Thema Essstörung im TV/Soaps

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Emily Erdbeer, 13. Februar 2013.

  1. Gast

    Girasola

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    Am allerbesten ist an dem ganzen, dass sich "Lilly" nach dem erbrechen mit einem gefalteten Tempotaschentuch die Mundwinkel abtupft, das Oberteil gerade zieht, ein bisschen Raumspray verteilt und alles wieder super ist.
    Die Entscheidung ES zu Thematisieren finde ich lobenswert, aber dann doch bitte "gut".
    Aber das würde bedeuten, dass sich die Macher ernsthafte Gedanken machen müssten und das passt ja schon wieder nicht in die meist oberflächliche Gesellschaft.
    So nach dem Motto: "Da zeigen wir doch lieber, wie sie immer beliebter wird und sie jeder als Partyqueen feiert!"
    Ganz furchtbar finde ich, dass die diese ES der Rolle Lilly nicht als dramatisch darstellen sondern, wie oben schon gesagt, noch hochleben lassen - kritisch!
     
  2. Gast

    PastelMoon

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    Ja so stellen sich sicherlich viele junge Mädchen das "schnelle Abnehmen" vor. Mal eben ins Bad, schnell kotzen, Mund abwischen, Shirt zurechtrücken und ganz normal wieder raus.
    Ist ja nicht so, dass einem (bei mir zumindest immer der Fall gewesen) die Adern im Auge platzen, man verheult und verschnupft aussieht und kraftlos ist.

    Vorallem wär es ja auch ein "Angriff" gegen all die doch so schön hochgezogenen Photoshop Montagen in allen Medien. Und da das wieder mit Wirtschaft und Geld zu tun hat, wird da schön die Finger von gelassen.

    Ich habe noch nie GZSZ gesehen, aber so wie ihr es beschreibt, finde ich es auch nicht gut wie die Macher die ES darstellen.
     
  3. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Ich habe mal nach einem passenden Thread dafür gesucht und den hier rausgekramt. Da wir es ja erst über das Thema haben, dass die Kinder immer jünger werden, hier ein Beitrag von RTL (ich finde ihn schrecklich gemacht, allein schon die Stimme der Sprecherin während den drei Minuten ist so unangemessen und diese Miss Erfurt macht das Ganze noch viel schlimmer):
    Explosiv online schauen bei RTL NOW
     
  4. ehemaliges Mitglied

    Mondschein

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    Dabei seit 9. Januar 2015
    Ich habe ihn mir gerade angesehen und muss sagen, dass mir der Bericht überhaupt nicht gefällt. Eine "Ms Erfurt",die die ganze Zeit der gegenteiligen Meinung ist, viel zu viele Thinspos und keinerlei Hinweise darauf, wie viele Kinder wirklich betroffen sind, oder ob es auch noch gesunde und glückliche 8jährige gibt.
    Wenn ich irgendwann mal Kinder habe, werde ich versuchen sie niemals Zeichentrickserien mit abgemagerten Charakteren sehen zu lassen. Ich möchte ihnen erklären, was "Schönheit" bedeutet und was im Leben wichtig ist und Puppen kaufen, die nach AUßEN gewölbte Bäuche haben.
    Ich frage mich oft, wie viel davon man mit Erziehung und Aufklärung verhindern könnte.
    Dennoch war das Video meiner Meinung nach keine gute "Aufklärung", aber so viel kann man vielleicht auch nicht erwarten und der Ansatz das Thema mehr zu beleuchten kann auch nicht schaden.
     
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  5. ehemaliges Mitglied

    Emily

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    Dabei seit 9. Januar 2015
    Also der Beitrag ist ja wirklich mal die Höhe. Allein der erste Satz "Eigentlich wollen die Mädchen nur Aufmerksamkeit..." Geht's noch? Da wird uns also noch die Schuld für unsere Essstörung gegeben *wutausbruch* . Ich finde den Beitrag wirklich sehr vorwurfsvoll & ja, ich fühle mich persönlich angegriffen! Im übrigen führen Sätze wie "Ihr wollt doch nur Aufmerksamkeit" doch dazu, dass insbesondere emotional schwächere Essgestörte sich noch mehr Schuldgefühle zu machen, als ohnehin schon.
     
  6. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Das mit der Aufmerksamkeit kann man wirklich nicht über alle Essgestörten sagen, aber viele werden zustimmen, wenn ich sage, dass es einem ein gutes Gefühl gibt, wenn andere zu einem sagen "oh du hast aber genommen" oder "wow, du siehst aber toll aus, hast du abgenommen?" oder "mensch iss doch mal was, du bist so schmal geworden". Ich denke, insgeheim wünschen sich eben doch viele mehr Aufmerksamkeit. Aber damit ist meist etwas anderes gemeint, als das typische "die will nur Aufmerksamkeit" aussagt.
     
  7. ehemaliges Mitglied

    Mondschein

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    Dabei seit 9. Januar 2015
    Da kann ich dir nur Recht geben. Sogetwas zu sagen ist ganz schön anmaßend und zeigt, wie wenig sich die Journalisten mit dem Thema Essstörungen beschäftigt haben.
    Da kann man nur hoffen, dass keine 8jährigen betroffenen Mädchen gerade RTL geschaut haben, als der Beitrag veröffentlicht wurde.
    Ein bisschen mit Aufmerksamkeit zu tun hat es meiner Meinung nach am Anfang schon, aber spätestens wenn dieser Aspekt wegfällt und man gar nicht mehr weiss, wofür man sich den Hunger jeden Tag antut, steckt man deutlich tiefer drin, als dieser fragwürdige Beitrag zeigt. So dass meiner Meinung nach gar keine Folgen erläutert werden und alles als oberflächlicher Trend gezeigt wird.
     
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  8. ehemaliges Mitglied

    Emily

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    Dabei seit 9. Januar 2015
    Natürlich gibt es einem ein gutes Gefühl, wenn man Kommentare zu seinem Gewicht bekommt & ich muss auch ehrlich sagen, dass selbst negative Kommentar à la "Du bist ja viel zu dünn. Das ist ja nicht mehr schön." mich irgendwie anspornen. Aber letztendlich habe ich doch nicht irgendwann mal beschlossen, dass ich ja mal magersüchtig werden könnte, weil ich dann ja soviel Aufmerksamkeit bekommen würde. Bei mir ist es z.B. auch so, dass niemand von meiner ES weiß, bei euch konnte ich herauslesen, dass viele heimlich kotzen & in der Öffentlichkeit versuchen wir wohl alle, möglichst genug zu essen, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen. - Das widerspricht doch eher der These, dass wir nur Aufmerksamkeit haben möchten, denn die könnten wir doch viel, viel leichter bekommen. Dass es bestimmt einige Essgestörte und darüberhinaus auch einige "Wannabes" gibt, die nur um Aufmerksamkeit buhlen, will ich ja gar nicht ausschließen. Das sind dann allerdings auch diejenigen, die in der Öffentlichkeit Sätze wie "Nein, danke, xy esse ich nicht, das hat ja abc Kalorien." fallen lassen und wird wohl nur einen kleinen Teil der Essgestörten ausmachen. Ich finde es immer noch wirklich dreist, alle Essgestörten unter einen derartigen Generalverdacht zu stellen.
     
  9. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Ich glaube da habe ich mich falsch ausdrückt oder du mich falsch verstanden *Fragezeichen?*
    Ich meine auch nicht, dass man mit der ES (z.B. durch das Kotzen) an sich Aufmerksamkeit erreichen will, sondern durch das Abnehmen und dünn sein. Also dass man sich heimlich diese Kommentare (auch die negativen, wie du gesagt hast, Emily) wünscht. Dass der Erfolg gesehen und erkannt wird und auch anerkannt und wertgeschätzt wird. Dass sich die "harte Arbeit" gelohnt hat.
    Oh gott, das klingt jetzt total krank, aber vielleicht versteht man was ich meine.
     
  10. ehemaliges Mitglied

    Mondschein

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    Dabei seit 9. Januar 2015
    Vielleicht scheint ihr einfach eine unterschiedliche Definition von "Aufmerksamkeit" zu haben?
    Libelle, du beschreibst Aufmerksamkeit als eine Art Selbstbestätigung dafür, dass sich die "Arbeit des Hungerns" gelohnt hat. Als eine Rückmeldung dafür, dass man sich wirklich (in den eigenen Augen positiv) verändert hat, während du Emily "Aufmerksamkeit" eher mit dem verzweifelten Wunsch nach Anerkennung und dem Wannabe-lifestyle verbindest.
    Aufmerksamkeit scheint also bei einer von euch etwas fast erstrebenswertes positives, bei der anderen eher etwas abstoßendes und ein unfreiwilliges Übel zu sein, oder lese ich das jetzt alles falsch heraus?
     
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  11. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    So nun habe ich mir diesen Beitrag auf Explosiv auch mal angeschaut.
    Ich habe schon mit dem schlimmsten gerechnet, aber ich muss sagen, dass ich es jetzt gar nicht so übel fand. ^^
    Also das kommt natürlich darauf an, an was man dieses Video misst.
    Es ist kein wissenschaftliches Aufklärungsvideo, sondern ein Report in einem Unterhaltungsmagazin.

    Ich denke es wurden ja nicht Essstörungen thematisiert, sondern der Thinspiration Trend im Netz.
    Und der wurde doch ganz akkurat dargestellt.
    Es wurde zwar vermerkt, dass so ein Trend zu Essstörungen führen könnte, aber es ging ja wirklich nur um den Thinspo Hype.
     
  12. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Naja das Thema unter dem der Beitrag lief war "Magersucht bei Kindern".
    Was für mich am anstößigsten war, war das die Miss Erfurt so banal und beinahe belustigt über das ganze gesprochen hat. Ich weiß nicht, aber wenn das die 10 jährigen Mädchen sehen, denken sie vielleicht, dass das ja gar nichts schlimmes ist...

    Und ja Mondschein, so meinte ich es ;)
     
  13. ehemaliges Mitglied

    Emily

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    Dabei seit 9. Januar 2015
    Also ich habe deinen Standpunkt schon verstanden, Libelle ;)
    Für mich ist allerdings die Aufmerksamkeit, die man bekommt, eine Folge der ES und nicht umgekehrt die ES eine Folge der Tatsache, dass man Aufmerksamkeit bekommen will. So meinte ich das, falls das so deutlicher wird.

    Da stimme ich dir wieder zu, ich fand es auch äußerst unpassend, dass die da so lockerflockig über Essstörungen redet und ich fand es nicht gut, dass auf Sachen wie z.B. die "Thigh gap", die sie anspricht, nicht weiter eingegangen wurde. Generell halte ich aber auch nicht viel davon, ein so komplexes Thema wie eine ES in einem 3-Minuten-Clip abzuhandeln.
     
  14. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Ja der Titel ist wirklich irreführend, weil es eigentlich überhaupt nicht um Essstörungen geht.
    Ich glaube sie wollten betonen, dass immer jüngere Mädchen den Thinspotrends nacheifern, was ja auch gut sein kann.
    Nur werden eben Magersucht, Pro Ana und Thinspiration fälschlicherweise synonym verwendet.

    Vielleicht sind meine Erwartungen und Ansprüche an solche Magazine von vornherein so niedrig, das ich von der Qualität der Beiträge nicht entsetzt bin ;)

    Gerade diese Miss Erfurt zeigt, dass es nicht um Anorexie geht, sondern um einen Trend.
    Die Anzahl der Likes bei solchen Magerbildern entspricht ja auch bei weitem nicht der Anzahl an Magersüchtigen.
    Nicht jeder, der für paar Monate Thinspo gut findet, ist krank und essgestört.
     
  15. ehemaliges Mitglied

    Viviane

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    Dabei seit 29. Dezember 2014
    War das nicht der Beitrag, in dem es auch um Thinspos auf Facebook ging? Das hatten wir hier im Forum ja auch schon angesprochen und wenn ich mir vorstelle, dass meine Tochter (wenn ich eine hätte) da so einfach rankäme, dann würde ich mich auch nicht gut dabei fühlen. Aber irgendwie tolerieren muss man das wohl, immerhin gehören Smartphones und Co. ja immer früher zum Alltag. Mein Gott, da fühle ich mich plötzlich alt. Als ich 13 war, gab's das noch nicht *hihi* .

    Ja, meistens fängt es wohl so an, das denke ich auch. Wobei ich schon glaube, dass sich das irgendwann gegenseitig aufrecht erhält. Ich glaube schon, dass der Wunsch nach Aufmerksamkeit in manchen Familien und bei manchen Betroffenen irgendwann zum Hauptmotor werden kann. Ich selbst wollte das meist lieber verheimlichen, aber genauso wie beim SVV zum Beispiel kenne ich auch welche, die mächtig Gewinn daraus gezogen haben, wenn sie ihre Umwelt durcheinandergebracht haben mit ihren "Symptomen". Nicht falsch verstehen. Ich finde das genauso traurig :(
     
  16. Sarah1989Unregistriert

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    Das mit der Aufmerksamkeit kann ich bestätigen. Ich zum Beispiel brauche die Aufmerksamkeit. Es ist einfach so. Früher als kleines Kind wars ganz einfach. Ich war das Nesthäkchen und wurde von vorne bis hinten bemuttert. Auch weil ich oft krank war. Und je älter man würde, desto weniger wurde es. Es klingt zwar echt schlimm, aber es "befriedigt" noch auf eine kranke Art und weise wenn meine Mutter oder mein Mann zu mir sagen, dass ich mehr essen soll.
     
  17. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Ich glaube einfach, dass die Phrase "Aufmerksamkeit brauchen/wollen" so negativ konnotiert ist, dass fast jeder sagt "nein, um Gottes Willen, ich mach das doch nicht wegen der Aufmerksamkeit!". Aber im Grunde bedeutet das doch nur, dass wir uns wünschen, dass es den Menschen um uns herum nicht egal ist, wie es uns geht.

    Ich würde von meiner Seite aus nicht behaupten, dass es mich befriedigt oder mir Genugtuung verschafft oder ähnliches, aber ich verstehe was du meinst und mir geht es ähnlich. Ich kann nicht genau erklären wieso ich so fühle und denke, aber es ist für mich auch in gewisser Weise etwas Positives, wenn andere Menschen sagen, ich solle mehr essen bzw. dass ich so wenig essen würde.
     
  18. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Das würde auch erklären, wieso so viele Essgestörte nicht nur dünn sein wollen, sondern auch krank aussehen wollen.

    Ich bin eh immer am überlegen, woher diese Faszination mit dem kranken, ausgemergelten Körper kommt.
    Wenn ich mir meine Wunschfigur so anschaue, schreit sie "ich bin krank".
    Da ist nichts mehr mit guten Genen, oder von Natur aus schlank.
    Die Aufmerksamkeit, die so ein Körper mit sich bringt, will ich andererseits nicht :hmz?:
     
  19. Gast

    Sarah1989

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    Wenn man mal in der Welt schaut: mit wem hat man mehr Mitleid: mit einem Armen Kind aus Afrika, das so dürr ist, weil es nix zum Essen hat oder einem übergewichtigen oder sagen wir normalgewichtigen Kind?
    In unserer Gesellschaft werden übergewichtige nicht bemitleidet. Weil ein wohlgenährter Körper als gesund gilt. Wohingegen ein abgemagerter Körper mit Armut in Verbindung gebracht wird. Und Armut löst in den Menschen halt Mitleid aus.
    Ich bin mir sicher, wäre es andersrum dann wären die meisten hier stark übergewichtig!
     
  20. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Aber ich glaube nicht, dass ich Mitleid möchte.
    Ganz im Gegenteil, eigentlich will ich Anerkennung und Respekt vor meiner "Leistung" zu verzichten, stark zu sein usw.
    Hm, aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist vielleicht Mitleid auch dabei..
    Ich weiß es nicht.
    Vielleicht ist Mitleid das falsche Wort, Mitgefühl trifft es eher.

    Oh man, ich kann nun wirklich niemandem vorwerfen mich nicht zu verstehen, ich tue es ja selber nicht *ballaballa*
     
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