mitten raus- was bedeutet MIA?

Dieses Thema im Forum "Fragen & Probleme" wurde erstellt von Peace°, 4. Juli 2012.

  1. Gast

    Peace°

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    Top Poster des Monats

    Es gibt da eine Frage, die ich mir immer wieder aufs Neue stelle. Eine Frage, auf die ich schon längst eine Antwort gefunden habe. Eine Antwort, die mich von Mia wegbringt und Ana vorzieht.
    Als ich vor ein paar Monaten vorm Klo saß, weinend und tieftraurig, fing ich an, nachzudenken.
    "Schämst du dich denn gar nicht"- kam es wie aus dem Nichts
    "Schämst du dich denn überhaupt nciht dafür, das Essen wieder auszubrechen, was andere dringend brauchen könnten?!"
    "Was für ein Luxusproblem ist das, was du da hast, was dich dazu bringt, diese Dinge zu tun und nicht einen Gedanken an die anderen zu verschwenden"
    Es war die Zeit, in der viel über Somalia berichtet wurde. Und ja, ich schämte mich und doch wusste ich, dass gerade das Kotzen die größere Sucht war. Abnehmen war bis dahin bloß ein Nebeneffekt, der mir gefiel.
    Mit dem Kotzen wollte ich etwas rauslassen. Das, was ich mich nicht traute, auszusprechen. Es tat mir einfach gut.
    Aber ja, ich schäme mich dafür, so egoistisch zu sein und ich arbeite daran, diesen Egoismus loszuwerden und ganz unschuldig abzunehmen.
    xxPeace
     
  2. Gast

    lacrima

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    Top Poster des Monats

    Guten Abend, Peace°. :)
    Bitte verzeihe mir meine Frage aber was bedeutet "Ana" vorzuziehen? Liebelein, eine Krankheit ist eine Krankheit und dadurch dass du hungerst, anstatt zu erbrechen wirst du kein Kind oder Mensch der Welt retten können. Ich wage es zu bezweifeln dass es moralisch vertretbarer ist am vollem Essenstisch zu verhungern. Denn hier, in der heutigen Überflussgesellschaft muss kaum jemand mehr einen Hungertod sterben, im gegenteil zu z.B Somalia..

    Wir reden hier über desaster, die es eigentlich nicht geben sollte aber die es dennoch gibt.

    Ja, irgendwo ist es verwerflich Lebensmittel in sich hineinzustopfen und sie kurz darauf zu erbrechen aber das scheint eben ein Problem dieser Gesellschaft zu sein. Frag' mal in Somalia nach Pro Ana. Und da sind wir wieder beim Thema überhaupt. Ganz unschuldig abnehmen? Ist damit Anorexie gemeint? Es liest sich so und das finde ich fatal- dieses Denken ist fatal. Anorexie beinhaltet die höchste Sterblichkeitsrate aller (!) psychischen Erkrankungen überhaupt. Und ich frage mich dann, was ist so unschuldig seine Angehörigen zusehen zu lassen während man sich selber richtet? Was ist so unschuldig daran zu tricksen und zu verarschen, weil man nicht anders kann? Nichts. Gut, das mag ganz krass und provukativ zu sein, von mir- einer betroffenden übrigens. Aber das ist nunmal ein Teil einer unbequemen Wahrheit..
     
  3. ehemaliges Mitglied

    Pearl

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    Dabei seit 3. Dezember 2010
    Hallo,

    keine Ahnung aber ehrlich? Ob du kotzt oder nicht ändert nichts an dem Leid in der dritten Welt. Viel eher finde ich sollte man sich Gedanken darüber machen, warum man seine Krankheit verniedlicht und ihr Spitznamen gibt. Und wie man es schafft die eine Krankheit schwuppdiwupp einfach mal zu wechseln. Möchte ich auch können. "Hab keinen Bock mehr auf meine BED Phase ich will lieber hungern - aber gerne doch liebe Pearl, was du willst, dann hast du jetzt halt diese Krankheit."
    Äh... - Hä?

    Sorry, wenn das pissig rüber kommt, aber langsam nervt es mich gewaltig, wenn Menschen ihre beschissene Drecks Krankheit bei einem Spitznamen nennt. Da bist du eine von vielen, und die, die mich heute auf dem falschen Fuß erwischt und zum überlaufen gebracht hat.

    Gruß,
    Pearl
     
  4. ehemaliges Mitglied

    Karmah

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    32 Jahre alt
    Dabei seit 30. September 2009
    Hallo Peace,

    ich sehe das ähnlich wie Pearl. Nur, weil die Kinder in den Hungergebieten Afrikas objektiv betrachtet natürlich schlimmere Probleme haben als du, ändert das nichts an deiner aktuellen Situation. Solche Gedankengänge können deinen Zustand sogar noch verschlechtern, weil du dir damit einredest, dir ginge es ja gar nicht sooo~ schlecht und damit keiner Hilfe wert.

    Ich kann deinen Gedankengang, lieber anorektisch sein zu wollen, nachvollziehen, da ich ebenfalls bulimisch bin und mich im Grunde 24/7 vor mir selbst ekle und denke, Gott, hör doch einfach auf zu essen, du dämliches Dreckstück, aber wenn wir ehrlich sind ... tauschst du nur das Kaliber aus, eine Schusswaffe hältst du dir damit trotzdem an den Kopf.

    Falls du die Möglichkeit hast, such dir bitte professionelle Hilfe. Sprich mit einer Freundin, deinen Eltern, einem Lehrer oder geh zu einer Beratungsstelle. Öffne dich. Du sagtest selbst, du trautest dich bisher nicht, die Dinge auszusprechen; dass du dich hier geäußert hast, zeigt, dass du jetzt offensichtlich einen Schritt weiter bist. Mach noch einen. Bitte in die richtige Richtung.

    Ich wünsche dir alles Gute. <3
     
  5. Gast

    Mara

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    Top Poster des Monats

    Hi Peace,

    im Grunde schließe ich mit den Vorposterinnen an. Was auch immer du mit dem Essen machst, die armen Kindern in einem anderen Erdteil wird es sowieso nicht betreffen und nichts an ihrer Situation ändern.

    Ich habe an mir festgestellt, dass auch Schuldgefühle die Bulemie unterstützen können und daher ist es für mich besser, mich mit solchen Gedanken nicht unter Druck zu setzen.

    Was ES anbetrifft, so halte ich die eine so quälend wie die andere, habe als Jugendliche auch die Magersucht kennen gelernt. Daher würde ich nur empfehlen, den Weg heraus oder zur Linderung zu suchen und nicht den Wechsel zu anzustreben. Es wird nicht besser, nur anders.

    Auch ich wünsche dir alles Gute!
    Mara