Kennt ihr das Gefühl, dass ihr euch über Streitigkeiten und Spannungen bzw Stress freut, weil das bedeutet, dass der Appetit sinkt? Bei mir ist das mittlerweile schon ein schrecklicher Zwiespalt geworden. Ich fresse nicht, wenn es mir schlecht geht, sondern wenn ich mir denke: "Dein Leben ist schön, du hast dich mit deinen Eltern ausgesöhnt, deine Noten sind gut...", dann ist es mir auf einmal egal, dass ich eigentlich noch 5-10kg zu verlieren habe, dann will ich einfach nur noch essen. Deshalb schwingt bei jeder positiven Wendung auch sehr viel Angst mit. Während ich mich dann dabei ertappe, wie ich mich darüber freue, dass meine Stiefmutter mich anschreit, weil ich das als "Ansporn" sehe, wieder schneller und radikaler Gewicht zu verlieren.
Ich habe zwar keine Angst vor dem Glücklichsein, merke aber immer an mir, dass ich mich auf ne perverse Art dürber "freue", wenn es mir richtig mies geht, weil ich automatisch durch den emotionalen Stress viel abnehme. Erstens bekomme ich dann keinen Bissen herunter. Zweitens scheinen diese Stresshormone auch extrem den Stoffwechsel anzukurbeln. Außerdem schlägt so etwas bei mir stark auf die Verdauung; wirkt fast wie AFM (was ich noch nie genommen habe). 1 Tag Liebeskummer und am nächsten Tag 2kg leichter. So ist´s zumindest meist bei mir.
Jaa, genau das meine ich! Je schlechter es mir geht, desto besser nehme ich ab. Ist natürlich ein mieser Preis, den man dafür zahlen muss. Meinst du, das mit den Stresshormonen ist wirklich so? Ich habe immer gehört, dass der Körper, wenn er viel Stress hat, umso mehr einlagert. Zumindest bei Schlafmangel...
Also, mir ist an mir aufgefallen, dass wenn ich akuten Stress habe, wirklich sehr stark abnehme. So viel nehme ich nicht von einem Tag zum nächsten ab, wenn ich unter normalen Umständen nichts esse. Hab ich richtig miesen Kummer allerdings schon. Das klappt allerdings nur an den ersten 2 Tagen. Danach schleppt sich der Stoffwechsl wieder langsam, als würde ich wie gewohnt wenig/nichts essen. Schüttet der Körper allerdings dauerhaft Stresshormone aus, begünstigt das eher eine Zunahme.
Ich habe schon Angst vorm Glücklich sein, anders als bei euch, Esse ich wenn es mir richtig Schlecht geht, das macht es auch nicht besser. Aber das Gefühl von Glück macht mir Angst. In der Vergangenheit, rückblickend betrachtet, ist mir aufgefallen, dass wenn es richtig gut läuft, dann sabotiere ich mich selbst, alleine nur deswegen, um mein schlechtes Bild von mir aufrecht zu halten. Es darf nicht sein, dass etwas gut ist, weil das würde ja bedeuten, dass ich etwas richtig gemacht habe und das wiederum könnte dazu führen, dass es mich glücklich machen könnte, also vermeide ich es. Im letzten Jahr habe ich sehr hart daran gearbeitet, dass ich mit diesen Gefühlen umgehen kann (was ich eigentlich immer noch nicht kann). Ich sabotiere mich also immer noch selbst, und auch wenn ich mal Glücklich bin ist das nicht von Dauer, denn dafür liegt ja schon ein Plan in meinem Unterbewusstsein parat. Ja ja total ausgeklügeltes Konzept, aber es wird besser mit den Jahren, zumindest weiß ich mitlerweile dass ich das mache und auch warum ich das mache, fehlt nur noch wie ich dieses Verhalten los werde.
Das ist aber auf jeden Fall schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn man seine Muster kennt, ist es zumindest leichter gegenzusteuern. Sonst weiß man ja gar nicht wie man dagegen ankommt bzw. wo man ansetzen muss.
Ich muss sagen das es bei mir auch so ist. Ich würde nicht sagen das ich Angst davor habe glücklich(er) zu sein, aber wenn es einem ständig schlecht geht dann gewöhnt man sich auch an diesen Zustand und ist dann einfach überfordert wenn auf einmal alles "gut" läuft. Ich möchte da mal ein Beispiel nennen, was wie ich finde ziemlich gut beschreibt wie das bei mir ist: Als ich mit meinem Ex zusammen war habe ich mich selbst mehr akzeptiert und mich besser gefühlt. Ich habe mehr gegessen und ihm zuliebe NICHT gebrochen oder sonst was. Doch als wir getrennt waren hat mich das so zurück geworfen das ich mich gehasst habe und mir dachte "wie blöd kannst du sein? jetzt bist du nicht nur allein,sondern auch noch FETT!"..und dann ging das Hungern und fressen wieder los. Ich finde das man oft das Gefühl hat man könnte den Stress irgendwie "weg hungern". Ich habe vor einigen Monaten, kurz nach der Trennung meines Exfreundes jemand anderen kennen gelernt. Er hat schon geplant wie es weiter mit uns geht und ich war einfach überfordert-wusste aber auch nicht wie ich ihm sagen soll das ich nicht so fühle. Wozu führte das? ich war fast 24 Stunden täglich mit ihm in Kontakt, schlief nur noch und selbst nach 2 Tagen ohne essen konnte ich keine 2 Löffel essen ohne mich voll zu fühlen. lg flyinglola
Wenn ich mich wirklich schlecht fühle esse ich eigentlich wenig, vielleicht auch, weil bei mir zu Hause immer alles beim Essen geklärt wurde, gab es einen Streit bin ich aufgestanden und hab nichts mehr gegessen. Es gab aber auch Phasen, da habe ich gegessen, da war ich allerdings anders traurig, wegen mir und meinen Gedanken. Ich muss aber gestehen, dass ich mich manchmal auch gefreut habe, wenn mir meine Eltern einen Grund gaben nicht zu essen. Ich finde es irgendwie beruhigend, dass ich hier nicht die Einzige bin. Allerdings habe ich nichts dagegen mich gut zu fühlen. Aber so tiefer man in seiner ES verwurzelt ist, desto schwerer fällt es mir glücklich zu sein.
Also bei mir war es auch immer so: Je besser es mir ging desto "normaler" konnte ich essen bzw desto weniger haben meine Gedanken ums Gewicht/Abnehmen gekreist. Rückblickend waren die Phasen,in denen ich am wenigsten gegessen habe,immer von größeren Problemen oder Ängsten bestimmt-auch wenn ich das zum damaligen Zeitpunkt nicht immer so wahrgenommen habe. Ob das jetzt Abitur-Stress war,eine total kaputte Beziehung die ich zu blöd war zu beenden,oder irgendwelche diffusen Zukunftsängste. Im Nachhinein waren auch viele Situationen dabei die ich von meinem jetzigen Standpunkt her garnicht mehr nachvollziehen kann- Ich habe mich manchmal wegen Dingen bekloppt gemacht wo ich heute nur sagen würde: "Who fuckin' cares??" Zusammenfassend kann man sagen dass ich immer dazu tendiert habe,mir zuviel gefallen zu lassen und mich generell kleiner machte als ich war- Egal für was Freunde/Eltern oder sonstwer mich damals gelobt haben,ich habe immer alles runtergespielt- und nicht weil ich geil auf Komplimente gewesen wäre,sondern weil ich innerlich wirklich überzeugt war : (zB) "die Zeichnung ist ganz ok,aber es gibt 1000 Künstler die das besser können//ich schreibe zwar ständig Einser-Klausuren,aber in dem Kurs sitzen zig Leute,die eigentlich intelligenter sind als ich,der Lehrer rafft das nur irgendwie nicht//ich weiß garnicht warum alle so tun als hätte ich voll das Talent,und selbst wenn,ich kann ja sonst nichts außer zeichnen... Usw. Ich habe wirklich erst das richtige Umfeld und einiges an persönlicher Entwicklung gebraucht,bis ich einsehen konnte dass ich etwas kann und die Anderen damit Recht haben könnten. Sorry wenn ich jetzt dezent abgeschweift bin,ich wollte damit sagen dass ich,nachdem ich in den letzten Jahren wirklich viel erreicht habe- (unter anderem habe ich meinen absoluten Traumjob trotz aller Hindernisse erlernen können,und bin auch noch gut darin) Irgendwie hatte ich immer öfter Phasen in denen ich mich vielleicht nicht "superschön" fand,aber mich im Gegensatz zu früher immerhin akzeptieren konnte,und das mit einem Gewicht bei dem ich normalerweise einen Nervenzusammenbruch gekriegt hätte. Klar,eine ES wird man wohl nie so "komplett" los-aber ich habe zumindest festgestellt,dass es Lebensabschnitte gibt in denen sie viel weniger Macht über mich hat als in "schlechten" Phasen. (Ich rede hier nur von mir,es ist völlig klar dass das bei jeder hier individuell anders aussieht!) Lieben Gruß Violet
Und einmal mehr finde ich mich wieder.....nur ein bisschen anders als die thread-stellerin. Glück an sich bedeutet bei mir eher eine Beruhigung der ES. Bin ich glücklich esse ich normal....aber dennoch stresst mich der Gedanke des glücklich seins. Das passt nämlich nicht in mein Selbstbild. Ich mag mich selbst viel zuvwenig als das ich glücklich sein dürfte. Dieses Gefühl, diesen Zustand spreche ich mir selbst ab....