Ja, wir wollen durch "Ana" schön und dünn werden. Ja, wir unterstützen diese ganze Sache. Ja, wir posten Tipps und Tricks und pflastern unsere Webseite mit Thinspiration zu. Aber nein, wir wollen bitte nicht daran sterben. Wir unterstützen kein ATTE! Mhm. Sicher, klar. Ich habe auch nicht die Absicht, mich zu Tode zu hungern und/oder zu kotzen; ich denke, die wenigsten Betroffenen haben dieses Ziel vor Augen. Das Problem ist aber - niemand kann es ausschließen. Viele bilden sich ein, sie könnten aufhören, bevor es zu spät ist; in meinen Augen ist es schon zu spät, wenn man in diesen Kreislauf hineinrutscht. Es gibt Berichte von Mädchen, die sich nur ein paar Mal den Fingern in den Hals steckten, eines schönen Tages ins Bett gingen und am nächsten Morgen nicht mehr aufwachten. Herzversagen durch Störung des Elektrolyt-Haushaltes. Die hatten sicherlich auch eine flammende "Anti-ATTE"-Rede auf der Startseite ihres Weblogs. Geholfen hat es nicht. Jeder, der sich entschließt, mit seiner Essstörung zu leben, nimmt billigend in Kauf, dass er eines Tages aufgrund dieser den Löffel abgibt oder bleibende Schäden davonträgt, seien es nun Herzrhythmusstörungen, Osteoporose, Speiseröhrenverätzung, Schäden an den Zähnen, ... von dem lebenslagen psychischen Knacks ganz abgesehen. Eine Essstörung ist Selbstmord auf Raten, Anti-ATTE-Einstellung hin oder her. Ich las vor einigen Tagen auf einem Blog: "Ich finde, man sollte ATTE unter den Teppich kehren." Absolut. Lasst uns der falschen Göttin huldigen, sie auf jede erdenkliche Art promoten, rote Armbändchen basteln und dabei verschweigen, wie vielen Mädchen und Jungen sie das Leben genommen hat. Blicken wir auf die schönen Seiten der Essstörung - wir werden aussehen wie Kate Moss und Twiggy, anmutig wie eine Feder, dünn wie eine Rasierklinge. Dass wir uns dabei total abfucken, ist ja erst mal egal. Hauptsache schön dünn
Da hast du recht, man kann schneller an der Essstörung sterben, als man denkt. Ein Monat kotzen und schon kann es passiert sein. Auch wenn man es nur "ab und zu" gemacht hat. Wir nehmen es im Kauf und wer sagt "Mir kann es nicht passieren, ich nehme meine Vitamine und esse ab und zu..." der ist einfach nur verblendet und leider viel zu oft der Fall in der Szene. Aber ATTE ist ja noch ein anderes Ding. Man sagt ja bewusst: Ich WILL durch meine ES sterben. Das zu sagen, ist wie ein Beschluss heute Abend Pillen zu nehmen, nur dass man den Zeitpunkt offen lässt. Wodurch man schon erwähnen kann, dass man gegen ATTE ist. Aber es ist kein Thema, dass man vergessen solle, weil man damit zu lässt, dass es eher als Lifestyle angesehen wird. Weswegen ich da schon ersthaft sagen kann: Ich bin gegen ATTE
Ja, ich will auch nicht sterben . . . also ich bin leider schon so depressiv, dass ich mehrmals täglich daran denke, aber ausführen tu ichs nciht. Und an der Essstörung zu sterben ist noch so unglaublich weit weg. Ich glaube das ist mein Problem! Es ist nicht absehbar, wann oder sogar ob es passiert!
Wollte mir mal das neue Layout ansehen (es sieht toll aus!) und hab entdeckt, dass Karmah grad auf ihrem persönlichen Kreuzzug gegen die Dummheit und Naivität ist und wollte da doch dann auch mal meinen Senf dazu geben *g*! Meiner Meinung nach beginnt die Problematik schon bei den Bezeichnungen. Ana...Atte...Mia...was fürn Scheiß! Es suggeriert, dass es sich nicht um eine ernsfthafte Krankheit handelt und fördert die selektive Wahrnehmung des Einzelnen. Also ob man sich seine Krankheiten und die Folgen aussuchen könnte...das ist nicht so und wird niemals so sein. Wer krank ist, der hat die Wahl es zu bleiben, oder zu gesunden...hat die Wahl zu kämpfen, oder aufzugeben. Aber er hat nicht die Wahl Mia zu werden...oder sich gegen Atte zu stellen. Wer Essgestört ist nimmt es billigend in Kauf daran zu krepieren, wer das leugnet ist unreflektiert. Wenige wollen es sich eingestehen, es würde der Krankheit das Stylische nehmen. Keine rosa Herzchen mehr und kein Glitter, wenn dein knöchriger Arsch Six Feet under liegt... Mal ganz davon ab, dass ich bezweifel, dass auch nur ein Bruchteil derer, die behaupten den "Ana-Lifestyle" zu leben wirklich krank sind. Wer will schon morgens aufwachen mit nem Herzen, dass stoplert wie ein altes Pferd. Zu schwach zu sein um die scheiß verfickten Treppen bis zu seiner Wohnung hochzulaufen, es aber trotzdem zutun...um danach erstmal umzufallen. Zu merken, zu was fürn Bimbo man geworden ist...total oberflächlich und arrogant und ständig im inneren Krieg mit seiner Vernunft. Nachts aufwachen und merken, dass es eisig kalt ist...nur um dann später zu merken, dass diese Kälte von innen kommt und nichts einen wärmen kann..."Sehnsucht schmerzt, aber hungern hilft, wenn Liebe zu viel ist, um sie zu ertragen..." Ach wirklich? Ich hab eher weniger das Gefühl, dass mir auch nur im Ansatz damit geholfen ist. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich es tuen. Ja ich bin dünn und wichs mir einen drauf...und dahinter bin ich einsam und hab das Gefühl, es zerreißt mich von innen...Es gibt keine Ana, es gibt nur die Leere. Und die Illusion, man könne sich an seinen Knochen festhalten, wenn alles um einen zerbricht. Gegen Atte? Scheiß was drauf...alles oder nichts. Wer die Entscheidung fällt sich der Krankheit zu ergeben, der muss mit den Konsequenzen leben können.
TASCHA *umspring* Wie lief deine Prüfung? Wie geht es dir? Warum bin ich nicht im MSN online, um dich das privat zu fragen? Ja, mein Kreuzzug ... *seufz* Ich reite einsam auf meinem Schimmel der Weisheit durch die Wüste der Verdummung in Richtung Sonnenuntergang ... *Mundharmonika spiel* Mir stoßen vor allem diese süßen kleinen Verniedlichungen für ernsthafte psychische Störungen immer wieder sauer auf ... ich meine, hätte ich Krebs (Cancer), würde ich ihn auch nicht Candy nennen. Hätte ich einen Gehirntumor, würde ich ihn nicht Tamara nennen. Essstörungen sind weder Schoßhündchen noch beste Freundinnen; die Spitznamen nicht wert.
Ja wieso bist du eigentlich nicht im MSN du Schlampe ? Die Prüfung war gut (glaube ich), weiß Gott wieso...Ich kann mich zwar an so gut wie nichts mehr erinnern, aber ich bin aufs richtige Ergebnis gekommen, also wirds schon geklappt haben. Keine Ahnung was in meinem Hirn die letzten Wochen abgeht, aber irgendwas darin scheint doch noch wach genug zu sein, um Dinge auffassen zu können *g*! Ich seh das so...ich bin krank, kriegs nicht geschissen wirklich dagegen anzukämpfen...also werd ich auf früh oder lang dran *hopps* gehen. Da brauch ich dann auch nicht groß rumtröten, wie SCHLIMM das alles ist. KLAR ist es schlimm...aber ich könnte was dagegen machen, mach ich aber nicht. Und wenn mir dann halt einige Adern im Schädel platzen, dann ist das so. Traurig...aber wahr...Ich mag mir selber nichts mehr vormachen.
TASCHA schön dich hier mal wieder zu sehen :cute: (ab und an blitzt du ja auch in msn auf wenn ich grad am pc bin xD ) Aber ist echt scheiße zu lesen das du es nicht raus geschafft hast... hatte es echt gehofft als du damals gegangen bist..
Hey du...wie gehts dir, alles gut ? Sagen wir so...viel hat sich geändert, total viel. In meinem Denken etc...Auch die Symptomatik hat sich um Längen gebessert. Aber mein Schädel ist derselbe . Dasselbe Kopfkino etc. Ich will halt nicht raus...das ist der Knackpunkt. Mir fehlt der Willen...so mistig das alles auch meist ist, im Endeffekt und unterm Strich überwiegen für mich halt immernoch die Vorteile der Krankheit. Ich werd nie ganz gerade werden...dafür ist zu viel im Arsch...
Also ich find das auch total Schwachsinnig mit Ana, Mia etc... Wobei ich Anorexie schon auch gerne mal mit Ana abkürze. Könnte aber genauso gut Ano oder sonst was schreiben. Verniedlichungen sind generell fehl am Platz wenn es um eine Krankheit geht! Zum Thema ATTE... Jeder der nicht ernsthaft gegen seine ES kämpft ist irgendwie ATTE. Zumindest jeder der Pro ist.. Oder with, wie es neuerdings heißt. Ich kann nicht sagen, ich lebe mit meiner Essstörung, bin aber dagegen an ihr zu sterben. Man muss nicht mal einen BMI von 13 oder niedriger haben, um daran zu sterben. Man kann selbst mit Normalgewicht oder sogar Übergewicht an den Folgen der ES sterben. Und auch wenn ich selber versuche mit der ES zu leben... Ich spiel auch gleichzeitig immer mit dem Tod. Egal wie viel ich esse. Ich hab meinen Körper schon so kaputt gemacht, das ich z.B. dauernd einen Kaliummangel bekomme und das bei mir schon fast chronisch ist. Selbst wenn ich es mal schaffe normal zu essen... Der Kaliummangel bleibt. Und allen möglichen anderen scheiß dem ich meinen Körper angetan habe!
Stop! Ich kämpfe nicht gegen meine ES, aber ich versuche einigermaßen gesund mit ihr zu leben. Ich will meinen Körper nicht kaputt machen und ich will erst recht nicht sterben, aber ich schaffe es nicht, die ES aufgeben zu wollen. Ich bin sicher, keiner hier im Forum spielt mit dem Tod. Wir alle nehmen zwar mehr oder weniger körperliche Beeinträchtigungen in Kauf aber nur, weil unser Körper eben der Leidtragende einer Krankheit ist, die im Kopf sitzt.
Word! Jeder, der nicht gegen seine ES ankämpft, nimmt gewisse Dinge in Kauf, aber es ist ein Unterschied, total verklärt durch die Gegend zu laufen und zu sagen "Och, Abnehmen ja, aber sterben ist schon ein _bisschen_ extrem, wa?" - und zu sagen, dass die ES einen nicht loslässt, man selbst wohl dafür auch nicht ganz bereit ist, aber man versucht, sich ein Stück Lebensqualität zu erhalten bzw (wieder) zu sichern.
Ja. So gehts mir auch. Ich mir sehr klar bewusst das ich alles andere als gesund lebe. Aber wenn ich merke langsam wirds echt kritisch (hab ich ja jetzt immer öfter mit der Bulimie.. richtiggehende Herzprobleme die mir wirklich Angst machen) dann steh ich nicht nur da, zuck mit den Schulter und sage mir "Tja. Du weißt ja das es so läuft" sondern versuche schon das irgendwie abzuwenden. Und bisher klappt es zum Glück noch.
Sorry, ich hab mich ein bisschen blöd ausgedrückt. Natürlich ist es ein Unterschied ob man sagt, das man an seiner Essstörung sterben will, oder ob man sagt dass man mit seiner Krankheit leben will. Aber man kann, auch wenn man versucht so gesund wie möglich dabei zu bleiben, nicht sagen das man auf gar keinen Fall an der Essstörung sterben will. Ich mein, ich versuche auch damit zu leben. Und ich nehm es in Kauf das ich Herzprobleme bekomme, wegen meinem inzwischen chronischen Kaliummangel. Und trotzdem will / kann ich mein Essverhalten nicht ändern. Klar, ich geh regelmässig zur Blutkontrolle und nimm meine Kaliumtabletten um mich nicht noch mehr kaputt zu machen. Aber wenn ich das Risiko an meiner ES zu sterben weg haben will, muss ich mein Essverhalten ändern!
Doch, kann man. Das ist eine Willenserklärung und für den Körper nicht bindend Okay, Spaß beiseite.... man kann es wirklich exakt so sagen. Denn was man will, unterscheidet sich generell gerne von dem, wie es umgesetzt wird. Das Wichtigste bei diesem Spielchen zwischen Krankheit und einem selbst ist immer das Akzeptieren der Tatsache, dass alles schiefgehen kann. Das ist aber bei jeder Krankheit so: Ich kann an einer einfachen Grippe sterben, und? Dann ist's auch schlimmer gekommen als sonst. Es ist ein saudummer Vergleich... vielleicht ist der zwischen einem chronisch Kranken und einem Essgestörten wohl passender! Ein chronisch Kranker kann auch genauso sagen, dass er seine Medikamente absetzt - und muss dann auch damit leben, dass wieder eine verdammt schlimme Phase kommt, in der er sterben kann. Es sind nämlich zwei vollkommen unterschiedliche Dinge, die Akzeptanz des Risikos zu wagen. Der eine legt die Hände in den Schoß und gibt auf, der andere behält seinen Lebenswillen. Also kann ich wirklich sagen, dass ich leben will, egal was ich habe. Die Frage, die ich mir allerdings stellt, ist die: KANNST oder WILLST du dein Essverhalten nicht ändern? Beides in einem Topf finde ich merkwürdig, denn wenn du willst, scheitert man evtl am Können, aber ohne Wille auch kein Weg.
(hui, ich hab grad gesehen das ein Mitglied aus Braunschweig kommt.. (x ) "Das Wichtigste bei diesem Spielchen zwischen Krankheit und einem selbst ist immer das Akzeptieren der Tatsache, dass alles schiefgehen kann." ..Ich denke, es muss nicht mal unbedingt aktzeptiert sein - Irgendwo hat sicher jeder diesen Hintergedanken, das es halt auch mal ziemlich "blöd" laufen kann, um es jetzt mal ganz milde auszudrücken. Wobei ich mir da bei den schillernden Pro-Feechen nicht so ganz sicher bin, ob das denen wenigstens im Hinterkopf rumschwirrt.. *hust* Was ich irgendwo schade finde, ist, das dass Thema ATTE oft schlichtweg tabutisiert wird. Dabei finde ich, das dass ein wichtiges Thema ist über das man offen reden sollte. Ich denke viele weisen ATTE von sich weil bei ihnen der "Anderen-passiert-sowas-aber-doch-nicht-mir!"-Effekt eingetreten ist. Und ich denke bei vielen Foren ist ATTE schlichtweg ein no-go Thema, weil ATTE im ersten Moment mit der Pro-Szene in Verbindung gebracht wird, dank der Abkürzung.. Aber im Endeffekt ist ATTE doch vielleicht nichts anderes als eine Bezeichnung für chronische Anorexie? Vielleicht ne ziemlich komische Umschreibung; aber möglich ist's doch. Muss aber jeder selbst wissen, wie er mit ATTE nun umgeht (oder eben nicht) & definiert.
Ja, hier Ich muss sagen, dein Post hat mich nachdenklich gemacht. Ich glaube, ich bin eine typische Vertreterin derer, die denken "Sterben an der ES? Niemals, ich bin doch gesund, fühl mich wohl und sooooo weit im UG bin ich doch auch nicht." Und dabei vergessen, dass sie Magenschmerzen, Schwindel, Haarausfall und Kreislaufprobleme haben. :worryy:
Das freut mich, wenn ich zum nachdenken anregen kann.. (; Oh je, so direkt wollt ich aber nicht mit nacktem Finger auf jemanden zeigen -g- Ich hoffe du fühlst dich nicht irgendwie angegriffen oder so dadurch (oder irgendwer anderes wenn er das liest); das sollte nicht Sinn der Sache sein. x: Ich würde aber sagen das viele so eine Denkweise aufweisen.. (Mich nicht unbedingt ausgeschloßen) Wär ja auch ziemlich komisch wenn man 24Stunden so denken würde bzw. wenn man sich das die ganze Zeit vor Augen hält. Oo
Wie wahr... ich bin vollkommen deiner Meinung Eriya. :kao_yes: Wobei es eben auch nichta bringen würde, wenn man ständig darüber nachgrübelt, ob, man jetzt an der ES sterben wird oder nicht. Würde das irgendjemanden von uns von der ES abhalten? Ich denke nicht. Es ist einfach eine natürliche Reaktion die Möglichkeit an der ES zu sterben zu verdröngen... Denn (und das ist jetzt bewusst etwas überstpitzt) man denkt beim Autofahren ja auch nicht ständig darüber nach, dass man vllt dabei sterben könnte. Wer mit einer ES lebt wird auch zwangsläufig mit der Möglichkeit von ATTE leben müssen
Das denke ich auch nicht. Ich geh auch nicht davon aus das jemand die ganze Zeit denkt: OHMYGOD ich könnte jede neue Sekunde sterben. Aber ich denke das ist vielleicht auch nicht ganz verkehrt, sich das mal öfter wieder in's Bewusstsein zu rufen.