Setzt ihr euch mit eurer Essstörung auseinander?

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von BlackSun, 11. August 2015.

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Setzt ihr euch mit eurer ES auseinander?

  1. Ja, deswegen bin ich Beschwerdefrei

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  2. Ja, aber ich schaffe es dennoch nicht gesund zu reagieren

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  3. Ja, aber mein Körper wird mir schon seine Grenzen aufzeigen

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  4. Nein, mir sind die körperlichen Folgen ziemlich egal

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  1. Gast

    BlackSun

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    Top Poster des Monats

    Hallo ihr Lieben,

    es gibt bei mir Phasen, in denen ich mich mit meiner Essstörung (Bulimie) sehr auseinandersetze. Ich gehe zu Ärzten und schildere kurz mein Essverhalten.
    Lasse mir Blut abnehmen, um das Blutbild zu kontrollieren (es ist meistens katastrophal), Besuche den Zahnartzt, wenn etwas nicht stimmt, lasse sogar Frauenärztetermine über mich ergehen, weil wir doch heimlich einen Kinderwunsch hegen.

    Obwohl ich mir selbst eine Wertigkeit unter dem vom Dreck gebe, achte ich auf meinen Körper und achte darauf, dass er nicht wirklich kaputt geht.

    Kennt ihr das auch von euch'?
    Ist es dieses Doppelleben, was es uns so schwierig macht?
     
  2. ehemaliges Mitglied

    Püppchen

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    Dabei seit 23. Februar 2015
    Huhu.

    Natürlich setze ich mich damit auseinander. Das heisst jedoch nicht, dass ich deswegen zu irgendwelchen Ärzten gehe.
    Ich habe derzeit keine stark ausgeprägten Beschwerden, somit geht das schon. Meine Blutbilder sind bei Routineuntersuchungen erstaunlicherweise immer sehr gut.

    Auf meinen Körper achten tue ich schon. Und im Zweifelsfall würde ich auch zum Arzt gehen. Nur nicht, wenn es sich irgendwie noch vermeiden lässt.
     
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  3. Probezeit nicht bestanden

    whiteFee

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    31 Jahre alt
    Dabei seit 11. August 2015
    Hallo BlackSun,
    also ich setze mich damit auch öfter auseinander. Natürlich ist es gesundheitlich gesehen manchmal nicht verkehrt, sich abchecken zu lassen finde ich. Ich mach das persönlich auch eher selten. Ich sehe das auch eher wie Püppchen. Meistens zeichne ich auf Leinwänden, wie ich mich in Bezug auf meine ES fühle. Mir hilft das oft, mich selbst besser zu verstehen und manchmal auch zu lernen, wie ich meine Gefühle ausdrücken kann. Die Bilder sind dann für mich sowas wie eine Erinnerung daran, dass es hilft, sich irgendwie auszudrücken. Aber wenn ich merke, dass ich unentspannt und schlecht drauf bin durch die mangelnde Ernährung, dann versuche ich mit Obst und Wohlfühlabenden dem entgegen zu wirken.
     
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  4. Probezeit nicht bestanden

    Mina

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    Dabei seit 11. August 2015
    Ich denke das ich mich, da ich mittlerweile mit meinem Freund zusammen gezogen bin, schon relativ oft auch etwas kritischer damit auseinander setze.
    Ich ertappe mich öfter dabei, wie ich versuche meine eigenen Handlungsweisen zu hinterfragen, sie aus der Sicht meines Freundes (der ja nun so gut wie jede Mahlzeit mit mir teilt) zu betrachten und ganz objektiv die Frage zu stellen, wie krank ich mich gerade anstelle.

    Der Gedanke an meine Gesundheit und einen etwaigen Kinderwunsch beschäftigt mich auch, seit ich meine Periode wieder bekomme - ich lasse mich aber nicht über das "Normale" hinaus gesundheitlich durchchecken.
    Will sagen, dass ich schon etwa einmal im Jahr ein Blutbild machen lasse. Das hätte ich, aufgrund meiner veganen Ernährungsweise allerdings auch ohne die Essstörung getan.
     
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  5. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Das verstehe ich nicht.
    Wenn du denkst nichts wert zu sein, hast du doch keinen Grund auf deinen Körper zu achten?
    Außerdem hast du schon öfter mal erwähnt dich zu ärgern, dass dein Körper dir keine Grenze aufzeigt und nicht kaputt geht, wenn ich mich richtig erinnere.
    Kann er ja gar nicht, wenn du doch so gut auf ihn aufpasst.

    Kannst du das vielleicht ein bisschen erklären, vermutlich stehe ich nur auf dem Schlauch ;)

    Ich setze mich schon mit den Folgeschäden meiner Krankheit auseinander.
    Jedoch gehe ich dafür nicht extra zum Arzt.
    Alles was Standardtermine angeht, halte ich aber ein, sprich Zahnarzt und Frauenarzt.
     
  6. Gast

    BlackSun

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    Top Poster des Monats

    Püppchen & whiteFee
    Es ist nicht so, dass ich ständig beim Arzt sitze. Es gibt manchmal Phasen, in denen mich die Überzeugung packt, ernsthaft gegen meine ES anzugehen. Dazu gehört für mich da Gesamtpaket. Einmal durchchecken lassen bzw. Bestandsaufnahme zu zu machen. Vielleicht rede ich mir aber auch nur ein, dass das dazugehört.
    Letztendlich habe ich jeden Versuch immer wieder verworfen.

    Mina
    Das sind für mich auch immer wieder Anstöße mir meine Störung genau anzusehen und Vorsätze zu fassen, estwas zu tun.
    Für den Partner ist es gewiss nicht einfach, wenn man nach dem Essen sich entschuldigt, ins Bad geht und einem bewusst wird, dass er genau weiß, was dort passiert. Ich würde mich an seiner Stelle genauso hilflos und verzweifelt fühlen. Die Angst, dass etwas dabei passieren könnte, würde mich immer wieder wahnsinnig machen.
    Und wir reden halt immer häufiger davon, dass es schön wäre, wenn wir ein Kind bekommen würden. Das lässt einen manchmal sehr nachdenklich werden. Meine Periode habe ich nur noch sehr selten, was alles noch verschwert.

    Ophetiac
    Wie soll ich das beschreiben, ohe jetzt eventuell einen verschrobenen Eindruck von mir zu hinterlassen.
    Ich hatte eine fast schon psychiotische Phase am Ende meiner stationären Therapie vor ein paar Jahren. Seit meiner Kindheit habe ich eine Art Stimme in mir (so eine Abspaltungsgeschichte). In der Therapie eskalierte es so sehr, das mein damaliger Psychologe in den Raum warf, dass ich kurz vor der Schwelle einer endgültigen Spaltung stehen würde.
    Es existieren zwei mächtige Teile in mir (zumindest ist es so, wie ich es am besten beschreiben kann).
    Der eine Teil ist äußerst aggressiv gegen mich und meine Person. Der andere Teil (der langsam immer stärker wird) , möchte endlich in ruhe (sprich so weit es geht störungsfrei) leben.
    Je nachdem welcher Teil gerade die Oberhand gewinnt, ändert sich mein Denkverhalten.
    Mal hasse ich meinen Körper, weil er so viel aushält. Dann bin ich andererseits froh, dass es noch keine irreversible Schäden gibt.

    Ein Beispiel: Ich gehe zum Arzt und lasse mein Blutbild untersuchen. Weil es mir körperlich nicht mehr gut geht.
    Im Grunde mache ich das, weil ich mir Gedanken um meine Gesundheit mache. Dann schaltet sich irgendwann meine Stimme ein, dass wenn die Werte gut (oder zumindest nicht lebensbedrohlich sind) ich weitermachen kann, weil es meinen Körper anscheinend relativ gut wegsteckt.

    Ach, ich weiß auch nicht. In meinem Kopf hat das alles eben noch Sinn gemacht, was ich schreiben wollte. Entschuldige.
     
  7. Probezeit nicht bestanden

    whiteFee

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    31 Jahre alt
    Dabei seit 11. August 2015
    BlackSun :) Das war auch nicht so gemeint, dass es komisch oder seltsam ist, ab und zu zum Arzt zu gehen und mal nachzusehen, ob alles noch recht in Ordnung ist. Also ich persönlich finde es sogar wichtig wie auch Opheliac meinte (Frauenarzt, Zahnarzt...). Ich habe zum Beispiel Epilepsie und muss jedes halbe Jahr zum Neurologen und sowieso ein Blutbild machen. Deswegen kann ich vllt auch gar nicht sagen, ob ich das auch so machen würde wegen der ES.
    Mit meinem ExFreund hatte ich da auch einige Hürden. Wenn wir einkaufen waren, hat es 3 Stunden gedauert, weil ich mich nicht überwinden konnte, mich endgültig für die Lebensmittel zu entscheiden. Er war zum Glück ein sehr geduldiger Mensch, den fast nichts aus der Ruhe gebracht hat. Selbst unter diesen anstrengenden Umständen...ich denke, dass dein Freund dich ja auch aus einem bestimmten Grund "ausgesucht" hat. Wenn ich überlege, mein Partner hätte eine ES, würde es zwar schon weh tun, weil man sich Sorgen macht, aber man liebt ja diesen Menschen. Da hat man denke ich viel mehr Kraft, für den anderen auch den emotionalen Druck zu ertragen. Liebe beflügelt da irgendwie.. :)
    Das mit der Periode finde ich wirklich schwierig für mich. Aber es ist krass, zu lesen, dass es einigen hier auch so geht. Ich dachte immer, dass es lange dauert, bis die ausbleibt. Aber ich habe meine schon seit einem Jahr nicht mehr richtig. Ich muss zwar wegen der Epilepsie die Pille 3 Monate durchnehmen, aber wenn ich dann die Pause habe passiert nichts. Früher hatte ich sie wenigstens einen Tag noch. Manchmal habe ich sogar richtig Angst, dass ich schwanger bin. Eigentlich frage ich mich das jedes Mal *faint*

    Was mich noch interessiert ... BlackSun, würdest du die Besuche beim Arzt als triggernd beschreiben? Dadurch, dass ein positives Ergebnis dir quasi das Gefühl zum Ausleben deiner ES gibt? Ich denke, dass sowas bestimmt auch ein Symptom der ES sein kann. Hoffe, ich trete dir da nicht zu nah. Ich finde diese Idee grundsätzlich neu, aber nicht ausgeschlossen.
     
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  8. Gast

    BlackSun

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    Top Poster des Monats

    whiteFee :) bei mir ist ja nicht nur die Essstörung, welche auf meinen Köper schlagt, sondern auch mein Substanzmittelmissbrauch. Eine Medikamentensucht, die ich mal mehr, mal weniger gut unter Kontrolle habe.
    Wenn es dann Phasen gibt, dass ich mich nur noch vom Bett aufs Sofa schleppe, einfach weil ich glaube das mein Körper mein Körpergewicht nicht mehr tragen kann, dann fühle ich mich verletzlich, schwach und verunsichert. Manchmal habe ich Angst, dass ich nicht mehr austehen kann, selbst wenn ich wollte *traurig auflach* und dennoch rede ich mir stur ein, dass mein Körper mir meine Grenzen nicht aufzeigt. So langsam könnte man glauben, dass ich die Realität nicht mehr richtig wahrnehme.

    Wäre es schlimm für dich, wenn du schwanger sein würdest?

    Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr bin ich geneigt zu sagen, dass es vielleicht wirklich eine Art selbstzerstörendes Verhalten sein könnte.
    Ich stolpere selbst gerade darüber, wie widersprüchlich ich mich anhören muss.
    Mein Körper zickt manchmal rum, also gehe ich zum Arzt. Weil ich mich im unterem Normalgewichtbereich befinde, scheint niemand meine ES wirklich ernst zu nehmen. Wenn ich schwarz auf weiß sehen kann, dass es meinem Körper nicht gut geht, finde ich bestätigung. Wobei die erschreckten Meinungen der Ärzte mich dennoch kalt lassen.
    Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben kann.
    Vielleicht bin ich auch einfach nur ein verrücktes Wesen, welches nicht weiß, was es eigentlich will...
     
  9. Gast

    Artemis

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    Top Poster des Monats

    "Sich mit der Essstörung auseinandersetzen", was schließt das alles mit ein?
    Sich einzugestehen, dass das Essverhalten nicht als normal bezeichnet werden kann?
    Sich offen zur Essstörung bekennen (vor Freunden/Familie/Bekannten/Fachpersonal)?
    Sich professionelle Hilfe holen?
    Sich Tag ein Tag aus das Hirn zu zermartern, warum man in dieser Tretmühle gefangen ist und einfach nicht anders kann.
    Strategien entwickeln, persönliche Leitfäden erstellen, Notfallpläne ausarbeiten (die dann im "Notfall" doch nichts bringen)?
    Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen?

    Bringt uns diese Auseinandersetzung wirklich etwas?
    Wahrscheinlich sind wir schon ein Stück weiter, wenn wir einen offenen Umgang pflegen und uns unser Problem eingestehen, aber was bringt es uns auf Dauer, wenn wir nicht endgültig da rauskommen? Die ständige Selbstreflektion und das ewige Gedankenkarussell rauben doch genauso Kraft.
    Manchmal denk ich, es wäre schlicht unbeschwerter, die Impulse auszuleben, zu essen, wenn man will, zu kotzen, wenn man sich danach schlecht fühlt oder zu hungern, wenn einen wiederum alles Essen ankotzt.
    Klar ist es jedes Mal ein Mini-Erfolg, wenn man dem Impuls zu fressen und zu kotzen widersteht, aber das nächste Mal kommt bestimmt. Es wäre unrealistisch zu glauben "Das war jetzt wirklich das letzte Mal" und dann wieder ein Loch zu fallen, weil man sich selbst enttäuscht hat.
    Ob Auseinandersetzung oder nicht, das bloße Verhalten ändert sich dadurch doch nicht ausschlaggebend.
    Stetige kleine Schritte in die richtige Richtung, unterbrochen von rückfälligem Verhalten, und keinerlei Garantie auf langfristige Besserung...
     
  10. ehemaliges Mitglied

    just.j

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    Dabei seit 3. November 2014
    Du denkst also, es lohnt sich eigentlich eh nicht zu kämpfen weil es ein Kampf ist, denn du wahrscheinlich nicht gewinnst?!
    Das finde ich irgendwie feige. Wenn du es nicht einmal versuchst, hast du ja schon verloren. Willst du keine weitere Energie "verschwenden", weil es eh nichts bringt?

    Wir führen hier sehr intensive Gespräche über unsere Essstörungen und ja, dafür braucht man Kraft. Gerade diese Kraft, weiter zu machen und nicht auf zu geben, bekommt man aber auch durch diese Gespräche. Man muss in etwas investieren um selbst etwas zurück zu bekommen und das tut gut.
    Und ich denke, dass hier allen Mitgliedern klar ist, dass es sehr wahrscheinlich keine dauerhafte Besserung geben wird, doch das ist auch nicht der Grund, weshalb wir hier sind. Wir sind nicht hier mit dem Ziel gesund zu werden, sondern mit unseren Problemen, Ängsten und Sorgen nicht alleine sein zu müssen und um andere zu unterstützen, genau so wie selbst Unterstützung zu bekommen.
     
  11. Gast

    Artemis

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    Top Poster des Monats

    Bitte versteht mich nicht falsch, ich will keineswegs dafür plädieren, dass es sich nicht lohnt, zu kämpfen und sich weiter mit den Problemen auseinanderzusetzen.

    In mir kam schlicht der Gedanke auf, was eben diese Auseinandersetzung uns persönlich bringt oder ob sie uns nicht manchmal auch Kraft raubt, die wir anderweitig einsetzen könnten. Hin und wieder sind wir doch alle mal an einem Punkt, an dem wir uns fragen, was bringt es denn überhaupt alles? Vielleicht sind meine Gedanken auch der Tatsache geschuldet, dass gestern ein Tag war, an dem ich mir fest vorgenommen hatte, dass es mit dem Essen gut läuft. Und wenn man dann von sich selbst enttäuscht ist, neigt man eher zu diesen Gedanken.

    Du hast vollkommen recht, just.j, wenn du schreibst, dass man aus den Gesprächen und dem Austausch wiederum Kraft schöpft, weil man mit den Problemen nicht alleine dasteht. Ich finde es auch unglaublich wertvoll, sich ungeschönt öffnen zu dürfen und Feedback zu bekommen. Und ich bin ebenso dankbar dafür, dass ich mich hier auch "nur" als Besucher an den Diskussionen und Themen beteiligen darf und so auch immer wieder auf neue spannende Denkanstöße treffen darf.
     
  12. Gast

    BlackSun

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    Top Poster des Monats

    Solche Tage gibt es leider immer wieder. Die kenne ich zu genüge.
    Lass dich von der ES nicht ins Bochshorn jagen, immerhin sind es eigentlich WIR, die die Kontrolle über unseren Körper haben sollten.
    War es bei dir so schlimm?
     
  13. Gast

    Artemis

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    Top Poster des Monats

    Schon paradox, wenn dann gerade wir die Kontrolle verlieren.
    Wobei, es ist ja eigentlich immer ein Hin und Her zwischen strenger Kontrolle und totalem Kontrollverlust.
    Schlimm ist relativ, jeder empfindet das ja anders.
    Ich hatte mir eben vorgenommen, einen einigermaßen normalen Tag mit "normalem" Essverhalten zu haben. Aber es ging sowas von in die Hose. Ich war nur am Dinge in mich hineinstopfen und habe mir nicht mal die Mühe gemacht es auszukotzen, irgendwann war ich im Ist-mir-doch-alles-scheißegal-Modus und somit am Ende des Tages ein frustriertes Häuflein Elend.
    Aber was bringt's? Der nächste Tag kommt und es muss irgendwie weitergehn.
    Aber erschreckt hat mich das schon, dass es mir zeitweise vollkommen egal war, mit welchen Mengen an Essen mein Körper jetzt fertig werden muss.
     
  14. ehemaliges Mitglied

    Persephone

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    Dabei seit 6. Februar 2015
    Genau so geht es mir auch. Ich kann beim Essen nie loslassen und einfach genießen, immer brauche ich Konrolle: Alles muss abgewogen werden, Kalorien berechnet und jegliches Fett und Zucker so gut wie möglich eliminiert werden. Schon wenn ich nicht genau weiß, wie viele Kalorien ein bestimmtes Lebensmittel hat, das ich zu mir nehme, werde ich nervös.
    Oder aber ich habe einen Fressanfall und stopfe alles mögliche in mich hinein. Nur möglichst ungesund, kalorienreich und fettig muss es sein.

    Ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Extremen zu finden, scheint unmöglich zu sein.
     
  15. Gast

    BlackSun

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    Top Poster des Monats

    Und das kann doch in der heutigen Zeit nicht sein. Ich persönlich glaube, wahrscheinlich wiederhole ich mich, dass diese Generation die erste Essgestörte Generation ist und somit alles noch nicht erforscht ist.

    Eine Essstörung ist halt nicht so wichtig, wie die Forschung gegen ein Mittel gegen Ebola z.B., zumindest derzeit nicht.
     
  16. Probezeit nicht bestanden

    whiteFee

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    31 Jahre alt
    Dabei seit 11. August 2015
    Ich finde das auch krass, wie wenig Lösungsansätze bisher gefunden wurden. Ich habe mal gelesen, dass viele Experten kritisieren, dass Essstörungen zu wenig mit Suchterkrankungen verglichen werden. Da ist ja schon ein Zusammenhang; man benutzt es ja, um etwas anderem aus dem Weg zu gehen - so empfinde ich das irgendwie. Aber jemand, der abhängig von einer Droge ist hat doch irgendwo ähnliche Verhaltensweisen wie jemand, der essgestört ist: man versteckt sich und verheimlicht viel, man vermeidet jegliche äußere Konfrontation und hält extrem an dem Verhalten fest. Ich glaube, wenn man da mal mehr forscht auch bei den neurologischen Abläufen, dann würden sich da ganz neue Türen öffnen für die Betroffenen.

    Was macht ihr denn, wenn ihr einen FA hattet? Also habt ihr wenigstens so ein paar Dinge, die euch wieder beruhigen?
    Mir fällt das oft schwer...meistens schiebe ich das schlechte Gewissen irgendwie beiseite, aber da ist es trotzdem. Sport ist dann halt auch oft so Möglichkeit, das schlechte Gewissen zu vertreiben, aber da kann ja auch nicht immer die Lösung sein. Vor allem, wenn der Körper eh schon ziemlich angeschlagen ist.
     
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  17. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Ich glaube Fälle von Anorexie wurden bereits im 17. Jahrhundert beschrieben und im 18. Jahrhundert wurde die Anorexia Nervosa als Krankheitsbild definiert.

    Die erste Generation sind wir somit ganz bestimmt nicht.
    Das Problem ist natürlich, dass psychische Krankheiten nicht so leicht zu erforschen sind, wie z.B. bakterielle Infektionen.
    Ein großes Problem ist auch, dass Tiermodelle für psychsiche Krankheiten sehr schwer zu generieren und auszuwerten sind, Menschenversuche sind ethisch nicht vertretbar und man kann keine Versuchsperson/tier mit Magersucht "anstecken" und dann untersuchen.

    Mir hilft leider nur Kotzen und Schlafen *TüteübernKopf*
     
  18. Probezeit nicht bestanden

    Mina

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    Dabei seit 11. August 2015
    Das sehe ich ganz genauso wie Opheliac.
    Tierversuche (deren ethische Daseinsberechtigung ich übrigens in extrem vielen Fällen in Frage stelle!) können nur gezielt durchgeführt werden und sind deshalb im Bezug auf psychische Erkrankungen sehr wenig aussagekräftig.
    Ich habe zwar schon einige Texte im Netz gefunden, die sich mit essgestörtem Verhalten bei Tieren auseinander gesetzt haben, allerdings ist bei keinem (wahrscheinlich hauptsächlich deshalb weil Tiere sich je nach individuellem Grad an Intelligenz mehr oder minder instinktgesteuert verhalten) irgendein deutliches Muster aufgezeigt worden, welches aussagekräftige Rückschlüsse auf die (doch extrem komplexe) menschliche Psyche zugelassen hätten.
    *grübel*
     
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  19. Gast

    BlackSun

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    Top Poster des Monats

    Anscheinend ist diese Störung noch nicht groß genug, damit ernstaft geforsch wird.
    Naja, der Fokus und die Gelder fließen im Moment Richtung Flüchtlinge und Europa (Griechenland), da müssen wir uns wohl unterordnen.
    Teilweise kann man es nachvollziehen. Wenn man dann allerdings kotzend über der Toilette hängt, dann wünscht man sich manchmal schon, etwas ernster genommen zu werden.
    So ergeht es mir zumindest.

    Für mich persönlich gibt es keine FA's-Freie Zeiten mehr.
    Alles was ich esse, muss wieder raus.
    Gibt es da unterschiedliche Bulimie-Wege, wenn ich mal so doof fragen darf?!


    Dass das Krankheitsbild bereits so früh entdeckt wurden ist, das wusste ich nicht.
    Entschuldigung *blumeschenk*

    Wissentlich anstecken sollte man niemand mit einer Essstörung. Das wäre wirklich verwerflich.
    Aber es gibt doch schon Essgestörte Menschen. Wenn diese sich freiwillig melden könnten, dann könnte man doch auch in diese Richtung forschen.


    Oh, auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen, sich Informationen zu suchen.
    Ich setze mich mit der Ernährung meines Papagein gerade auseinander. Aber die Brücke, Tiere und bewusst essgestörten Verfahlten, habe ich noch nie in Betracht gezogen.
     
  20. Member

    Jana Monday

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    1.096
    173
    29 Jahre alt
    Dabei seit 7. Oktober 2016
    Ich muss sagen, dass ich diese Aussage schon ein bisschen heftig finde. Ich verstehe natürlich, dass du dich nicht gut fühlst, das tun wir wahrscheinlich alle nicht, aber immer diese direkten Rückschlüsse auf Flüchtlinge finde ich auch nicht richtig. Es ist ja nicht so, dass wir all unser Geld denen in "den A.. blasen", viel geht auch für andere Sachen drauf. Man hätte zum Beispiel auch sagen können, dass physische Krankheiten mehr erforscht werden als psychische und dass man sich wünscht ernster genommen zu werden. Oder dass man weniger Geld an Harzt IV Empfänger zahlen sollte. Das ist nicht meine Meinung, nur ein Beispiel. Die Flüchtlingsproblematik ist eben genau das: Eine Problematik. Sie immer für alles vorzuschieben finde ich doof (nicht dass du doof bist, aber ich finde es doof) vielleicht bin ich aber auch nur ein bisschen vorbelastet, weil meine Oma und meine Mama immer so "dumm daherreden."
     
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