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Hat man eine Essstörung, weil man sie sich "leisten" kann?
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<p>[QUOTE="Rose, post: 403411, member: 183"]Diese Frage beschäftigt mich, seitdem ich letztens gelesen habe, dass Anorexie, wie wir sie heute kennen, erst im (späten) 19. Jahrhundert entstanden bzw. als Krankheit anerkannt worden ist. </p><p>Laut dem Buch - <i>Fasting Girls </i>von Joan Jacobs Brumberg, gab es davor auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen bewusst auf Nahrung verzichteten, aber erst nach der industriellen Revolution manifestierte sich Anorexie als eine Krankheit. </p><p>Brumberg erklärt dieses Phänomen mit dem Erstarken der Mittelschicht: Der Wohlstand in der westlichen Welt und neue Arbeitsfelder ermöglichten es, dass die Arbeits- und die Privatsphäre getrennt werden konnten und dass die Familien in den Städten kleiner - also nur Eltern und Kinder - wurde. Dies führte, so Brumberg, dazu, dass die Eltern - vorallem die Mutter - sich mehr um die Kinder kümmern konnten und mehr von ihrer Entwicklung mitbekamen. Und da die Kinder der Mittelschicht nicht arbeiten mussten, um zum Lebensunterhalt beizutragen, lebten sie auch länger zu Hause als früher. </p><p>Diese neue Situation kombiniert mit der dauernden Verfügbarkeit von Nahrung machten erst "moderne" Arten von ES möglich, weil die Rahmenhandlungen "optimal" waren. </p><p>Denn nach Brumberg rebellierten vorallem junge Mädchen gegen ihre Familien, indem sie auf Essen verzichteten, und das klappte deshalb so gut, weil Nahrung wie oben schon gesagt, immer verfügbar und sehr wichtig für das gesellschaftliche Leben war.</p><p>Diese These - Brumberg führt noch andere Thesen auf, denn ihrer Meinung nach, gibt es keine einzige Erklärungsmöglichkeit, warum manche Menschen Esstörungen entwickeln - hat mich zum Nachdenken gebracht. </p><p>Denn kann es sein, dass wir Essstörungen haben, weil wir es uns leisten können? Beziehungsweise ist etwas dran an der Aussage, dass ES fast nur in Gesellschaften entstehen, die die passenden Rahmenhandlungen bieten? Könnten wir auch eine ES haben und - im Falle von Anorexie - bewusst hungern, wenn wir nicht den Zugang zu Nahrung hätten, den wir haben und - doofes Beispiel - in Afrika geboren wären und nichts zu essen hätten?[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Rose, post: 403411, member: 183"]Diese Frage beschäftigt mich, seitdem ich letztens gelesen habe, dass Anorexie, wie wir sie heute kennen, erst im (späten) 19. Jahrhundert entstanden bzw. als Krankheit anerkannt worden ist. Laut dem Buch - [I]Fasting Girls [/I]von Joan Jacobs Brumberg, gab es davor auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen bewusst auf Nahrung verzichteten, aber erst nach der industriellen Revolution manifestierte sich Anorexie als eine Krankheit. Brumberg erklärt dieses Phänomen mit dem Erstarken der Mittelschicht: Der Wohlstand in der westlichen Welt und neue Arbeitsfelder ermöglichten es, dass die Arbeits- und die Privatsphäre getrennt werden konnten und dass die Familien in den Städten kleiner - also nur Eltern und Kinder - wurde. Dies führte, so Brumberg, dazu, dass die Eltern - vorallem die Mutter - sich mehr um die Kinder kümmern konnten und mehr von ihrer Entwicklung mitbekamen. Und da die Kinder der Mittelschicht nicht arbeiten mussten, um zum Lebensunterhalt beizutragen, lebten sie auch länger zu Hause als früher. Diese neue Situation kombiniert mit der dauernden Verfügbarkeit von Nahrung machten erst "moderne" Arten von ES möglich, weil die Rahmenhandlungen "optimal" waren. Denn nach Brumberg rebellierten vorallem junge Mädchen gegen ihre Familien, indem sie auf Essen verzichteten, und das klappte deshalb so gut, weil Nahrung wie oben schon gesagt, immer verfügbar und sehr wichtig für das gesellschaftliche Leben war. Diese These - Brumberg führt noch andere Thesen auf, denn ihrer Meinung nach, gibt es keine einzige Erklärungsmöglichkeit, warum manche Menschen Esstörungen entwickeln - hat mich zum Nachdenken gebracht. Denn kann es sein, dass wir Essstörungen haben, weil wir es uns leisten können? Beziehungsweise ist etwas dran an der Aussage, dass ES fast nur in Gesellschaften entstehen, die die passenden Rahmenhandlungen bieten? Könnten wir auch eine ES haben und - im Falle von Anorexie - bewusst hungern, wenn wir nicht den Zugang zu Nahrung hätten, den wir haben und - doofes Beispiel - in Afrika geboren wären und nichts zu essen hätten?[/QUOTE]
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