Klischees über Essgestörte

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Leila, 15. November 2014.

  1. ehemaliges Mitglied

    Leila

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    Dabei seit 13. November 2014
    Hallo ihr Lieben *huhu*
    ich wollte mal fragen welche Fakten bzw. Klischees euch so im Alltag immer wieder begegnen ?
    Als Beispiel erzähle ich euch eine persönliche Situation:
    Ich saß mit meiner Familie inklusive Eltern, Cousin, Paten, Onkel, Tante usw. am Tisch und irgendwie sind wir auf das Thema Bulimie gekommen. Die Tochter meiner Tante gab direkt zum Besten: " Die erkennt man immer an den gelben Hände durch das Kotzen mit'm Finger ". Ich hätte natürlich liebend gerne gekontert, aber da keiner von meiner ES weiß habe ich einen Kommentar runtergeschluckt.

    Hattet ihr auch schon mal solch Situationen ?
    Und gibt es typische Merkmale von Essgestörten bzw. treffen welche auf auf euch zu ?

    Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn jemand antwortet,

    Liebe Grüße,

    Leila <3
     
  2. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Das ist ja echt heftig. Wäre witzig gewesen wenn du gesagt hättest: "Na dann schau mal meine Hände an. Was? Die sind nicht gelb? Das ist aber komisch!" - Ok, Spaß beiseite.

    Weißt du noch wie ihr auf das Thema gekommen seid?

    Ich kenne nur so Kommentare über dünne Menschen. Wir hatten z.B. mal eine Lehrerin, die richtig richtig dünn war. Die Schüler haben dann immer gesagt, wenn sie auf die Toilette ist:" Die geht grad wieder kotzen!"

    Ich finde so Kommentare echt daneben und mache das auch nie über andere Krankheiten. Ich finde auch, dass das nicht gerade für einen Menschen spricht und ziemlich viel über ihn aussagt (in negativer Weise natürlich), wenn er so Bemerkungen von sich gibt.

    Liebe Grüße

    Libelle
     
  3. ehemaliges Mitglied

    Leila

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    Dabei seit 13. November 2014
    Hey Libelle :)

    Haha ja das stimmt ;D Ich dachte mir genau das gleiche. Wir sind irgendwie auf das Thema gekommen, weil es heutzutage so viele sehr dünne Mädchen gibt und wir sind über das Thema Figur dann auf das Thema Esstörungen gekommen :)

    Den Kommentar gab es bei uns in der Schule auch, immer einer jungen Lehrerin gegenüber, die eigentlich total lieb und nett war und irgendwie auch die einzige Lehrerin gewesen ist, der man sich hätte anvertrauen können. Wirklich unfair soetwas. Menschen, die diese Sprüche loslassen haben meistens am wenigsten Ahnung von Essstörungen *rolleyes*

    Liebe Grüße, Leila*mad*
     
  4. Gast

    Rose

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    Top Poster des Monats

    Huhu :)

    Am häufigsten muss ich mir leider anhören, wenn jemand neu erfährt, dass ich eine
    ES habe *Aber du bist doch gar nicht zu dünn*. Das ist mehr als nur verletzend. Und wenn
    ich demjenigen dann höflich sage, dass es ja auch noch andere Essstörungsarten als nur
    Magersucht gibt und dass sowieso jede Magersüchtige(r) vorher oder in Gesundungsphasen
    Normalgewicht (oder auch Übergewicht) haben kann und dass die Magersucht nicht plötzlich weg
    ist, nur weil der Körper (wieder) ein gesundes Gewicht hat, kommt dann meistens als nächstes
    *Achso, du erbrichst also?*. Wenn ich dann mit *Nein* antworte sind sie völlig verwirrt.
    Meiner Erfahrung nach beschränkt sich das Wissen über Essstörungen bei der Mehrheit der
    Menschen auf Klischees.

    Typische Merkmale gibt es schon einige, die phasenweise auf mich zugetroffen haben, im
    Moment würde ich auf mich bezogen ganz subjektik betrachtet sagen, dass man es mir nicht
    ansieht, außer man sieht, wie ich Essen anstarre. Wenn Essen um mich herum ist kann ich
    oft den Blick nicht davon lösen, oder aber ich nehme es gar nicht als essbar war.
    Meine Anziehsachen sind mir im Moment alle zu groß, aber ich denke das verbindet man nicht
    zwingend mit einer ES.

    Liebe Grüße :)
     
  5. ehemaliges Mitglied

    Leila

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    Dabei seit 13. November 2014
    Guten Morgen Rose :)
    Ich sehe das genauso wie du. Die meisten Menschen wissen gar nicht genau, was eine ES ist und wie man sie definiert. Stattdessen sind die neunmalklug und hauen blöde Sprüche raus.
    Wer weiß denn alles von deiner ES und wie hast du es geschafft jemandem davon zu erzählen ?
    Bei mir weiß es leider niemand, wodurch mir niemand Mut und Hoffnung zusprechen kann :weinen:

    Mmh also dass ich Essen anstarre oder so kenne ich von mir gar nicht *o-m-g*
    Das stelle ich mir echt schlimm vor, wenn man sein Blick nicht davon abhalten kann.
    Vlt. gibt es ja irgendeinen Trick, die Aufmerksamkeit woanders drauf zu lenken ?
    Inwiefern hast du denn die ES ?

    Alles Liebe und Gute und einen schönen Tag,
    Leila
     
  6. Gast

    Rose

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    Top Poster des Monats

    Hallo Leila :)

    Als ich irgendetwas um die 16 herum war, habe ich meiner Mutter unter Tränen erzählt,
    dass ich ein riesen Problem mit dem Essen habe und dass ich nicht mehr kann und
    nicht mehr weiter weiß. Sie meinte, es sei halb so wild, das sei nur eine Phase, die jedes
    Mädchen einmal hatte und hörte mir nicht richtig zu.
    In den darauffolgenden Wochen begann ich dann demonstrativ anzukündigen, dass ich
    Abf geschluckt habe und die kommende Nacht das Wc besetzen würde.. keine Reaktion
    außer Kopfschütteln. Zu dem Zeitpunkt bekamen es also auch mein Vater und mein
    Bruder mit, sagten aber niemals etwas.
    Mit ungefähr 17 erzählte ich es dann auch einer Betreuerin, da war aber alles schon ziemlich
    kaputt in meinem Leben und kurz nach meinem 18. landete ich in der Klinik, da erfuhren
    es dann natürlich so ziemlich alle, ich hatte auch keine Kraft und keinen Nerv mehr, weiterhin
    heile Welt zu spielen.
    Die Klinikaufenthalte werden von meiner Familie bis heute entweder ignoriert oder so
    dargestellt, als würde ich mich anstellen und irgendetwas damit beweisen wollen.. als sei
    ich hingegangen, hätte da Spaß gehabt und hätte es sowieso nur gemacht, um mich aufzuspielen.. :(

    Im Moment schwanke ich zwischen Hungerphasen und Gesundwerdenwollen hin und her,
    versuche dann wenigstens meinen Grundumsatz zu essen, klappt leider nicht so
    richtig. An einzelnen Tagen esse ich mal zu viel, Fressanfälle hab ich aber nicht mehr und
    ich schlucke auch keine Abf mehr. Auch wenn ich sie oft in der Hand habe und mich
    zwingen muss, sie wegzukippen.
    Diagnostiziert wurde zuletzt Anfang des Jahres eine atypische Anorexia Nervosa, ich bin mir
    aber nicht so sicher, ob das wirklich zutrifft, da ich phasenweise von ES-Art zu anderen
    springe, manchmal mit Auslöser, manchmal ohne.

    Oft wünsche ich mir, ich hätte es als Geheimnis behalten, ich glaube, manches wäre einfacher
    gewesen. Wobei das wohl genauso anstrengend ist, nur auf eine andere Art.

    Hast du schon einmal versucht es jemandem zu erzählen?
    Möchtest du denn Hilfe haben?
    Es gibt in fast jeder Stadt Anlaufstellen, wo man anonym hingehen kann und ein persönliches
    Gespräch führen kann, vielleicht wäre das ein Anfang? Dann könntest du dich ja immer noch
    entscheiden, es weiterhin geheim zu halten.

    Hmm diese Momente hab ich meistens, wenn ich über- oder unterfordert von dem, was gerade
    um mich herum geschieht bin und am Anfang von reinen Hungerphasen. Wenn ich schon länger drin
    bin nehme ich Essen kaum noch wahr. Ich entwickle auch manchmal sowas wie Futterneid.. wenn
    andere etwas essen, was ich auch gerne hätte, aber nicht kann, dann fresse ich es mit den Augen auf. *ohoh*

    Liebe Grüße :)
     
  7. ehemaliges Mitglied

    just.j

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    Dabei seit 3. November 2014
    Oh wow, das finde ich echt krass. Vielleicht hatten deine Eltern das Gefühl, sie hätte irgendwie versagt,
    wenn du in ihren Augen "richtig" krank wärst und können daher nicht die Wahrheit akzeptieren.
    Spätestens nach der Klinik hätte es doch mal Klick machen sollen..
    Ich kann mich aber glaube ich auch erinnern, dass der damalige Freund meiner Mutter (oder auch meine Mutter) meinten, dass da ja nur eine Phase sei etc.
    Bin mir aber nicht mehr ganz sicher.


    Das sind auch die gängigen Klischees, die ich so kennen gelernt habe; leider.
    Aber es gibt leider viel zu viele Themen, wo sich Urteile drüber gebildet werden,
    ohne dass die Leute irgendwie tatsächliche Ahnung von der Materie haben.
    Ich finde auch, dass oft gedacht wird, man sei gar nicht richtig krank,
    sondern nur so ein Teil dieser "Pro Ana" Szene.
    Oder, dass man doch einfach was essen solle, und alle ist wieder okay.
     
  8. ehemaliges Mitglied

    Leila

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    Dabei seit 13. November 2014
    Hallo zusammen :knuddln:

    Rose, wie ging es dir denn während der Klinikaufenthalte ?
    Ich finde es beeindruckend, dass du es damals deiner Mom erzählt hast, aber umso trauriger, dass du nicht die Unterstützung von ihr bekommst. Wahrscheinlich schreibt sie sich die Schuld zu und hat das Gefühl etwas in der Erziehung falsch gemacht zu haben und will es aber nicht nach außen durchsickern lassen.

    Ich habe schon oft überlegt zu Anlaufstellen zu gehen. Habe auch schonnmal eine in meiner Nähe rausgesucht.
    Ich traue mich aber irgendwie nicht diesen Schritt zu wagen :weinen:
    Ich fühle mich so voller Scham und Selbstzweifel was meine ES angeht.
    Mir geht es halt körperlich sehr gut und insofern ist das immer meine Ausrede dafür, dass ich keine Hilfe brauche...
    Wobei ich eigentlich weiß, dass ich sehr krank bin *plärr*
    Es ist alles so schwierig..
    Ich weiß halt auch nicht, wem ich mich von meiner Familie aus am Ehesten anvertrauen könnte. Meinem Freund oder meiner Mutter. Das wären die einzigen Beiden. Meine Mutter wäre dann total fertig, würde sich die Schuld geben und wäre am Boden. Sie ist nur selbst zur Zeit gesundheitlich nicht ganz fit und daher möchte ich sie nicht belasten.
    Bei meinem Freund glaube ich, dass er mich nicht ernst nimmt und sich dann vor mir ekelt :weinen::weinen:
    Das wäre glaube ich das allerschlimmste..

    Alles Liebe, Leila
     
  9. Gast

    Rose

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    Top Poster des Monats

    N'Abend. :)

    Mit der Pro-Szene wurde ich bisher nur ein einziges Mal (soweit ich mich gerade erinnere)
    in Verbindung gebracht.. von einem Pfleger/ Sozialarbeiter. Ich glaube ich bin etwas zu alt, als dass den
    Leuten das als erstes in den Sinn kommen würde und *damals* war das noch nicht so bekannt. *ohoh*

    Dieses *einfach* essen.. kein Kommentar.. ist aber vermutlich auch schwer von außen nachzuvollziehen.

    Leider ist es in der heutigen Zeit auch wirklich schwer zu unterscheiden und ich persönlich kenne
    auch nur ganz wenige Leute, die nicht zumindest mal einmal eine Diät gemacht haben.
    Nach 18 Jahren ES sollte es aber trotzdem langsam mal ankommen, dass ich das ganz sicher nicht tue,
    um sie zu ärgern oder ähnliches. :(

    (Wie bekomme ich in die Zitate noch die Quellenangabe rein? *ohoh*)

    Es hat nicht wirklich jemanden interessiert, was das anging, ich bekam mehr oder weniger Ratschläge,
    die man jemanden bei einer Diät gibt.. regelmäßig und gesund essen.. habe in den meistens Kliniken
    von Anfang bis Ende durchgehungert, in manchen noch FAs gehabt, dort auch erbrochen (sehr selten)/ Abfs
    geschluckt.. und wurde gegen Ende sogar gelobt, dass ich *doch ganz schön gut abgenommen habe, bei
    der ungesunden Kost hier nehmen die meisten Patienten zu* looool. *headdesk*
    Habe oft gedacht, dass wenn ich wirklich Hilfe haben möchte und ernstgenommen werden will, dann
    muss ich mich vermutlich zuerst tothungern, damit man es mir auch wirklich ansieht.

    Hmm hab da eine seltsame Idee für dich, Leila, ist aber vielleicht trotzdem eine Überlegung wert, da
    du dich ja scheinbar wirklich nach einem Gesprächspartner sehnst und ich deine Bedenken schon
    verstehen kann:
    Du könntest dir an einem Tag mit viel Zeit einen Rucksack packen, für dich unübliche Anziehsachen,
    Schminke und Ähnliches mitnehmen, dann in eine andere Stadt fahren, dich dort irgendwie *verkleiden*
    und dann wirklich ganz anonym dort zur Beratung gehen. Es wäre dann doch wirklich sehr unwahrscheinlich,
    dass dich jemand wiedererkennt oder du jemanden triffst, den du kennst.
    Und die Leute dort machen tagein- tagaus nichts anderes, als mit Menschen mit ES zu sprechen. Scham
    und all das kennen die doch, vor ihnen brauchst du dich am wenigsten zu schämen (denke ich).

    Liebe Grüße :)
     
  10. ehemaliges Mitglied

    Anina

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    Dabei seit 17. Dezember 2013
     
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  11. Gast

    Rose

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    Top Poster des Monats

    Ja, richtig. :(

    Und eine ES ist auch nur dann schlimm, wenn man starkes Untergewicht, graue Haut hat und fast tot ist. Ansonsten *kann es ja nicht so schlimm sein*.

    In der Pro-Szene ist das Verständnis noch einmal etwas anders verquer- viele *Neulinge* wollen unbedingt Magersucht haben, weil sie glauben, dass sie sich dann nicht mehr anstrengen müssen, schlank zu werden, weil das dann ja von alleine geht- schließlich hat man ja Magersucht und gar kein Interesse mehr an Essen und alles wird ganz wunderbar, endlich richtig leben. (...)

    Aufklärungsarbeit ist wirklich schwierig, denn ernste Informationen sind einfach nicht so spannend, wie eine Glitzerwelt und dramatische Bilder von *schlanken* Frauen. Und außerdem passieren die schlimmen Sachen ja nur den anderen, man selbst wird es ja niemals so weit kommen lassen.

    Hmm.
     
  12. Gast

    Swan

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    Top Poster des Monats

    Mir ist mal aufgefallen, dass die Gesellschaft hierbei dasselbe tut, was sie an psychisch Kranken ansonsten so verteufelt: In Extremen denken. Machtsüchtig ist man erst, wenn man eben ein extremes Untergewicht hat und gar nichts mehr isst, Bulimie nur dann, wenn man wirklich jeden einzelnen Bissen wieder auskotzt und bei BED z. B. wissen die meisten Menschen erstmal gar nicht, worum es sich handelt, oder greifen wieder nach den Klischees, wonach BED-Erkrankte auf jeden Fall stark übergewichtig sein müssen etc.

    Mich kotzt das sowas von an und macht mich auch irgendwo traurig. Mich macht es manchmal sogar fast wütend, wenn die Leute denken ich sei gesund, nur weil ich Normalgewicht habe, was ja auch nicht immer so war. Andererseits will man sich ja natürlich auch nicht gleich outen, aber dieses Schubladendenken konnte ich grundsätzlich noch nie ab. Egal worum es geht.
    Bei Essstörungen geht es mir nur so nah, weil ich es absolut nicht ausstehen kann, wenn man diese Krankheit so verharmlost, wie es leider viel im Internet geschieht. Stichwort: Pro Ana.
     
  13. ehemaliges Mitglied

    Leila

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    Dabei seit 13. November 2014
    Hallo zusammen,

    Swan, ich teile meine Meinung zu 100% mit dir. Ich selbst bin auch normalgewichtig, aber dafür wirklich sehr bulimisch. Ich sehe (eigentlich zum Glück) dafür auch noch sehr gesund aus, was die Menschen denken lässt, ich wäre ein total gesundes Mädchen. Manchmal wünsche ich mir, ich würde viel kranker aussehen, zum Beispiel dünner oder so. Dann würde meine Familie/mein Freund merken, dass es mir im Innern gar nicht gut geht..
    Geht es dir genauso ?

    Rose, deine Idee klingt echt total süß und lustig ! Wenn ich mal nen Tag dazu Zeit habe mache ich das auch und versuche mich ein bisschen zu verändern. Dann fällt es mir vielleicht auch einfacher darüber zu sprechen *herzig*
    Danke für die Idee !
     
  14. ehemaliges Mitglied

    Leila

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    Dabei seit 13. November 2014
    Hallo zusammen,

    Swan, ich teile meine Meinung zu 100% mit dir. Ich selbst bin auch normalgewichtig, aber dafür wirklich sehr bulimisch. Ich sehe (eigentlich zum Glück) dafür auch noch sehr gesund aus, was die Menschen denken lässt, ich wäre ein total gesundes Mädchen. Manchmal wünsche ich mir, ich würde viel kranker aussehen, zum Beispiel dünner oder so. Dann würde meine Familie/mein Freund merken, dass es mir im Innern gar nicht gut geht..
    Geht es dir genauso ?

    Rose, deine Idee klingt echt total süß und lustig ! Wenn ich mal nen Tag dazu Zeit habe mache ich das auch und versuche mich ein bisschen zu verändern. Dann fällt es mir vielleicht auch einfacher darüber zu sprechen *herzig*
    Danke für die Idee !
     
  15. Gast

    Swan

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    Top Poster des Monats

    Ja, das Gefühl kenne ich selber nur zu gut. Bei mir denken sie auch alle, da sie mich essen sehen und ich normalgewichtig bin, dass ich (wieder) gesund sei. Gerade in meinem alltäglichen Umfeld würde vermutlich niemand auf die Idee kommen, dass ich eine Essstörung habe.
    Manchmal wünsche ich mir mein TG zurück und will, dass die Menschen mir ansehen, dass ich eben nicht gesund bin. Andererseits würde es mich dann auch nerven, aber rational sind solche Gedanken und Gefühle ja nie.
     
  16. ehemaliges Mitglied

    Anina

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    Dabei seit 17. Dezember 2013
    *sigh* Ich sehe das leider genauso wie ihr. Es tut gut zu wissen, dass es auch anderen so geht - und man nicht im Inneren eine Aufmerksamkeitshure ist.
    Ich möchte doch einfach nur wissen, dass sich die Menschen um mich auch um mich sorgen, sich über mich Gedanken machen und ich ihnen nicht egal bin.
     
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  17. ehemaliges Mitglied

    Leila

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    Dabei seit 13. November 2014
    Hey Anina, hey Swan
    Ich kann euch wirklich nur zustimmen. Manchmal frage ich mich echt womit ich das verdient habe `? Wisst ihr, wie das kommt ? Also dass man uns die ES nicht ansieht ?
    Wenn ich mir die Kinder angucke, die wegen Magersucht/Bulimie auf meiner psychiatrischen Station sind, sehe ich einen riesigen Unterschied zwischen Ihnen und mir. Die sind alle klapperdürr, wiegen 38-40 Kilo, haben keine Haare mehr, Behaarung im Gesicht und blasse Haut. In kurz: Man sieht Ihnen direkt, an, dass es Ihnen schlecht geht.
    Warum ist bei mir alles so anders ?
    *ohoh*

    Dass soll jetzt nicht böse gemeint sein, aber wieso hat mein Körper sich gerade Bulimie ausgesucht und nicht Anorexia Nervosa ? :hmz?: Dann würde meine Familie von alleine sehen, wie es mir geht...
    Schämt ihr euch genauso wie ich mich für das Brechen usw. ?

    Alles Liebe, Leila *verliebt*
     
  18. Gast

    Swan

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    Top Poster des Monats

    Genauso geht es mir auch. Manchmal schäme ich mich auch richtig für meine Gedankengänge, aber es tut wirklich gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist.

    Leila, ich kann dich da gut verstehen. Ich denke oft genauso, auch wenn es mal eine Zeit gab, zu der man mir das angesehen hat, aber das ist ja jetzt auch schon länger nicht mehr der Fall. Im Prinzip wünsche ich mir jedes Mal, wenn ich wieder mehr esse als ich sollte/will oder mal länger in den Spiegel sehe, wieder so zu sein. Wieder aufzufallen mit meinem Gewicht, jetzt nicht in ganz extremem Maße, aber zumindest ein bisschen. Ich will nicht gesund aussehen, aber andererseits auch nicht zu tief rutschen. Das ist ein wirklich schwieriges Thema. Kopf gegen Verstand.

    Ja, sehr. Mein Verhalten, vor und während meiner der TG-Phase, war am Anfang ziemlich anorektisch, später kamen bulimische Phasen dazu und jetzt ist es ein Mix aus hungern, normal essen, etwas mehr essen und essen und danach kotzen gehen.
     
  19. ehemaliges Mitglied

    Anina

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    Dabei seit 17. Dezember 2013
    Ich schäme mich nicht für das Kotzen, aber ich finde es unangenehm. Die Beschwerden, die davon kommen, das einplanen von Essen und dem Loswerden danach, die Verzweiflung, wenn ich nicht kotzen kann,...
    Meine ES verlief ungefähr so wie deine, Swan. Erst sehr anorektisch und dann zusätzlich bulimische Phasen. Mir wäre es natürlich lieber, wenn ich nicht mehr kotzen würde und ohne auskäme.. Aber daran zu arbeiten versuche ich schon seit Jahren.
     
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  20. Gast

    Swan

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    Top Poster des Monats

    Genauso geht es mir auch mit dem Kotzen. Ich schäme mich dafür, weil ich mich dann selber abstoßend und schwach fühle. Es ist dann jedes Mal wie ein kleiner Schlag ins Gesicht für mich.
    Ich hab zwar auch öfter mal eine Pause von ein paar Wochen dazwischen, aber früher oder später überkommt es mich dann leider doch.
     
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