ich war wieder glücklich und dann dreht sich wieder alles ums essen -.-

Hallo Vivi

Es klingt wirklich immer leichter, als es ist.
Ich erzähle auch nicht gern von meiner ES. Viele können das nicht nachvollziehen und was ich noch viel schlimmer finde, viele denken, wir würden einen Lifestyle leben und es wäre eben gerade "cool" und "angesagt", essgestört zu sein. Weil es ja in Hollywood auch alle sind. Bla bla.
Das da was anderes hintersteckt, checken sie nicht.

Das mit dem Verschwinden stimmt irgendwie. Mit Traumfigur hat es wirklich wenig zu tun. Denn wenn man sein Wunschgewicht erreicht hat, möchte man noch weniger wiegen. Das Selbstbild ist verschoben und man wird nicht schöner, sondern immer dürrer...

Teufelskreis.

 

Hey Vivi,

Da hast du vollkommen recht.
Ich muss auch sagen, dass ich mich schäme. Es ist für viele so einfach was zu essen aber jedesmal wenn ich nicht drum rum komme, könnte ich auch nur noch heulen. Es ist wirklich verzwickt alles.
Deine Ärztin sieht es aber auch einfach. Mal mit einem Joghurt und Früchten anfangen. Als wenn es damit getan wäre. Der Dreh- und angelpunkt sitzt ja im Kopf.

Ja da könnte was wahres dran sein Amelie. Also mir geht es auch nicht unbedingt um die Figur. Sie spielt zwar eine Rolle aber nicht sehr doll.
Ich wünsche mir so oft, das ich wieder ein Kind sein könnte. Ohne solche Sorgen und Probleme.
Aber man wird von der ES so kontrolliert, obwohl ich manchmal denke, dass ich sie gut im Griff hab. Dabei hat sie mich im Griff. Wirklicher Teuchfelskreis.
Wie du sagst Amelie.

 

Man trifft wirklich zu oft auf Unverständnis.
Mein Freund hat mal zu unserem Jahrestag gekocht und alles ganz süß hergerichtet und es hat ihm so weh getan als ich nach wenigen Bissen aufgehört habe zu essen. Es tat mir selbst unheimlich leid, aber ich konnte einfach nicht anders. Er meinte dann nur so etwas wie "kannst du nicht einmal aufhören ans abnehmen zu denken und dich zusammenreißen?"
Ich hab auch schon versucht für ihn wieder "normal" zu essen, was damit endete, dass ich unglaublich zugenommen habe, bis ich es wieder nichtmehr ertragen konnte... aber wirklich normal war das wohl auch nicht... ich hab' komplett den Bezug zu "normal" verloren. Klar, irgendwas zwischen 1600 und 1800 kcal am Tag und ich weiß auch den Kaloriengehalt vieler Nahrungsmittel aber das wirkliche Gespür für eine "normale Menge" Essen habe ich verloren... das ist schwierig zu beschreiben.
Mittlerweile gibt es einfach nur noch fressen oder fasten ums simpel auszudrücken.

 

Ja, genauso ist es bei mir auch.
Es ist sogar so, dass viele in meinem Umfeld auch denken, ich würde einfach so dünn bleiben, obwohl ich so ein guter Esser bin.
Wenn ich einmal esse, kann ich einfach keine kleinen bis normalen Größen. Da fehlt mir jedes Sättigungsgefühl.
Wenn ich schon essen muss, will ich auch irgendwo wenigstens Befriedung bekommen. Zu viele Kalos sind´s so oder so. Egal, ob kleine oder große Portion.
Wenn das der Fall ist, fresse ich wirklich, als wär´s das letzte Mal, dass ich was zu essen bekäme...

 

Da sprichst du mir aus der Seele, Lilith..
Wenn ich dann fresse und mir im einen Moment noch denke "scheiß doch drauf" will ich einfach jeden Geschmack schmecken. Das Sättigungsgefühl spielt eigentlich gar keine Rolle mehr. Und danach erwache ich wie aus Trance und frag mich wer oder was gerade die Kotrolle über meinen Körper hatte.. dieses in Sekunden alles in sich stopfende Monster kann doch unmöglich ich gewesen sein..

Es ist wirklich verrückt, dass etwas so grundlegendes wie essen so schwer fallen kann.

 

Bei mir ist es irgendwie anders. Wenn ich fresse, habe ich nicht den Anspruch, das ich den vollen Genuss haben möchte. Der Kontrollverlust ist so groß, das ich stopfe und dabei kaum noch was schmecke.

Aber mir geht es ähnlich, wie dir, Lia, ich erwache dann auch wie aus Trance und frag mich, was gerade los war.

 

Bei nem richtigen FA ist das bei mir auch so. :Paper_Bag_emoticon_

Meinte eher, wenn ich in Gesellschft essen muss, zum Beispiel auf Feiern oder so. Fresse dann auch aus Sicht von Normalos, was aus meiner Sicht aber noch nicht ansatzweise was mit fressen zu tun hat.
Andere können dann auch nicht verstehen, wie jemand wie ich solche Mengen verdrücken kann.

 

Ah, ok, Lilith, jetzt hab ich dich verstanden!

So geht es mir allerdings auch! Wenn ich schon in Gesellschaft essen muss, so wie heute abend, will ich auch einen super Geschmack haben! So nach dem Motto: "Wenn ich das schon essen muss, dann versuche ich es zu genießen." Probiere heute, den Geschmack noch intensiver wahrzunehmen.

Bei mir denken auch alle immer, ich kann gut essen. Habe letztens in Gesellschaft erzählt, ich könnte locker 3 Tafeln Schoki hintereinander essen. (Zu mindest in den FA). Alle waren total verwundert und mussten grinsen. Jetzt denk ich allerdings, ich hab mich fast verraten, weil man schnell auf den Gedanken kommt, es könnte sich um eine FA handeln. Hm...

 

Keine Angst, Amelie. Normale Menschen haben so gar nichts mit FA´s zu tun und assoziieren etwas mehr Süß essen nicht mit einer ES. Die meisten haben doch glücklicherweise einfach keine Ahnung.

Ja, aber vor allem will ich dann auch Befriedigung. Ich will ein Sättigungsgefühl. Also esse ich lieber zu viel aus normaler Sicht.
Lieber viel zu viele Kalos und Befriedigung irgendwo, als nur zu viele Kalos und kaum was davon gehabt zu haben.

 

Ja, so geht es mir auch. Total verdreht alles...

Danke, du hast mich etwas beruhigt! Hast schon recht, die Meisten können mit ES gar nichts anfangen.

 

In einem richtigen FA geht es mir genauso. Aber wie hier schon gesagt wurde, versuche ich es auch zu genießen wenn ich es unbedingt in Gesellschaft essen muss.
Und dann halt auch nicht die chance habe es irgendwie los zu werden.