Essstörung in einer Beziehung?

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von JeuneFille, 12. November 2013.

  1. Gast

    JeuneFille

    Expand Collapse

    Hey ihr Schönen :)
    Ich schaue immernoch ständig in eurem Forum vorbei und ich glaube wenn ich 18 bin bewerbe ich mich mal. Nur noch 6 Monate, hehe!
    Ich bin im Moment praktisch kurz vor einer Beziehung, also ist schwierig zu beschreiben aber ich glaube das reicht. Und ich mache mir (wie wahrscheinlich jede Essgestörte) unglaublich viele Gedanken um mich und alles, und jetzt wollte ich nur mal bei euch nachfragen ob eine von euch in einer Beziehung ist und wenn ja, wie das da funktioniert. Also wie euer Partner oder eure Partnerin damit umgeht.

    Für die, die nicht in einer Beziehung sind: Bei mir war es noch bis vor etwa 2 Monaten ganz anders, also das habe ich mit meiner Therapeutin erarbeitet, dass ich mir selbst unterbewusst verboten habe mich zu verlieben, weil ich ja dann die Kontrolle die ich immer so verzweifelt versuche aufrecht zu erhalten, abgeben würde. Weil Liebe ist ja eigentlich unkontrollierbar. Könnte das bei ein paar von euch auch so sein? Und nein, es liegt 100% nicht daran dass ihr hässlich seid oder sowas. Weil das redet ihr euch nur selbst ein, im Gegenteil. Ihr seid alle wunderschön!

    Ganz liebe Grüße und viel Kraft,
    JeuneFille <3
     
  2. ehemaliges Mitglied

    faith

    Expand Collapse

    2
    0
    Dabei seit 29. November 2012
    Hallo JeuneFille :)

    Wie schön, das dauert ja gar nicht mehr lange ;)

    Also ich bin seit knapp 1 1/2 Jahren in einer (glücklichen) Beziehung und wohne auch mit meinem Freund zusammen. Mit meinem Freund habe ich schon ziemlich am Anfang, bevor wir überhaupt richtig zusammen waren über die Essstörung geredet. Eigentlich hatte ich vorgehabt ihm das gar nicht so früh schon zu erzählen aus Angst wie er darauf reagiert aber irgendwie hatte es sich einfach ergeben. Er hat damals auch sehr verständnisvoll reagiert und meinte, dass ich immer mit ihm darüber reden kann wenn mir danach ist.

    Anfangs ist das gar nicht so aufgefallen mit der Essstörung, ich hatte eine recht gute Phase und konnte auch in seiner Gegenwart meist etwas essen sodass das danach gar nicht mehr sooft Thema war. Erst als wir zusammengezogen sind hat er eigentlich richtig gemerkt, wie sehr dass meinen (unseren) Alltag einschränkt und ich muss zugeben, ich denke manchmal nervt es ihn einfach, dass ich nicht normal essen kann. Ab und zu reden wir mal kurz darüber oder er lässt irgendeinen Kommentar ab aber so richtig intensiv haben wir nicht mehr darüber geredet. Er sagt nur etwas, wenn ich gerade wieder arg abgenommen habe oder länger nicht "richtig" esse. So richtig verstehen und nachvollziehen kann er es aber nicht aber das kann man nicht erwarten von jemandem der davon nicht betroffen ist.

    Weiß dein Freund (oder bald Freund ;) ) denn etwas über deine Essstörung? Hat er dich schon einmal darauf angesprochen oder hast du es ihm erzählt? Vielleicht ist ihm schon etwas aufgefallen er hat es aber nur (noch) nicht angesprochen?

    Lieben Gruß,
    faith *wop-rose*
     
    Collapse Signature Expand Signature
  3. Gast

    Vaiola

    Expand Collapse

    Hallo Faith!!!

    Schön zu hören das es mit dir deinem Freund und der Essstörung so gut klappt. :)

    Als ich meine Essstörung hatte (von der 3. bis zur 5. Klasse (ich bin jetzt in der 9. Klasse)) ich meine erste große Liebe am ende der 3. Klasse. Die Beziehung brach nach ca. 1 Monaten auseinander, weil er registriert hat das es ihn, mich und die Essstörung in der Beziehung gibt.

    (richte mich an JeuneFille)
    Aber ich Denke das es mit deiner zukünftigen Beziehung klappt, weil ein Mensch ja Bekanntlich mit dem Alter Reifer, verständnisvoller und Anpassungsfähiger gegenüber dem Partner wird. :)

    (wende mich an Faith und JeuneFille)
    Ich Wünsche euch beiden vom ganzen Herzen viel Glück. <3

    LG Vaiola <3
     
  4. Member

    Juni

    Expand Collapse

    1.048
    158
    Dabei seit 5. Juni 2010
    Du hattest also im Alter von 8 - 10 eine Essstörung und jetzt nicht mehr? Sehr ungewöhnlich. Wie hing das zusammen?
    Und: hat man jetzt schon "Beziehungen" in der Grundschule? Ich werde alt…

    Zum Thema ES und Beziehung: Ich habe festgestellt, dass es sehr am Charakter des Partners liegt wie und inwieweit die Essstörung ein Thema ist. Die Erfahrung, dass man sich mit der Essstörung eher nicht in einer Beziehung begibt, habe ich auch schon machen müssen. Es ist tatsächlich so als würde man sich auch das unterbewusst verwehren, weil man denkt es nicht verdient zu haben.
     
    Collapse Signature Expand Signature
  5. Gast

    Vaiola

    Expand Collapse

    Hallo. :)

    Meine Essstörung brach nach einem Umzug aus. Ich hatte eine Freundin verloren. Sie ist bei einem Autounfall gestorben und ich wahr am Boden zerstört. Wir wahren sowas wie Zwillinge, weil wir echt ALLES zusammen gemacht haben. Mein Vater hat dann kurz danach eine neue Arbeit gefunden und wir sind umgezogen weil sie ziemlich weit weg wahr. Mein Vater wahr dann nur noch am Wochenende und Schließlich auch nur noch jeden 2. Sonntag zuhause und da hatte er dann auch keine zeit für mich. Meine Mutter arbeitete von Früh bis Spät. Ich musste dazu noch für mich und meinen Bruder sorgen so dass ich nach der Schule keine Zeit hatte neue Leute in meinem Alter kennen zu lernen. Als mein Gewicht drastisch abnahm bemerkten es meine Eltern und sie wiesen mich in eine Klinik ein. Dort habe ich meinen Besten Freund Jim kennen gelernt, der schon etwas länger unter Essstörungen litt. Wir haben uns gegenseitig geholfen wieder ein "Normales" leben zu führen. Heute kann ich wieder so gut wie alles Essen, aber mit Fettigem Essen habe ich immer noch Probleme. Jim und ich gehen in eine Klasse und achten gegenseitig darauf das wir nicht wieder rückfällig werden. :) Ich bin noch mal umgezogen, aber dieses mal nur 2-5 Kilometer in das neben Haus Meiner Oma und meines Opas und ca. 1 Kilometer davon entfernt lebt Jim und meine Neue beste Freundin. Ich habe den Kontakt zu meinen Alten freunden wieder hergestellt und ich Besuche sie so oft es geht.


    LG Vaiola <3
     
  6. Gast

    Linni

    Expand Collapse

    Das kann sich wohl jeder Wünschen, der eine ES hat :) Sehr tolle Geschichte mit dir und Jim!

    Ich bin jetzt seit 1 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Er weiß Bescheid und wir reden auch darüber. Ich erzähle ihm das zwar alles, aber er kann es halt nicht verstehen und mir auch nicht helfen. Das kann niemand und deswegen ist es auch auf keinen Fall seine Schuld. Er geht ganz toll damit um. Ich glaube, dass die ES an sich auch nicht das Problem ist, die eine Beziehung gefährdet, sondern die Laune und Emotionen die daraus entstehen. Es geht mir so oft schlecht und will oft alleine sein. Meine Stimmung wechselt so unangekündigt und oft, dass es wirklich nicht leicht mit mir ist. Ich kann auch dann mal etwas gemein sein, auch wenn ich mich dann immer entschuldige. Ich glaube außer ihm würde es keiner mit mir aushalten. Ich bin froh , dass ich ihn habe.

    Viele Grüße
    Linni :)
     
  7. Gast

    Vaiola

    Expand Collapse

    Hallo Linn!!! :)

    Du hast da etwas falsch verstanden! XD
    Jim und Ich sind nicht zusammen und wahren es auch nie wir sind nur Beste Freunde. :)

    PS.: Jim ist (Leider) Schwul. :(

    LG Vaiola <3 :)
     
  8. Gast

    Linni

    Expand Collapse

    Nein ich habe es nicht falsch verstanden :D Ich finde es toll, dass ihr so gut befreundet seid und auf euch achtet und die Geschichte, wie ihr euch kennengelernt finde ich rührend *o-m-g* *balloonheart* *hihi*

    Und dass er schwul ist, ist ja noch besser :D wer wünscht sich nicht einen schwulen besten Freund? :p Aber der traurige Smiley lässt vermuten, dass du nicht soo froh darüber bist

    LG Linni
     
  9. Gast

    Kris

    Expand Collapse

    JeuneFille,
    ich finds total schön zu hören, dass es dir zunehmend besser geht und du dich jetzt auch auf eine Beziehung einlassen kannst!
    Ich selber bin auch in einer, wir wohnen seit 3 Monaten zusammen und das klappt sehr gut. Er weiß natürlich von der ES und anfangs war es dann doch immer mal schwierig. Also zu Anfang des Zusammenwohnens! Solange ich alleine war konnte ich meine Spleens ja gut ausleben, aber er hat auch Bedürfnisse. Will Schokolade im Kühlschrank haben, möchte mit mir kochen und essen und mit mir einkaufen gehen! Ich bin sehr panisch beim einkaufen... und ich brauche immer Ewigkeiten, bis ich mir was aussuche! Zumindest waren das Dinge, die er zwar wusste, aber die ihn bis dato nicht tangiert hatten. Und ich kann ihn verstehen, dass er da anfangs manchmal echt verzweifelt ist! Ganz wichtig ist es, dann offen darüber zu sprechen. Ich habe ihm versucht zu erklären, wie es mir geht wenn ich panisch werde. Warum das dann so ist und welche Gedanken ich dann habe. Er meinte natürlich "Aber du weißt doch, dass das nur in deinem Kopf so ist, oder?" und genau das ist der Punkt. Gesunde Menschen wissen, dass es "verrückte" Gedanken sind und können sich dann selber da wieder rausziehen. Ich halt nicht. Ich weiß zwar, dass es irrational ist, was ich mir manchmal denke, aber ich kann dennoch nicht verhindern, dass es mein Verhalten und meine Gefühle beeinflusst. Als er das verstanden hatte, wurde vieles leichter. Wir lachen jetzt auch manchmal über meine Ticks und das nimmt ihnen dann irgendwie den Schrecken! Und das tut mir gut.
    Also ich denke, am wichtigsten ist es, ehrlich und offen zu sein. Das ist zwar anfangs nicht leicht, aber ich mache oft die Erfahrung, dass Menschen positiv darauf reagieren, wenn man diese Probleme offen anspricht und versucht zu erklären, was da im Kopf passiert.
    Ich wünsche dir viel Glück! Und ich würde mich freuen, bald mal wieder von dir zu lesen wie es weitergeht! :)
    Kris
     
  10. Gast

    Vaiola

    Expand Collapse

    Hallo linni !!!

    Ich bin wirklich nicht so froh darüber das Jim Schwul ist. :(
    Ich hatte nämlich gerade erst ne Beziehung mit einem tollen Jungen. Er hat Schluss gemacht. Er hat gesagt: "Das ist mir jetzt echt unangenehm aber ich mache Schluss, auch wenn du die beste Freundin bist die ich je hatte. ...(Stille ca. 5min.)... Wenn du möchtest können wir ja trotzdem gute Freunde bleiben." Ich sagte: "Wieso machst du Schluss, wenn ich doch die beste Freundin bin die du Je hattest???" Er sagte: "Ich bin Schwul!" </3
    Ich konnte es erst nicht glauben, aber jetzt ist er mit Jan zusammen. :)

    Wieso sind immer die besten Jungs Schwul??? :(
    Ich kenne Mittlerweile schon 8 Schwule Jungs. :(
    Ist nicht so das ich was gegen Schwule habe. Es Deprimiert mich nur sehr!!! :( :(


    LG Vaiola <3
     
  11. Gast

    Linni

    Expand Collapse

    Oooh, das ist echt hart :(
    Ich kenne persönlich gar keinen Schwulen, ich kenne nur einige Lesben, eine war sogar mal meine beste Freundin. Ich würde gerne mal Kontakt mit einem Schwulen haben. Ich habe ja einen Freund, also sollte das auch nicht so kompliziert sein :p

    Ich kenne auch welche, die nicht zu ihrer Homosexualität stehen und das finde ich schlimm :( Ich finde es gut, dass dein Exfreund dir die Wahrheit gesagt hat und das ganze tut mir echt Leid für dich :(
     
  12. Gast

    Vaiola

    Expand Collapse

    Linni !!!


    Ich bin mehr oder weniger drüber weg.
    Ich hoffe nur das dir sowas nicht passiert. :)
     
  13. ehemaliges Mitglied

    Anina

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 17. Dezember 2013
    Oh Mann, das ist ja echt blöd :/

    Ich lenke mal wieder zurück zum Thema :)

    Ich bin mittlerweile seit fast 3 Jahren mit meinem Freund zusammen und lernte ihn auch kennen, als ich schon meine ES hatte. Er fand es zwar am Anfang echt seltsam, dass ich höchstens einen Apfel oder eine Orange gegessen habe, wenn ich den ganzen Tag bei ihm war, und dass ich beim Essengehen nur bei nem Soda-Zitron blieb, aber es stört ihn nicht sonderlich. Er unterstützt mich und weiß, dass ich so meine Schwierigkeiten habe. Das Einzige, womit er absolut nicht klar kommt ist Brechen.
     
    Collapse Signature Expand Signature
  14. Gast

    JeuneFille

    Expand Collapse

    Oh, das ist echt schön zu lesen, dass ihr jemanden habt der damit halbwegs umgehen kann, ich hab vorher immer gedacht das schreckt Jungs total ab weil es so kompliziert ist, ich hoffe ihr versteht was ich meine. Und ich hoffe dass es noch ganz lange hält bei euch, weil ich mir sicher bin dass es auch euch gut tut sich da geliebt zu fühlen, selbst wenn ihr es euch nicht eingestehen könnt.
    Also es ist soweit, und am Samstag haben wir Einmonatiges! Ich habe das Glück immer Leute zu finden die sensibel sind, und das ist er auch. Das heißt nicht dass er es versteht, ich glaub nicht dass irgendjemand je in der Lage sein wird Essstörungen zu verstehen, weil das tun wir ja selber nicht. Sondern ich meine dass er es nicht abtut im Sinne von 'Die hat einen Knall.', sondern er hakt nach, interessiert sich, versucht mein Selbstbewusstsein aufzubauen und unterstützt mich, obwohl er noch nicht so viel darüber weiß.
    Wirklich besser geht es mir in diesem Bereich nicht, ich habe nur mit der Zeit gelernt damit zu leben.
    Ich hoffe es geht euch gut. :)
    JeuneFille <3
     
  15. Gast

    Linni

    Expand Collapse

    Das ist wirklich schön zu lesen und ich hoffe auch für dich, dass das klappt und außerdem kann so eine Krankheit eine Beziehung auch auf irgendeine Art stärken :) Natürlich macht sie bei uns auch nicht alles leichter, aber es ist schon eine engere Bindung da, da ich ihm alles erzählen kann und manchmal sonst keinem.

    LG Linni :)
     
  16. Gast

    Jane

    Expand Collapse

    Hallo Mädels,

    also ich bin jetzt bald 3 Jahre (im März 2014) mit meinem Freund zusammen.
    Er hat schon recht früh von meiner Essstörung mitbekommen und hat es auch recht leicht aufgefasst.
    Wir wohnen jetzt seid 14 Monaten zusammen und in der Zeit ist es wohl schwerer für ihn geworden. (er hatte im August bei der Hochzeit meiner Mum, meiner Mum von der Essstörung erzählt weil er sich Sorgen macht.)
    Er spricht aber mit mir eigentlich auch nicht drüber. Lässt hin und wieder ein Kommentar los und das war es auch schon wieder.
     
  17. ehemaliges Mitglied

    Anina

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 17. Dezember 2013
    Das ist ärgerlich, Jane.
    Meiner spricht mit mir (leider) auch nicht über die Essstörung, wobei ich mir das manchmal schon von ihm wünschen würde. Ich habe nur das Glück, dass er mich trotzdem so nimmt und für mich da ist (siehe oben)

    Wusste deine Mum vorher nichts davon?
     
    Collapse Signature Expand Signature
  18. ehemaliges Mitglied

    Jane

    Expand Collapse

    49
    0
    0
    Dabei seit 30. Dezember 2013
    Hast du vielleicht schon mal versucht mit ihm zu sprechen?
    Also dass du das Thema absprichst?

    Ja, das ist echt schön *awww*

    Nein, meine Mum wusste vorher nichts davon.
     
  19. ehemaliges Mitglied

    Anina

    Expand Collapse

    0
    0
    Dabei seit 17. Dezember 2013
    Naja, nicht unbedingt - ich bin da etwas im Zwiespalt mit mir selbst. Einerseits möchte ich, dass er mich darauf anspricht und wir darüber sprechen, andererseits ist es mir aber auch ganz recht, wenn er es nicht extra anspricht und einfach so nimmt, wie es ist.

    Er sieht die ES generell auch relativ locker und versteht nicht, dass sie eben doch mehr Einfluss auf mein Leben hat als auf das Essen alleine. Ich weiß, dass dieser Gedankengang falsch ist, und er mich trotzdem so nimmt, wie ich bin - aber ich habe auch Angst, wenn ich mit ihm tiefgründig über meine ES spreche, dass er mich als geistig gestört und total bekloppt ansieht.
     
    Collapse Signature Expand Signature
  20. ehemaliges Mitglied

    Jane

    Expand Collapse

    49
    0
    0
    Dabei seit 30. Dezember 2013
    Oh diese Gedanken kenne ich nur zu gut.
    Ich würde auch manchmal gern mit meinem Freund etwas tiefgründigere Gespräche über die Essstörung führen habe aber ebenfalls bedenken, das er dann denkt, ich sei total daneben.
     
Die Seite wird geladen...