Sie hat an seinem Pc den Hintergrund "Dicke Menschen haben keine Selbstdisziplin" erstellt. (Er ist ziemlich übergewichtig.) Also bei ihr hatte das auch keine schwerwiegenden Folgen, es hat sie schon verletzt, aber sie ist ein Mensch der von Natur aus Untergewichtig ist und auch bleibt. Die ist was weg, dass finde ich immer total faszinierend, wie solch ein zartes Menschchen dermaßen Essen kann. Auch einfach so aus Lust und nicht aus Hunger. Deshalb fand ich die Aktion im Nachhinein eher lustig, aber wenn es dann wirklich gegen Menschen geht, die Probleme mit dem Essen haben, dann ist das etwas ganz anderes und damit ist nicht zu spaßen. Aber die meisten Menschen sehen einfach nicht, wie sehr sie einen damit verletzen.
Hmm, was mir gerade dazu durch den Kopf geht ist: Wenn man jetzt wirklich nicht in der Situation einer Sucht ist, kann man sich denn in die eines Süchtigen rein denken? Ich meine wie schnell lässt man den Komentar los : Der/ Die ist doch ein Alki. Ich selber habe das auch schon gesagt . Es ging um einen Arbeitskollegen der saufen geht und nächsten Tag fit und pünktlich auf der Matte steht. Was ist wenn er wirklich ein Problem mit dem Alkohol hat? Er weiß es aber will es nicht wahrhaben. Ich kann mit Alkoholismus nichts anfangen. Verstehe das Gefühl von Betäubung durch Alkohol nicht. Aber wenn das sein Anker ist? Sein Ventil... ohne das würde er die Wände hoch gehen oder vielleicht seinem Vater was antun ( in der Beziehung stimmt was nicht... so wie ich gehört habe). Das ist seine Pause vom RL... Aber das Gefühl von hungern, fressen, Übelkeit , Selbsthaß, Einsamkeit usw. DAS kann ich nachvollziehen. Warum nicht wenn einer viel Alkohol trinkt? Ich bin nicht besser als manche unserer Eltern, Freunde oder Geschwister.
Nun ja, wenn du selbst keinen Alkohol missbrauchst, ist es klar, dass du Probleme eines Alkoholikers mit seiner Droge nicht nachvollziehen kannst aber du kannst versuchen, zu akzeptieren dass sie vorhanden sind. Ich kann nicht nachvollziehen, wie es ist als Kind missbraucht worden zu sein aber ich kann akzeptieren, dass noch im späteren Leben Probleme daraus erwachsen. Ich kann akzeptieren, dass Menschen, denen so etwas widerfahren ist, in manchen Situationen anders reagieren als ich. Letztlich ist der Alkohol doch nur die verwendete Droge, sowie Hungern, Fressen, Tabletten ... Die Probleme, die dahinter stehen sind vielleicht bei allen ähnlich.
Ja das denke ich auch. Alle Süchtigen halten sich bestimmten Situationen an ihrm Suchtmittel fest, bei Alkoholikern ist es der Alkohol, bei Bulimikern das Essen etc. Im Endeffekt ist der FA doch auch eine Art Rausch, man frisst und frisst, aber nicht mehr wirklich wegen dem Geschmack (Ich schmecke dabei jedenfalls nicht mehr wirklich), sondern aus anderen Gründen (z.B. das Gefühl voll zu sein, eine Art Rauschzustand oder so..) Alkoholiker brauchen vll. den benebelten Zustand, nicht mehr so klar zu denken... Wenn ich mich schneide ist es das Gefühl zu leben, mich zu fühlen... Im Endeffekt ist es bei allen Drgen und Süchten dasselbe irgendwie...
Ich denke wir sind wie unsere Eltern (oder andere Sturköpfe), wenn wir Probleme abtun nur weil es nicht unsere Probleme sind. Man sollte Probleme anerkennen/aktzeptieren können, auch wenn man sie nicht nachvollziehen, sich nicht hineinfühlen kann.
Ja doch da muss ich dir voll und ganz zustimmen. Akzeptieren und anerkennen mehr wollen wir doch alle nicht, oder?
Denke mehr will man nicht. Ok, es gibt Menschen, die dazu noch Mitleid haben wollen. Aber da kann ich nicht für mich sprechen.
Was hilft es mir auch, wenn andere mit mir leiden? Und falls es vorgetäuschtes Mitleid ist, dann hat es für mich etwas von "klein machen" und das hilft erst recht nicht.
Eben, da bin ich voll deiner Meinung. Aber es gibt Menschen, die das brauchen. Und mit solchen Menschen kann ich nicht umgehen die danach schreien "ey bitte habe Mitleid mit mir, mir geht es schlechter als allen anderen".
Was ich aber auch hasse ist, wenn einem das Mitleid-haben-wollen unterstellt wird. Wenn's mir mies geht kommt Rob auch immer angekrochen und beschwert sich, dass ich angeblich nur Mitleid will. Was ich will? - Das ich mal 10min meine Ruhe habe und nachdenken kann. Fuer mich allein.
So siehts aus. Wieso Mitleid? Ich hasse Mitleid-egal ob echt oder geheuchelt-das ist für mich unnötige und überflüssige Aufmerksamkeit. Sollen sie Mitleid mit Menschen der Dritten Welt oder wem auch immer haben, aber nicht mit mir. Ich hssse es "behätschelt" zu werden
Kann ich verstehen. Das habe ich auch oft von meiner Mutter gehört -.- Da gehts mir wie dir: ich will meine Ruhe haben, also das krasse Gegenteilvon dem, was sie denkt.
Echt guter Text *auch mal sagen muss* Das Problem ist, dass die Menschheit heute sehr oberflächlich ist. Warum sich Mühe machen einen Menschen wirklich kennenzulernen und hinter seine Fassade sehen? Ich habe viel Erfahrung mit Menschen solchen Menschen gemacht. Und sobald es einem schlecht geht, sind sie weg. Nicht mehr da. Zu beschäftigt. Keine Ahnung...
Ja das gibt es leider wirklich oft, aber in solchen Momenten findet man dann wenigstens raus wer echte Freunde sind.
Auch wieder wahr Ich weiss nicht wie das bei anderen ist, aber früher hab ich mich oft dadurch definiert wie viele Freunde ich habe. Und meistens hatte ich wenige = Selbstbewusstsein am Boden. Aber ganz ehrlich, seit ich aufgrund meiner Krankheit negative Erfahrungen gemacht habe, schätze ich diejenigen viel viiiiel mehr, die noch da sind für mich und es mit mir aushalten. Ich glaube nämlich, dass es schwierig ist mit mir befreundet zu sein..