Sättigungsgefühl

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Hanako, 3. März 2011.

  1. ehemaliges Mitglied

    Hanako

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    36 Jahre alt
    Dabei seit 1. März 2011
    Hallo an alle,

    ich hab was auf dem Herzen. Bzw auf dem Magen-- mein nicht vorhandenes Sättigungsgefühl!
    Das Einzige, was ich zu kennen scheine, ist entweder Bauchweh und Völlegefühl vom zuviel-in-sich-hineinstopfen oder Hunger bzw Appetit. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal wirklich satt und zufrieden war!
    Ich hab gerade zu Mittag gegessen, nacher war ich kurze Zeit satt. Und jetzt, nicht mal ne halbe Stunde später, hab ich wieder dieses komische Gefühl im Magen. Als hätten sich die Nudeln in Luft aufgelöst! Als wär da nichts mehr.

    Ganz schlimm ist es, wenn ich das abends habe. Dann muss ich mich richtig zusammenreissen, nichts mehr zu essen. Aber wenn ich dann doch noch mehr esse, dann endet es überm Klo.

    Warum? Warum kennt mein Körper kein Sättigungsgefühl? WO ZUM HENKER IST ES HIN?!
    Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind schon ein bisschen "nie genug" bekommen hab vom Essen. An Weihnachten gerne mal 5 Schnitzel hintereinander verdrückt. Das kann ja wohl nicht normal sein!

    Manchmal, wenn ich was wirklich Gutes esse, dann bin ich traurig wenn alles aufgegessen ist.
    Ich hab mal einen Freund gefragt, ob er das auch hat. Er nur : "Nö, bin dann ja meistens satt"
    Toll... ich nicht.

    Wer von euch hat dasselbe oder ein Ähnliches Problem? Und was macht ihr in solchen Situationen?


    Liebste Grüsse <3
    Hana
     
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  2. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Genau die selbe Frage, die du dir stellst stelle ich mir auch sehr oft.
    Ich kann auch fressen ohne Ende, was man sich gar nicht vorstellen kann.
    Mein Freund z.B. ist sehr kräftig (macht sehr viel Sport). Ich hingegen bin ein kleines zierliches Mädchen, aber was meinst du, wer von uns mehr essen kann? ICH. Wen ich bei ihm einen FA schiebe, wundert er sich jedes Mal aufs neue, wie iich nur so viel fressen kann.
    Oder wenn ich versuche eine normale Mahlzeit zu mir zu nehmen, fragt er ob ich nun satt bin. Natürlich bin ich das nicht. Ich frage mich auch selber warum.
    Glaube unser Körper und unsere Psyche kennt das einfach nicht mehr.
     
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  3. Member

    Nariam

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    38 Jahre alt
    Dabei seit 28. Januar 2011
    Kriegt er das mit? Meintest du nicht er würde von deiner ES nichts mitbekommen wollen? Oder ist der FA vor deinem Freund dann noch kein ausgewachsener FA?
     
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  4. ehemaliges Mitglied

    Hanako

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    36 Jahre alt
    Dabei seit 1. März 2011
    Ich frag mich ob es nicht einen Weg gibt, das der Psyche wieder beizubringen -.- Auf so Tips wie, man solle langsam essen usw kann ich eigentlich verzichten (das hört man meistens als erstes), weils bei mir nichts bringt.

    :hmz?:
     
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  5. Member

    Nariam

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    38 Jahre alt
    Dabei seit 28. Januar 2011
    Mit einem 'normalen' Essverhalten würde sich das wohl wieder regulieren, aber wenn das so einfach wäre...
     
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  6. ehemaliges Mitglied

    Hanako

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    36 Jahre alt
    Dabei seit 1. März 2011
    Hmm kann sein. Obwohl ich schon vor der ES immer den Hang hatte, mehr und mehr zu essen..
    Vlt ist es ja sowas wie ein Trost, oder sogar Entspannung oO
     
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  7. Member

    Nariam

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    38 Jahre alt
    Dabei seit 28. Januar 2011
    Aber da hattest du wahrscheinlich noch ein Sättigungsgefühl, das du dann ignoriert hast oder? Also kein Hunger mehr, sondern Gier...
     
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  8. ehemaliges Mitglied

    Hanako

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    36 Jahre alt
    Dabei seit 1. März 2011
    Hm kann mich eben nicht erinnern wie das war mit dem Sättigungsgefühl. Ich weiss einfach, dass ich oft die war die viel isst -.-
     
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  9. ehemaliges Mitglied

    Ayumi

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    Dabei seit 6. Januar 2011
    Ich weiß noch, dass ich vor meiner ES nie ein Problem mit dem Sättigungsgefühl hatte... Ich habe auch nie besonders viel oder ungesund gegessen.

    Aber seit meiner ES habe ich das komplett verloren , habe überhaupt kein "normales" Sättigungsgefühl mehr :worry:
     
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  10. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Kann man so sagen, dass das kein ausgewachsener FA ist.
    Wenn er mir z.B. was kocht esse ich die dreifache Menge...da sage ich einfach ich hätte verdammten Hunger. Und dann frage ich ihn nach Süßigkeiten, die sofort aufgefressen sind. Kann man nicht mit den FAs vergleichen, die ich für mich alleine schiebe. Aber das sind für mich trotzdem FAs. Und kotzen kann ich ja geräuschelos und ich gehe auch nicht sofort auf Klo, aber innerhalb von 20min.


    Habe heute mit meiner Psychologin über dieses Thema gesrochen. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir wünschte, mal satt zu sein.
    Sie meinte, dass man versuchen muss das Essen zu genießen, damit das im Gehirn ankommt, dass man etwas gegessen hat und sich das Sättigungsgefühl wieder einklingen kann. Das würde so seine Zeit brauchen, weil das Gehirn dieses Genießen nicht mehr kennt.
    Klingt ganz logisch finde ich. Die Psyche spielt da halt die größte Rolle. Und wenn das Gehirn erst gar nicht dazu kommt zu sagen "hey, sie isst etwas" woher soll er dann auch das Sättigungsgefühl einsetzen? Die bestimmten Synapsen dafür (oder was auch immer) setzen bei Essgestörten nicht ein, weil die das essen nicht genießen und die dazugehörigen Glückshormone, die ebenfalls eine große Rolle dafür spielen, nicht produziert werden können.

    Naja, hat sie mir schön erklärt, aber genießen kann ich so oder so nicht mehr.
     
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  11. Member

    Nariam

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    38 Jahre alt
    Dabei seit 28. Januar 2011
    Ich kann auch geräuschlos kotzen, aber wenn mein Freund dabei ist mache ich das wirklich nur im äußersten Notfall, weil ich Angst hab dass er was riecht oder so... Ist ihm noch nie was aufgefallen? Oder meinst du er denkt sich seinen Teil (er was ja von der ES) und will aber nichts damit zu tun haben?
     
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  12. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Ich tue es ja auch recht selten bei ihm. Ich bleibe ja so oft es geht verschont und ansonsten akzeptieren die es, wenn ich wirklich nur eine Kleinigkeit esse.
    Ich denke mal, dass er sich das denken kann. Wir reden so gut wie gar nicht darüber. Er weiß, dass er mich niemals verstehen kann und ich weiß, dass ich es nicht einsehen werde, was sie mir sagen. Somit haben wir uns darauf geeinigt, dass wenn ich mit ihm darüber reden will zu ihm komme und ansonsten das Thema so gut es geht verschwiegen wird.
     
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  13. ehemaliges Mitglied

    lovely

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    Dabei seit 30. Juni 2009
    Das macht mich auch traurig... Wenn ich wirklich mal bewusst ins Restaurant gehe z.B. zum Geburtstag oder zu Weihnachten, mich da auch psychisch eine Zeit lang drauf vorbereite, teilweise sogar freue und schon im Kopf plane, was ich mir dann ausnahmsweise mal gönne & bestmöglich eben auch nicht erbreche: es verschwindet im Nichts *sigh*

    Wobei der Ansatz von Lillies Thera ja recht logisch ist. Wenn ich wirklich bewusst versuche zu genießen, dann meine ich manchmal dieses Gefühl zu bekommen-aber es hält eben leider einfach nicht an.

    Vielleicht konzentrieren wir uns auch ZU sehr auf das Essen dabei? Unsere Gedanken sind einfach nicht entspannt genug um genießen zu können und deswegen können wir auch kein Sättigungsgefühl erfahren *grübel*
     
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  14. ehemaliges Mitglied

    Hanako

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    36 Jahre alt
    Dabei seit 1. März 2011
    Mhm, bei mir zumindest hat das Essen irgendwie einen zu hohen Stellenwert im Leben bekommen.
    Da stellt man sich die Frage, lebe ich, um zu essen oder esse ich, um zu Leben? *sigh*
     
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  15. ehemaliges Mitglied

    Ayumi

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    Dabei seit 6. Januar 2011
    Ich weiß, was du meinst :( Es ist schrecklich, wenn man sein ganzes Leben nur nach seiner ES ausrichtet :/
     
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  16. Member

    Nariam

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    38 Jahre alt
    Dabei seit 28. Januar 2011
    Tja, aber ich würde sagen das ist eben charakteristisch für ne ES ;) Trotzdem scheiße!
     
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  17. Gast

    Enjay

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    Hallo,

    mich hat das Thema sehr angesprochen, deswegen wollte ich mal meine Erfahrungen äußern. Bei mir ist es auch so, dass das Essen mich sehr beschäftigt und das ist untertrieben. Essen ist eines der größten Dinge, die mich ängstigt und doch regelt es meinen Tag.

    Ich denke schon abends darüber nach, was ich zu morgen essen darf und freue mich den ganzen Abend darauf. ist es dann da, kann ich es nur runterschlingen und noch nicht mal schmecken, wie es schmeckt. Ich habe sogar schon verdorbenen Joghurt gegessen, ohn es zu schmecken, weil ich dann einfach nicht schmecken kann. Ist das Frühstück zu Ende (die einzigste Mahlzeit die ich mir momentan zugestehe) habe ich trotzdem kein Sättigungsgefühl. Entweder habe ich soviel gegessen, dass mir schlecht ist und ich schon fast automatisch erbrechen muss, oder aber ich habe totalen Hunger und kann vom Kopf her nicht mehr essen. Ich beschäftige ich mich den ganzen weiteren Tag mit dem Thema essen und plane bereits wieder den nächsten Tag.

    Ist es nicht ver-rückt, dass das was am meisten Angst macht und gefürchtet wird, den Tag regelt und strukturiert?

    es macht mich traurig
     
  18. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Oh echt? Wie sieht es bei den anderen aus mit verdorbenen Lebensmitteln?
    Also ich achte schon auf das Verfallsdatum, aus Angst noch extra Magenschmerzen zu bekommen, weil das Essen nicht mehr gut war.
    Passiert dir sowas öfter? Hast du dir schonma ne Lebensmittelvergiftung eingefangen?

    Ja verrückt und krank *sigh*
     
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  19. Gast

    Enjay

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    Nein, öfters passiert das nicht, es war sozusagen die Spitze der Erkentnis bei mir, dass ich nicht mehr schmecken kann bzw mir das "Schmecken-lassen" in gewisser Hinsicht nicht mehr gestatte.

    Ich hatte noch keine Lebensmittelvergiftung. Was ich als Kind mal hatte, waren Salmonellen, aber das habe ich ja auch im Vorstellungsbogen erwähnt, aber das war icht Folge eines nicht-schmecken-könnens.
     
  20. ehemaliges Mitglied

    weakling

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    Dabei seit 4. Januar 2011
    Ich habe einmal gelesen, dass die meisten Bulimikerinnen sehr wohl fühlen, wann sie satt sind und keine Nahrung mehr brauchen, dass sie aber weiteressen wegen des Glücksgefühls, dass sie durch das Essen erlangen.
    Es ging dabei um den Serotonin-Spiegel, (Serotonin sorgt für angenehme und entspannte Gefühle und beruhigt.) den man mit Zucker und Fett manipulieren kann, indem man den Blutzuckerspiegel in die Höhe treibt. Dies scheint sogar zu funktionieren, wenn man das Gegessene wieder erbricht.
    Das ganze ist eine neuere Theorie, die davon ausgeht, das Bulimiker süchtig sind nach Zucker und dass die Bekämpfung dieser Sucht eine Möglichkeit zur Heilung bietet. Wenn es interessiert der findet hier einen Link zu dem Buch "Zucker und Bulimie" von Inke Jochims.
     
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