Hilfe bei Facharbeit aus erster Hand

Dieses Thema im Forum "Fragen & Probleme" wurde erstellt von Nori, 19. März 2013.

  1. Gast

    Nori

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    Top Poster des Monats

    Hallo,
    wenn meine Frage in diesem Forum unangebracht ist, bitte ich um sofortige Löschung des Threads, ich möchte hier niemanden verletzten und niemandem zu nahe treten.

    Aber folgenedes, ich schreibe zzt meine Facharbeit (11.Klasse) im Fach Pädagogik, mit dem Titel °„Meine beste Freundin Ana“-Pro Anorexia Bewegungen aus pädagogischem Blickwinkel°

    Um nun zu meinem Problem zu kommen, ich habe die Punkte "Anorexia" und "Pro Ana Bewegungen" mit Definition, Inhalten etc. nun abgeschlossen und komme zu meinem letzten Thema was auf "Ana" als imaginäre beste Freundin eingeht, so weit so gut, aber nun muss ich die PÄDAGOGISCHEN Folgen einbringen.
    Ich hab nur leider kaum einen Plan was genau nun pädagogischen Folgen in dieser Situation und generell sein könnten, alles was mir einfällt ist immer eher in psychologischer Richtung..

    Genaue Fragestellung zu der ich super gerne kleine Denkanstöße bekommen würde: "Die pädagogischen Folgen die sich daraus ergeben die Personifikation Ana als imaginäre beste Freundin anzusehen"
    Liebe Grüße

    Bei weiterem Interesse an der FA bin ich auch bereit über E-mail in Kontakt zu treten :)
     
  2. ehemaliges Mitglied

    Lilienne

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    Dabei seit 20. Dezember 2010
    Hallo Nori,

    das ist echt nicht einfach Pädagogik und Psychologie in diesem Fall zu trennen.
    Generell einen pädagogischen Aspekt bei diesem Thema einzubinden finde ich sehr mutig, denn mit Pädagogik verbinde ich persönlich eher mit Erziehung und Wertvorstellungen (geprägt vom Lehramtsstudium).

    Folgen könnten evtl. sein
    - Isolation (weil niemand besser ist als "Ana"?)
    - falsche Wertvorstellungen (z.B. schlank sein ist wichtiger als schlau sein)
    - falsche Gesellschaft (z.B. durch Pro-Ana Foren), aber Gleichgesinnte
    - vllt noch die Eltern einbringen, was nun ihre Aufgabe in der Erziehung ist
    ....

    puh, ist echt schwer um ehrlich zu sein. Mir fallen eher die psychischen Aspekte ein, aber die brauchst du ja nicht.

    Würde mich ja sehr interessieren, welche Punkte du bei dem Thema hast.
     
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  3. Gast

    Kris

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    Top Poster des Monats

    Hallo :)

    ich finde das Thema spannend, vor allem bin ich aber positiv überrascht, dass Pro-Ana schon in den Schulen thematisiert wird.
    Zu deiner Frage: Ich finde es auch sehr schwer, Psychologie da klar von pädagogischen Ansätzen abzugrenzen. Ich habe keine pädagogische Ausbildung, verbinde es aber im weitesten Sinne mit "Sozialisation", sprich: Sozialisation ist das eher unbewusste "Lernen", indem man Wertevorstellungen der Gesellschaft, in der man sich bewegt, erfährt und für sich als Teil dieser Gesellschaft annimmt. Ein erzieherischer Ansatz wäre da ja konkreter, eher das Einwirken einer "höheren" Instanz auf das Verhalten von jungen Menschen.
    In dem Sinne könnte eine Folge von "Ana als best-friend" sein, dass man für andere Instanzen außer der ES nicht mehr greifbar ist. Ich denke da bei mir selber damals an Gedanken á la: "Ach Mum, red du nur! Ich weiß es besser und werde es definitiv NICHT essen!", "Scheiß doch auf die Bio-Klausur, der Lehrer hat mir gar nichts zu sagen! Dafür hat die Waage heute 200gr weniger angezeigt" etc. Man entzieht sich ja gedanklich als junger Mensch dem Einfluss von Eltern, Freunden und Lehrern, weil man denkt/weiß, dass sie einen nicht verstehen werden. Es zählt dann nur noch die Stimme, die Meinung und die Wertung dieser Stimme im Kopf. So deutet man als junger, fehlgeleiteter essgestörter Mensch die Welt ganz neu und eben nur auf das Ziel "dünn sein, perfekt sein" um, ist dadurch aber auch isoliert von wichtigen Entwicklungsschritten im Bezug auf Selbstreflexion, Selbstwertempfinden, die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. Weil man für die so wichtige Zeit der Orientierung von den eigentlichen Erziehungsinstanzen nicht mehr greifbar ist.
    Sprich, anstatt sich damit auseinanderzusetzen, welche Wertungen in der Welt um mich herum herrschen und wie ich dem als bald erwachsener Mensch begegne, entziehe ich mich der Auseinandersetzung, in dem ich alles nach meinen eigenen Regeln bewerte. Krasser ausgedrückt, es ist einfach mal scheißegal was alle anderen sagen, hauptsache Ana ist zufrieden.

    So habe ich es für mich empfunden, als ich langsam gelernt habe, meine Bedürfnisse zu fühlen und zu schauen, was ich mir für mich im Leben wünsche. Außer einfach dünn zu sein... und das ist umso schwerer, wenn man schon Anfang 20 ist. Und die eigentliche Phase dieser Orientierung versäumt hat.

    Mehr würde mir persönlich da jetzt nicht einfallen. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und es wurde irgendwie klar, was ich meine. Es ist nicht so leicht, das auszudrücken.

    LG und viel Erfolg,
    Kris
     
  4. ehemaliges Mitglied

    Cindy

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    Dabei seit 13. März 2013
    Hi Nori,

    also interessantes Facharbeitsthema. Hast du dir das selbst ausgewählt?
    Darf ich fragen, ob du betroffen bist oder lediglich interessiert?


    Lilienne's Punkte finde ich schon mal sehr treffend, die ersten zwei Punkte wären mir so auch zunächst gekommen.

    Fände es einfacher dir zu helfen, wenn ich mich in das Thema einlesen könnte, also deine bisherigen Zusammenschriften oder wenn du mal kurz die Definitionen von Psychologie und Pädagogik in dem Zusammenhang aufführen könntest, denn der Unterschied ist wirklich schmalgradig und bevor ich hier was verwechsle und dir falsche Hoffnungen mit Ideen mache, wäre ich dankbar über ein paar mehr Infos und dann helfe ich dir gerne.

    Weiß nicht, vielleicht könnte man da auch die Rolle der Medien einbinden. Das kommt aber von einer Medienstudentin, also gib da nicht so viel drauf, den Satz bringe ich immer :D

    Wünsche dir viel Erfolg für die Arbeit und dass es dir gelingt einen realistischen Einblick in das Wirrwarr der Pro Ana Bewegung und der psychosomatischen Erkrankung Anorexia nervosa zu gewinnen.
    Cindy
     
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  5. Gast

    Nori

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    Top Poster des Monats

    Vielen Danke für diese bisher schon wirklich anregenden Ansätze, helfen mir sehr weiter :)
    Ich bin selbst betroffen, deswegen ist es für mich selbst sehr schwierig mich distanziert mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich sehe das ganze jedoch als einen Versuch der Selbsttherapie, deswegen habe ich es selbst ausgewählt, auch wenn es wirklich nicht grad einfach ist Dinge die ich im Grunde oftmals befürworte mit einem negativen touch darzustellen und mich vorallem nicht so sehr in Dinge reinzureiten, dass ich wohlmöglich auffallen könnte.

    Für nähere Fragen zum Inhalt sendet doch eine E-mail an bonbonny@live.de ich möchte die Texte ungern hier veröffentlichen, wer weiß wer da wieder auf blöde Ideen kommt und klaut ;)

    Psychologisch wären in meinen Augen Punkte wie Isolation oder die Rolle in dieser "falschen Gesellschaft", wie sich diese auf das Verhalten auswirkt würde jedoch schon wieder in den pädagogischen teil miteinfließen. Was Kris geschrieben hat beschreibt meine Vorstellung der Pädagogik in diesem Bezug schon ziemlich gut, ich konnte das nur bisher nicht so in Gedanken fassen.

    Für weitere Vorschläge bin ich wirklich dankbar und steh natürlich bei Interesse bereit ;)
     
  6. ehemaliges Mitglied

    Cindy

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    Dabei seit 13. März 2013
    Klar, deine Facharbeit solltest du nicht leichtfertig ins Internet stellen, das kann sehr riskant sein.
    Ich habe bis Sonntag viel Stress, aber ich schreibe dir trotzdem eine Email, dann kannst du mir die Texte schicken
    und vielleicht fällt mir noch etwas dazu ein.

    Ich war in der Schule immer die, die über Essstörungen ausgefragt wurde, Referate halten sollte und nun muss ich in der Uni das Thema auch schon wieder bearbeiten. Wenigstens hast du es dir selbst ausgesucht, dann geht das ja noch, aber mich hat das immer sehr belastet, als würde ich nackt vor der Klasse stehen. Kein schönes Gefühl.
    Ich dachte immer das wäre mega das Outing gewesen, als hätte man mir das angesehen *what?*

    Ich durchforste auch mal die Unidatenbanken nach dem Thema, aber kann wie gesagt noch etwas dauern *huhu*
     
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  7. Gast

    Nori

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    Top Poster des Monats

    Klar super :)

    Also bei mir weiß es niemand, hätte aber auch ein wenig Angst des es auffällt obwohl man es mir nicht ansieht..
     
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