Klischees und Irrtümer über Bulimie

Das geht mir bei ganz, ganz vielen Texten hier so.....
Und ich fand den text einfach klasse - weil er einfach nur wahr ist!
Viele schauen sich einen "Tatsachenbericht" im TV an und sind danach alles Ärzte, Psychologen und Kenner!
Gefährliches Halbwissen sage ich da nur!

 

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir der Text gerade auch ein wenig die Augen geöffnet hat...
Denn ich weiß zwar, dass ich eine ES habe und ich weiß auch mit welcher Sorte sie anfing. Aber ich waer mir sehr unsicher was meine jetzige Form von ES ist.
Ich hungere nicht durchgehend, ich kotze nicht nach jeder Mahlzeit. Ich habe FA's und hungere danach, was mich deprimiert weil ich meist scheitere und dann kotze. Es war also immer irgendwie eine Mischung als allem.
Mittlerweile übergebe ich mich nicht mehr, aber ich habe FA's, hungere und denke nur ans Übergeben..

Ich habe all diese Vorurteile auch schon gehört. Von Personen, die nicht wussten, dass ich betroffen bin. Ich find es so unverschämt einfach total unüberlegt über kranke Menschen zu urteilen. Egal was es für eine Krankheit ist.
Aber es ist für die Leute einfach der leichtere Weg sich nicht zu informieren und einfach zu urteilen.

 

Das mit den Klischees...Ich weiß garnicht was ich sagen soll.Es tut mir persönlich sehr weh zu wissen, dass es es tatsächlich Menschen gibt die solche Sachen denken.
Ich schwanke auch ständig zwischen Normal-und leichtem Untergewicht und habe schon seit mehr als neun Jahren mit diesem Ess-Brechverhalten zu kämpfen.
Mir sind zwei Zähne einfach in der Nacht abgebrochen, weil sie so geschädigt waren.Das hat mit Schönheit nichts mehr zu tun.Ich musste mich operieren lassen und habe nun zwei Zahnimplantate.
Manche Menschen wissen nicht was es für ein Gefühl ist nachts wach zu werden und wie eine Irre zu überlegen wo man um die zeit an viel essen ran kommt.Sie wissen nicht wie es ist im Regen drei km zur nächsten Tankstelle zu laufen um dort für 70 eur Essen zu kaufen.Und sich die ganze zeit zurück zu fragen ob der Tankwart einem die Ausrede mit hungrigen Partygästen abkauft...
Ich hab Angst davor mit dem brechen aufzuhören, weil ich Angst davor habe mit dem Fressen nicht aufhören zu können. Halsschmerztabletten sind meine ständigen Begleiter.
Von dem Druck der im Körper durch das brechen entsteht habe ich mit der Zeit eine Blasenschwäche entwickelt.Ch kann noch nicht mal.mehr richtig fest husten ohne einzunässen (das mit24!)
Ihr könnt euch also vorstellen wie ich auf der Toilette sitze mit dem Eimer auf meinen Knien...
Die Rotze läuft dir durchs Gesicht, die Finger riechen seltsam....
Das alles ist ganz bestimmt nicht schön, nich erstrebenswert und auf garkeinen Fall erstrebenswert.
Es macht mir Angst.Jeden verdammten Tag! Ich schäme mich für das was ich bin und verstecke es vir den Menschen die mich lieben

 

Hallo Sunny,

leider wissen viele Menschen genau das nicht, was du beschreibst. Vielleicht wollen sie es auch nicht wissen. Weil es einfach ist, sich alles mit Klischees schön zu reden.
Ich hoffe das du jeden Tag weiter kämpfen kannst und auch irgendwann siegst.

Bist du denn in Therapie im Moment?

 

Nein ich bin nicht in Therapie und war es auch noch nicht.Ich habe das alles immer mit mir selbst ausgemacht.
Das will ich ja auch nicht mehr, deswegen habe ich mich hier auch beworben..