Buchempfehlungen

Dieses Thema im Forum "Fragen & Probleme" wurde erstellt von Silence1, 13. Dezember 2011.

  1. Gast

    Yunie

    Expand Collapse

    Top Poster des Monats

    Wir haben damals in der obligatorischen Schule einige Jugendbücher gelesen, darunter auch das von dieser Brigitte Blobel. Ich fand das damals auch richtig bescheuert und emotionslos und überhaupt nicht tiefgründig.

    Im Moment lese ich eigentlich ein englisches Buch, das mir eine soziokulturelle Animatorin geliehen hat, dort geht es aber nicht um Essstörungen.

    Ich habe aber vor in der Bibliothek eines zu leihen, mal sehen was sich da so finden lässt. :)
     
  2. ehemaliges Mitglied

    Saoráid

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 16. März 2013
    Brigitte Blobel schreibt halt Jugendbücher, die leicht verständlich und vor allem unterhaltend sein sollen. Dass sie damit der Komplexität der von ihr angesprochenen Krankheitsbilder nicht annähernd gerecht wird, scheint sie nicht zu stören (sie hat auch ein Buch über SvV geschrieben, das genauso oberflächlich war, und sogar Amokläufe an der Schule hat sie thematisiert, aber auch da ist sie ihrem 'Stil' treu geblieben).
    Mal vom Inhalt abgesehen, finde ich auch ihren Schreibstil alles andere als ausgereift. Klar, sowas ist subjektiv, aber eine gute, ausdrucksstarke und schöne Sprache klingt für mich irgendwie anders.
    Gibt es eigentlich Jugendbücher, die wirklich gut geschrieben sind (vom sprachlichen Aspekt her)? Mir fällt irgendwie keines ein, aber das mag auch daran liegen, dass ich kaum welche gelesen habe;).
     
    Collapse Signature Expand Signature
  3. SummerInGirl

    Expand Collapse

    Top Poster des Monats

    Ich habe auch schon ein paar Bücher über ES gelesen. Unter anderem auch "Dann bin ich eben weg" und "Jeansgröße 0". Aber dazu wurde in diesem Thread ja schon genug gesagt und ich kann mich der allgemeinen Meinung nur anschließen ;)
    "Alice im Hungerland" fand ich persönlich auch sehr gut, mit "Wintergirls" konnte ich mich entgegen anderer Meinungen jedoch nie so wirklich anfreunden.

    Ein weiteres Buch, welches noch nicht genannt wurde ist "Unbearable Lightness: A Story of Loss and Gain" von Portia de Rossi. Es ist eine Biografie und meiner Meinung nach auf jeden Fall zu empfehlen. Anfangs ist es zwar schwer reinzukommen, da es relativ viele Zeitsprünge gibt. Aber sie schildert meiner Meinung nach sehr ehrlich und eindringlich ihre Gedankengänge und wie ihre ES allmählich die Überhand gewann. Weiteres Thema ist auch ihre Sexualität (sie ist mittlerweile mit einer Frau verheiratet) und somit gibt es am Ende (mit der Hochzeit) so etwas wie ein Happy End, da sie lernt sich trotz allem so zu akzeptieren und zu lieben wie sie ist.
     
  4. ehemaliges Mitglied

    Saoráid

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 16. März 2013
    Oh, danke SummerInGirl, das kannte ich noch gar nicht. Hört sich aber vielversprechend an und kommt auf meine Wunschliste;).
     
    Collapse Signature Expand Signature
  5. Gast

    Yunie

    Expand Collapse

    Top Poster des Monats


    Wir haben damals ein Buch gelesen, das ich noch interessant fand, war da aber noch jünger. Es ging aber nicht um ES sondern um einen Jungen, der Aids hatte. Ich weiss nur, dass auf dem bläulichen Cover ein Glas zu sehen war.


    Ich habe ein bisschen nach Jugendbüchern recherchiert und habe ein paar gefunden, weiss zwar nicht ob sie gut sind und gut zu lesen oder nicht, aber auf den letzten Seiten stehen ja ein paar Kommentare zu ein paar diesen Büchern, was sie davon halten.

    Ich muss aber sagen, dass ich sehr ungerne Beschreibungen und Trailer lese, weil das doch ein wenig zuviel verratet. :)
    Da wären:
    XXS
    Majas Macht
    Und jeden Tag ein Stück weniger von mir
    Mondfee
    Kontrolliert ausser Kontrolle


    Auf Amazon findet man ansonsten auch noch die Artikel die Kunden noch gekauft haben neben diesem Buch das man sich gerade ansieht, vielleicht findet man da noch was. :)
     
  6. Gast

    Kitty

    Expand Collapse

    Top Poster des Monats

    Ich habe auch schon diverse Bücher zu dem Thema gelesen.
    Wirklich gut fand ich Alice im Hungerland. Mit Splitterfasernackt konnte ich mich im Ganzen sehr identifizieren
    und bei den Jugendbüchern fand ich Wintermädchen und Engel haben keinen Hunger schön geschrieben.
    Liebe Grüße
     
  7. ehemaliges Mitglied

    Vögelchen

    Expand Collapse

    42
    0
    0
    Dabei seit 6. August 2013
    Kontrolliert ausser Kontrolle ist doch das Buch von Hanna... Die kam doch auch schon mal bei sternTV, wenn ich mich nicht irre...
    Auf der einen Seite würde ich mir es gerne kaufen, aber die Leseprobe fand ich nicht so toll, ehrlich gesagt.... ich möchte echt nichts falsches sagen, aber sie kam mir in den Dokus nicht so sympathisch rüber.

    Alice im Hungerland möchte ich auch mal gerne lesen, bin aber bisher noch nie dazu gekommen.
    Ich kann dir nur zustimmen! Alle Bücher über Essstörungen von ihr gaben mir den Eindruck, dass sie nur "an der Oberfläche gekratzt" hatte und es, wie schon gesagt, nicht tiefgründig war.
    Auch das Buch über SVV, ich glaube, es hiess Rote Linien oder so ähnlich... Fand ich grottenschlecht! Ich las ein paar Bücher über SVV, darunter ein wirklich gutes (wobei bei diesem das Thema SVV nur ein Teilaspekt war), aber das von Brigitte Blobel gefiel mir überhaupt nicht, so aussagelos.

    Liebe Grüsse
     
    Collapse Signature Expand Signature
  8. ehemaliges Mitglied

    Saoráid

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 16. März 2013
    Ja, genau das war es.
    Kennst du 'Cut' von Patricia McCormick? Auch ein Jugendbuch, aber ein sehr gutes zum Thema SvV.

    Das ist nicht wirklich empfehlenswert. Bei diesem Schreibstil dreht sich jeder Germanist im Grabe um, und bei den unzähligen grammatikalischen und orthographischen Fehlern fragt man sich, ob das Buch überhaupt lektoriert wurde (oder der Lektor fand es genauso schlecht und hat kapituliert*hihi*).
    Inhaltlich ist es wohl so ziemlich das, was sie bei Stern TV schon erzählt hat.

    Das hingegen ist eines der besten Bücher zum Thema. Es lohnt sich sowohl inhaltlich als auch stilistisch; Marya kann wirklich schreiben (eine Seltenheit unter all den Verfassern von Autobiografien).
     
    Collapse Signature Expand Signature
  9. ehemaliges Mitglied

    Vögelchen

    Expand Collapse

    42
    0
    0
    Dabei seit 6. August 2013
    Ich schau morgen mal in der Bibliothek nach ob die Alice im Hungerland haben. Mal schauen, was draus wird :)

    Ich habe zwar schon davon gehört, aber nicht gelesen. Momentan wäre es vielleicht etwas triggernd, vor allem wenn die (ich sag es mal gelinde...) "Akte" detailliert beschrieben werden...
     
    Collapse Signature Expand Signature
  10. schwanenfeder

    Expand Collapse

    Top Poster des Monats

    Absolute absolute absolute Empfehlung: "Rendezvous mit dem Leben. Das Aussöhnen mit Bulimie, anderen Essstörungen und dem Leben an sich" von Christina Didszun :)
     
  11. Probezeit nicht bestanden

    Mania

    Expand Collapse

    43
    0
    0
    Dabei seit 14. Juli 2015
    Das beste Buch, in dem es sich um ES dreht, ich für mich bisher "Stalins Kühe" von Sofi Oksanen. Die Hauptprotagonistin, Anna, leidet unter Bulimie und erzählt aus der Ich-Perspektive, wie sie damit lebt, sich in der Unitoilette erbricht oder umso mehr abnehmen und sich "entziehen" möchte, je näher die Beziehung zu ihrem Partner wird. Dabei ist das Ganze sehr "beobachtend" geschrieben, es gibt nicht die emotionalen Rückblenden oder selbstreflektion, sondern es ist eher, als habe man im selben Moment an Annas Gedanken teil.

    Paralllel dazu wird die Geschichte ihrer Familie erzählt, die im Estland der Nachkriegszeit unter dem kommunistischen System litt, sowie der Weg von Annas Mutter, die einen Ausländer aus dem "kapitalistischen Ausland" heiratet und mit ihm fort in die Fremde zieht, wo Anna zwischen den Ländern und ihren politischen Systemen in einer Stimmung permanenter Paranoia aufwächst.

    Ich finde das Buch genial und kann mich in beiden Hälften der Geschichte wieder finden. Den Schreibstil muss man allerdings mögen. Ein Versuch lohnt sich!
     
    Collapse Signature Expand Signature
  12. Gast

    nara

    Expand Collapse

    Top Poster des Monats

    Stalins Kühe habe ich auch gelesen, es ist mir eher zufällig in die Hände gefallen, und meiner Meinung nach auch eins der Bücher, bei der eine Essstörung nicht aus einer naiven, "ach, so-und-so-funktionieren-Essstörungen"-Perspektive geschrieben ist.
    Und gerade die Beschreibungen der Essstörung sind wirklich realistisch. Ich erkenne mich da in vielen Situationen wieder.
     
  13. Probezeit nicht bestanden

    Mania

    Expand Collapse

    43
    0
    0
    Dabei seit 14. Juli 2015
    Das ging mir auch so. Teilweise hätte ich ganze Sätze unterschreiben können. Ich habe mir das Buch ursprünglich in Finnland gekauft, weil ich die Autorin unglaublich gut finde. "Stalins Kühe" hat autobiographische Elemente, zum großen Teil beschreibt Sofi O. ihre eigene Krankengeschichte. Das macht das ganze so greifbar und nah. Ich finde, es ist eines der wenigen Bücher, die eine ES ansatzweise "nachvollziehbar" machen.
     
    Collapse Signature Expand Signature
  14. ehemaliges Mitglied

    just.j

    Expand Collapse

    0
    51
    Dabei seit 3. November 2014
    Habe mir gerade das Buch bestellt und bin sehr gespannt :)
    Eure Beschreibungen klingen viel versprechend - Danke ;)
     
  15. Probezeit nicht bestanden

    Mania

    Expand Collapse

    43
    0
    0
    Dabei seit 14. Juli 2015
    Da bin ich wirklich gespannt, wie dir das Buch gefällt. Wie gesagt, den Stil muß man mögen... ich fand, es ist kein Buch zum "nebenbei schnell im Bus lesen", aber probier es aus und gib Bescheid, wie du es findest. :)
     
    Collapse Signature Expand Signature
  16. ehemaliges Mitglied

    just.j

    Expand Collapse

    0
    51
    Dabei seit 3. November 2014
  17. ehemaliges Mitglied

    Persephone

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 6. Februar 2015
    Oh, wie toll. Endlich stoße ich wieder auf ein neues Buch zum Thema ES.
    Was mir bis jetzt in die Hände gefallen ist, war "Engel haben keinen Hunger", "Kontrolliert unter Kontrolle", "Lebenshungrig", "Luft zum Frühstück" und "Alice im Hungerland".
    Von "Stalins Kühe" habe ich noch nichts gehört, umso gespannter bin ich. ^^
    Ich werde gleich einmal nachschauen, ob das Buch bei uns in der Bücherreih zu haben ist, ansonsten werde ich es mir auch bestellen.
     
  18. ehemaliges Mitglied

    just.j

    Expand Collapse

    0
    51
    Dabei seit 3. November 2014
    Ich fahre von Montag bis Freitag weg und da nehme ich dann das Buch mit. Bin schon sehr gespannt und freu mich :)
     
  19. Gast

    BlackSun

    Expand Collapse

    Top Poster des Monats

    Ich habe eine Zeitlang ebenfalls viele Erfahrungsbücher über Essstörungen gelesen.
    'Alice im Hungerland', 'Die Frau, die im Mondlicht aß', 'Dann bin ich eben weg', 'Außer Kontrolle: Isabelle hat Bulimie', 'Ich kann nicht anders, Mama', 'Hungrige Zeiten: Überleben mit Magersucht und Bulimie', 'Lebenshungrig - Mein Weg aus der Magersucht' und ging der Fachliteratur über wie: 'Die heimliche Sucht, unheimlich zu essen: Bulimie - verstehen und heilen'

    Ich hatte immer gehofft, diesen winzigen Knotenpunkt zu finden, der meine Bulimie den Mittelfinger zeigt. Ich verschlang die Bücher, ließ mich triggern, in der Erwartung ein Zeichen zu finden, wie man mit einem Fingerschnipp wieder in sein altes Denkmuster (vor der ES) fallen könnte.
    Und habe es nicht gefunden. (Wäre ja auch zu schön, um wahr zu sein)

    Ich habe sämtliche Bücher aus meinem Regal verbannt. Eben weil sie triggern, egal wie sehr das Herz blutete.


    Nach gerade eben recherchierten Ergebnis, habe ich noch zwei Bücher im Regal.

    "Eßt endlich wieder normal" von Udo Pollmer.
    Zum einen habe ich in diesem Buch Sachen angestrichen und Gedanken notiert, zum anderen animiert es, auf sein Körpergefühl zu hören. Scheiß doch auf den BMI (der doch eingentlich nichts aussagt).
    Es ist ein Anti-Diät-Buch, welches ich für sehr wertvoll halte.

    Dann gibt es da noch das Buch "Bulimie" von B. Bauer/W. Anderson/R. Hyatt
    Es beschreibt die Bulimie gut, meines Erachtens. Und es geht wirklich den langen Weg der ES mit. Sprich, man setzt sich unter Anderem mit dem Thema auseinander 'Worin besteht die Genesung' oder 'Welche andere Emotionen treten auf, wenn das bulimische Essverhalten weniger effektiv wird?'

    Das sind wohl meine beiden Buchempfehlungen.
     
  20. ehemaliges Mitglied

    Persephone

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 6. Februar 2015
    Ja, du sagst es. Es ein sehr tiefgründiges Buch, ein Buch über zwei Frauen, die in einer schweren Zeit außergewöhnliche Stärke beweisen müssen. Ich habe bis jetzt ungefähr die Hälfte des Romans gelesen und finde ihn sehr interessant, aber auch anspruchsvoll. Wie gesagt, keine Lektüre für Zwischendruch.

    Leider muss ich dazusagen, dass das Thema Essstörung doch nur recht hintergründig behandelt wird. Am Anfang mehr, dann immer weniger. Die Handlung dreht sich in erster Linie um das Über-Leben von Anna und ihrer Mutter als in das nicht-kommunistische Finnland geflohene Estinnen. Dass sowohl Anna als auch ihre Mutter unter einer Essstörung leiden, wird immer wieder kapitelweise eingestreut.