Bulimie - Therapie ohne Unterstützung der Eltern?

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von hasi, 1. August 2013.

  1. ehemaliges Mitglied

    Breezy

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    Dabei seit 26. August 2010
    Ganz ehrlich: Diesem Arzt gehört die Approbation entzogen und zwar auf der Stelle!

    Hasi, es tut mir leid, dass es beim Arzt jetzt auch noch so gelaufen ist, dass du dich getraut hast und er so eine Niete ist. Ich kann gar nicht sagen, wie sauer ich auf diesen *** bin!
    Leider ist es so, dass es auch viele schlechte Ärzte gibt, die auch von dieser Thematik keine Ahnung haben und Dinge einfach abtun, ohne sich wirklich damit beschäftigt zu haben. Das gehört verboten!
    Grundsätzlich ist es so, dass du nicht zum Arzt gehen musst, um eine Therapie zu machen. Am besten ist es immer, sich direkt an einen Psychologen zu wenden oder, wenn es eben schneller gehen muss (was ich dir raten würde) erstmal zu einer Beratungsstelle zu gehen. Diese werden sich dann (hoffentlich) auch die nötige Zeit für dich nehmen und den Ernst der Situation erkennen!
    Bitte lass dich von diesem "Arzt" nicht abschrecken. Wie gesagt, Ärzte haben von psychischen Erkrankungen meist sehr wenig Ahnung (was man an seiner Aussage erkennen kann!), abgesehen von den Psychiatern.
     
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  2. Gast

    hasi

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    ich wäre natürlich eigentlich auch zu einem therapeuten/psychologen bzw beratungsstelle gegangen, aber meine mutter hat mich zu dem arzt geschickt weil sie selber seine arzthelferin ist und ich glaub dass sie sich inzwischen ein bisschen sorgen um mich macht. nach dem termin hat sie mich gefragt ob ich denk dass ich da alleine wieder raus komme, ich hab keine antwort gegeben, und dann sie "ich kann dich auch zwangseinweisen lassen" und jetzt ist das ganze für sie wieder abgehakt. ich verstehs einfach nicht, hätte nie so etwas von einem "arzt" erwartet. ich hab sehr angst zu einer beratungsstelle zu gehen.. ich warte einfach ab wie es so weiter geht mit meinen eltern. ist alles irgendwie ganz anders gekommen als ich es mir vorgestellt und geplant habe, bin etwas schockiert darüber. trotzdem danke <3
     
  3. ehemaliges Mitglied

    Breezy

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    Dabei seit 26. August 2010
    Es tut mir echt so leid, wie das gelaufen ist, Ich kann total nachvollziehen, dass du enttäuscht über diese Reaktion bist. Aber vor der Beratungsstelle oder einem Therapeuten brauchst du wirklich keine Angst zu haben. In der Regel wissen die viel mehr über sowas bescheid und nehmen sich auch viel mehr Zeit für dich und deine Fragen etc.

    Ich habe hier nochmal etwas für dich rausgesucht. Die Seiten sind teils speziell für Kinder und Jugendliche mit Esstörungen. Dort kannst du dir telefonische Hilfe holen, öffentlich oder auch einem Team persönliche Fragen dazu stellen, was du zB am besten tun kannst und du kannst nachsehen, wo in deiner Nähe eine Beratungsstelle zu finden ist.
    Ich hoffe wirklich, dass du nochmal die Kraft findest, dir hier Hilfe zu holen. Wie gesagt, Ärzte gibt es leider eine Menge schlechte :(

    Über uns - Beratung4Kids e.V.

    BZgA Essstörungen: Rat & Hilfe

    Hungrig-Online | Adressverzeichnis bei Hungrig-Online - D-6xxxx - Selbsthilfegruppen in D-6xxxx

    BFE Beratungsstellen - Bundes Fachverband Essstörungen e.V.
     
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  4. Ice Cream Phoenix

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    Therapie?

    Hallo Hasi!
    Allgemein kann ich mich dem was Breezy Dir schon geschrieben hat nur anschliessen.Meine Erfahrungen mit Therapie sind fast durchweg positiv.Ich wurde stationär,ambulant und in einer Tagesklinik behandelt.Heute noch nehme ich mehrmals im Monat,die Hilfe meiner Therapeutin in Anspruch.Es war in meiner Situation,die einzig richtige Wahl,mich für Therapie zu entscheiden.Die therapeutischen Erfahrungen waren eine grosse Bereicherung in meinem Leben.Sie sagen Dir,warum bin ich wie ich bin,warum verhalte ich mich so wie ich es nun einmal tue,woher kommen diese Verhaltensweisen,die Muster nach denen ich vorgehe,warum zerstöre ich mich selbst,wieso geschieht das alles und noch viel wichtiger,wie gehe ich in Zukunft damit um!Sich selbst zu therapieren halte ich für so gut wie unmöglich,umso mehr je jünger und unerfahrener man ist.Ich mache weder mir,noch jemand anderem etwas vor,Anorexie und Bulimie ist eine Suchterkrankung!Der Weg in die Sucht,ist natürlich unterschiedlich,wie die Art der jeweiligen Suchterkrankung selbst,aber alle Suchterkrankungen haben eines gemeinsam:sie sind nicht heilbar,in dem Sinne,wie man Heilung allgemein versteht.Ich bin Suchtkrank und ich werde es für den Rest meines Lebens sein!Man kann sauber,clean,trocken oder abstinent sein oder wie immer man es nennen will,aber ich bin und bleibe Suchtkrank!Von daher,kann und muss ich Dir nur davon abraten,zu denken das Du da allein wieder raus kommst.Das ist hart,ich weiss,doch so ist es nun einmal,ein Leben mit der Sucht.Therapeutische Arbeit auf dem Gebiet der Suchterkrankung,ist daher keine Sache von drei-vier Monaten,sondern es ist eine Arbeit von von Jahren,je nach der Schwere der Erkrankung,oder in vielen Fällen,für immer,dass ist ja auch der Sinn von Selbsthilfegruppen.Je besser es mir geht,desto weniger werde ich therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen,jedoch werde ich sie immer benötigen.Ich habe auf meinem Weg viele furchtbare Erfahrungen gemacht,Menschen-Freunde sind gestorben oder um es treffender auszudrücken(entschuldigt die Ausdrucksweise,aber es ist die einzig passende Form,es so zu beschreiben,wie es nun einmal oft war)sie sind teilweise elendig zu Grunde gegangen und buchstäblich verreckt,anders kann ich den Horror,den ich erlebt habe nicht beschreiben!Hasi,Du kannst den Weg nicht überschauen,wohin Dich Deine Erkrankung noch führen wird,aber es wird(und auch die Erfahrungen die Du mit ihr machen wirst)nicht besser,je länger Du wartest.Je eher Du "ihr"entgegentrittst,desto besser sind Deine Chancen auf ein denoch erfülltes Leben.Ich hätte mir eine Menge Grauen erspart,hätte ich eher damit angefangen an mir zu arbeiten.Niemand kennt die Tiefen,die Abgründe in die er stürzen wird,wenn er in unserm Fall,als Suchtkranke,nicht den Kampf gegen die Krankheit aufnimmt!Um einen positiven Verlauf der Therapie und der Gesundwerdung zu gewährleisten,ist eine Veränderung des Umfeldes nötig,dass wird Dir jeder Therapeut sagen.Da jedoch in Deinem Fall das familieäre Umfeld,zumindest ein Teil des Problems zu sein scheint,gelinde ausgedrückt,macht die Sache ein wenig komplizierter.Das heisst,wenn möglich,sollten Deine Eltern mit in diesen Prozess eingebunden werden,im Rahmen einer Therapie ist das möglich und erforderlich.Das Umfeld wechseln,hört sich ja einfach an,aber seine Familie kann man sich ja nicht aussuchen.Falls sie an eimem dauerhaft stabilen Gesundheitszustand ihrer Tochter interessiert sind,was ich hoffe,werden sie einsehen müssen,dass auch sie ihr Verhalten ändern müssen.Es ist oft etwas vollkommen anderes,wenn ein Dr. Dr.Sowieso ihnen die notwendigkeit einer Verhaltensänderung klarmacht,als wenn irgendjemand X-beliebiges ihnen Selbiges versucht zu erklären.Titel machen nun mal Leute,so ist das nun mal,vor Titeln haben die Menschen eher Respekt!Sollte es jedoch nicht möglich sein,Deine Eltern mit in diesen Prozess einzubinden,kann Dir jedoch eine wie auch immer geartete oder nach welchem Konzept aufgebaute Therapie,Wege zeigen,wie Du in Zukunft damit umgehst,seien es sonstige Stressituationen oder Verletzungen und Respektlosigkeit seitens Deiner Familie.Wege die Dir helfen, solche Kränkungen zu verarbeiten,Dich nicht selber zu verletzen oder in sonstiger Weise zu zerstören.Du siehst selbst,dass ist keine Aufgabe die es in ein paar Monaten zu lösen gilt,das nimmt mehr Zeit in Anspruch!Jedoch wirst Du mit der Zeit,wohl immer weniger Hilfe von seiten der Therapeuten benötigen,aber die Krankheit wird sich nicht von selbst in Luft auflösen!Eine Therapie kann und muss Dein Selbstbewusstsein stärken und sie wird Dir dabei helfen ein gesundes,ungestörtes Selbstwertgefühl zu entwickeln.Auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen,kann und muss ich Dir dringend raten bald damit zu beginnen!Die Chancen auf ein glückliches und erfülltes Leben,steigen je eher Du beginnst daran zu arbeiten.Deine Eltern haben kein Recht,diesen Prozess zu behindern!Der erste Schritt,in Richtung Besserung und Gesundheit liegt darin eine Beratungsstelle zu kontaktieren bzw.aufzusuchen! Ich wünsche Dir alles Gute! I.C.P.
     
  5. ehemaliges Mitglied

    Saoráid

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    Dabei seit 16. März 2013
    Das ist so nicht ganz richtig.
    Gerade bei Essstörungen gibt es einen - wenn auch kleinen - Prozentsatz (je nach Statistik zwischen 5 und 15%) von Betroffenen, die völlig gesund werden, und auch einige wenige Alkoholiker schaffen es, wieder vollkommen unbelastet mit dem Alkohol umzugehen, sprich hin und wieder ein Gläschen Wein oder ein Bier zu trinken, ohne rückfällig zu werden oder nur das Bedürfnis nach mehr zu haben.
    Es sind wenige, und es ein harter, langer Weg, aber es ist möglich, auch wenn es leider viele Therapeuten gibt, die etwas anderes behaupten.
     
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  6. Ice Cream Phoenix

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    Top Poster des Monats

    Therapie?

    Hallo Saoráid!
    Ich glaube Du hast Recht,es ist möglich.Ich glaube,es ist wichtig so früh wie möglich mit einer Behandlung zu beginnen.Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht,deprimiert,am Boden zerstört,vor allem ohne Hoffnung,in das Behandlungszimmer meiner Therapeutin zu gehen,aber sie hat es irgendwie immer wieder geschafft mich wieder aufzubauen,es ging mir besser,wenn ich wieder rauskam,nicht weil "grosse Sprünge"gemacht worden,sondern einfach weil ich neuen Mut,neue Kraft durch sie bekam.
    "Telefonische Beratung"
    Ich habe lange Zeit,fast zwei Jahre lang mit einer Traumatherapeutin ausschliesslich telefonischen Kontakt gehabt(Krisenintervention),sie war einfach zu weit weg,dabei lebe ich in einer Grosstadt,aber ich hatte von Anfang an einfach nen guten Draht zu ihr und es war einfach mich zu öffnen,gerade weil es telefonisch/anonym geschah.Es ging nicht darum grosse therapeutische Fortschritte zu machen,es ging darum,überhaupt weiterzumachen.Sie hat mich einmal in der Woche angerufen,zu einer vereinbarten Zeit,ich selbst hätte es nicht geschafft.Manchmal war ich in den ersten Minuten nicht einmal in der Lage,einen einzigen zusammenhängenden,vollständigen Satz zu sprechen,es ist ihr jedoch immer wieder gelungen mich aufzubauen,sie hat mir wieder Hoffnung gegeben,Hoffnung weiterzumachen.Dabei gab es zu der Zeit gar kein "nächste Woche",es gab nur"heute"den Tag heute durchzuhalten,nicht schlappzumachen,nicht aufgeben!Am Abend ging es nur darum"morgen"den Tag morgen noch und immer so weiter.Mein bester und einzig wahrer Freund,(er ist wie ein grosser Bruder für mich),hat mir damals das Leben gerettet,weil er jeden Tag da war,ohne ihn hätte ich es nicht geschafft!Aber,allein das ich wusste,sie ruft mich nächste Woche wieder an,gab mir Hoffnung und Kraft.Hoffnung,ist das allerwichtigste.Wenn es einem richtig mies geht,richtig mies,dann kann schon ein Telefongespräch,mit einer in seelsorgerischer Tätigkeit geschulten Person dir soweit die Last von den Schultern-von der Seele nehmen um weiter zu machen,den Mut und die Kraft zu bekommen nicht aufzugeben.Darum geht es zunächst ineiner Krisenintervention,die Last soweit von der Seele zu bekommen um weiterzumachen,zu reden(und jemand hört einfach nur zu)und neue Hoffnug zu bekommen. l.g.I.C.P.
     
  7. Unregistriert (Chip.)

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    Hallo Liebes,

    wahrscheinlich wirst du das nicht mehr lesen aber ich geb' trotzdem mal mein Senf dazu.
    Denke bitte nicht das es deinen Eltern egal ist. Ich schätze mal das Sie nicht wissen wie sie damit umgehen sollen, viele Eltern verdrängen es auch wenn Ihre Kinder Probleme haben. "Mein Kind hat sowas nicht" "Meinem Kind würde sowas nicht passieren" Was viele Eltern aber nicht begreifen wollen ist, das eine Essstörung nicht mit den Familiärenverhältnissen zutun hat. Es gibt soviele Psychiater die Kinder mit Essstörungen haben oder Kinder die sich selbst verletzten und das obwohl die Eltern Psychiater sind. Ich komme aus einer "Bilderbuchfamilie" (nach außen hin) und trotzdem habe ich diese Krankheit.

    Meine Eltern haben auch als ich extremst untergewichtig war die Augen zu gemacht und wollten es nicht wahr haben das Ihr Kind von dieser Thematik betroffen ist.
    Zitat Mum "Hör auf dich in etwas reinzusteigern was du nicht hast" Ich möchte mein damalsiges Gewicht hier im öffentlichen Bereich nicht nennen aber in dem Zustand hätte jeder Mensch auf Kilometer gesehen das mit mir was nicht stimmt. Nimm es Ihnen also nicht übel wenn es so rüber kommt als ob es sie nicht interessieren würde!

    Viele Eltern denken auch das es nur eine "Phase" ist und das es weg geht wie schlechte Laune wenn man es ignoriert und kühl mit der Sache umgeht.

    Es gibt nunmal viele schlechte Ärzte und du wirst auch noch vielen schlechten aber auch guten Ärzten begegnen also tu dir selber ein gefallen und mach nicht alles von einem Arzt abhängig :)
    Wenn du Blut gekotzt hast dann hast du zu 100% deine Speiseröhre verletzt und solltest zum Arzt.

    Ich hoffe ich konnte dir helfen :)


    Liebste Grüße Chip :)
     
  8. ehemaliges Mitglied

    Breezy

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    Dabei seit 26. August 2010
    Naja, dass kann man so jetzt aber auch nicht pauschalisieren. Es kann durchaus sein, dass die familiären Verhältnisse damit zu tun haben. Wenn man viel Ablehnung, Desinteresse, Verletzungen etc. von seiner Familie erfährt, die eigentlich zu einem stehen, sich um ihr Kind Sorgen sollten, dann kann das durchaus zu psychischen Problemen führen, die letztlich auch nicht wenig Einfluss auf eine Essstörung haben können.
    Natürlich muss das nicht sein, aber wie gesagt, es kann.
     
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  9. Unregistriert (Chip.)

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    Da habe ich mich einwenig breitschienig ausgedrückt :)
    Was ich damit im Grunde meinte ist das es jeden Treffen kann egal aus welchen Familienverhältnissen man kommt natürlich können Familienverhältnisse soetwas bestärken.

    Eltern aus "bilderbuch Familien" fällt es eben besonders schwer solch eine Krankheit zu akzeptieren.
    Die besten Beispiele dafür bieten eigentlich Essgestörte mit Phsychologen als Eltern.
    Ist leider oftmals so das der Psychologenvater oder die Physchologenmutter am eigenen Kind die Probleme als letztes erkennt auch wenn er oder sie täglich mit solchen Fällen konfrontiert wird.

    Meine Eltern sind da nicht anders sie verdrängen es gerne.
    Es wird so selten wie möglich thematisiert. Nur wenn es mir zb. wirklich schlecht geht ging es Momente in dem meiner Mum bewusst wird was ich eigentlich habe... Mein Vater hat bisher noch nie ernsthaft mit mir darüber gesprochen.


    =/ Grüße


    Chip.
     
  10. ehemaliges Mitglied

    Breezy

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    Dabei seit 26. August 2010
    Oh okay, dann habe ich das falsch verstanden. Ja, damit hast du natürlich recht ;)
     
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  11. Unregistriert (Chip.)

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    Top Poster des Monats

    :) schon okay, ich habe mich ungenau ausgedrückt.
     
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