Die Bewerbungen für das Way of Perfection und die damit verbundenen Diskussionen sind immer so 'n bisschen "wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt" (wobei ich ja immer noch der Auffassung bin, man müsste die Schachtel einfach umdrehen und nachsehen, aber bitte, wenn ihr meint). Wenn meine Augen zu dem Punkt "Essstörung" wandern ... variieren meine Reaktionen von zustimmendem Nicken über das skeptische Heben meiner Augenbrauen zwei Etagen höher bis hin zu dem nur schwer niederzukämpfenden Drang, meinen Kopf ein paar Mal kräftig auf den vor mir befindlichen Schreibtisch zu schlagen. Die meisten unserer Bewerber diagnostizieren sich selbst, was vollkommen in Ordnung ist, solange sie wissen, wovon sie sprechen. Das Problem ist ... die meisten tun es nicht. "Scheiß auf die Diagnosekriterien, ich fühl mich heute anorektisch mit einem Schuss BED!" Ich verwette meinen elefantösen Arsch, dass 90% der Menschen, die sich mit Selbstdiagnose durch den Essstörungsinternetdschungel schlagen, die festgelegten Diagnosekriterien für Anorexie oder Bulimie nicht erfüllen. Dieses "Ich habe einen Schatten, was das Essen betrifft, aber irgendwie fehlen mir immer zwei Kriterien, um von einem Fachmann in eine bestimmte ES-Schublade gesteckt zu werden"-Verhalten hat einen Namen. EDNOS. Klingt nicht schön, lässt sich nicht so leicht verniedlichen (Eddie? Edmundtrude?) und ist die Abkürzung für Eating Disorder Not Otherwise Specified, soll heißen, eine Essstörung, die nicht weiter eingegrenzt werden kann. EDNOS ist in die DSM-IV und ICD-10 aufgenommen und nicht weniger "wert" als ihre "Schwestern" Anorexie und Bulimie, auch wenn viele das immer noch glauben. Wenn ihr also neben ein paar Kriterien für Anorexie/Bulimie auch noch - viel Gewicht innerhalb eines kurzen Zeitraums verloren habt, euch aber immer noch im Bereich des Normalgewichts befindet, - weniger als zwei Mal die Woche fresst und kotzt, - Essen kaut und wieder ausspuckt, - eure Nahrungsaufnahme durch Maßnahmen wie Erbrechen, Abführmittel oder übermäßigen Sport kompensiert, seid ihr EDNOS. Der erste Punkt der EDNOS-Kriterien hebelt auch das oft vorgebrachte "Es geht bei Anorexie nicht ums Gewicht, sondern um das Gefühl!"-Argument aus. Mag sein, dass ihr euch in vier Wochen von 170kg auf 130kg heruntergehungert habt; dennoch würde euch kein Arzt eine Anorexie bescheinigen. Anorexie = weniger als 85% des Normalgewichts, BMI unter 17.5. Tut mir leid, eure kleine Blase platzen lassen zu müssen. Informiert euch, bevor ihr euch selbst einen falschen Stempel aufdrückt. Tut es jemand anderes, seid ihr nämlich die ersten, die unter der Decke hängen. Und wenn ich hier noch ein Mal auf die Essstörungs-Frage "Anorexie und BED" lese, steig ich durch den Monitor und erklär euch das noch mal persönlich.
YAY XD Das wärs. Danke liebste Karmah für einen weiteren Text in deiner wunderbaren Ausdrucksweise. (irgendwann bau ich dir nen Altar xD )
Ich helfe dir dabei Mona! ZU GENIAL . Ich liebe deine Ausdrucksweise und danke für den Text. Ich hoffe die Bewerber nehmen sich den zu Herzen!
Wir sollten einen Wettbereich einführen *g*... Ich wette 10 € drauf, dass innerhalb der nächsten 2 Monate trotzdem noch mindestens 5 Bewerbungen reinkommen, in welchen die gleichzeitige Existenz von Anorexie und BED mit Händen und Füßen verteidigt wird. (Und danke Karmah, wie immer ein Hochgenuss und mir eine Ehre deine Texte zu lesen!)
Das eh. Weil bei 90% der Bewerbungen sieht man gleich in den ersten paar Sätzen das sie sich nicht die Mühe gemacht haben sich die Homepage und die bereits laufenden Diskussionen anzusehen. Wir machen das hier ja auch zum Spaß :cute:
Sehr treffend und wie immer äußerst genial geschrieben :wop.fatgrin: Eddie wär doch mal garnicht so schlecht, die erste ES, die männlich ist
Ich bin gerade aufgestanden und deinen Text zu lesen war wie immer herrlich, Karmah. Hm, eigentlich sollten wir echt mal eine Testfrage in das Bewerbungsformular einbauen, ob die Bewerber sich überhaupt die Mühe machen im öffentlichen Bereich zu stöbern.
Ach lass sie doch... dann kann ich einfacher aussortieren. Bei jemandem der ernsthaft in Frage kommt, ist das irrelevant und da merkt man sowieso ob er sich mit dem WoP auseinandergesetzt hat.
Und wie es das ist. Karmah, du hasts drauf Ich bin auch für Eddie! Im Fragebogen sollten wir EDNOS einfach durch Eddie austauschen
Also nachdem ich eure Beiträge zu der ganzen Sache gelesen habe, kam mir folgende Frage auf: Wie viele Ana's, Mia's und Eddie's gibt es bei euch? Ich meine ich frage mich, ob wirklich alle von euch von Anorexie betroffen sind oder Bulimie oder ob es auch welche dabei gibt, die dieses Zwischending sind. liebe grüße. ♥
Hey Zunächst einmal wäre es nett, wenn du die korrekten Bezeichnungen für die jeweiligen Essstörungen benutzen würdest; es sind Krankheiten, keine Schoßhündchen ;> Zu deiner Frage - wir sind ein wild durchgemixtes Forum und von Anorexie bis BED ist bei uns alles vertreten.
Ernsthaft jetzt? Ich nehme an, du möchtest wissen wie hier die Diagnosen Bulimie, Anorexie, BED und EDNOS verteilt sind? Ohne jetzt nachzuzählen oder in irgendeiner Weise auszuwerten, würde ich mal behaupten, dass bei uns alles zu gleichen Teilen vorhanden ist, mit einem besonders großen Teil der unter EDNOS fallen würde.
Ahh, tut mir Leid für diese Ausdrücke. Wollte die Krankheiten damit auf keinen Fall irgendwie harmloser darstellen oder in irgendeiner Weise schön reden. v.v Danke für die Antworten. (:
Das kommt so rüber als würdest du Anorexie als "beste", "besonderste" Essstörung einstufen. Darf ich fragen wie du das meintest ?
Also die Ausdrücke wie "beste" oder "besonderste" waren jetzt nicht meine Absicht. Ich schätze sie eher als die gefährlichste von allen ein, weil man ja erst als Magersüchtige diagnostiziert wird, wenn man einen BMI unter 17,5 hat. Natürlich ist man, wenn man EDNOS hat, sozusagen auf dem Weg dahin. Auch wenn ich weiß, dass jede Esstörung schlimm ist. (Ich hoffe mich versteht da niemand falsch. v.v) Also eigentlich wollte ich nur wissen, ob es bei allen oder den meisten schon zur Anorexie gekommen ist, oder ob es eine gemischte Gruppe gibt, wie ja beantwortet wurde. Ich glaube einfach, dass das "wirklich" ein unpassendes Füllwort war. :<
Da muss ich dir widersprechen. Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass man nur an Anorexie sterben kann und das alles andere, weil man dann ja einen BMI über 17,5 haben muss, nicht so schlimm ist... :kopfschuettelXX: Beispiel: Der Tod durch Bulimie kann eine Bulimikerin jederzeit und überall treffen, egal wie viel sie wiegt. Durch ständiges Erbrechen gerät der Elektrolyt-Haushalt im Körper durcheinander, was zu Herzrhythmussstörungen oder sogar zum plötzlichen Herzversagen führen kann... Da kann das Mädchen 40 oder 150 kg wiegen, es spielt keine Rolle. Desweiteren können Bulimikerinnen oder BED'ler (auch Essgestörte mit EDNOS sind betroffen, die beispielsweise an einer Mischform aus Anorexie und Bulimie leiden) auch daran sterben, dass sich der Magen durch die Fressattacken, die bei vielen ja ins Extreme gehen, so überdehnt, dass die Magenwände aufreissen... Auch das führt zum direkten Tod.
Hi ihr ich bin hier zwar weder registriert noch sonst irgendwas, aber ich wollte euch nur mitteilen, das wie im Anfangstext geschrieben (Anorexie erst ab BMI 17,5) die Angabe vllt richtig ist, aber trotzdem es Ärzte gibt die Anorexie auch bei Normalgewicht diagnostizieren (was ja dann eigentlich EDNOS wäre). Ich hab letzten Sommer in ca. 3 Monaten ein Viertel meines Körpergewichtes abgenommen (von 82 auf 60kg bei 1,66m). Bin aber definitv nicht untergewichtig gewesen. Trotzdem wurde ich aufgrund von Anorexie in eine Klinik verfrachtet. Und ja, die Diagnose der Ärzte hieß eindeutig Anorexie. Also nur so zur Info lg