"Und während ich dann versuche noch abzuwarten werde ich immer irrer. Weil ich das Gefühl habe, mit jeder Minute die verstreicht werden meine Oberschenkel fetter. " Das geht mir genauso, dieses Gefühl habe ich sogar, wenn ich bestimmte Lebensmittel auch nur anschaue.. ist das nicht verrückt ?! Ich hatte damals eine in der Schule, die war recht übergewichtig und hat echt überall rumerzählt, sie hätte Bulimie und DARF nicht soviel essen, weil sie sonst kotzen gehen müsste... damals war ich schon essgestört und hab mir nur innerlich gedacht, wie dumm muss man eigentlich sein, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen Oo Also ich bin nicht stolz drauf und froh, dass es im Moment keiner weiß :-/
Hmm, ich denke, jeder geht damit anders um. Ich schäme mich dafür und würde niemals in meinem Umfeld zugeben, aktuell bulimisch zu sein oder gar, gerade gekotzt zu haben. Aber dann gibt es auch Phasen, in denen ich durchaus auch nach Aufmerksamkeit schreie. Bei den wenigen, die von meiner ES wissen, kann es mal passieren, dass ich im SElbstmitleid zerfließe, wie schlimm die Bulimie doch WAR. Wenn jemand nach Aufmerksamkeit bettelt, dann geht´s demjenigen meist nicht gut. Würde auf jeden Fall keinen dafür veraurteilen.
Geht mir genau so. Ich würde niemals damit prahlen. Meine Eltern denken das das nur eine Phase war und nun vorbei ist. Ob mein Freund aktuell weiß das ich kotze, keine Ahnung. Er weiß zwar das ich Essgestört bin, aber er denkt wahrscheinlich das ich nur so wenig wie möglich esse. Zumindest hoffe ich das. Er soll sich nicht noch mehr Sorgen und Gedanken machen.
Ich denke mal Sorgen und Gedanken wären nicht mal das einzige. Meiner macht mir desöfteren auch Vorwürfe, weil er es nicht verstehen kann. Beziehungen können daran total zerbrechen.
Das ist bei uns eigentlich weniger das Problem. Er sagt immer nur, dass er mich so liebt wie ich bin. Großen Stress hatten wir deswegen noch nicht und es kam auch noch nie dazu, dass er sich deswegen von mir trennen würde. Zumindest sagt er das nicht zu mir
Das hat mein Freund auch mal gesagt, bis er dann doch nicht mehr konnte. Aber nach einer Woche Trennung waren wir auch wieder zusammen Ich will damit nur sagen, dass man sich nicht zu sehr darauf verlassen soll, dass der Partner das alles mitmachen wird, wenn er das sagt. Ich würde so gut es geht es verheimlichen.
Irgendwann stößt ja auch jeder mal an seine Grenzen. Mein Freund war auch schon ziemlich verzweifelt wegen meiner Essstörung. Und es ist ja auch nachvollziehbar, dass er sich dadurch manchmal überfodert fühlt. Deswegen versuche ich auch, dass die ES nicht zum Hauptthema in unserer Beziehung wird. Auch wenn das manchmal echt schwierig ist denn zumindest in meinem Kopf ist die ES ja stets präsent und lässt sich auch nicht einfach abschalten.
"Wenn jemand nach Aufmerksamkeit bettelt, dann geht´s demjenigen meist nicht gut. Würde auf jeden Fall keinen dafür veraurteilen. " Du hättest sie sehen müssen, dann würdest du mich verstehen.. Es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn sie Flugblätter aufgehangen hätte... Ich habe auch Momente, in denen ich es einfach rausschreien will, aber dann denke ich, dass es eh keinen SInn macht, weil ich mir dann doch nicht helfen lassen will. Momentan bin ich froh, meinen Freund so wenig wie möglich damit belasten zu müssen, eine zeitlang habe ich mich geschämt, wenn ich mich vor ihm "entblößt" habe (so wie es halt ist in einer Beziehung) aber mittlerweile denke ich : Augen zu und durch, weil er mich liebt, so wie ich bin und wenn ich darauf nicht vertrauen kann, hätte es eh keinen SInn eine Beziehung weiter zu führen..
Vielleicht braucht sie einfach die Aufmerksamkeit? Vielleicht hasst sie sich so sehr, dass sie glaubt, das sei das einzig Interessante in ihrem Leben. Es geht ja auch nicht zwangsläufig darum, dass einem geholfen wird (im Sinne, von der ES loszukommen). Vielleicht will sie auch nur das loswerden, was sie belastet. Letztendlich sind wir alle aus dem gleichen Grund ja auch hier. Vielleicht hat sie auch keine ES, sondern "nur" ADS? Wer weiß das schon? Aber egal, welches Problem sie nun hat, sie hat eins. Und über Probleme anderer sollte man nicht urteilen, finde ich.
@Lily Ich kann dich verstehen... Aber jeder geht mit seiner ES einfach anders um. Wie alt war sie damals? Vielleicht wusste Sie nicht, wie sie damit umgehen sollte. Es war bestimmt nicht nur um Aufmerksamkeit zu kriegen, sondern einfach ein Hilferuf. "Ich bin mit mir unzufrieden und weiß nicht, wie ich es ändern kann" Spinne rum... Egal wie penetrant sie gewesen sein mag, aber ich hoffe sie hatte Freunde, die ihr beigestanden haben und erkannt haben, wie sehr sie eigentlich leidet. Ich habe meine ES auch lange verschwiegen. Bin früh ausgezogen und dann ab in die Großstadt um meine Ausbildung zu beginnen. Meine ES wurde schlimmer und ich hatte, aber keine Freunde, die mir so nahe standen, wie früher. Da begann ich auch offen drüber zu sprechen. Meine Erfahrungen damit, sind zum Teil gut, zum Teil, aber auch sehr schlimm. Die ES nahm immer mehr ein größeren Teil ein, dass sie meine Ausbildung behindert hatte. Und ich mich bei meinen Kommilitonen irgendwie erklären musste. "Überraschenderweise" litten welche auch an Bulimie. So hatten wir keine Hemmschwelle mehr und haben in den Pausen drüber geredet oder zwischen Aufführungen kurz gesagt, es geht mir nicht gut.... Und das war ein Fehler, den ich erst gegen Ende der Ausbildung erkannt habe oder besser gesagt, war erst dann stark genug, um das zu trennen. Was ich damit sagen wollte, mein Rat wäre, wirklich nur mit Leuten drüber reden, die es auch verdient haben. Die dir zuhören, dir gutes wollen und einfach für dich da sind. Am besten auch nicht in der Schule oder auf Arbeit, lieber bei einer Tasse Tee oder im Park. Jetzt geht es mir auch besser und habe kein Druck mehr. Na gut, Ausbildung auch schon beendet. =) Das wollte ich gerade einfach mal loswerden. Alles Liebe Vally
Ihr habt schon Recht, ich wollte damit auch nicht sagen, dass sie gar kein Problem hat. Ich fühlte mich nur auf irgendeiner Ebene persönlich angegriffen, weil ich es damals noch niemanden erzählen konnte. Vielleicht war ich deswegen neidisch(?) oder einfach traurig darüber, dass es niemanden interessiert hat, was mit mir ist. Sie war sonst auch ganz fröhlich, aber es ist lange her, mir fiel es nur ein wie ich das gelesen habe. Sie war wie ich 14 oder 15 Jahre alt. In dem Alter ist es schwierig die richtigen Schlüsse zu ziehen, ob nun jemand ganz offen über etwas redet oder nicht. Ich habe sie vor kurzem gesehen, sie hat sich kaum verändert. Zumindest äußerlich, deshalb kann ich nicht sagen, ob sie jemanden gefunden hat, mit dem sie sprechen konnte/kann.
Das ist auf jeden Fall menschlich Nur im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass es nichts bringt, einen selber nicht weiterbringt, sich an anderen aufzuhalten, bzw. sich über sie auszulassen. Ein weiser Mensch hat mal zu mir gesagt: "Es ist sinnig mit jemandem zu reden. Es ist unsinnig, über jemanden zu reden." Muss mich selber auch oft ermahnen. Aber da ist schon was Wahres dran und hilft, das Leben ein wenig entspannter anzugehen
Ich finde nur, es ist unlaublich schwer, dass af sich selbst anzuwenden. Klar, offenheit im bezug auf die Essstörung bringt Vorteile (so wäre eine Beziehung meines Erachtens nach sonst nicht möglich. Aber wie geht man mit dieser Anspannung um? Mein kopf kann einfach nicht ruhig bleiben. Ständig habe ich Angst, dass die anderen, wenn sie mich essen oder ausnahmsweise mal in engerer Kleidung sehen, das si sich alles mögliche fragen... - Hat sie wirklich Bauchschmerzen oder lügt sie? - Hat sie wirklich schon gegessen oder geht es ihr wieder schlechter? - Warum tut sie dies und jenes? - Muss sie wirklich grad aufs Klo oder will sie kotzen? - Warum treibt sie so viel Sport, auch wenn der Knöchel blau ist? - So dünn sieht sie heute gar nicht aus? (ahhh) Ich glaube, dass sind fast alles nur Gedanken, die nur ein Essgestörter hat und die meisten beneidenswerten, chipsessenden "Normalos" machen sich darüber kaum einen Kopf. Ich hab nur am meisten Angst davor, direkt mit einer Symptomatik konfrontiert zu werden. Es ist mir peinlich, z.B. der Sport, oder mal nen Tag nichts essen, weil ich kaum zum Sport kommen, weil es für meine Umwelt (in meinen Augen) nur heißt, dass ich wieder versagt habe. Und ich hasse doch nicht mehr, als andere Menschen zu enttäuschen. Was ein Dilemma... scheiße! Es heisst also: Wenn ich mit Leuten zusammen bin, ess ich nichts, weil ich es nicht darf und sie meine Macken nicht wissen sollen, und wenn jemand sie kennt, kann ich nichts essen, ohne unter dem Druck zu stehen, mich eventuell rechtfertigen zu müssen oder dass Vermutungen im Raum stehen.. Wie geht ihr damit um? Kennt ihr das auch? vielleicht kennt ihr ja ein wenig effektivere Ablenkungsmaßnahmen als ich... Gut, ihr lieben, danke fürs ohr und einen schönen tag Drulli
Ich koche immer selber wenn ich mit anderen zusammen esse. Ich wiege alles ab und rechne es zusammen. Dann teile ich mir immer schon was ab ( in der Pfanne oder Auflaufform) Die gesamtanzahl dann duch 5 ( Wenn ich mit Mann und Kind esse) 1 Teil Kind, 3 Teile mein Mann und ich die gleiche Portion wie meine 4 jährige Tochter Auf meiner Seite ist dann immer gaaanz wenig Fleisch oder ganz viel von dem Gemüse mit den wenigsten Kalos. Um die KH komme ich gut rum denn mein Mann ist Kraftsportler ( denke auch etwas Essgestört) die gibt es ganz wenig bis gar nicht. Schwer ist es mit Kind denn die brauchen ja KH und Fett... Klappt aber sehr gut. Bisschen Reis mit Olivenöl für sie oder eine Kartoffel mit Butter... Sport darf ich auch ohne schlechtes Gewissen machen und oft bekommt das auch keiner mit. Mein Mann redet mir eher noch ein ich müsste mehr machen... ( zu wenig Essen und Sport macht nicht viele Muskeln, das sieht er natürlich und sagt ich muss mehr Essen... aber da gibt es noch den Eiweißshake-Trick.... Oh, sorry wird OT... bin gleich fertig... Also der EWShake-Trick: Ich darf 3 Stück (lt. meinem Trainer-Mann) am Tag aber die haben auch schnell 200 Kcal/Stück. Wenn ich also zuwenig gegessen habe, in seinen Augen, dann mache ich mir einen mit 300 ml Wasser und 5-8g Pulver statt 30g) Sorry Drulli, ich glaube da bin ich dir doch keine große Hilfe *Achselzuckund Kopf gesenkt*
Oh ja, das kenne ich auch verdammt gut. Kann dir da leider auch keinen geeigneten Tip geben. Meist such ich nur nach Ausreden, dass ich grad schon gegessen hab und deshalb absolut keinen Hunger. Oder ich esse den ganzen Tag nichts, damit ich dann in Gesellschaft ne Kleinigkeit essen kann. Viel reden und trinken beim Essen, dann fällt´s nicht so stark auf, dass man einfach nur langsam ist und doch nicht so viel hatte... Aber ich glaub, du hattest mich falsch verstanden. Ich meinte nicht, dass man mit seiner ES hausieren soll und es das beste wäre, sich zu öffnen. Ich kann und will das auch nicht. Ich meinte, dass man nicht über andere urteilen und reden soll. Jeder hat so seine Problemchen und bevor man über andere redet/lästert, sollte man sich lieber um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Über andere reden hat noch keinen weiter gebracht. Ist eigentlich verschwendetet Zeit. Das meinte ich. Á la "leben und leben lassen..."
Hey Lilith, das meinte ich auch so nicht. Ich denke, wer mit seiner ES hausieren geht, der hat meist kaum ein Problem damit, oder ehr gesagt, den Leidensdruck... Leben und leben lassen, find ich in dem Zusammenhang oft schwierig, ich geb da mal ein Beispiel. Ein jüngeres Mädel aus dem Freundeskreis meines Freundes, sagt im Moment ständig, sie wolle nichts mahr essen, hat abgenommen... und sie lässt sich von jedem drauf ansprechen, sie sei essgestört. Na klar, leben lassen, aber ich könnt sie nur schütteln und ihr ins Gesicht schreien, sie soll den Scheiß lassen, weil sie gar nicht abschätzen kann, wo das endet. Dann würd ich ihr gerne von meinen Spätfolgen erzählen... die kaputten Nieren, die Unfruchtbarkeit... Naja...tu ich dann aber nicht, weil dann würde ja jemand mewin Geheimnis entdecken... Zu deinen Tipps mit dem Essen in Gesellschaft: Die kenn ich so und prtaktizier sie so, ich hab nur immer Angst, dass es jemand mitbekommt, z.B. mein Freund, wie wenig ich esse. Er könnte mich dann konfrontieren und, wovor ich am meisten Angst habe, enttäuscht von mir zu sein... Ein Himmelreich für einen Kopf, der auch mal Ruhe gibt... Ladies, einen schönen Tag zusammen...
Mal ne ganz dumme Frage: merkt dein Umfeld nicht so oder so etwas, weil du eben dünner bist und weniger isst? Und was spricht dagegen, sie mal nett zur Seite zu nehmen und sie darauf anzusprechen? Du kannst ja auch einfach nur so gut informiert sein? Dadurch muss man sich ja nicht zwangläufig "verraten". Bei mir ist es so, dass ich es verbal irgendwie immer hinbekomme, relativ normal darzustehen. Aber dass ich essenstechnisch nicht ganz rund laufe, entgeht wohl keinem Blinden mit nem Krückstock. Lediglich das Ausmaß kennt keiner. Die denken, ich würde anormal aufs Essen und meine Figur achten.
Sowas höre ich ständig in Magersuchts- bzw Bulimiewitzen. Das ist richtig schrecklich. Sowas wie "Alzheimer-Bulimie" oder wenn bulimische Charaktere in Filmen dann übertrieben witzig dargestellt werden. Dabei wird die ganze Krankheit so abgeflacht und ins Lächerliche gezogen, find ich unverantwortlich, weil dann noch eher Klischées aufkommen. Ganz schlimm sind die Vorurteile, dass man es bewusst gewählt hätte. Bei den meisten ist das der letzte Ausweg aus Angst, von den Essanfällen zu viel zuzunehmen.
Mensch schön, dass du den Text mal wieder ausgegraben hast. Der ist mir noch gar nicht aufgefallen! Ich finde es immer wahnsinnig gut, wie Gedanken die ich selbst nicht in Worte fassen kann und wenn mich jemand danach fragt mit Händen und Füßen zu erklären versuche, aber eigentlich selbst noch keine ausgereifte Erkenntnis darüber habe, andere Leute hier ausdrücken und ich mir nur denke - na klar, so ists recht. Wieso komm ich selber nicht auf so einleuchtende, klar formulierte Antworten auf meine Fragen?!