Probleme...

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von JeuneFille, 31. März 2013.

  1. Gast

    JeuneFille

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    Top Poster des Monats

    Hey ihr :)
    Ich glaube es erinnert sich keiner mehr an mich, ich habe vor Ewigkeiten mal einen Beitrag hier geschrieben. 'Ein Tag aus meinem Leben' oder so glaube ich hieß der.
    Ich war in einer Klinik, habe jetzt allerdings ein Problem.
    Also vorher war es so, dass ich noch viel mehr abgenommen habe, ich war im Oktober bis November dann für 18 Tage im Krankenhaus, habe aber danach wieder ziemlich viel abgenommen. Am 20.12 bin ich in die Klinik gekommen, dort habe ich drei Tage später erfahren, dass wenn ich nur zwei oder drei Tage so weitermachen würde, ich an Herzversagen sterben würde weil mein Blut so schlimm war.
    Danach ging es relativ gut, ich habe angefangen zu essen und aufgehört zu kotzen. Dadurch habe ich viel zugenommen, ich bin zwar jetzt immernoch untergewichtig aber nicht mehr kritisch, also lebensfähig sozusagen.
    Ich habe mich schon seit heute genau 7 Wochen nicht übergeben, meine Zwänge aufgegeben und da bin ich schon stolz drauf :)
    Naja, jetzt zu meinem Problem.
    Meine Mutter ist Alkoholikerin, und es steht irgendwie in der Luft, dass sie eine Therapie macht. Aber wir wissen nicht wann und wo, nichtmal sie weiß das.
    Und es ist vorallem Abends wieder so schlimm, und ich merke wie es mir wieder schlechter geht. Ich bin wieder am Einsparen und richte den Ekel und die Abscheu, die ich ihr gegenüber empfinde wieder gegen mich, obwohl ich das eigentlich nicht mehr machen wollte. Und jetzt hasse ich mich gerade schon wieder selber, weil...naja, weil ich nicht mehr zusehen kann wie sie sich selbst ruiniert und am nächsten Morgen so tun als ob nie etwas gewesen wäre. Und es ist schon wirklich revolutionär, dass ich distanziert bin, weil ich meine Meinung nicht sagen kann, egal worum es geht, erst recht nicht bei ihr. Und jetzt war ich vorhin wirklich fertig, weil ich so distanziert war, aber dann hat sie die Ostergeschenke auf den Tisch gelegt und ich habe mich freundlich bedankt und so getan als würde ich mich freuen, zumindest halb. Und...ach keine Ahnung, ich hoffe man kann diesen verwirrenden Text irgendwie verstehen.
    Ich spüre halt wieder den verdammten Wunsch abzunehmen und halte meinen Essplan nicht ein weil ich meinen Körper schon wieder so viel dicker seh als ich es mal gemacht habe...und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich heule grade weil ich ziemlich verzweifelt bin^^
    Aber ich wollte mich noch bei euch bedanken weil ihr beim letzten Mal so lieb zu mir wart!
    <3
     
  2. ehemaliges Mitglied

    lovely

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    Dabei seit 30. Juni 2009
    Hallo JeuneFille,

    erst einmal muss ich dich für 7 Wochen ohne übergeben wirklich wahnsinnig beglückwünschen! Es ist jeden Tag unglaublich hart und jeder Tag ohne ist wirklich super :)
    Ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken machst und deine Sorgen hier auch mitteilst. Es ist tragisch, wie es deiner Mutter geht und wie du diese Problematik negativ auf dich beziehst.
    Konntest du das Thema denn in der Klinik damals ansprechen? Bist du derweil noch in ambulanter Behandlung und könntest es mit deinem Therapeuten besprechen?

    Ich wünsche dir alles Gute. Tut mir leid, dass ich dir gerade leider nicht wirklich viel raten kann, außer dass du versuchen musst dir für die Krankheit deiner Mama nicht die Schuld o.ä. zu geben und dich emotional/psychisch irgendwie so davon zu distanzieren, dass du dir nicht damit schadest :hug:
     
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  3. ehemaliges Mitglied

    Cindy

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    Dabei seit 13. März 2013
    Liebe JeuneFille,

    erstmal kannst du unheimlich stolz auf dich sein, dass du dich seit 7 Wochen nicht mehr übergeben hast und erstmal so tapfer am kämpfen bist.
    Dass jetzt die Gedanken und die Zwänge wieder zurückkommen, ist leider das Traurige an unserer Krankheit.
    Sie wird in labilen Phasen immer ein Teil von uns sein, aber der Sinn der Therapie sollte ja auch sein, in diesen Krisensituationen den Rückfall zu vermeiden und durch gelernte Alternativen zu umgehen.
    Ich weiß nicht, inwieweit die Therapie dir dabei geholfen hat und du dich vor einem Rückfall durch Abwehrmechanismen schützen kannst.
    Ich war selbst noch nicht in Therapie und weiß nicht, was einem dort für die Zeit danach geraten wird.

    Ich denke aber der einzige vernünftige Rat wäre nun, deine Therapie wieder aufzunehmen und in die Klinik zu gehen.
    Nochmal das Gelernte festigen und wieder Abstand nehmen.
    Das ist die einzige Möglichkeit, dass du nicht wieder in die Tiefen der ES abtauchst und glaube mir, je früher du etwas machst und dagegen eingreifst, desto eher wird es dir auch was bringen, als wenn du nun erst abwartest und dich im "Notfall" einweisen lässt.

    Du hast schon soo stark gekämpft und tolle Fortschritte gemacht!
    Gib das jetzt nicht auf und kämpfe! Die ES schenkt einem nichts und ist ein bitterer Gegner,
    weil sie uns die Illusion gibt, wir hätten die Kontrolle.
    Der erste Schritt zur Gesundheit ist aber die Erkenntnis, dass sie die Kontrolle ÜBER UNS hat und wir deswegen Hilfe und Unterstützung brauchen.

    Würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden hältst, wie es bei dir weitergeht und wie du dich entscheidest.
    Ich wünsche dir das Beste für die Zukunft,
    Cindy *blumeschenk*
     
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  4. Cat
    ehemaliges Mitglied

    Cat

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    Dabei seit 27. Februar 2013
    Hallo JeuneFille,

    ich weiß leider wie es ist wenn die Eltern dem Alkohol verfallen sind. Es ist sicher schlimm für dich. Aber bedenke bitte das du fast gestorben wärst und dein Körper ist keine Maschine. Es ist nicht abzusehen ob er es nochmal übersteht. Ich will dir jetzt keine Angst machen. Aber du hast es schon mal überstanden. Du kannst noch was aus deinem Leben machen.

    Bei deiner Mutter sieht das schon anders aus. Du wirst ihr auch nie helfen können. Deine Mutter muss da alleine raus und sie muss es sich auch estmal eingestehen das sie ein Problem hat.
    Dein Leben liegt noch vor dir. Ich weiß es ist schwer, aber du kannst ihr einfach nicht helfen. Auch wenn es nicht schön klingt. Aber du musst dich um deine Gesundheit kümmern. Versuche dich zu distanzieren sonst gehst du mit unter. Du willst doch was aus deinem Leben machen? Oder?
    Versuche dich an deinen Essplan zu halten. Vielleicht hilft dir auch ein wenig Sport. Das verbessert das Körpergefühl und du kannst auch mal abschalten.

    Ich wünsche dir alles Liebe

    Cat *kiss*
     
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  5. Gast

    Kris

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    Top Poster des Monats

    Liebe JeuneFille,
    ich erinnere mich noch gut an dich und freue mich gerade total, zu hören, dass du erfolgreich eine Therapie gemacht hast und jetzt schon ganze 7 Wochen kotzfrei bist! Sei ordentlich stolz auf diese Leistung!
    Das Problem mit deiner Mutter bestand ja schon früher, ich bin auch hier froh, dass sie eine Therapie in Aussicht hat. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es für dich und deinen persönlichen täglichen Kampf hinderlich um nicht zu sagen kontraproduktiv ist, dass deine Mutter ein Suchtproblem hat. Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an und wiederhole auch, was ich glaube ich schon damals gesagt habe: Distanziere dich. Es ist zwar deine Mutter, es ist schwer, es tut dir in der Seele weh, aber sie ist im Moment auch nicht ganz sie selber, wenn sie täglich trinkt! Vielleicht hilft dir dieser Gedanke.
    Ich erinnere mich, dass du damals 16 oder 17 warst, stimmt das? Hast du nicht die Möglichkeit, dir eine eigene Wohnung zu suchen? Du würdest bestimmt Unterstützung vom Staat bekommen!
    Ich meine, ich weiß, wie krass es ist das so zu sagen und wie schlimm es für dich sein muss das zu denken, aber du musst Abstand haben zu deiner Mutter! Aber, wie Cat schon sagte, dein Körper hält nicht unendlich viele Belastungen aus. Du warst schon kurz vor Ende, lass es nicht noch einmal so weit kommen! Um keinen Preis!

    Um das mal ganz klar zu sagen: Deine Mutter ist ein erwachsener Mensch und für ihr Leben selber verantwortlich! Du wirst sie nicht retten können, das kann nur sie selber! Aber du kannst dich selber retten, und das solltest du auch tun! Es ist eine schwere Zeit für euch beide, ihr müsst beide an euch arbeiten und braucht beide viel Kraft um eure Probleme zu bekämpfen! Ihr belastet euch aber auf der anderen Seite nur selber, wenn ihr nicht ein in dem Falle "gesundes Maß" Abstand haltet. Vermutlich ist es auch für sie schlimm, wenn sie mit deiner Essstörung konfrontiert wird, ebenso wie es für dich schlimm ist, mit ihrer Alkoholsucht konfrontiert zu sein. Ihr tut euch zu diesem Zeitpunkt nicht gut. Ihr werdet euch bestimmt eines Tages, wenn ihr beide einigermaßen gefestigt seid (und ja! das wird passieren! Ihr seid stark, du hast es dir ja selber schon bewiesen!) sehr viel Halt geben können. Bis dahin ist es aber vermutlich für euch beide besser, wenn jede für sich kämpft. Und bitte, zerfleische dich nicht selber! Denke nicht, du wärst herzlos oder kalt zu deiner Mutter! Es ist eben nur Distanz, an dem Gefühl zueinander sollte sie nichts ändern!
    Ich wünsche euch, dass ihr in absehbarer Zeit eure Probleme soweit im Griff habt, dass ihr euch nicht mehr gegenseitig belastet (ich kann mir gut vorstellen, dass das nämlich der Fall ist.). Vielleicht gibt dir der Gedanke Trost, dass ihr dann ehrlich miteinander über diese schwere Zeit reden könnt und vielleicht auch gemeinsam trauert und weint, weil es einfach schlimm ist, so etwas erlebt zu haben.
     
  6. Gast

    Kris

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    Top Poster des Monats

    Sorry, zu früh abgeschickt!

    Ich möchte dir von Herzen viel Kraft wünschen!
    Und ich finde es toll, dass du dich hier nochmal gemeldet hast :)

    Ganz herzliche Grüße!
    Kris
     
  7. Gast

    JeuneFille

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    Top Poster des Monats

    Wow, eure Antworten berühren mich wirklich, ihr seid so toll, dankeschön. <3
    Im Moment geht es halbwegs, vielleicht rede ich mir das auch nur ein. Ich weiß es nicht. Ich habe zwar wieder abgenommen, aber ich versuche, zu essen wenn ich Hunger habe und es klappt, zumindest besser als vorher. Mit meiner Mutter...Naja. Einerseits weiß ich ja, dass ich mich nicht von ihr abhängig machen darf, weil es, wie ihr gesagt habt, ihr Leben ist, aber ich kann diese Gedanken nicht abstellen die ich dann wieder über mich habe...Obwohl das auch schon viel besser geworden ist, es war mal schlimmer. Ich habe mir zum Beispiel vor der Klinik mal überlegt, ob meine Mutter während der Schwangerschaft auch getrunken hat und ich deswegen so behindert aussehe, lauter solche Sachen eben.
    Ja, ich bin jetzt 16 und werde im Mai 17. Und es ärgert mich so, weil das Alter echt lebenswert ist und man soviel verpasst...
    Ich habe auch schon über eine Wohngruppe nachgedacht, hier in München gibts ja zwei soweit ich weiß. Aber ich halte mich noch nicht für so selbstständig, außerdem möchte ich unbedingt auf meiner Schule bleiben und dann gibt es ja auch noch meine kleine Schwester...
    Ich mache meiner Mama jetzt aber auch Druck, sie merkt selbst dass es so nicht weitergehen kann und mental stellt sie sich denke ich auch schon auf eine stationäre Therapie ein. Die Frage ist eben, wie wir beide die Zeit bis dahin überbrücken.

    Cat, ich hoffe du schaffst es, dich und deine Gesundheit davon nicht abhängig zu machen, lass es nicht in einem Machtkampf enden, wer länger in der Sucht bleiben kann, ich hoffe du verstehst was ich meine ;)

    Danke für eure Hilfe, ehrlich.
    Ich weiß zwar nicht, wieviele mir glauben werden, aber: Ihr seid alle wunderschön, wirklich. Und ich hoffe ihr könnt irgendwann frei sein.
    <3
     
  8. Cat
    ehemaliges Mitglied

    Cat

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    Dabei seit 27. Februar 2013
    Das ist ja schon mal ein riesen Schritt von deiner Mum. Bei mir wäre das undenkbar gewesen. Dann lohnt es sich natürlich auch zu kämpfen. Ich wünsche euch viel Kraft dabei und die Zeit bis dahin geht auch vorbei. Vielleicht wäre es gut wenn sich deine Mum schonmal für eine Therapie anmeldet. Denn soweit ich weiß, dauert die Aufnahme auch nochmal ein ganzes Stück. Aber vielleicht gibt es ja für diese Zeit schon eine Möglichkeit, die Zeit durch eine ambulante Therapie zu überbrücken.

    Alles Liebe
     
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