Es ist Freitagabend und ich bin gefrustet...Ach was, ich bin total unglücklich! Ich hatte vor 2 Stunden nach einer langen Hungerphase eine schlimme Fressattacke. Und nun geht es mir wirklich wirklich sch***e. Normalerweise übergebe ich mich nach einem solchen Zwischenfall sofort aber so darf es einfach nicht mehr weitergehen. Ich bin heulend in mein Zimmer gelaufen, habe abgeschlossen und den Schlüssel aus dem Fenster geworfen, weil ich somit nicht mehr rauskonnte, um mich auf der Toilette zu übergeben. Nun sitze ich hier und weine. Neben den körperlichen Schmerzen (Bauchschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen) kommt dieses Gefühl, in mir hoch, in einem Loch gefangen zu sein hoch. Ich wünschte dieses Taubheitsgefühl würde einsetzen. Was macht ihr, wenn ihr so am Ende seid? Ich weiß einfach nicht, wie ich mich wieder "fangen" soll. Muss jetzt eh erst einmal auf meine Schwester warten, dass sie nach Hause kommt und mir den Schlüssel aus dem Garten zurückbringt.
Hmm. VIelleicht bin ich da ein Einzelfall, aber falls jemand mal in eine ähnliche Lage gerät: Mir hat Spazierengehen sehr geholfen.
Schön, dass du einen Weg gefunden hast, mit dem es dir wieder ein bisschen besser geht. =) Ich hatte deinen Beitrag schon vor einigen Tagen gelesen, aber ich kann dir da leider keinen wirklich guten Tipp geben. Ich denke, da entwickelt auch jeder etwas andere Strategien für sich. Ich habe glücklicherweise keine richtig schlimmen Fressatacken. Aber wenn es mir wegen irgendetwas anderem schlecht geht, dann gehe ich auch laufen oder spazieren. Die Bewegung und die Luft helfen mir dann meistens wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wenn ich laufe, dann muss ich auch an gar nicht anderes denken, sondern konzentriere mich nur auf die Bewegung meiner Beine. Das tut mir total gut. Wenn mich tagsüber irgendwas nervt, dann schnür ich mir öfter die Joggingschuhe geh einfach los. Manchmal auch seeehr weit. Alles Gute dir, Lotti
Ich hätte jetzt richtig gerne was zu dem Thema geschrieben, habe aber festgestellt, dass mein momentanes Problem gerade darin besteht, dass ich keinerlei funktionierende Strategie habe mich aus einem schlechten emotionalen Zustand raus zu bekommen. Ich vermute, dass ist auch der Grund dafür, dass ich ich einen FA nach dem anderen schiebe und mich danach, bzw. am nächsten Morgen auf der Waage, dann so mies fühle, dass der nächste FA schon fast vorprogrammiert ist.
Also mein Konzept ist auch nicht wirklich gut, aber manchmal helfen mir die Schritte, um nicht gleich am nächsten Tag wieder einen Frust-FA zu haben. Wenn ich mich auch dazu entschlossen habe, mich nicht zu übergeben, oder es mal wieder nicht geht, dann hilft es mir manchmal, mich ersteinmal einfach meinen schlechten Gefühlen hinzugeben. Dann heule ich, (bis ich mir zu bescheuert dabei vorkomme) und danach schreibe ich irgendwas motivierendes (oder auch einen Hassbrief an mich selbst) auf. Meistens wird das am nächsten Tag weggeschmissen, weil es mir so peinlich ist, aber es dient eh erstmal dazu meine Gedanken zu sortieren und mich daran zu erinnern, was ich will/nicht will. Danach schlafe ich oder höre Musik, bis die Bauchschmerzen erträglich geworden sind und dann betätige ich mich irgendwie körperlich (und wenn es nur Gassigehen oder Aufräumen ist). Wie gesagt es ist einfach nur ein Weg mit den Schuldgefühlen etc. umzugehen, denn wenn ich ein Rezept zum Besserfühlen hätte, dann würde ich erst gar nicht Essen Vielleicht hilft es dir ja trotzdem mal. Übrigens halte ich es für die richtige Entscheidung sich nicht zu übergeben, denn ergibt sich ja eh nur ein Teufelskreislauf. glg
Verdammt, das ist eigentlich ein ziemlich genialer Lösungsansatz, den ich noch nie probiert habe. Nicht nur nach dem FA sondern besonders davor. Vielleicht hilft es ja, den Druck mal laut auszusprechen, zu jammern und zu lammentieren wie gerne ich jetzt fressen würde und wir beschissen es mir geht und wie verzweifelt und einsam ich mich fühle. Eventuell nimmt das ja auch ein bisschen Druck weg. Ich habe wirklich vor, das mal auszuprobieren. Ich schreib mir das jetzt glatt auf nen großen Zettel!
Heulen hilft. (Ich mache ab und zu was ganz Seltsames Wenns mir schlecht geht, dann stelle ich mich manchmal unter die heiße Dusche, mache das Licht aus im Badezimmer und weine dort ein bisschen vor mich hin. Danach bin ich sauber und habe mich ausgeweint.
Hoffentlich hilft dir der Ansatz tatsächlich weiter weakling. Berichte doch bitte von deinen Erfahrungen, wenn du es anwenden konntest. Natürlich nur, wenn das für dich in Ordnung ist. Manchmal bin ich zugegebenermaßen ein wenig dreist. Verzeihung!
Leider habe ich keine Dusche @ Assur: Nein, du bist überhaupt nicht dreist. Mich würde das bei anderen auch interessieren.
Gehört zwar nicht zum Thema, aber was hast du dann? Eine Badewanne ohne Duschkopf oder wie? Ich habe leider auch keine wirklich gute Strategie. Ich heule dann auch einfach nur rum und hasse mich. Kann mich dann oftmals nicht zum Sport aufrappeln oder sonstiges. Ich versuche dann zu malen und die Gedanken niederzuschreiben. Aber helfen tut mir das nur in diesem Moment. Ansonsten hoffe ich dann immer bald schlafen zu können und dass mir am nächsten Morgen die Waage nicht das Genick bricht.
"Kann mich dann oftmals nicht zum Sport aufrappeln oder sonstiges." (weiß gerade nicht, wie man normgerecht zitiert) Zu Sport kann ich mich auch nicht motivieren. Allein weil ich mich unbeweglich und voll und schwer fühle. Wenn man es aber schafft auch nur ein wenig spatzieren zu gehen oder so, dann fühlt man sich danach meist echt besser! Aber ja, ich kenne diese absolute Motivationslosigkeit auch :/
Du arme Maus Mir ist das heute auch passiert. Waren mit der Klasse Frühstücken und ich hab richtig reingehauen. Ich konnte mich auch nicht übergeben, weil ständig jemand ins Klo kam. Ich war total fertig. Auf dem weg nach Hause hätte ich das essen einfach in der Ubahn ausgekotzt, aber es geht ja nicht und zu Hause geht es schon gar nicht, weil mein Freund mit Argusaugen wacht -.- Ich war so down das ich mich einfach ins Bett gelegt hab und 5Stunden gepennt habe. Grade pack ich gleich meine Tasche fürs Fitness-Studio. Wenn das Kotzen nicht klappt, dann muss ich zwei Stunde aufs Laufband. Ich denke ich hab das dann auch verdient. Als Strafe sozusagen. Puh...aber was wirklich tolles konnte ich dir auch nicht raten! Bewege dich danach. Wenn du alles abtrainierst fühlst du dich danach besser.
Ich habe eine Badewanne im Keller mit holzbeheiztem Badeofen. Da ist Duschen jedes mal eine richtige Aktion. Aber ich stehe nach dem Sport immer reichlich lange unter der Dusche und lasse mich genüsslich berieseln. Das ist etwas, was ich wirklich genieße.
... Was tust du nach einem FA? Ich möchte die Frage für mich beantworten. Ich möchte sagen, was für Gefühl dann in mir umherschwirren und wie ich mich verhalte. Also, es steht außer Frage dass der Rückschlag immer mal wieder kommt. Und es nimmt mich dann immer stark mit. In erster Linie bereue ich mein Verhalten. Nur ich übergebe mich nicht. Ich versuche dann immer dass letzte bisschen Kontrolle zu bewahren, dass mir bleibt. Ich bestrafe mich selbst. In erster Linie durch Sport. Nur meine körperliche Verfassung lässt dies nicht immer zu. Ich bin dahingehend schwach und fühle mich oft ausgemergelt und kaputt. Ständig wird mir schwarz vor Augen und wenn ich es dann nicht schaffe, hasse ich mich selbst dafür. Ich z.B.: tue mir selbst weh. An den Armen oder Beinen, häufig immer die Schere bereit. Ich denke jeder geht mit solchen Rückschlägen anders. Für mich ist es immer eine herbe Enttäuschung. Kennt ihr das Gefühl von euch selbst enttäuscht worden zu sein?
Ja, ich kenne das leider auch. Sogar ziemlich gut. Ich bin von meinem Character her ein ziemlich ehrgeiziger Typ und bin nur selten wirklich zufrieden mit dem was ich mache. Das beschränkt sich leider nicht nur auf das Essen, sondern auch auf die meisten anderen Lebensbereiche. Wenn eine Sache nicht perfekt ist, dann bin ich nicht zufrieden mit mir und das kann dann auch in herbe Enttäuschung umschlagen. Das Problem dabei ist, dass meine überhöhten Ansprüche an mich selber, meistens eh nicht erfüllbar sind und die Enttäuschung und der Frust ist damit dann schon vorprogrammiert sind. Sport hilft mir übrigens auch, wenn ich das Gefühl habe zu viel gegessen zu haben. Ich habe ja auch schon geschrieben, dass ich manchmal ganz gerne Laufen gehe. Wenn es mir aber körperlich gerade nicht so gut geht, dann schaffe ich es manchmal auch gar nicht mehr richtig Sport zu machen. Aber Sport ist für mich dann keine Bestrafung, sondern eher eine Hilfe damit es mir wieder besser geht. Wirklich als Strafe würde ich es empfinden, wenn ich über längere Zeit gar keinen Sport machen könnte. Ich bin zwar auch kein "Bewegungsjunkie", aber ganz ohne Sport bekomme ich irgendwann die Krise. Liebe Grüße, Lotti
Mit Bestrafung meinte ich eig. Sich selbst an die Grenzen zu bringen und mehr abzuforden... Auh wenn ich so schon nicht die Kraft habe. Es ist aber wirklich schön zu wissen, dass man etwas vollbracht ht. Damit meine ich, Leistung gezeigt hat und seinem Körper was Gutes getan hat (Sport). Ich glaub das ist auch ganz wichtig für das eigene Selbstvertrauen.
Da gebe ich dir Recht Julie. Für mich ist es auch immer ein gutes Gefühl, wenn ich nach dem Sport müde nach Hause komme. Wenn ich weiß, dass ich was getan habe und deswegen dann müde bin, hab ich richtig gute Laune. Außer, wenn es zu viel Sport war. Dann bin ich nicht mehr so glücklich.
Das mache ich auch manchmal. Sitze dann so lange heulend in der Duschwanne, bis ich so erschöpft bin und mich in die Bettdecke einrolle. Manchmal gehe ich in die Sauna. (wir haben eine im Keller ) Während der Hitze kann ich einfach an gar nichts denken, selbst wenn ich mich bemühe. Ist, als würde man seinem Kopf ne Auszeit gönnen. Außerdem hab ich immer das Gefühl, meinen Körper nach dem ganzen Schwitzen gereinigt und erleichtert zu haben. Bei richtig Frust und Trauer hilft mir nur nach draußen zu gehen. Spazieren gehen, joggen oder Radfahren. Nachts Autofahren finde ich auch ganz toll. Wär´s nicht so teuer, würde ich das wohl ständig tun. 300km am Stück oder so. Nach nem richtigen bulimischen Anfall hilft allerdings gar nichts Da kann ich mich zu nichts aufraffen. Nichteinmal mehr weinen.
Das kenne ich auch nur zu gut. Erst gestern Abends hatte ich wieder so eine Phase. Mein Schatz war oben im Büro und ich habe alleine TV gesehen. Es ist dann so geendet das ich innerhalb einer Stunde 3 Mal zwischen Küche und Bad hin und her gerannt bin. Danach war ich einfach nur leer...vor allem psychisch. Ich glaube, so scheiße ging es mir schon lange nicht mehr... Normalerweise, bei einem "Normalen" FA lenke ich mich dann mit Musik ab. Heulen ist auch eine seeehr gute Alternative. Am besten wirkt es noch kombiniert. Ich suche mir immer die depressivsten Lieder raus die ich habe, mache die laut an und lege mich dann ins Bett zum heulen. Danach geht es mir meistens besser, auch wenn mein Gesicht danach nicht wirklich so aussieht. Oft schlafe ich aber auch einfach danach ein und wenn ich wieder wach werde, geht es dann. Ich glaube eine Rezept gibt es dafür nicht. Jeder Mensch ist anders und jede Situation und jeder FA ist anders. Mal wirkt es, mal wirkt es nicht.
Ihr könnt auf "Knopfdruck" heulen? Oder wie soll/kann ich mir das vorstellen? Also ich versuche das ganz ganz oft, vorallem nach einer FA und vom Gefühl her würde ich auch gerne, aber bei mir geht da gar nichts. Nach einer FA schaffe ich es auch nicht mich zum Sport aufzuraffen. Fühle mich einfach nur eklig und schwer und das Gefühl vom Versagen geht mir stundenlang nicht mehr aus den Knochen. Wenn ich meine Kontrolle verloren habe, dann versuch ich mich irgendwie abzulenken und schreibe dann, oder gehe auch raus an die frische Luft. Aber eigentlich ist immer unterschiedlich. Hab da auch kein wirkliches Rezept. Dass ihr so lange duschen könnt finde ich auch total klasse, denn eigentlch ist das ja super entspannend. Aber ich für mich stelle immer fest, sobald ich vor der Dusche stehe und anfange mich auszuziehen, dass ich mich einfach nicht sehen und nicht anfassen mag. Ich ekel mich häufig vor mir selbst und geh dann nur duschen, weil ich weiß, dass es sein muss. (wäre auch noch ekliger, wenn ich das nicht mehr tun würde )
