Wechsel zwischen Krankheitsbezeichnungen?

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Sanaya, 10. Dezember 2012.

  1. Gast

    Sanaya

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    Eine Frage, über die ich mir zunehmend Gedanken jetzt mache, ist, ob man jetzt eigentlich zwischen den Krankheitsbildern/bezeichnungen von verschiedenen Essstörungen "springt", wenn sich Symptome ändern.

    Eigentlich ist der Name ja primär nicht wichtig, solange man sich klar ist, dass es eine ES ist, aber nur so als Annahme:
    Man bekommt vom Arzt die Diagnose Anorexia, daraufhin schwankt man mit dem Gewicht mal über einen BMI von 17.5, mal darunter.
    Was ist man nun? EDNOS oder anorektisch?

    Selbes Prinzip bei Menschen, die zwischen Bulimia und Anorexia schwanken, wobei das Gewicht möglicherweise genauso schwankt. Ist man in der Phase, in der das Gewicht über einem BMI von 17,5 steht, jedoch abnimmt, und sämtliche anderen Faktoren für Anorexia erfüllt sind, anorektisch oder "noch" bulemisch?
     
  2. ehemaliges Mitglied

    faith

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    Dabei seit 29. November 2012
    Ich versuche mal dir deine Fragen nach meinem Wissen zu beantworten, bitte verbessert mich wenn ich falsch liege.

    Wann man jetzt genau EDNOS diagnostiziert, kann ich dir nicht genau sagen, ich denke wenn weder typische Symptome einer Anorexie oder Bulimie vorhanden sind oder wenn sowohl anorektische als auch bulimische Symptome gleichzeitig auftreten.

    Und was Anorexie und Bulimie angeht: Anorexie lässt sich ja in 2 Kategorien einteilen, dem restriktiven und dem purging Typus. Bei 50 % der Anorektikern treten im Laufe der Erkrankung auch bulimische Symptome auf, ich denke solange man dann auch noch anorektische Phasen hat, ist es trotzdem noch Anorexie, nur eben vom purging Typus.
    Ich denke die Diagnose ändert sich nur wenn man nur noch bulimische Phasen hat, glaube nicht das man die Diagnose nur anhand des BMI's aussucht/verändert.

    LG,
    faith
     
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  3. PrincessButterfly

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    Ja, so in der Art hätte ich es auch beantwortet...

    ... ich denke so ganz genau einkategorisieren kann man es nicht immer.
    Was hat denn z.B. eine Person, deren BMI z.B. bei Übergewicht oder Normalgewicht ist, wenn er/sie aber absolut anorektische Verhaltensweisen an den Tag legt? - Trotzdem Anorexie. (nur so als Beispiel)

    Und außerdem gibt es ja bei den ES auch Mischformen... so kann eine Bulimikerin anorektische Züge haben oder eben umgekehrt.

    Nicht zu vergessen sind die essgestörten Verhaltensweisen im Rahmen einer anderen psychischen Erkrankung, wie z.B. bei BorderlinerInnen. Es gibt BorderlinerInnen, die als Problemverhalten ihrer Störung eben ein gestörtes Essverhalten besitzen (statt z.B. SVV) und sich z.B. absolut anorektisch verhalten - deswegen haben sie aber nicht zwingend eine Anorexie als Essstörung als Diagnose, weil sich das nochmal in den Ursachen/Gründen von einer Anorektikerin unterscheidet.

    Im Großen und Ganzen sind die Diagnosen doch nur eine Art kategorisches Raster, sodass man die Patienten in etwa einstufen kann. 100%ig passt meiner Meinung nach nie eine einzige Diagnose auf einen einzigen Menschen.
     
  4. Gast

    SkinnyWish

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    also ich war erst ana und dann war ich mal mia weil ich keinen bock mehr auf hungern hatte... aber dann hab ich mich wieder für ana entschieden, weil sie einen schlank macht und ich bei mia zugenommen hab... jetzt bin ich wieder seit 3 wochen ana und hab schon 4 kilo abgenomen *.*
     
  5. Gast

    Sanaya

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    Also das meinte ich damit nicht. Zu dem "Bock haben" und deshalb einfach "wechseln" geb ich jetzt mal keinen Kommentar ab, ist glaub ich auch nicht nötig.

    "Ana", "Mia" - Forenregeln lesen...?
     
  6. ehemaliges Mitglied

    Mops

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    Dabei seit 17. Dezember 2012
    ..OT: Was es alles so gibt...

    T:
    Ich denke wie Ihr schon beschrieben habt, dass es nicht auf den BMI/das Gewicht drauf ankommt.
    Derzeit ist mein Gewicht auch "normal-stabil" nur sagen mir verschiedene Ärzte, dass es eben doch eine Magersucht bleibt.
    Diese verschwindet nun leider kaum ganz. Kann jahrelang versteckt im Inneren lauern und auf eine Chance warten um in voller Wucht wieder auszubrechen.

    Hatte aber auch schon gehört, dass einige Ärzte das Gewicht als Angelpunkt sehen und bei Normalgewicht meinen, man wäre gesund.
    Das scheint die etwas ältere Schule zu sein.
     
  7. Gast

    Tempest

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    Ich habe auch schon gemerkt, dass Ärzte sich da auch nicht immer ganz einig sind. Ich bekam die Diagnose "Anorexia nervosa, bulimischer Typ", als ich wirklich alle erforderlichen Merkmale erfüllte. Aber auch, als mein Gewicht wieder im Normalbereich war, sprachen zwei Ärzte noch davon, dass ich anorektisch sei. Vom Denken her, und vom Verhalten, mag das ja stimmen - aber das Kriterium mit dem BMI unter 17,5 erfüllte ich eben nicht mehr.
    Auf Nachfrage sage ich daher, ich habe EDNOS.

    Allerdings finde ich die Vorstellung irgendwie witzig, wenn der BMI immer um die 17,5 Grenze pendelt. Da denke ich an diese Stromsparwerbung. "Jetzt bin ich anorektisch, jetzt nicht, jetzt bin ich anorektisch, jetzt nicht...." XD

    Aber es ist nun mal so, dass für jede Essstörung bestimmte Kriterien erfüllt sein <i>müssen</i>. Man kann sich nicht aussuchen, welche davon man für irrelevant hält.
     
  8. ehemaliges Mitglied

    Carrie

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    Dabei seit 2. Januar 2013
    Das ist richtig, deshalb finde ich persönlich es sehr heikel, sich selbst zu diagnostizieren. Natürlich beginnen alle Essstörungen "im Kopf", schließlich sind es psychische Krankheiten. Allerdings finde ich es gerade bei der Anorexia nervosa sehr schwer, sie zu diagnostizieren - erst recht, wenn man es auf eigene Faust versucht.

    *hihi* So ging es mir auch schon - das war jedoch, bevor meine Essstörung von den Ärzten als "Atypische Anorexia nervosa" bezeichnet wurde. Ich glaube, dass Betroffene, die viele bzw. fast alle der Kriterien der Magersucht erfüllen, aber vielleicht (noch) ihre Periode haben oder nicht ganz den "BMI-Richtwert" haben, in diese 'Sparte' einzuordnen sein könnten, wobei es, wie gesagt, oftmals sehr schwer ist, sich selbst zu diagnostizieren.
     
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  9. Gast

    Tempest

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    Ja. Ich denke, da kann man sich wirklich nur ne Selbstdiagnose verschaffen, wenn man bei allen nötigen Punkten ein Kreuzchen machen kann. Bei den atypischen Formen ist das natürlich anders, spätestens da sollte man die Diagnose einem Facharzt überlassen. Überspitztes Beispiel: Wenn sich jemand nach Selbstdiagnose mit einem BMI von (sagen wir mal, 24) als anorektisch bezeichnet, müsste ich lachen. Da kann man noch so sehr sagen, dass man sich ja so verhält, dass man ja nichts ist und so weiter, es ist dennoch keine Anorexie.

    Bei den Grenzfällen ist das natürlich schwieriger.
    Könnte sein, aber ich denke (wie oben erwähnt), dass man es da doch lieber einem Facharzt überlassen sollte, bevor man sich falsch einordnet.
     
  10. ehemaliges Mitglied

    Carrie

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    Dabei seit 2. Januar 2013
    Das ist richtig, allerdings haben manche Betroffenen (noch) nicht den Mut, sich einem Arzt anzuvertrauen und wenn diese sich beispielsweise in einem Forum für essgestörte Personen vorstellen, geben sie ja eine Essstörung an und diagnostizieren sich dementsprechend selbst - darauf bezog sich meine Aussage. ;)
     
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  11. Gast

    Tempest

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    Ah okay, entschuldige, manchmal stehe ich auf dem Schlauch^^
     
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