
    Dabei seit 6. September 2016
    Ist Orthorexie schon überhaupt als Krankheit anerkannt/eingestuft?
    Das ist nur mein Interesse^^
     
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  9. Probezeit nicht bestanden

    Julchen

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    Dabei seit 7. Januar 2017
    Beim neusten Bericht den ich gesehen habe (vom Mai 2016) ist die Krankheit noch nicht offiziell anerkannt.
    Wahrscheinlich geht es unter EDNOS.
     
  10. Gast

    Verwesende

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    Top Poster des Monats

    Kenne das auch nur zu gut.

    Komischerweise merke ich das auch in anderen Bereichen... Dinge die ich gelernt habe (z.B. Suchmaschinen-Optimierung). Da kenne ich alle Regeln, Theorien, Algorithmen etc., aber wenn ich dann eine Homepage für Bekannte einrichten soll, dann habe ich gar keine Lust, das adäquat umzusetzen. Oder all die vielen Bastelprojekte... all das Zubehör, welches ich habe und die Ideen in meinem Kopf. Ich müsste es nur angehen. Am Ende kaufe ich doch die "Fertigdeko" für die Geburtstagsparty. Ich meine: WTF?!
     
  11. Member

    Vela

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    Dabei seit 4. September 2016
    Leider ist es bei mir auch so. Ich habe viel gesammeltes Wissen über Ernährung und wenn jemand mich um Rat fragt, dann kann Ratschläge geben.

    Nur bei mir selbst zweifle ich immer so schnell daran. Ich mache mir immer wieder Pläne und verwerfe sie nach 4-5 Wochen, weil ich daran zweifele, ob es gesund ist, ob es gut ist, ob es die ES in die Hände spielt und dann höre ich damit auf und versuche was neues.

    Mit Abstand betrachtet, denke ich, dass jeder Plan in Ordnung ist und dass ich sie nicht immer so zwanghaft befolgen muss - aber wenn ich gerade darin bin, dann traue ich mir selbst nicht.
     
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