Wundermittel Therapie

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von crimson.butterfly, 3. Mai 2011.

  1. Gast

    Stella

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    Top Poster des Monats

    Ich denke, Menschen können nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt einen depressiven Menschen untersützen, nämlich bis dahin wo man an den Punkt kommt, ob man selbst weiterhin ein positives Leben führen möchte, oder sich mit runterziehen lässt. Das Problem ist dass wenn man sich einer Sache zu sehr annimmt, dass einen das selbst irgendwann so runterzieht, dass man nicht mehr zwischen den "beiden Welten" wechseln kann. Man nimmt die depressiven Verstimmungen, die Sorgen um den depressiven Menschen mit in die andere, in die unbeschwerte, glückliche Welt. Ich würde sagen, dass flüchtige Bekannte sofort einen Rückzieher machen, Freunde werden dir vielleicht eine Zeit lang noch zur Seite stehen, und die beste Freundin hält es vielleicht Jahre lang durch, evtl. sogar bis zum Ende, geht daran aber vielleicht auch mit drann kaputt, genauso wie Geschwister und Eltern.
    Bei mir ist es so, dass ich gerade die wichtigen Menschen immer mehr zurückweise, weil ich erstens glaube, dass ich sie nicht verdient habe und weil ich sie vor mir beschützen will...

    Vielleicht schreibe ich etwas wirr. Das Problem ist, dass es mir manchmal einfach schwer fällt, meine Gedanken in Worte zu fassen. Ich will mit dem ganzen eigentlich nur sagen, dass ich niemanden einen Vorwurf mache, der sich von mir abwendet. Eigentlich ist es jedes Mal eine Bestätigung für mich, dass Menschen eben genau so sind.
     
  2. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Genau das ist ja das Schlimme, obwohl man das so gar nicht will.
    Mein Freund hatte mich aus diesem Grund mal verlassen. Er hat mir genau DAS gesagt und ich war einfach nur wütend, dass er das auf sich beziehen muss, dass er das persönlich nehmen muss und alles. Aber verübeln kann man es ihm (oder den Menschen allgemein) dann doch nicht.
    Irgendwo zeigt das ja auch, dass man den jenigen wirklich lieb hat, wenn man sich dann auch so runterziehen lässt. Könnte einem ja auch einfach egal sein.

    Ich finde du hast das ganz gut geschrieben ;) Mach dir nicht so viele Gedanken darüber.
     
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  3. Gast

    Painless

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    Top Poster des Monats

    Diese Erfahrung teile ich mit dir, Lilienne... :(

    [QUOTE;386642]
    Das Problem ist dass wenn man sich einer Sache zu sehr annimmt, dass einen das selbst irgendwann so runterzieht, dass man nicht mehr zwischen den "beiden Welten" wechseln kann. Man nimmt die depressiven Verstimmungen, die Sorgen um den depressiven Menschen mit in die andere, in die unbeschwerte, glückliche Welt.[/QUOTE]

    Ja, das "switchen" ist wirklich richtig, richtig schwer. Man kann es einfach ab einem bestimmten Punkt nicht mehr, ich jedenfalls nicht.
     
  4. ehemaliges Mitglied

    Breezy

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    Dabei seit 26. August 2010
    Ich finde, je länger man aber depressiv ist und einfach nichts mehr gebacken kriegt, desto schneller werden manche Menschen auch aggressiv einem gegenüber.
    Weil sie selbst hilflos zusehen müssen und nicht ändern können und auch wegen des Unverständnisses, dass man einfach nicht eben mal endlich "seinen Arsch hochbekommt".
     
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  5. Gast

    Painless

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    Top Poster des Monats

    Ja, genau so ist es eben. Gerade das Unverständnis; sie können nicht verstehen, dass ganz normale Dinge für depressive Menschen unüberwindbare Hindernisse darstellen.
     
  6. Gast

    Fragile

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    Top Poster des Monats

    Ich habe in einer Psych. Klinik Krankenpflege gelernt, da in der ersten Psychologiestunde der Arzt, der und unterrichten sollte aufgefallen ist, Übernahm diese Stunde die Pflegerische Leitung der geschlossenen Station, die vorwiegend Menschen mit Depressionen beherbergte.
    Was sie als Fachkraft sagte, fand ich schon echt krass: " Depressive Patienten haben häufig Verstopfung, weil sie Aufmerksamkeit wollen. In Wahrheit müssten sie sich nur mal selbst in den Arschtreten und sich um ihr Leben kümmern."

    Wie kann man nur so ignorant sein, wenn man überwiegend mit dieser Erkrankung arbeitet?
     
  7. ehemaliges Mitglied

    crimson.butterfly

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    Dabei seit 12. Oktober 2009
    Gehts noch?
    Und so eine Person lässt man dann auf Patienten los.

    Unlaublich.
     
  8. Gast

    Cailin

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    Top Poster des Monats

    Da kann ich auch echt nur noch mit dem Kopf schütteln... Solche Personen haben an depressiven Menschen nichts zu suchen... :( Aber ich kenne es nur allzu gut von meiner Psychiaterin...Leider. Sie ist exakt der gleichen Auffassung und tritt mir mit ihren Worten immer wieder in den Magen, wenn ich dort bin. Ich hoffe, dass ich bald eine neue Ärztin finde, die ein wenig kompetenter ist. Das geht echt gar nicht.

    Ich wäre froh, wenn es so leicht wäre und ich nur mal eben meinen inneren Schweinehund überwinden müsste- aber Depressionen sind der Horror. Die einfachsten Dinge stellen für Betroffene unüberwindbare Hindernisse dar.

    Aber ich darf mir auch immer Sprüche anhören.. Ich müsse mich nur mal zusammenreißen und soll mich nicht so anstellen. Dass ich mich aber zu nichts in der Lage fühle und das nicht mache, um Aufmerksamkeit zu bekommen, das will keiner wahrhaben.
     
  9. ehemaliges Mitglied

    Lotti

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    Dabei seit 27. Juni 2011
    Fragile, nachdem ich das jetzt gelesen habe, bin ich irgendwie ein bisschen erschüttert. Sowas kann man doch nicht machen. Sowas kann man vielleicht mal an einem schlechten Tag DENKEN, aber nicht laut aussprechen und schon gar nicht vor einer ganzen Klasse.
    Das finde ich echt ziemlich respektlos und entwürdigend jedem Kranken gegenüber. Es mag ja vielleicht sein, dass sich einige Depressive oder allgemein Leute mit einem psychischen Leiden manchmal sehr in ihre Probleme hineinsteigern können, aber das ist sicherlich nicht die Regel.
    Und wenn man von vorneherein davon ausgeht, dass sich Betroffene "nur mal selber in den Arsch treten müssen", dann ist doch auch gar keine angemessene Hilfe zu leisten.
    Das ist schon bitter.
    (Da muss bestimmt auch einiges an beruflichem Frust dahinter stecken.)
     
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  10. Gast

    Fragile

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    Top Poster des Monats


    Ich finde es auch unmöglich. Aber am Schlimmsten finde ich, dass sie so etwas zu "Schülern" sagt, vor allem als Einführung. Zum einen ist es einfach Falsch, und zum anderen bringt es auch in manche Schüler dazu, sich verständnislos den Pat. gegenüber zu verhalten.
    Klar sie kann einen schlechten Tag gehabt haben, aber trotzdem.

    Ich arbeite mitlerweile nicht mehr dort und habe nach dem ich die Ausbildung beendet hatte, eine weitere als Physiotherapeutin bekommen, deswegen kann ich nicht sagen, ob sie sich immer so verhält oder es ein Blackout war.

    Im Patienten umgang war sie zum Glück nicht ganz so ruppig und gefühllos, wie sie sich an diesem Tag gezeigt hatte.

    Naja wie dem auch sei, ich finde solche Menschen haben ihren Beruf oder zumindest ihren Fachbereich falsch gewählt.

    Ich wünsch euch noch ne Gute Nacht <3
     
  11. ehemaliges Mitglied

    Breezy

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    Dabei seit 26. August 2010
    Ich finde das unter aller Sau, was die da vom Stapel gelassen hat. So jemand dürfte weder unterrichten noch in diesem Bereich arbeiten!! Wie kann man nur so dumm sein, so eine Aussage rauszuhauen??
    Und ja, am Ende übernehmen die Schüler diese Einstellung, haben null Verständnis für die Patienten.
    So kann NIE einem Patienten geholfen werden. Es reciht doch, wenn alle anderen so denken, aber doch nicht auch noch Fachpersonal, dass eigentlich dafür ausgebildet wird!?!?!?
    Ich bin echt fassungslos!
     
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