Soziales Umfeld

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Assur, 25. Juni 2011.

  1. Gast

    Assur

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    Hallo liebes Forum!

    Meine Fragengehören ein wenig zu "Was wir verlieren". Aber weil in diesem Thread so viele verschiedene Dinge behandelt wurden und meine Fragen auch nicht direkt zu den Antworten passen, wollte ich hier seperat nochmal auf das Thema Beziehungen zu sprechen kommen. Eigentlich habe ich vorwiegend Fragen, wie ihr mit eurem Umfeld umgeht und umgekehrt. Ich persönlich merke nämlich erst seit kurzem wie sehr die ES mein Verhalten verändert hat. Ich habe Angst davor, dass jemand etwas merkt und ziehe mich deswegen immer mehr und mehr zurück. Ich will nicht darauf angesprochen werden, dass ich ab- oder zugenommen habe. (Was schon passiert ist)
    Bestimmt kennt ihr alle das Problem, mit Freunden oder der Familie zu grillen, essen zu gehen etc. Am meisten fürchte ich mich jedoch vor der Reaktion in der Schule, wenn jemand davon etwas mit bekommen sollte. Auch mit der Familie ist es schwer.

    Was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Sprechen euch Leute auf große Gewichtsveränderungen an? Wie reagiert ihr, wenn andere Leute über ES oder Gewichtsprobleme etc. reden? Wie schwer oder leicht fällt es euch aus dem Haus zu gehen?

    Assur
     
  2. Gast

    Lotti

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    Hallo Assur,

    ich wurde schon öfter auf mein Gewicht angesprochen.
    Wenn ich meine Eltern besuche (was nicht oft vorkommt) dann sagt meine Mutter mir meistens, dass ich viel zu dünn sei und nicht schön aussehe. Das verletzt mich manchmal ziemlich, aber irgendwo hat sie ja auch recht damit. Allerdings hat sie mich noch nie gefragt was wirklich los ist. Sie nimmt mein niedriges Gewicht lediglich zur Kenntnis und das wars.
    Manchmal würde ich mir von ihr sogar wünschen, dass sie einfach mal nachfragt und Interesse zeigt...

    Bei meinen Freunden sieht das schon etwas anders aus. Die sind natürlich manchmal besorgt um mich. Sie wissen aber auch, dass sie mich nicht zum Essen zwingen können und sind deswegen dann meistens zurückhaltend und sagen nicht viel dazu.
    Mittlerweile sage ich auch keine Party mehr ab, aus Angst vor anderen Essen zu müssen. Leute, die mich wirklich mögen, akzeptieren es auch mal, wenn ich nichts essen mag und einfach nur einen schönen Abend mit ihnen verbringen möchte. So lange ich nicht umfalle vor Hunger, komme ich mit der ES erstaunlich gut klar.

    Es gab auch Zeiten, da sah das ganz anders aus. Da habe ich mich total isoliert von meinen Umfeld und hatte fast keine Freunde. Aber da ging es mir dann noch viel schlechter und ich habe gemerkt, dass es meistens wirklich einfacher ist wenn man ehrlich ist zu anderen und zu sich selber.
    Klar, es ist nicht schön mit der ES leben zu müssen, aber ich will meiner Krankheit auch nicht so viel Macht über mich geben, dass ich gar keinen anderen Lebensinhalt mehr habe.
    An schlechten Tagen, wo ich von der Waage gar nicht mehr runterkomme und nichts anderes mache außer frustriert rumzuhängen oder Sport zu machen, rufe ich manchmal sogar ganz bewusst meine Freundin an, damit ich in solchen schlechtem Momenten nicht alleine bin.
    Und dann muss ich mich noch nicht einmal unbedingt bei ihr ausheulen, sondern es reicht schon wenn wir zusammen schweigen können. Da müssen gar keine großen Worte geredet werden, denn besser wird es dadurch auch nicht.

    Mein Freund weiß, dass ich essgestört bin und das ist nicht einfach für ihn. Aber er hat den Anstand, dass er mich nicht ständig damit nervt und es akzeptiert, wenn ich manchmal einfach nicht essen KANN, selbst wenn ich es eigentlich will. Er weiß ja auch, dass ich es nicht mit Absicht mache und nicht abnehme um irgendjemand damit zu ärgern. Und es hilft ihm, dass ich ehrlich zu ihm bin.
    Wenn ich gemeinsam mit ihm esse, dann freut er sich natürlich drüber, aber wenn ich nichts esse, dann zwingt er mich auch nicht dazu.

    Wenn ich mit anderen Leuten unterwegs bin und wir ein Restaurant ansteuern, dann bekomme ich nicht mehr großartig Panik. Ich bestelle mir einen Kaffee und gut ist. Wem es nicht passt, dass ich so bin, der braucht sich nicht weiter mit mir zu beschäftigen. Ich respektiere es ja auch wenn meine teilweise übergewichtigen Freunde das dritte Stück Kuchen in sich reinschaufeln.
    Wenn es ihnen schmeckt, dann bin ich sicherlich die Letzte, die da anfängt irgendwem Vorwürfe zu machen.

    Andersrum erwarte ich natürlich auch, dass man mein Essverhalten respektiert. Ich gehe nicht soweit, dass ich morgen verhungert bin und tot Umfalle. Und alles Weitere ist ganz allein meine Sache. Als erwachsener Mensch kann ich selber darüber bestimmen was in meinem Magen landet und was ich nicht essen mag. Und mittlerweile bin ich auch selbstbewusst genug um mich von blöden Kommentaren nicht mehr zu sehr fertigmachen zu lassen.

    Lotti
     
  3. Gast

    Assur

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    "Allerdings hat sie mich noch nie gefragt was wirklich los ist. Sie nimmt mein niedriges Gewicht lediglich zur Kenntnis und das wars"
    Ich kenne deine Mutter und euer Verhältnis natürlich nicht, aber kann es auch sein, dass sie einfach nicht weiß wie sie damit umgehen soll? Ich kenne das von meiner und anderen Müttern, bei anderen Problemen. Sie machen sich Sorgen, wissen aber nicht was sie tun können, oder wie sie damit umgehen sollen. Deshalb sprechen sie lieber gar nicht darüber. Viele sind auch der Meinung, dass ihre Töchter nicht reden wollen oder das es zu nichts führt. Gerade wenn man auch sonst keine Hilfe annehmen möchte. Leider ist es bei vielen ja so, dass sie zwar schon Hilfe wollen, aber es nicht zugeben können bzw. eine andere Art Hilfe brauchen.

    "Ich respektiere es ja auch wenn meine teilweise übergewichtigen Freunde das dritte Stück Kuchen in sich reinschaufeln."
    Es ist schon traurig, dass dieses Verhalten viel mehr toleriert wird. Bestimmt bekommen Übergewichtige auch oft dumme Komentare zu hören, aber ich finde bei Bulimikern oder Magersüchtigen ist es viel schlimmer. Die Leute bringen viel weniger Verständnis auf! Ich glaube sie denken, dass wir und cool damit fühlen.

    Du scheinst ja wirklich Glück mit deinen Freunden zu haben =) Natürlich ist es gut, dass sie sich Sorgen machen. Aber da sie nunmal damit nichts ändern können, finde ich es richtig, dass sie dich so akzeptieren wie du bist.

    Vielen Dank für die ehrliche, ausführliche Antwort!
     
  4. Gast

    Lotti

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    Ja wahrscheinlich ist es so.
    Das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir ist auch nicht besonders eng; das macht es für sie dann auch noch schwieriger.
    Ich erlebe sie in Bezug auf meine ES auch ziemlich unsicher und hilflos.


    Das ist jetzt zwar nicht Thema, aber ich wollte trotzdem kurz etwas dazu sagen:
    Ich weiß nicht, ob es bei Bulimikern und Magersüchtigen wirklich schlimmer ist mit den blöden Sprüchen. Ich war noch nie übergewichtig und kann das daher nicht beurteilen.
    Aber Übergewicht ist manchmal viel offensichtlicher als Bulimie oder Magersucht. Deswegen glaube ich, dass man als wirklich übergewichtige Person mindestens genauso viele dumme Sprüche zu hören bekommt. Und das ist bestimmt auch ziemlich frustrierend.
    Ich würde auf jeden Fall nicht tauschen wollen.
    Ich erlebe es bei einer Freundin, die ist ziemlich dick und hat es damit alles anderes als einfach.
    Und gerade sie versteht es seltsamerweise erstaunlich gut, wie es mir selber mit meinem Gewicht geht. Vielleicht sind wir da gar nicht so verschieden.

    Liebe Grüße,
    Lotti
     
  5. Gast

    Lotti

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    Hey Assur,
    ich habe gerade gesehen, dass es hier im Forum auch schon einmal ein ganz ähnliches Thema gab. "Soziales Umfeld" heißt der Beitrag und ist hier auch im öffentlichen Bereich zu finden.
    Vielleicht magst du da auch mal reingucken.

    Liebe Grüße,
    Lotti =)
     
  6. Gast

    Assur

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    Hey Lotti,
    danke für den Hinweis, aber ich finde das Thema leider nicht =/ Dabei habe ich wirklich jede Überschrift durchgelesen.
    Möglicherweise kann ich nicht alle Themen sehen, weil ich auch irgendwie nicht zitieren kann...

    Nein, ich würde auch auf keinen Fall mit Übergewichtigen tauschen wollen. Das war es auch nicht, was ich sagen wollte. Sondern eher, dass Menschen sehr unterschiedlich auf beide Probleme reagieren. Ich glaube sogar, es wird sich mehr über Übergewichtige lustig gemacht und sie müssen sich mit Beleidigungen anderer Art rumschlagen. Aber zumindes von dem was ich so mitbekomme, wird Magersucht weniger als Problem und vielmehr als dummes Verhalten oä. dagestellt. Ich habe manchmal das Gefühl die Leute sind wütend, weil sie es eher nachvollziehen können, dass man zu oft "ja" als "nein" zu Essen sagt. Oft reagieren Menschen dem gegenüber, was sie nicht verstehen, mit Ablehnung. Natürlich ist das nicht immer so, aber ich bemerke halt oft, wie Magersüchtige das Gesprächsthema sind und eher wie Sonderlinge und nicht wie Kranke behandelt werden.
    Irgendwie bin ich in meinem Text auch in Gedanken gesprungen (was häufig passier) Ich wollte mit "traurig" auch ausdrücken, dass ich es schlimm finde, dass Übergewicht zwar einserseits eher toleriert wird, andererseits die Leute (die sich nicht damit beschäftigen) aber auch erst langsam anfangen, das mit seelischen Problemen in Verbindung zu bringen.
    lg
     
  7. Gast

    Lotti

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    Da gebe ich dir Recht. Ich habe es auch schon so empfunden wie du.

    Aber ich finde es ja auch selber ziemlich seltsam, was ich da mit meinem eigenen Essverhalten eigentlich mache.
    Woanders auf der Welt verhungern die Menschen, und ich habe Angst davor ein Nutellabrot zu essen. Das ist wirklich verkehrte Welt. =/
    Und wenn ich es selber nicht ganz verstehe, wie sollen es dann die anderen Leute verstehen? Besonders wenn man als Essgestörte ja auch meistens ein ziemliches Geheimnis aus seinen Problemen macht. Da wird es dann für die Menschen im eigenen Umfeld noch ein ganzes Stück schwieriger.

    Liebe Grüße,
    Lotti
     
  8. Sturmkröte

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    Hallo Assur :)
    Manchen verheimliche ich es auch, weil ich nicht möchte dass sie mich versuchen zu hindern und meiner Familie und meinen Geschwistern will ich einfach keinen Vorwand liefern, mich als schlechtes Vorbild zu bezeichnen. Ich kenne meine Schwestern...die pubertieren grade und ich wil nicht dass sie sich das abschauen. Meine engsten Freunde wissen es. Manchmal muss ich mir auch was von ihnen anhören, aber in der Regel akzeptieren sie es. Sie wollen mich manchmal füttern und zum Essen verführen, aber sie sagen dann auch nichts gemeines wenn ich mich wehre.

    Ich höre auch eher, dass dicke Menschen gehänselt werden als dünne. Schließlich braucht ihr nur mal eine Modezeitschrift aufschlagen und schon seht ihr : Das Ideal unseres Zeitgeistes ist schlank!

    Ich war mal dick....es fühlt sich nicht gut an. Und weil ich mal so dick war, freue ich mich über jedes Kompliment :D Es spornt mich einfach an, wenn jemand bewundert, wie viel ich abgenommen hab. Auch negative Kommentare finde ich anspornend...Mein Chef letztens : " Du siehst ja aus wie ne Hundehütte! An jeder Ecke ein Knochen!"
    Ich denke mir nur ...yeaaaah Knochen..endlich...:D

    Letzenendes habe ich mir aber auch abgewöhnt über das Abnehmen an sich zu reden. Ich will nicht das mich die Menschen um mich herum für einseitig halten...was ich durch die ES ja schon ein bisschen geworden bin. Immer mit dem nicht essen und abnehmen beschäftigt...
     
  9. ehemaliges Mitglied

    Lynn

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    Dabei seit 17. April 2011
    Als ich sehr viel Gewicht verloren habe, haben mich Menschen angesprochen, von denen ich am wenigstens gedacht hätte, dass sie etwas merken. Das war mir sehr unangenehm. Ich mag es nicht weder auf eine Zunahme noch auf eine Abnahme angesprochen zu werden. Irgendwie klingt es alles negativ für mich :(
    Ich bekomme als Reaktion immer leichter eine FA...

    Wenn ich andere Leute höre, die sich über Gewichtsprobleme unterhalten, dann muss ich mich etwas zurückhalten, damit ich nicht zu viel in den Raum schmeiße. Ich bin eine sehr mitteilungsfreudige Person und da fällt es mir etwas schwer, zu einem Thema, zu dem ich eigentlich mehr weiß, wenig zu sagen ^^
    Am schwersten fällt mir das bei einer Freundin, die selbst mal unter Magersucht gelitten hat, es aber gschafft hat wieder normal zu essen. Ich will nicht, dass sie von meiner ES erfährt und muss mich sehr zurückhalten.

    Aus dem Haus zu gehen fällt mir persönlich niemals leicht, aber besonders schwer ist es, wenn ich mich in einem Tief befinde, in dem ich meist sehr bulimisch bin. Dann fühle ich mich wegen meiner ganzen FAs sowieso noch fetter als sonst und ich will mich am liebsten verkriechen. Leider weiß ich auch, dass sich diese depressive Phase nur ändert, wenn ich raus gehe.
    Im allgemeinen Treffe ich mich gerne mit Menschen, allerdings lieber zum Laufen, Schwimmen und anderen Aktivitäten, als zum Grillen oder solchen Sachen, die mit Essen zu tun haben. Häufig denke ich, dass ich meiner ES nicht so viel Kontrolle geben darf, dass ich meine Freunde und Familie total vernachlässige, dafür sind sie mir einfach zu wichtig.
     
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  10. Sturmkröte

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    Das finde ich, ist auch die beste Einstellung, die man haben kann. Die Anderen können einen ja nicht zwingen zu Essen.
    Im Großen und ganzen nervt diese Heimlichtuerei aber schon sehr. Ich kann von mir nicht sagen, dass ich viele FAs hab, aber wenn ich was für meinen Schatz gekocht hab, beredet er mich so lange bis ich eine riesige Portion mitesse -.-
    Was ich dann hinterher auf dem Klo mache weiß er anscheinend nicht...obwohl er sich das eigentlich denken könnte....

    haha so gehts mir auch! Ich könnte stundenlang über das Thema abnehmen Quatschen, aber das geht nur mit wenigen Personen in meinem Umfeld und die haben dann was das Thema anbetrifft genauso einen an der Klatsche wie ich. Bei Leuten die kein Verständniss haben für unser Problem müssen wir uns einfach etwas zurückhalten.
     
  11. Gast

    Assur

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    Danke nochmal für eure Antworten! Das hat mir auf jedenfall weitergeholfen.

    Bei vielen was du gesagt hast, kann ich nur zustimmen Lynn. Da geht es mir ähnlich. Nur meine Freunde zu sportlichen Aktivitäten zu überreden könnte teilweise schwer werden^^
     
  12. ehemaliges Mitglied

    Lotti

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    Dabei seit 27. Juni 2011
    Liebe Assur,
    bei meinen Freunden ist es auch so, dass die meisten nicht so gerne Sport machen. Bei schönem Wetter allerdings grillen wir manchmal draußen und spielen dabei zusammen Federball oder Volleyball. Dann fällt es auch nicht so auf, wenn ich nicht mit einem Teller Essen dabei sitze, sondern lieber mit den anderen Leuten irgendein Spiel spiele.
    Da fühle ich mich dann auch wohler als beim Grillen im Garten, denn da wird ja meistens die ganze Zeit über gegessen und man macht gar nichts anderes.
    Das finde ich dann natürlich auch ziemlich unangenehm.

    Ins Schwimmbad gehe ich leider überhaupt nicht gerne, das ist mir irgendwie peinlich. Und das ist tatsächlich eine Sache, die meine Freunde absolut nicht nachvollziehen können.

    Liebe Grüße,
    Lotti
     
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  13. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Ich mache mir ehrlich gesagt weniger Sorgen, wie ich mit meinem sozialen Umfeld umgehen soll, sondern eher darüber, wie SIE mit mir umgehen sollten. Man kann mit mir eigentlich nicht viel richtig machen. Entweder Fresse halten oder mich erst gar nicht einladen *hihi* Traurig, aber wahr.
    Sport mache ich auch lieber alleine. Sonst höre ich mir nur an, dass ich viel zu viel mache. Oder sie jammern rum "bäähh ich muss da und da abnehmen".. sowas kann ich auch nicht hören.

    Schwimmen gehe ich auch nicht gerne. Ich sonne mich lieber bei meinem Freund und bei einer Freundin im Garten wo sonst niemand weiter ist.
     
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  14. Gast

    Painless

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    Bei mir ist es so, dass ich einerseits schon darauf achte, dass in meinem Umfeld niemand mitbekommt, dass ich eine Essstörung habe. Aber das ist bei mir eigentlich kein großes Problem, da ich wirklich sehr zurückgezogen lebe.

    Andererseits ist es bei mir wie bei Lilienne. Ich sorge mich eigentlich auch eher darum, wie andere mit mir umgehen sollen bzw. in meinem Fall eben vor allem mein Freund oder eben das, was noch von meinem Freundes-bzw Bekanntenkreis übrig ist. Und ich kann es auch gar nicht hören, wenn Bekannte hier und da noch abnehmen wollen.

    Schwimmen gehe ich auch nur sehr ungern. Aber als ich noch viel unter Leuten war, haben wir eigentlich auch gegrillt und eben nebenbei Volleyball etc gespielt, so wie Lotti das geschildert hat. Da gab es eigentlich nie Probleme oder skeptische Blicke, wenn ich eben nichts gegessen habe.
     
  15. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Oh ich auch nicht. Entweder denke ich mir "oh ja, das hast du aber auch bitter nötig" (wenn es wirklich so ist) oder "muss dieses Thema IMMER sein?".
    Da bin ich dann ganz still und warte nur auf ein Kommentar wie "naja, du könntest dagegen ruhig mal zunehmen" -.-
     
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  16. ehemaliges Mitglied

    Lotti

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    Dabei seit 27. Juni 2011
    Wenn ich sowas lese, dann wird mir immer wieder bewusst was für ein Glück ich mit meinen eigenen Freunden habe.
    Solche Kommentare kann ich nämlich gar nicht ausstehen, das ist doch total verletzend. Und wenn ich sowas doch mal zu hören bekomme, dann nehme ich mir das schon sehr zu Herzen.
    Ich bin ja nicht mit Absicht essgestört. Da brauch dann wohl niemand von uns noch doofe Kommentare.
     
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  17. ehemaliges Mitglied

    Breezy

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    Dabei seit 26. August 2010
    Ich werde meist aggro, wenn man mich auf mein Essverhalten anspricht. Es ist meine Sache! Punkt! Das nervt mich einfach nur.
    Und Sprüche über mein Gewicht will ich auch nicht hören, es sei denn sie sind (in meinen Augen) positiv.
     
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  18. Gast

    Cailin

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    Ja, so ist es. Man ist doch alt genug, um selbst zu entscheiden, was man tut. Und wenn ich eben ein gestörtes Essverhalten habe, dann hat das einfach niemanden etwas anzugehen. Es ist meine Sache, wie du schon sagtest. Ich kann mich dir vollkommen anschließen.
     
  19. NothingSpecial

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    Bei mir ist es ganz unterschiedlich. Also manche Bekannte/Freunde von mir, z.B. die vom Sport, sprechen mich schon drauf an, ob ich wieder abgenommen hab. Dabei wissen sie nichts von meiner ES. Ich sage dann immer sowas, wie: Keine Ahnung, ich wiege mich nicht oder so.
    Mit meinem Freund und meiner besten Freundin hingegen kann ich darüber ganz offen reden. Da kann ich auch so komisch essen, wie ich das immer mache und sie sagen eben auch nichts dazu.
    Bei meinen Eltern ists total schlimm. Sie ignorieren meine ES. Ich denke, dass sie wissen, dass mit mir etwas nicht stimmt, weil ich, als ich noch bei ihnen gewohnt hab, nie mit ihnen gegessen habe, aber sie haben nie etwas gesagt.
    Ich habe auch total Angst, dass irgendwer etwas merkt, aber bei Freunden wäre es noch längst nicht so schlimm, als erführen es meine Eltern.
    Ich bin vor zwei Monaten im Streit bei meinen Eltern ausgezogen und zu meinem Freund gezogen. Sie kennen ihn nicht. Er ist 28 Jahre älter als ich. Das ist auch total krass. Jedenfalls wollen sie ihn jetzt kennen lernen - wir könnten ja alle zusammen essen gehen. Ich weiß nicht, vor was ich mehr Angst habe - davor, dass sie meinen Freund kennen lernen und nicht leiden können oder davor mit ihnen zu essen.

    Ich kapsele mich auch immer mehr ab. Mit Freunden essen war ich schon lange nicht mehr. Dem gemeinsamen Grillen folgen abends Heulattacken und tagelanges Hungern. Eis essen mit Freundinnen gibts nicht mehr. Sie essen - ich gucke zu und mein Herz zerspringt.

    Also wie man sieht, versuche ich die ES zu vertuschen, anstatt einfach dazu zu stehen. Dann wäre es vielleicht einfacher.
     
  20. ehemaliges Mitglied

    Lotti

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    Dabei seit 27. Juni 2011
    Wahrscheinlich wäre ich auch erstmal ein bisschen überrascht, wenn meine Tochter mit einem so viel älteren Freund liiert wäre. Es ist ja schon etwas ungewöhnlich.
    (Ich sage jetzt nicht, dass es schlecht ist, sondern lediglich, dass es nicht so häufig vorkommt und deswegen eben ungewöhnlich ist.)

    Vielleicht kannst du deinen Eltern ja vorschlagen, dass ihr euch zusammen zum Kaffee verabredet oder gemeinsam bei dir zu Hause esst.
    Dann könntest du auch ein Essen zubereiten, das du gut essen kannst. Und dann würde auch der zusätzliche Stressfaktor des Essen wesentlich kleiner sein für dich und du könntest dich darauf konzentrieren, dass ihr ein gutes erstes Kennenlernen habt.
    Ich weiß natürlich nicht, ob du das so planen kannst, aber ich selber würde das genau so machen. Denn noch mehr Angst und Probleme muss man sich ja nicht noch zusätzlich durch das gemeinsame Essen machen.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg für euer gemeinsames Treffen.

    Kannst du denn wenigstens mit deinem Freund offen reden?
     
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