Hey, ich wollte euch mal fragen was ihr vom Heilfasten haltet? Habe gelesen dass man sich nach dem 4. Tag Heilfasten wie neu geboren fühlen soll!? Habt ihr damit Erfahrung? Würde gerne ab morgen bis Sonntag fasten. Würde gerne wieder ein Stück weit zu mir zurückkommen... Ganz herzliche Grüße
Hallo liebe Verena Ich habe zwar keine Erfahrung mit Fasten, aufgrund der Art und Wahrnehmung meiner Essstörung könnte ich diese wohl auch nicht sammeln, aber ich schreibe nun von mir aus, wie ich darüber denke. Das Heilfasten dient ja dafür, dass man seinen Körper "reinigt" und es einem seelisch besser geht, da ist der Gewichtsverlust natürlich vorprogrammiert. Es ist sehr wichtig, dass man sich dessen bewusst ist. Ich kann mir aber vorstellen, dass es dem Körper gut tut und bei gewissen Krankheiten sinnvoll ist und das ist ja Sinn und Zweck der Sache. Man sollte aber wissen, wie man vorgeht, sich informieren und auch durch das Fasten könnte man schnell abrutschen. Fasten wäre für mich nicht möglich, weil ich die Beherrschung nicht besitze und mich durch das Essen schlecht und erniedrigt fühle. Natürlich nehme ich auch mal Nahrung zu mir, aber das ist aufgrund meines Essverhaltens auch nicht gezielt gesteuert. Würde ich fasten, so würde ich jedes Mal Heisshunger bekommen und mich noch schlechter fühlen. Ich esse manchmal normal, mal aus "Lust", dann ziemlich wenig und tagelang nichts, wirklich nichts! Schlussendlich fühle ich mich trotzdem wieder schlecht, weil ich sowieso eine FA kriege. Ich hätte auch gar keine Nerven dafür zu fasten, weil ich das Essen versuche so gut wie es geht zu meiden. Ich kann mir schwer vorstellen, dass das als Essgestörte möglich ist. Kann mich aber auch täuschen, da ich nur von meiner Sicht aus erzähle. Du würdest gerne ein Stück weit zu dir zurückkommen? Das habe ich nicht so richtig verstanden wie du das meinst. Wie bist du aufs Fasten gestossen? Leidest du auch unter einer Essstörung? Liebe Grüsse Yunie
Hallo verena, Wenn du zum ersten Mal Heilfasten möchtest, würde ich dir davon abraten, es auf eigene Faust und ohne ärztliche Untersuchungen durchzuführen. Und wenn du an einer Essstörung (gleich welcher Art) leidest, würde ich dir erst recht ans Herz legen, es sein zu lassen. Ich weiß nicht, mit welcher Intention du auf diese Idee gekommen bist, aber beim Heilfasten geht es nicht (und schon gar nicht primär) um eine Gewichtsabnahme. Diese ist nur eine Art "Nebeneffekt" und der größte Teil des Gewichtsverlusts ist der Wasserverlust. Es gibt außerdem verschiedene Arten des (Heil-)Fastens (Saftfasten, Molkefasten etc.) und welche Art am ehesten für die jeweilige Person geeignet ist, kann und sollte sowieso mit einem Arzt besprochen werden. Hinzu kommt, dass man beim Fasten nicht 'einfach nur' auf Nahrung verzichtet. Hast du dich ausreichend darüber informiert? Ganz wichtig ist bspw. auch eine begleitende Darmreinigung (Einlauf o.Ä.). Bei geringer Nahrungsaufnahme wird der Darm träge, was dazu führt, dass "Abfallstoffe" nicht mehr richtig abtransportiert werden können - statt zu "heilen", kann dies im schlimmsten Fall zu einer Vergiftung führen. Wenn das Fasten nicht korrekt durchgeführt wird, kann es sehr unangenehm werden (ständiges Hungergefühl, Kreislaufprobleme etc.) und wird seinen "Zweck" nicht erfüllen. Es ist sowieso fraglich, ob das Heilfasten unbedingt sein muss. Wie ich oben schon schrieb, würde ich jedem, der an einer Essstörung leidet, davon abraten - und allen anderen würde ich ans Herz legen, es mit einer langfristigen Ernährungsumstellung zu versuchen, denn wenn man sich gesund und ausgewogen ernährt, wird auch das sehr wahrscheinlich bereits die Lebensqualität verbessern.
Ich kann Carrie nur zustimmen. Solltest du an einer Essstörung leiden (ich gehe jetzt mal davon aus, dass das der Fall ist, da du sonst wohl kaum auf unser Forum gestossen wärst), rate ich dir dringend davon ab. Egal ob Bulimie, Anorexie, BED, Adipositas, EDNOS oder welche Form auch immer - wenn der Körper mit einer Essstörung 'fertig werden' muss, solltest du ihm nicht noch den letzten Rest an Nährstoffen entziehen sondern versuchen, dich gesund zu ernähren, wenn du dir selbst etwas Gutes tun willst (was ja offensichtlich der Fall ist, sonst kämst du wohl kaum auf die Idee des Heilfastens). Solltest du nicht essgestört sein, spricht zwar grundsätzlich nichts dagegen, aber du solltest vor dem Fastenversuch einen Arzt konsultieren, der dich genau beraten kann, was du sonst noch alles beachten musst. Denn, wie Carrie schon sagte, richhtiges Heilfasten heisst nicht einfach nur, nicht zu essen, und dadurch alleine wirst du wohl auch nicht zu dir selbst finden. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und hoffe, du wirst dich umgehend informieren, bevor du das 'Projekt' gegebenenfalls in Angriff nimmst. Liebe Grüsse, Saoráid
Ich habe gute Erfahrungen mit dem Heilfasten gemacht. Danach fühlte ich mich wie ein neuer Mensch und konnte meinen entgifteten Körper wieder mit guter und ausschliesslich gesunder Ernährung aufbauen.
HeilFASTEN ? Guten Morgen, Ich persönlich finde das Heilfasten auch nicht gut. Ich habe es einmal mit meiner Mutter zusammen gemacht,daran erinner ich mich nicht mehr richtig.War erst 14 oder 15...Sie hat da nur so Suppenbrühe getrunkn... Ich habe es später auf eigene Faust mal versucht, da war ich aber schon richtig in der Essstörung drinne.Das hat überhaupt nicht geklappt. Ich hatte Fressanfälle wie noch nie in meinem Leben,was ich dann durch erbrechen wieder gut machen wollte. Also für mich ist Heilfasten eher nichts. Und wenn du Bulimiker bist würde ich dir davon dringend abraten!!!
Ich bezweifle stark, dass man eine Essstörung durch das Heilfasten oder eine simple Ernährungsumstellung "einfach los wird" - wäre dem so, könnte wahnsinnig vielen Menschen sehr schnell geholfen werden. Essstörungen sind schwere psychische Erkrankungen, die tödlich enden können und nicht mal eben so "geheilt" werden - schon gar nicht durchs Fasten. Ich würde jedem, der an einer Essstörung leidet, dringend davon abraten. Ob nun anorektisch, bulimisch, adipös [...] - Es ist nunmal so, dass jeder Betroffene die Essstörung (gleich welcher Art) über Jahre hinweg entwickelt hat und ihre Wurzeln in der Psyche liegen, weshalb diese Denk- und Verhaltensmuster auch nicht so einfach zu 'durchbrechen' sind, sondern sich durch derartige Experimente auch verschlimmern können.
Danke Carrie, da kann ich dir nur zustimmen. Mag schon sein, dass es für Menschen, die NICHT an einer Essstörung erkrankt sind, ein möglicher Ansporn für einen 'Neustart' bzw. eine Umstellung auf gesunde Ernährung sein kann, aber für jede Person mit Essstörung ist es äusserst gefährlich, im schlimmsten Falle tödlich (weil man nie vorher wissen kann, wie ein geschwächter Körper auf eine plötzliche Umstellung reagiert). Zudem lässt sich die Psyche durch die richtige/falsche Ernährung zwar beeinflussen (je nach Lebensmittel werden andere Botenstoffe im Gehirn aktiviert, was sich auf die Stimmung auswirkt), aber eine Heilung ist allein durch Heilfasten nicht möglich. So frei nach dem Motto "Ich ess' ja nichts - wo soll denn da die Störung sein?" funktionierts eben nicht.
Guten Morgen @Carrie Ich würde auch jedem davon abraten der an einer Essstörung leidet,ich dachte nur gelesen zu haben, dass sie an Bulimie erkrankt ist,deswegen habe ich das besonders hervorgehoben... Weiß auch nicht wie ich drauf kam,steht nämlich garnichts da oO Wünsche euch einen schönen Tag!
Guten Abend zusammen! Ich habe mir die Beiträge gerade alle mal durchgelesen und bin zu neuen Erkenntnissen gekommen Zuvor war ich nämlich auch immer der Meinung, Fasten in irgendeiner Weise könnte mir dabei helfen, einen 'Neustart' zu machen und von da an würde ich meine Essstörung los sein. Natürlich habe ich dabei den psychischen Aspekt total außer Acht gelassen. Wie sollte Fasten bei jemandem wie mir, der sich vorher mit fast 3000 Kalorien am Tag ernährt denn gutgehen? Ich war der Meinung, so lange man das mit einem Arzt abspricht sollte alles in Ordnung sein, nachdem ich Carries und Saos Beiträge gelesen habe, denke ich wohl eher dass auch der Arzt davon abraten wird. Auch das mit der Darmträgheit und den anderen schweren gesundheitlichen Folgen sollte man wohl nicht außer Acht lassen, Fasten kann anscheinend richtig gefährlich für den Körper sein! Schon oft habe ich mir gewünscht, einfach ein paar Tage zu Fasten und das als 'Neubeginn' anzusehen, als würde ich damit eine neue Zeit einleiten können, aber das ist wohl Wunschdenken. Überhaupt werden diese zwei Aspekte in unserer Gesellschaft ziemlich hochgelobt. Zum einen das Fasten an sich, da stehen einfach mal zehn Rezepte für Smoothies, welche man eine ganze Woche lang trinken sollte in irgendwelchen Zeitschriften, die mich nicht einmal annähernd so 'aufgeklärt' haben wie dieser Thread hier. Überhaupt finde ich, man sollte so etwas wie Fasten wahrscheinlich nur vom Arzt 'verordnen' lassen und nie auf eigene Faust und vor allem nicht nach dem Ratschlag einer Zeitschrift machen. Zum anderen ist es diese 'Neustartkultur' wie ich sie so schön nenne, welche wirklich viel zu sehr 'gepusht' wird. Man denkt, Montags fange ich an! Wenn der Montag rum ist und man hat es nicht geschafft, wartet man eine ganze Woche. Man sieht sich automatisch als Versager, nur weil man sein Heilfasten oder was auch immer am heiligen Montag nicht durchgehalten hat. Und man sieht es als Ausrede, für den Rest der Woche auf die Kacke zu hauen. Als Ausrede um zu sagen 'Ich habe meine ES ja nur noch so lange, bis ich endlich faste/bzw [anderer Wendepunkt im Leben].' Man schiebt das ganze Leben immer wieder auf, denkt man hätte alles unter Kontrolle, dabei ist schon die ES an sich ein Indiz dafür, dass man es nie schaffen wird, an einem Tag 'einfach aufzuhören', bzw. von einem Moment auf den anderen. Weder mit Fasten, noch mit Diäten, noch mit Essensplänen, noch mit sonstwas. Diese ganze Neustart-Kultur verdient einen Tritt in den Allerwertesten. Fortschritt geht langsam, mit Höhen und Tiefen, mit vieeeelen ungewollten Rückschlägen. Und nicht von einem Wimpernschlag auf den anderen.
Ich selbst, habe das auch mal 1 Woche gemacht. Wirkliches Heilfasten, nicht um zu hungern, sondern um meinen Körper zu reinigen. Ich habe damals auch Einläufe gemacht, dass ist wichtig, um den Darm zu reinigen. Habe nur Brühe und selbst gepresste Säfte mit Wasser verdünnt getrunken. Meinem Körper tat es wirklich gut. Ich weiss nun leider nicht, ob du, Verena, an einer ES leidest. Ich habe es damals wirklich der körperlichen Gesundheit wegen gemacht, nicht, um meine ES damit "loszuwerden" oder sonstiges. In Bezug auf die ES hat es mir nicht geschadet. Dennoch, wenn du an einer ES leidest, solltest du es zumindest unter ärztlicher Aufsicht durchführen und dich vorher auch beraten lassen.