Über "Ana-Blogs". Ein Ausrast-Post.

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Karmah, 24. Mai 2010.

  1. Gast

    Spiritful

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    Top Poster des Monats

    Ich muss ja ganz ehrlich sagen, dass ich es total traurig finde, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mit ABSICHT krank werden wollen oder zumindest so tun. Der eintrag zeigt, dass sie zu den sogenannten Wannabies gehört aber ist es nicht schon krank, eine solch schlimme Krankheit zu verherrlichen bzw. sich diese aneignen zu wollen? Ich bin entsetzt!

    Natürlich habe ich stellenweise auch geschmunzelt. Es ist der jungen Frau fast gar nicht zuzutrauen, dass sie über dieses Portal - ihre Lust auf pinky Ana - wirklich krank werden wird. Ich find es in jedem Fall respektlos gegenüber denjenigen, die wissen, wie es ist mit einer jahrelangen Anorexie bzw. bulimie oder anderen Art von Essstörung zu leben und dann lesen müssen wie sich jemand den klischeehaften Eigenschaften einer ES aneignet um möglichst schnell "krank" zu werden. Traurig!
     
  2. Gast

    Crystalica

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    Top Poster des Monats

    Hallo:),

    finde deinen Text sehr amüsant!:D

    Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle 14-Jährigen oder jüngeren Essgestörten so abgestempelt werden.. das wir Jugend, immer essgestört sein wollen, weil das sooo "cool" ist. Es macht ja auch totalen Spaß, den ganzen Tag ans Essen zu denken und dieses schlechte Gewissen.. -.-

    Die sind sich garnicht bewusst, dass sie eig. garkeine Magersucht haben, die sind einfach nur auf Diät würde ich sagen, oder nicht? (Ja okay, der Plan ist nicht der ultimative Gesundheitsplan..) Und Wannabes (also so wie in deinem Text beschrieben) regen mich auch auf. Ich bin so ähnlich, aber eher die, die immer versuchen wenig zu essen und dann enttäuscht von sich ist, wenn sie es nicht mal schafft(obwohl normal essen ja gut ist, aber das schlechte Gewissen, die böse Stimme im Kopf, der Hass auf sich?). Ich hasse mich manchmal auch für meine Disziplin, aber ich prahle nicht damit rum, wenn ich wenig esse oder bin stolz auf mein Essverhalten (ist sehr wirrwarr-mäßig), ich wünsche mir eine normale Teenie-Zeit und nicht das Essen als Lebensinhalt..:| Wer will das schon, das kann es doch nicht sein? Was geht in solchen Köpfen nur vor?

    LG, eine 14-Jährige:)
     
  3. Member

    Juni

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    1.048
    158
    Dabei seit 5. Juni 2010
    Da sich meine Essstörung ungefähr mit 14 Jahren entwickelt hat und heutzutage alles schon früher passiert, kann ich mir nur allz gut vorstellen, dass auch jemand mit 14 tatsächlich an einer Essstörung leidet.

    Ich glaube nicht, dass hier jemand verallgemeinern wollte. Natürlich kann man nicht alle 14-Jährigen in einen Topf werfen.
     
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  4. ehemaliges Mitglied

    Cindy

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    Dabei seit 13. März 2013
    Hier geht's ja nicht um alle 14 jährigen, sondern die 14 jährigen, die ihre Göttin Ana anbeten und ihr einen möglichst hübschen Blog widmen und ein Forum voller wissbegieriger Jüngerinnen.
    "Liebe Ana, heute habe ich eineinhalb Äpfel gegessen. Bitte schick mir die Göttin Mia vorbei, ich werde auch nie wieder sündigen"

    So in etwa stelle ich mir das ganze vor und auf makabre Weise find ich es wirklich amüsant. In gewisser Weise kann ich mich über meine ES auch lustig machen. So n Spruch ist schon mal drin, das gibt's über Alkis, Vegetarier etc auch,
    aber dass sowas ERNSTGEMEINT ist und wirklich andere dazu anstiften soll, diesen Biberdreck zu glauben, macht mich fassungslos.
    Das Internet verzapft viel Stuss und die Medien sind auch nicht ganz sauber, aber die geilen sich daran doch auf oder etwa nicht?
    Es wird alles klischeehaft und völlig verharmlost dargestellt und die Teenies glauben den Bockmist natürlich.

    Jede Zeitschrift sagt dir, dass du abnehmen musst und Problemzonen hast. Sie sagt dir auch wie, durch fragwürdige Diäten nach irgendeinem Hollywoodflittchen benannt und versprechen dir "5 Kilo in 6 Tagen", "6 Kilo in 5 Tagen" bäääm jetzt gibst du's mir aber!
    Wenn dann die Mädels nachdem die Medien ihr Selbstwertgefühl erstmal schön erniedrigt haben, merken dass der versprochene Diäteffekt nicht eintritt, dann shclägts aber 13!
    Dann muss eine NOCH radikalere Diät her und google, google Voila: die Pro Ana Diät!
    Verspricht genau das, was so sehnlichst verlangt wird und scheint auch noch wirklich zu funktionieren oder sind diese ganzen Thinspos gefaked? Nee. Also schnell Anas Regeln, Briefe und sonstige HOW TO's auswendig gelernt und los geht's.
    Und weils allein nur halb so viel Spaß macht, google, google uui ein rosaglitzerndes Pro Ana Forum. HAPPY END!
     
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  5. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Ich finde damit hast du es wirklich getroffen.

    Ich glaube nicht, dass diese Anavergötterinnen ihre erste Anlaufstelle in den Anaforen fanden. So wie du schon sagtest erst eher durch andere Medieneinflüsse.
    Diese Diäten aus Zeitschriften machen ja auch keinen Spaß. Die helfen nicht und man ist alleine damit.
    Mit Pro Ana findet man noch Gleichgesinnte und kann sich austauschen.
     
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  6. ehemaliges Mitglied

    Cindy

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    Dabei seit 13. März 2013
    Ja dieses Gruppengefühl hat bestimmt eine faszinierende, verlockende Wirkung auf diese Mädels.
    Wir alle wollen doch zu einer Gruppe gehören, Teil einer Gemeinschaft sein und leider, leider wird dabei oft das Gehirn ausgeschaltet und sich ohne Rücksicht auf Verluste konform zur Gruppe verhalten. Bloß nicht negativ auffallen, die Beste sein, Konkurrenz aber auch Gemeinschaft, Abgrenzung von anderen.

    Und die Faszination von Führungspersonen. Besonders in diesen ATTE Foren sollen ja ziemlich masochistische Admissen regieren und ich denke ein paar einsamen Schäfchen auf dieser Welt gefällt das abartig gut, wenn sie jemand drillt und lenkt. Wenn sie nicht selber denken müssen, sondern jemanden haben, der sie pusht und mit Geboten füttert,
    Oh Gott, das ließe sich ja fast mit den Nazis vergleichen. Jesses, jetzt wird mir schlecht *TüteübernKopf*
     
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  7. Cat
    ehemaliges Mitglied

    Cat

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    Dabei seit 27. Februar 2013
    Hallo Cindy

    Könntest Du mir bitte mal kurz erklären was ein ATTE Forum ist? Das hört sich ja ziemlich krass an und ich würde darüber mal gern mehr wissen. Habe davon noch nie gehört.
    Mich schocken nähmlich schon diese Pro Ana und Mia Foren zutiefst. Und ich verstehe auch nicht, das das nicht schon längst verboten wurde, oder zumindestens unter das Jugendschutzgesetz fällt. Auch ist es klar das nicht alle 14 jährigen gleich sind und nur irgendwelchen Quatsch erzählen.
    Aber gerade deswegen ist es wichtig, das mit so jungen Mädchen gleich ärztlich umgegangen wird. Weil eine Essstörung meistens nicht aus dem Grund entsteht, weil man mal ein bisschen abnehmen will. Auch mir hätte vielleicht eine Therapie in so jungen Jahren gut geholfen und es wäre gar nich erst soweit gekommen. Stattdessen finden sie im Internet noch irgendwelche "Gleichgesinnten" die denen auch noch einreden, das das gut ist.
    Es ist wirklich schrecklich. Aber ich finde, da sind auch die Eltern in der Pflicht auf ihre Kinder zu achten. Also meine Tochter dürfte nicht einfach so ohne Kontrolle im Internet surfen. Und ich würde schon sehr stutzig werden. Wenn ich merke, dass sie sich auf solchen Seiten rumtreibt. Aber wie du schon sagst, unserer Gesellschaft gefällt es ja letzendlich. Wir sollen jung, schön und leistungsfähig sein. Nur das zählt.

    Vielleicht sehe ich das aber auch nur zu blauäugig. Ich habe ja schließlich keine Kinder.
     
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  8. ehemaliges Mitglied

    Cindy

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    Dabei seit 13. März 2013
    Kann ich so unterschreiben Cat.

    Also ein ATTE Forum ist nach meinem Kenntnisstand ein "Ana Till The End" Forum.
    Da hungern sich die Mitglieder absichtlich und völlig bewusst in den Tod und haben eine masochistische Admiss, die sie bestraft, wenn sie zunehmen oder sich nicht an die Regeln halten.
    Ich persönlich kenne zwar kein Forum, aber eine Bekannte von mir ist damals in die Szene reingerutscht und hat bisschen geplaudert, was da so abgeht.

    Ich dachte ehrlich gesagt Pro Ana Foren sind mittlerweile verboten? Zumindest werden sie auf öffentlichen Servern meistens gelöscht, wenn ich mich nicht irre.
    Hab da aber auch nicht so die Ahnung von, damit beschäftige ich mich aber momentan mehr, weil die Szene ja scheinbar auch in Deutschland existiert. Ich dachte immer, das wär hauptsächlich in den USA und so, woher auch die Berichterstattungen meistens waren.
    Ich mein gut, Pro Ana find ich einfach nur lächerlich irgendwo, aber ATTE ist ja irgendwo schon Beihilfe zum Selbstmord oder?
    Wie kann man mit gutem Menschengewissen so ein Forum erstellen und leiten *Fragezeichen?*
     
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  9. Cat
    ehemaliges Mitglied

    Cat

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    Dabei seit 27. Februar 2013
    Ach du liebe Zeit. Eigentlich kenne ich sadistische und masochistische Themen nur in anderen Bereichen. :D Und da kann ja nun jeder machen was er will. Aber das ist ja richtig krank. Ich kann gar nichts weiter dazu sagen. Ich muss das erstmal verdauen, das es sowas überhaupt gibt.
    Ist deine Bekannte in diesem Forum noch aktiv?
    Das ist ja wie als wenn ihre Ana und ihre Mia durch die Admiss Wirklichkeit wird. Das ist ja unglaublich. Aber das liebe Internet gibt halt eine Plattform für alle möglichen Schweinereien.

    Danke für deine Aufklärung.

    Liebe Grüße Cat
     
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  10. ehemaliges Mitglied

    Cindy

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    Dabei seit 13. März 2013
    Also meine Freundin war damals sehr depressiv auch durch die Essstörung und war eben in einem typischen Pro Ana Forum, dass sich dann zunehmend zu einem ATTE Forum (als das halt "trendy" war???!) entwickelt hat und sie wollte eben nicht mehr leben und hat wohl dadurch zunächst Gefallen daran gefunden.
    Mittlerweile ist sie in Therapie und wieder auf gutem Wege lebensfroh zu werden. Sie hat diese Phase hinter sich und ist natürlich auch reifer geworden. Soweit ich weiß ist sie in gar keinem Forum mehr und steht ihren damaligen Foren auch kritischer gegenüber.
    Hab aber kaum noch Kontakt zu ihr, weswegen ich nur sagen kann, was sie zumindest erzählt hat.

    Es ist aber eine Sauerei und ich frage mich, wenn wirklich jemand in diesen Foren stirbt ob rein theoretisch die Admiss für strafbar erklärt werden kann bzw wie die mit dem Gewissen lebt, jemanden regelrecht in den Tod getrieben zu haben *headdesk*
     
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  11. Cat
    ehemaliges Mitglied

    Cat

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    Dabei seit 27. Februar 2013
    Da bin ich aber froh das es deiner Freundin wieder besser geht und das sie nicht mehr in dem Forum aktiv ist. Wie schon geagt, wusste ich gar nicht, das es soetwas gibt.

    Also strafbar macht sie sich defenitiv nicht. Leider. Aber es wäre sowiso schwer zu beweisen. Für mich haben Menschen die so ein Forum betreiben nicht mehr alle Tassen im Schrank. Mal abgesehen davon, haben sie wohl auch nicht im geringsten Empathievermögen. Deswegen ist es ihnen auch egal ob jemand stirbt.
     
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  12. Gast

    Sasa

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    Top Poster des Monats

    mhhh




    Jeder, der nicht aktiv gegen seine ES kämpft, nimmt Organversagen, Herzstillstand, gebrochenen Magen.... in Kauf - und somit auch den Tod. "Mit der ES leben" - Atte, sage ich dazu.
    Bevor ich meine ES aufgebe, sterbe ich; das trifft es eher.

    Da kann man sich noch so viel vormachen (in 95% der sogenannten "With"-Foren, in denen ich war, waren die Leute nämlich fest davon überzeugt, aufhören zu können, wenn $Sache eingetreten ist.. bestimmtes Gewicht/Kleidergröße... Dann wollen sie ja nur noch Gewicht halten...).
    Entweder man ist kritisch seiner ES gegenüber und sich selbst oder man belügt sich. Beides geht nicht.

    Ich will weiß Gott keinen angreifen und lasse mich hier auch auf keine Streitereien ein. Ich geh nur ziemlich aggro auf dieses "ich bin in einem with/pro-Forum und total gegen atte".

    Mein Wort zum Samstag ;)
     
  13. ehemaliges Mitglied

    Carrie

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    Dabei seit 2. Januar 2013
    Das kann ich so nur unterschreiben. Natürlich beschließt niemand von heute auf morgen, dass es doch großartig wäre, an einer Essstörung zu sterben. Aber die psychischen Probleme, die einer Essstörung zugrunde liegen, sind weitaus mehr als nur der Wunsch nach einer bestimmten Kleidergröße. Jeder Mensch, der an psychischen Erkrankungen leidet, entwickelt bestimmte Denk- und/oder Verhaltensmuster. Eine Essstörung hat selten etwas mit einem bewussten Todeswunsch zu tun; dennoch ist es eine Sucht, eine schwere Krankheit - und diese kann tödlich enden, da gibt es nichts zu verharmlosen.
    Daher stimme ich dir vollkommen zu: Wer (noch) nicht die Kraft hat, gegen die Essstörung zu kämpfen, geht auch das Risiko ein, an dieser Krankheit zu sterben. Und das verstehe ich unter "ATTE" (auch wenn mir dieser Begriff unheimlich widerstrebt).
     
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  14. Gast

    Tempest

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    Top Poster des Monats

    Stimmt, mit der Essstörung zu leben (oder am besten noch "Pro Ana") ist unter Umständen Selbstmord auf Raten, oder atte. Dem kann man leider nicht widersprechen.
    Aber Sasa:

    Dem stimme ich überhaupt nicht zu. Wenn ich dich da richtig verstehe, ist es also nicht möglich, seiner ES gegenüber kritisch eingestellt zu sein, vielleicht schon eine... zwei.... fünf Therapien deswegen gemacht haben und trotzdem zu versuchen, damit zu leben? Die meisten schaffen es nicht so leicht aus der ES, und dass man bei einem bestimmten Gewicht/einer bestimmten Kleidergröße einfach aussteigen kann ist meiner Meinung nach eine Illusion, die in den meisten Fällen eh nur den Anfang einer Esstörung anhalten kann, da holt einen zu schnell die Realität ein. (Btw: Ich glaube nicht, oder möchte vielmehr wohl nicht glauben, dass deine 95% repräsentativ für alle Foren sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele Menschen so unreflektiert darüber denken, oder dass sie alle noch am Anfang der ES stehen.)

    Wie Carrie schon schrieb, hat man manchmal noch nicht die Kraft, gegen die ES anzugehen. Oder man hat sie nach langen Kämpfen nicht mehr. Aber das heißt nicht, dass man dem gegenüber nicht kritisch sein kann.

    Ich sehe da schon einen deutlichen Unterschied zu dem, was du geschrieben hast, Sasa. Aber wenn ich das falsch verstanden habe, melde dich einfach. Keine Streiterei, versprochen ;)
     
  15. Sternenstaub

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    Top Poster des Monats

    Pro Ana ist auch nicht mehr das was es mal war...

    Wenn ich das hier so lese und wir mittlererweile sogar schon beim Thema "Ana til the end" (ATTE) angekommen sind, fällt mir zunehmen etwas auf:

    Pro Ana ist nicht mehr das was es mal war.

    Vor 5 Jahren war ich selbst Mitglied in einem PRO ANA-FORUM und hatte einen TWIN - aber damals bedeuteten diese Begriffe noch etwas ganz anderes als heute...
    Damals verstanden wir "Anas" unsere Betitelung nicht als verniedlichenden Kosenamen für eine gefährliche Krankheit sondern einfach als bequeme Abkürzung. Wir predigten auch nicht Anas Gebote oder glorifizierten die Anorexie als Freundin oder gar Gottheit. PRO Ana bedeutete für uns die ES zu akzeptieren und vielleicht auch froh zu sein wenigstens ein Stück halt im Leben zu finden. Wir alle waren nicht in diese Krankheit gerutscht weil wir 3-4kg für unsere Sommer-Bikinifigur abnehmen wollten, nein wir hatten jeder viel Mist erlebt und daraus folgte der Wunsch nach ein wenig Kontrolle und Sicherheit im eigenen Leben...unsere Essstörung war geboren...
    Trotzdem nannten wir uns ganz bewusst PRO - warum? Wir fanden diese Krankheit als eine Art Lebensweg, eine Möglichkeit das Leben eben so gut es geht zu meistern auch mit einer Menge Schicksalsschläge und psychischer Probleme (wohl gemerkt Lebenweg und nicht Lifestyle!!).

    Doch heute traut man als Mensch mit ES kaum noch das Wort "Pro Ana" in den Mund zu nehmen, denn man muss sofort fürchten in diese HippieYippie-Neupseudo-und-Möchtegern-Anafanatiker Sparte gesteckt zu werden...
    Traurig was aus dieser ernstzunehmenden Problematik doch geworden ist und immer wieder gemacht wird nur weil einige hirnverbrannte kleine Mädles mal eben so beschließen magersüchtig zu werden weil es ja so cool ist (tatsächlich gab es bei mir in der Schule in der 8. Klasse einen erstaunlichen Hype wo plötzlich alle nichts mehr aßen und begannen sich die Arme aufzuritzeln - mit niedlichen Kratzern an den Ärmchen, denn das macht ja wahnsinnig cool!!).
    Diese Entwicklung ist aber nicht nur traurig sondern auch gefährlich denn damit geht unserer Gesellschaft für die wahren Gefahren einer Essstörung verloren, der Blick für den tiefern Sinn hinter dem Hungern - stattdessen werden wirklich Betroffene zunehmend belächelt (als ob man nicht schon komisch genug angesehen würde...) und das Thema oft schnell mit einem abwinken abgespeist: "Ach die hört schon wieder auf mit dem Magerwahn wenn sie nur genug Lust auf Schoki bekommt!" ....

    So viel erstmal von meiner Seite! Liebe Grüße, Sternenstaub
     
  16. ehemaliges Mitglied

    Saoráid

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    Dabei seit 16. März 2013
    Hallo Sternenstaub

    Hmm, diesen Eindruck habe ich nur teilweise. Was du als 'frühere ProAna-Bewegung' beschreibst, ist heute im Kern noch immer dasselbe, nennt sich nun aber einfach WithAna. Wahrscheinlich, weil diejenigen, die wirklich an einer Essstörung leiden und sich entschlossen haben, sie (momentan) zu akzeptieren anstatt dagegen anzukämpfen, sich irgendwie von diesem Haufen 13 jähriger Mädchen, die es cool finden, sich magersüchtig zu nennen (weil sie mal zwei Tage lang als Pausensnack einen Apfel anstatt einem Schokoriegel gegessen haben), distanzieren wollen.
    Aber diese Wannabes gab's doch früher auch schon (ich kann mich noch gut an sehr viele Blogs erinnern mit Gästebucheinträgen à la "Bitte bitte helft mir, eine Ana zu werden - ich wiege 56kg bei 1.62m, viel zu fett, will unbedingt auf 35kg runter!!" oder "Ich bin seit zwei Wochen Ana, habe auch schon 300g abgenommen, bitte gebt mir Tipps wie ich kotzen kann, damit's noch schneller geht!!").
    Da gebe ich dir recht. Das wird ja leider auch noch durch so wunderbar recherchierte Beiträge auf gewissen Privatsendern unterstützt ("XY war zwei Monate in einem ProAna-Forum und wäre fast an ihrer Magersucht gestorben [mit einem BMI von 21.4...], aber jetzt hat sie den Ausstieg geschafft und isst wieder gerne und worauf sie Lust hat...").

    ---------- Beitrag hinzugefuegt um 21:05 ---------- Letzter Beitrag war um 21:05 ----------

    Hallo Sternenstaub

    Hmm, diesen Eindruck habe ich nur teilweise. Was du als 'frühere ProAna-Bewegung' beschreibst, ist heute im Kern noch immer dasselbe, nennt sich nun aber einfach WithAna. Wahrscheinlich, weil diejenigen, die wirklich an einer Essstörung leiden und sich entschlossen haben, sie (momentan) zu akzeptieren anstatt dagegen anzukämpfen, sich irgendwie von diesem Haufen 13 jähriger Mädchen, die es cool finden, sich magersüchtig zu nennen (weil sie mal zwei Tage lang als Pausensnack einen Apfel anstatt einem Schokoriegel gegessen haben), distanzieren wollen.
    Aber diese Wannabes gab's doch früher auch schon (ich kann mich noch gut an sehr viele Blogs erinnern mit Gästebucheinträgen à la "Bitte bitte helft mir, eine Ana zu werden - ich wiege 56kg bei 1.62m, viel zu fett, will unbedingt auf 35kg runter!!" oder "Ich bin seit zwei Wochen Ana, habe auch schon 300g abgenommen, bitte gebt mir Tipps wie ich kotzen kann, damit's noch schneller geht!!").
    Da gebe ich dir recht. Das wird ja leider auch noch durch so wunderbar recherchierte Beiträge auf gewissen Privatsendern unterstützt ("XY war zwei Monate in einem ProAna-Forum und wäre fast an ihrer Magersucht gestorben [mit einem BMI von 21.4...], aber jetzt hat sie den Ausstieg geschafft und isst wieder gerne und worauf sie Lust hat...").
     
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  17. Unregistriert waldelfe

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    Top Poster des Monats

    @ karmah
    du hast echt Talent oO :D ich musste so lachen. Deine Texte sind wundervoll ironisch und wahr (liebe diese Art von Humor)

    Ich bin (leider noch) kein Mitglied. Aber das musste ich loswerden.
     
  18. littlelibelle

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    Top Poster des Monats

    Oh du meine Güte...so etwas kenne ich nur zu gut, was du da beschreibst. (übrigens: toller Stil!)

    In meiner 7. Klasse gab es damals eine Liste mit Körpermaßen aller Mädchen und die in Rangfolge. Es gab dann die Regel, dass man nicht mit derjenigen reden durfte, die über einem steht. Und das Ziel bestand darin die nächsthöhere vom Platz zu verdrängen...traurig.
    Damals war ich Vorletzte auf der Liste und habe zu meiner ABF, die auf dem letzten Platz war, gehalten.
    Das bedeutete allerdings ein glatter Selbstschuss ins Aus...
     
  19. Newbie

    Aimee

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    44
    105
    Dabei seit 28. Januar 2014
    Dann muss die auf Platz 1 ja gar keine Freunde gehabt haben. Oder gilt das etwa nur für die über eine?
    Dass man solche Methoden, Rituale selbst in der Schule, in der Klasse anwendet ist echt abartig. Krank. Echt traurig und dumm ist sowas.
    Ich hätte so oder so kein Wort mit den Personen gesprochen, die sich auf so einen Rotz auch noch einlassen.
     
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  20. littlelibelle

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    Top Poster des Monats

    Nee die Beste hatte sich und ihre Dünnheit...
    Sie brauchte keine Freunde, denn sie hatte ja "Ana". Die Pro Ana Seiten im Netz waren bei diesem komischen Unterfangen übrigens auch der Renner...

    Auch wenn ich erst danach erkrankt bin, bin ich froh, damals Solidarität mit meiner ABF gehabt zu haben..:)
     
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