Kann ich von heute auf Morgen ohne ES weiterleben?

Hallo erstmal. (:
Also mir ging es seit gut einem halben Jahr wirklich nur noch ums Essen. Darauf achten wie viel Kalorien / Fett / etc. in den wenigen Lebensmittel steckten, die ich zu mir genommen habe usw. Habe in der Zeit ganze 13kg abgenommen und bin dann bei dem Gewicht von 41,9kg bei einem BMI von 17,9 gelandet, was ich mir von Anfang an als Ziel gesteckt hatte.
Ich natürlich überglücklich. Es war nicht so, dass ich weniger wiegen wollte, aber dann habe ich mich gefragt: "Und was machst du jetzt?" Mit dieser Frage im Kopf bin ich ein paar Tage durch die Welt gelaufen und konnte mir keine Antwort geben.
Mein Essverhalten war derzeit zu einem Knäckebrot und etwas Blumenkohl ausgeartet und am besten noch so viel bewegen wie möglich.
Und dann kam es einfach so, am Wochenende, als ich mich mit meinem Bruder zum Monopoly spielen zusammen gesetzt hatte. Meine Mutter hatte uns ein paar (zuckerfreie ) Negerküsse, selbstgemachte Muffins und saurem Weingummi hingestellt und irgendwann habe ich mir einfach mal etwas von den sauren Teilen genommen. Ohne schlechte Gedanken. Sogar 3 Schaumküsse landeten im Laufe der Zeit in meinen Mund.
Das hab ich am Abend erst wirklich realisiert und ich hab mir immer noch keine Vorwürfe deswegen gemacht. Die folgenden Tage habe ich wieder richtig gut gegessen. Es tat mir anscheinend einfach gut und das beste war, dass ich im Laufe der Woche jeden Morgen -100g auf der Waage hatte und das obwohl ich mich nicht auf's Essen konzentrieren musste.

Heißt das jetzt, dass ich mich so über Nacht "heilen" konnte? Diese ganze Quälerei der letzten Monate ist einfach davon geflogen und ich kann wieder ansatzweise normal essen / leben? Oder litt ich nie wirklich unter einer Essstörung?

Hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich deswegen extra ein neues Thema eröffnet habe. :>

 

Ich möchte nicht scheisse klingen, aber für mich klingt es eher, dass du eine ungesunde Diät gemacht hast 0o '
Eine Essstörung endet nicht bei seinem Zielgewicht und mit 3 Schaumküsse .... Oder seh ich das falsch ???

 

Nein, du siehst das vollkommen richtig.

Eine Essstörung "endet" nicht einfach, wenn man sein Zielgewicht erreicht. Schön wär's.

 

Ok, gut.
Mich würde aber interessieren, wie deine Gedankenfolge vor deiner ''Heilung'' war. Du sagtest, du hattes viel über Lebensmittel nachgedacht.
Darüber, was gesund und was ungesund ist? Was du dir erlauben kannst?
Wie fühltest du dich, wenn du in diesem Zeitraum mal ein Stück Kuchen essen wolltest ? Hast du es getan, oder nicht? Wieso ?

 

Meiner Meinung nach hattest du auch nicht wirklich eine Essstörung. Denn die wird man nicht einfach so wieder los.
Die wird man ja nicht mal so leicht los wenn man sich echt bemüht wieder gesund zu werden.

Ich denke du wirst einfach wirklich eine ungesunde Diät durchgezogen haben. Und nur durch die komische Meinung der Gesellschaft zu dem Schluß gekommen sein das du eine Essstörung hast.

Denn irgendwie kann keiner mehr eine Diät, Appetitlosigkeit durch Liebeskummer oder Streß von einer richtigen Essstörug unterscheiden.

Ausser die, die wirklich betroffen sind oder in der unmittelbaren Nähe einen betroffenen haben und sich damit auseinander gesetzt haben.

Nich mal meine Therapeutin war in der Lage den Utnerschied zu erkennen

 

Für mich hört es sich ebenfalls NICHT nach einer Essstörung an.
Eine ES wird man nicht einfach so los - weder von jetzt auf gleich weil man ein paar "verbotene" Lebensmittel isst, noch wenn man wieder Normalgewichtig ist (wieso ist dieser scheiß Irrglaube eigentlich so weit verbreitet? ).

Was du beschreibst, mit deinem halben Jahr Diät, klingt für mich genau danach. Eben nur eine Diät. Mit sowas sollte man jedoch vorsichtig sein weil man auch durch solche krasse Diäten in eine Essstörung rutschen kann. Für mich klingt es jedoch so, als wäre dies bei dir nicht passiert. Sei froh darüber!. Denn es ist die Hölle.

 

Also ich bin mir ja nicht 100% sicher, was eine ES ausmacht, aber es blieb nicht nur dabei, ob etwas ungesund oder ungesund ist.
Ich habe immer versucht so wenig wie möglich zu Essen. Nachdem ich 5kg weniger hatte, habe ich von überall Komplimente bekommen, aber da war es mir nicht genung und so sind es schließlich doppelt so viele geworden.
Sobald es am nächsten Morgen auch nur 100gr mehr waren, oder gar keine Veränderung angezeigt wurde, bin ich innerlich ausgerastet und habe mindestens den folgenden Tag gefastet.
Wenn ich aus sonstigen Gründen noch schlechter drauf war, habe ich mich vor's Klo gehockt und alles wieder hochgewürgt, mit dem Glaube, dass ich dadurch wenigstens etwas am Tag "richtig" gemacht habe.
Ach und zu dem Stück Kuchen; so etwas habe ich überhaupt nicht gegessen, weder Kuchen noch Joghurt oder sonstigen Kram, merkwürdiger Weise hatte ich in der ganzen "Phase" einen richtigen FA.
Wie gesagt, ich bin mir nicht ganz sicher, ab wann man als essgestört diagnostiziert wird, aber mir und auch meinen Mitmenschen kam mein Verhalten schon lange nicht mehr normal vor und ich dachte mir: Frag mal die Leute hier, die kennen sich damit aus.

:>

 

Wie ist denn zur Zeit dein Essverhalten?

 

Also es ist ja auch nicht so, dass ich jetzt alles munter in mich reinstopfe.
Ich wiege mich auch immer noch morgens und abends und habe schon ein Auge drauf, dass es nicht zu viel wird.
Ich frühstücke morgens in der Schule etwas und esse zu Mittag. Außerdem versuche ich drauf zu achten, dass ich Milch trinke und Obst esse.
Natürlich habe ich beim Essen immer die Kalorienzahl von dem was ich esse im Kopf und achte auch darauf, dass das nicht zu viele werden.

 

Ganz ehrlich, ich glaub du versuchst dir gerade eine Krankheit einzureden 0o
Wobei ich dir aber nichts unterstellen möchte...

 

Nein, nein. Dann drücke ich mich falsch aus oder du nimmst meine Worte anders gemeint auf. (:
Ich habe viel darüber gelesen und bin dann eigentlich ganz froh, dass ich nicht davon betroffen bin und es einfach nur eine Diät-Phase ist.
Wollte einfach nur mal nachfragen.

 

Achso dann ist GUT! Ich hatte nämlich auch das Gefühl, du bist dir sicher, dass du eine ES hast...
Wenn du (wieder) normal isst, dann ist das sehr gut.

 

So ging es mir auch.

Wenn man darauf achtet das man sich gesund und ausgeweogen ernährt und nicht allzu viel fettiges und ungesundes isst, finde ich das top!

 

Okay okay. Gut, dass das klar gestellt ist. War mir halt nicht ganz sicher, wie ich mein ganzes Verhalten deuten sollte und da ich mir schon öfters die Themen in eurem Forum durchgelesen habe, dachte ich mir: Schreib deine Gedanken einfach mal auf und hör' dir an, was sie dazu zu sagen haben.
Schließlich beschäftigt sich jedes Mädchen in dieser Teenagezeit mir ihrer Figur und dem Aussehen und so viele fühlen sich nicht richtig wohl und wollen abnehmen.
Habe zwar circa +800gr seit dem ich wieder normal esse, aber es hat ja auch irgendwie seine Vorteile. o:

Danke, dass ihr euch Zeit genommen habt, euch meinen Beitrag durchzulesen, etc. ♥

 

Ok
Ich wollte dich auch nicht angreifen oder sowas, bin momentan nur sehr gereizt, und die ES trägt einiges dazu bei
Ichhoffe, dass du dein Wunschgewicht behälts UND dich trotzdem gesund ernährst

 

Auch wenn das Thema schon Ewig vorbei ist, fand ich es interessant mal zu lesen und würde auch mal was schreiben.

Es wäre wirklich schön wenn man seine ES über Nacht "los" ist. Aber das geht natürlich nicht, genauso wie ich glaube das man sie niemehr richtig "los" sein wird.
Auch denke ich, dass Außenstehende eine "Crash-Diät" schnell als Ernste ES bezeichnen.

 

Wie genau meinst du das?

Ich persönlich für mich kann mir auch nicht vorstellen, jemals ohne meine ES sein zu können.
Ich denke, ich werde evtl. mal relativ normal essen können. Jedenfalls wünsche ich mir das.
Aber ich denke genauso, dass das schlechte Gewissen und die Angst niemals aus meinem Kopf schwinden kann. Dass ich jemals meinen Körper anschaue und zufrieden sein könnte, das ist reines Wunschdenken.

 

Naja so Ungefähr meine ich das wie du geschrieben hast.
Ich kanns mir beim besten Willen auch nicht vorstellen jemals richtig gesund essen zu können. Die Gedanken werden immer schnell zu den Kalorien gehen und was man tun könnte um sie abzutrainieren.
Naja und ganz zu Schweigen von den Gedanken, ob man überhaupt mal mit sein Körper Zufrieden sein wird.