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Anorexia nervosa jahrzehntelang missverstanden - neue Studie
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Beitrag:
<p>[QUOTE="Lynx, post: 438734"]Hallo unbekannterweise,</p><p><br /></p><p>das Ergebnis dieser Studie finde ich sehr interessant, auch weil die Experten dort etwas feststellen, was mir aus meiner anorektischen Zeit leidlich bekannt ist und was nicht einmal von Psychologen/Therapeuten verstanden wird imho.</p><p><br /></p><p>Es geht darum, dass magersüchtige ihren Körper durchaus ähnlich realistisch wahrnehmen, wie gesunde Menschen. Sie sehen sich also nicht als dick in dem Sinne, wie das landläufig in Bezug auf Magersucht dargestellt wird. Es ist vielmehr so, dass sie schlicht ein dünneres Figurideal präferieren, als gesunde Menschen. </p><p><br /></p><p>Für mich ist das wichtig, diesen Unterschied festzuhalten, weil es eben auch von "Profis" regelmäßig heißt, dass Magersüchtige ihren Körper nicht richtig sehen könnten und ihn als (nach normalen Maßstäben) dick sehen würden im Spiegel. </p><p><br /></p><p>Es mag für viele evtl. unter'm Strich egal sein, aber für mich ist das ein elementarer Unterschied. Ich habe während der Erkrankung z. B. sehr wohl gesehen, dass ich deutlich dünner als andere war und dass ich sehr schmal aussehe bzw. deutlich anders, als selbst schlanke gesunde Mitmenschen. Also ich habe meinen Körper realistisch gesehen, wie er ist, im Spiegel. Nur ändert das am Gefühl (sic!) noch zu dick zu sein bzw. auch am Drang weiter abzunehmen nichts. </p><p><br /></p><p>Entsprechend habe ich auch nie einen Sinn in diesen Therapieübungen erkennen können, die andere Betroffene aus ihren Therapien beschreiben. Z. B. diese Übung, bei der man seine Figur als Seil legen muss (nach dem geschätzten Umfang). Standard auch in vielen Reportagen dazu war jedesmal, dass die Betroffenen das Seil größer legen, als sie tatsächlich an Umfang haben, und das dies zeigen würde, dass die Betroffenen sich optisch wie jemand Dickes wahrnehmen, also so, als läge ihr physischer BMI deutlich über ihren tatsächlichen BMI. </p><p><br /></p><p>M. E. wird das leider auch von Therapeuten und der Fachliteratur nicht korrekt dargestellt und verstanden, was es mit dem verzerrten Körpergefühl auf sich hat. Zumal diese Symptome reproduzierbar sind bei gesunden Menschen, denen die Nahrung entzogen wird, vgl. das Minnesota-Starvation Projekt. Die Teilnehmer dort waren alles Männer, die sicher kein untergewichtiges Figurideal hatten, und dennoch infolge des Hungerns und der damit einhergehenden physisch-psychischen Prozesse interessanterweise die gleichen Symptome, wie Magersüchtige, entwickelt haben. </p><p><br /></p><p>Vielleicht interessiert diese studie und ihr Ergebnis daher den ein oder anderen hier:</p><p>Auszug:</p><p>"Bislang deuteten viele Studien darauf hin, dass magersüchtige Frauen an einer verzerrten visuellen Selbstwahrnehmung leiden und sich selbst als zu dick wahrnehmen, obwohl sie in der Regel stark untergewichtig sind. „Dafür haben wir aber keine Hinweise gefunden", sagt Katrin Giel, Leiterin der Forschungsgruppe für Psychobiologie des Essverhaltens von der Universität Tübingen. „Vielmehr haben schlankere Frauen und Patientinnen mit Magersucht ihr virtuelles Körpergewicht leicht unterschätzt. Die Abweichungen von den normalgewichtigen Testpersonen waren jedoch sehr gering."</p><p><br /></p><p>"„Wir haben festgestellt, dass Frauen mit Magersucht sich ihres Aussehens sehr wohl bewusst sind", erklärt Simone Mölbert. „Wir konnten keinen Unterschied zu gesunden Frauen ausmachen, wie gut sie ihr Gewicht einschätzen können. Die Patientinnen zeigen aber eine klare Präferenz für stark untergewichtige Körper." Die Tatsache, dass Frauen mit Magersucht eine andere Meinung darüber haben, welches Gewicht wünschenswert ist, und nicht eine verzerrte visuelle Selbstwahrnehmung, sollte daher bei zukünftigen Therapien für Menschen mit Essstörungen im Vordergrund stehen."</p><p>Quelle: <a href="https://www.mpg.de/12323568/magersucht-selbstwahrnehmung" target="_blank" class="externalLink ProxyLink" data-proxy-href="https://www.mpg.de/12323568/magersucht-selbstwahrnehmung" rel="nofollow">Magersucht-Patientinnen finden Untergewicht attraktiver</a></p><p><br /></p><p>Grüße</p><p>Lynx</p><p><br /></p><p>p.s.:</p><p>Rein bezogen auf das Figurideal und nicht auf die Suchtproblematik beim Hungern/bei Magersucht verhält es sich bei mir z. B. so, dass ich - immer schon, auch als Kind - etwas androgyne Figuren ideal fand, ohne mir dessen richtig bewusst zu sein. Mein eigener Körperbau ist von Natur aus auch eher androgyn in dem Sinne und am wohlsten fühle ich mich äußerlich wie innerlich mit leichtem Untergewicht. Die Proportionen sind dann für mein Empfinden harmonisch, vor allem zw. Ober- und Unterkörper. Das ist etwas, das lange vor irgendeiner Essstörung bei mir so war und ohne, dass ein gesellschaftliches Schönheitsideal mir dies vorgegeben hätte. Im Gegenteil, nach dem gesellschaftlichen Schönheitsideal ist der Figurtyp, den ich als für mich physisch, aber auch von meiner geistigen (geschlechtslosen) Identität, als stimmig erlebe, eher ein No-Go aka "unweiblich", "zu männlich" (weil fast keine weibliche Brust und Hintern + gerader Körperbau mit sichtbaren Muskeln) etc.. </p><p>Ich weiß natürlich nicht, welches persönliches Figurideal andere Betroffene haben (immer schon ihrerseits gehabt haben, auch vor der Erkrankung) und die Gründe dürften individuell verschieden sein. Aber mir sind ein paar Gemeinsamkeiten aufgefallen und insofern erscheint mir das Ergebnis dieser Studie äußerst plausibel, dass Magersüchtige sich korrekt wahrnehmen physisch, aber als dick empfinden, weil sie ein untergewichtiges Figurideal haben und weil infolge von Essen der Dopaminkick, der vorher durch das Hungern aktiviert wurde, erlischt/verringert wird. Das ist in etwa so, als würde man jemanden, der Heroin eingenommen hat, ein Antidoton verabreichen und sich wundern, dass derjenige daraufhin schlecht gelaunt ist, sich niedergeschlagen fühlt usw..</p><p><br /></p><p>Das hat auch nichts mit diesem unsäglichen, ausgelutschten Klischee zu tun, dass Magersüchtige Models nacheifern würden. Wenn dem so wäre, würden sie ja auch aufhören, sobald sie unteres Normalgewicht oder nur leichtes Untergewicht erreicht hätten. Ich denke, euch muss ich die Unlogik hinter diesem Klischee nicht weiter erklären. </p><p><br /></p><p><br /></p><p>Natürlich ist das mit dem eigenen Figurideal nur ein Aspekt von vielen, der ggf. eine Essstörung begünstigt. Das Problem ist ja auch nicht ein etwaiges Diätvorhaben als Einstieg, sondern eher - so würde ich das beschreiben - dass beim Hungern Botenstoffe wie Dopamin etc. ausgeschüttet werden, und man merkt, dass das "kickt"; man hat auf einmal mehr Antrieb (sehr verlockend v. a. wenn man vorher antriebslos war durch übersehene körperliche Erkrankungen), bessere Laune, es chillt einen einfach etc.. Der Effekt erlischt, sobald man etwas isst und/oder zunimmt. </p><p><br /></p><p>Insofern wundert mich, dass bei Magersucht gerne so getan wird, als würde es nur darum gehen, dass die Betroffenen sich zu dick sehen würden im Spiegel und deshalb immer weiter abnehmen möchten etc.. Das stellt die Erkrankung m. E. falsch dar und stimmt so nicht. Leider hat sich dieses falsche Bild heutzutage in den Köpfen vieler Außenstehender eingebrannt.[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Lynx, post: 438734"]Hallo unbekannterweise, das Ergebnis dieser Studie finde ich sehr interessant, auch weil die Experten dort etwas feststellen, was mir aus meiner anorektischen Zeit leidlich bekannt ist und was nicht einmal von Psychologen/Therapeuten verstanden wird imho. Es geht darum, dass magersüchtige ihren Körper durchaus ähnlich realistisch wahrnehmen, wie gesunde Menschen. Sie sehen sich also nicht als dick in dem Sinne, wie das landläufig in Bezug auf Magersucht dargestellt wird. Es ist vielmehr so, dass sie schlicht ein dünneres Figurideal präferieren, als gesunde Menschen. Für mich ist das wichtig, diesen Unterschied festzuhalten, weil es eben auch von "Profis" regelmäßig heißt, dass Magersüchtige ihren Körper nicht richtig sehen könnten und ihn als (nach normalen Maßstäben) dick sehen würden im Spiegel. Es mag für viele evtl. unter'm Strich egal sein, aber für mich ist das ein elementarer Unterschied. Ich habe während der Erkrankung z. B. sehr wohl gesehen, dass ich deutlich dünner als andere war und dass ich sehr schmal aussehe bzw. deutlich anders, als selbst schlanke gesunde Mitmenschen. Also ich habe meinen Körper realistisch gesehen, wie er ist, im Spiegel. Nur ändert das am Gefühl (sic!) noch zu dick zu sein bzw. auch am Drang weiter abzunehmen nichts. Entsprechend habe ich auch nie einen Sinn in diesen Therapieübungen erkennen können, die andere Betroffene aus ihren Therapien beschreiben. Z. B. diese Übung, bei der man seine Figur als Seil legen muss (nach dem geschätzten Umfang). Standard auch in vielen Reportagen dazu war jedesmal, dass die Betroffenen das Seil größer legen, als sie tatsächlich an Umfang haben, und das dies zeigen würde, dass die Betroffenen sich optisch wie jemand Dickes wahrnehmen, also so, als läge ihr physischer BMI deutlich über ihren tatsächlichen BMI. M. E. wird das leider auch von Therapeuten und der Fachliteratur nicht korrekt dargestellt und verstanden, was es mit dem verzerrten Körpergefühl auf sich hat. Zumal diese Symptome reproduzierbar sind bei gesunden Menschen, denen die Nahrung entzogen wird, vgl. das Minnesota-Starvation Projekt. Die Teilnehmer dort waren alles Männer, die sicher kein untergewichtiges Figurideal hatten, und dennoch infolge des Hungerns und der damit einhergehenden physisch-psychischen Prozesse interessanterweise die gleichen Symptome, wie Magersüchtige, entwickelt haben. Vielleicht interessiert diese studie und ihr Ergebnis daher den ein oder anderen hier: Auszug: "Bislang deuteten viele Studien darauf hin, dass magersüchtige Frauen an einer verzerrten visuellen Selbstwahrnehmung leiden und sich selbst als zu dick wahrnehmen, obwohl sie in der Regel stark untergewichtig sind. „Dafür haben wir aber keine Hinweise gefunden", sagt Katrin Giel, Leiterin der Forschungsgruppe für Psychobiologie des Essverhaltens von der Universität Tübingen. „Vielmehr haben schlankere Frauen und Patientinnen mit Magersucht ihr virtuelles Körpergewicht leicht unterschätzt. Die Abweichungen von den normalgewichtigen Testpersonen waren jedoch sehr gering." "„Wir haben festgestellt, dass Frauen mit Magersucht sich ihres Aussehens sehr wohl bewusst sind", erklärt Simone Mölbert. „Wir konnten keinen Unterschied zu gesunden Frauen ausmachen, wie gut sie ihr Gewicht einschätzen können. Die Patientinnen zeigen aber eine klare Präferenz für stark untergewichtige Körper." Die Tatsache, dass Frauen mit Magersucht eine andere Meinung darüber haben, welches Gewicht wünschenswert ist, und nicht eine verzerrte visuelle Selbstwahrnehmung, sollte daher bei zukünftigen Therapien für Menschen mit Essstörungen im Vordergrund stehen." Quelle: [URL="https://www.mpg.de/12323568/magersucht-selbstwahrnehmung"]Magersucht-Patientinnen finden Untergewicht attraktiver[/URL] Grüße Lynx p.s.: Rein bezogen auf das Figurideal und nicht auf die Suchtproblematik beim Hungern/bei Magersucht verhält es sich bei mir z. B. so, dass ich - immer schon, auch als Kind - etwas androgyne Figuren ideal fand, ohne mir dessen richtig bewusst zu sein. Mein eigener Körperbau ist von Natur aus auch eher androgyn in dem Sinne und am wohlsten fühle ich mich äußerlich wie innerlich mit leichtem Untergewicht. Die Proportionen sind dann für mein Empfinden harmonisch, vor allem zw. Ober- und Unterkörper. Das ist etwas, das lange vor irgendeiner Essstörung bei mir so war und ohne, dass ein gesellschaftliches Schönheitsideal mir dies vorgegeben hätte. Im Gegenteil, nach dem gesellschaftlichen Schönheitsideal ist der Figurtyp, den ich als für mich physisch, aber auch von meiner geistigen (geschlechtslosen) Identität, als stimmig erlebe, eher ein No-Go aka "unweiblich", "zu männlich" (weil fast keine weibliche Brust und Hintern + gerader Körperbau mit sichtbaren Muskeln) etc.. Ich weiß natürlich nicht, welches persönliches Figurideal andere Betroffene haben (immer schon ihrerseits gehabt haben, auch vor der Erkrankung) und die Gründe dürften individuell verschieden sein. Aber mir sind ein paar Gemeinsamkeiten aufgefallen und insofern erscheint mir das Ergebnis dieser Studie äußerst plausibel, dass Magersüchtige sich korrekt wahrnehmen physisch, aber als dick empfinden, weil sie ein untergewichtiges Figurideal haben und weil infolge von Essen der Dopaminkick, der vorher durch das Hungern aktiviert wurde, erlischt/verringert wird. Das ist in etwa so, als würde man jemanden, der Heroin eingenommen hat, ein Antidoton verabreichen und sich wundern, dass derjenige daraufhin schlecht gelaunt ist, sich niedergeschlagen fühlt usw.. Das hat auch nichts mit diesem unsäglichen, ausgelutschten Klischee zu tun, dass Magersüchtige Models nacheifern würden. Wenn dem so wäre, würden sie ja auch aufhören, sobald sie unteres Normalgewicht oder nur leichtes Untergewicht erreicht hätten. Ich denke, euch muss ich die Unlogik hinter diesem Klischee nicht weiter erklären. Natürlich ist das mit dem eigenen Figurideal nur ein Aspekt von vielen, der ggf. eine Essstörung begünstigt. Das Problem ist ja auch nicht ein etwaiges Diätvorhaben als Einstieg, sondern eher - so würde ich das beschreiben - dass beim Hungern Botenstoffe wie Dopamin etc. ausgeschüttet werden, und man merkt, dass das "kickt"; man hat auf einmal mehr Antrieb (sehr verlockend v. a. wenn man vorher antriebslos war durch übersehene körperliche Erkrankungen), bessere Laune, es chillt einen einfach etc.. Der Effekt erlischt, sobald man etwas isst und/oder zunimmt. Insofern wundert mich, dass bei Magersucht gerne so getan wird, als würde es nur darum gehen, dass die Betroffenen sich zu dick sehen würden im Spiegel und deshalb immer weiter abnehmen möchten etc.. Das stellt die Erkrankung m. E. falsch dar und stimmt so nicht. Leider hat sich dieses falsche Bild heutzutage in den Köpfen vieler Außenstehender eingebrannt.[/QUOTE]
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