Wie kann ich ein Abrutschen verhindern?...

Dieses Thema im Forum "Diskussionen" wurde erstellt von Feuer der Nacht, 22. Juni 2015.

  1. Feuer der Nacht

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    Top Poster des Monats

    Hallo ihr Lieben...
    Ich habe keine diagnostizierte Essstörung und denke auch, dass mir die kein Arzt geben würde. Außerdem sehr wenig Zeit, sonst hätte ich mich hier schon angemeldet.
    Aber ich brauche grad mal Rat und es ist hier ja auch möglich als Besucher, komplett anonym, zu schreiben...

    Bei mir ist es seit Jahren so, dass ich mich "Fett" fühle. Ich war es mal, auf ner Größe von 1,65 wog ich 80kg. Mit einer Mischung aus zu großem Kcaldefizit (Zeitweise 400 kcal) kam ich dann auf 70kg bei 1,73 m Größe inzwischen. Inzwischen bei 67kg.
    Damals habe ich selber die Notbremse gezogen und es ist mir gelungen, wieder mehr zu essen (Auch wenn ich von fast jedem Lebensmittel die Kcal-Zahlen kenne), auch ohne Schuldgefühle. Ich fühle mich aber schlicht und ergreifend fett. Ich weiß im Grunde genommen, dass ich es nicht bin, aber wenn ich seh, wie es schwabbelt (schwaches Bindegewebe, mache eigentlich viel Sport) und wie sich Speckrollen bilden, es sich nicht schnell formt... und einfach alles so unglaublich fett ist... dann könnte ich heulen. Ich habe mir dann einige Zeit eine sehr gesunde Ernährung angewöhnt, bin dann aber irgendwann ungewollt in ein Kcaldefizit gerutscht. Seit dem habe ich Abends grundsätzlich irgendwelche dämlichen Mini-FA's. Nicht FA's direkt, aber schon Fressattacken, in denen ich das sinnloseste, ungesündeste Zeug in mich reinstopfe. Beispiel gestern... Ich habe morgens (Gegen 12 als ich aufgestanden bin, haha) 1 1/2 Brötchen gegessen (waren selbstgebacken) mit selbstgemachter Marmelade mit 75% Fruchtanteil. Und hab dann um 17 Uhr Brokkoli gegessen. (Weil die Rösschen so riesig waren hab ich se aus Spaß abgewogen, weiß daher, dass es 488 g waren, also schon ziemlich viel Brokkoli). Und hatte ursprünglich vor, gegen 19/20 Uhr noch ne Kleinigkeit zu Essen, damit ich nicht mit Hunger ins Bett geh, der sonst gegen 22 h kommt. So... Und dann gings los. Um 18 uhr... Erst 250g Becher Eis, dann ne Tüte Mikrowellenpopcorn, Erdbeeren mit Schlagsahne. Durch den ganzen Zucker war mir danach schlecht (logischerweise) aber nein, ich erbreche nicht. Habe ich noch nie und das kann ich auch gar nicht (ist vllt auch gut so.). Auf jedenfall ist es jeden Abend so, dass ich irgendwann einfach anfange, zu fressen. Und jetzt seit gut einem Monat mit unheimlichen Schuldgefühlen danach. Dass ich davor schon die Kalorien rechne, denke, dass ich davon fett werde und warum ich überhaupt noch esse, wenn ich doch eh schon fett bin und das nicht runtergeht.
    Das ist ein gruseliges Gefühl. Dann denkt man sich "Vielleicht schaffe ich es ja, mal eine Mahlzeit wegzulassen" und denkt im gleichen Atemzug "Hör auf!".
    Ich bin 20, ich komme mir vor wie ein Kind... Ich bin doch viel zu alt für sowas... ich muss funktionieren, Studien ruft bald, Bewerbungen hier, Job da, Freunde wollen mich auch... ich kann doch jetzt nicht anfangen solche Selbstzweifel zu kriegen, obwohl ich weiß, dass ich eigentlich gar nicht dick bin.
    Wie kann ich meine Gedanken irgendwie umlenken? Wie ist das möglich? Habt ihr da gute Vorschläge? Tipps? Ich möchte das alles nicht, aber ich dreh hier so langsam noch durch...
    Wäre schön, wenn ich, trotz der Anonymität, hier vielleicht etwas Zuspruch und vielleicht Tipps erhalten könnte... Ich bin echt am verzweifeln und habe lange überlegt, ob ich das überhaupt schreibe...

    Ganz liebe Grüße an euch...
    Feuer der Nacht...
     
  2. Hamlet, Prince of Denmarke

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    Top Poster des Monats

    Alles ist möglich

    Hallo Feuer der Nacht!

    Vorweg: Zum Glück habe ich keine Essstörung.

    Ich bin selbst nur Besucher hier, weil es gar nicht anders geht. Aber ich traue mich trotzdem zu sagen, dass Du hier in guten Händen bist. :)

    Das Du Dich "nur" fett fühlst, ist schon einmal ein guter Anfang. Meine Freundin hat eine Essstörung und ich versuche aktuell bei ihr aus einem "ich bin fett" ein "ich fühle mich fett" zu machen.

    Warum ist der Unterschied wichtig?

    Gefühle kann man manipulieren, Fakten bleiben Fakten.

    Klingt nach einem sehr guten Gewicht. :)

    Eine kurze Internetrecherge brachte mir übrigens folgendes Ergebnis:

    Verdrehte Wahrnehmung: Überraschende Einblicke: Frauen stellen sich den perfekten Männerkörper vor - Video - Video - FOCUS Online

    Männer wollen bei Frauen auch etwas zum Anfassen haben. :) So weit es mich betrifft, kann ich dem nur zustimmen.

    Und noch etwas: Mit einem bezaubernden Lächeln erreicht jede Frau viel mehr als mit einem sonst perfekten Körper. Mach Dir also nicht zu viele Sorgen um Deinen Körper.

    Also abgesehen davon, dass Opheliac sich verletzt fühlen könnte, wenn Du von Mini-FAs sprichst, kann ich Dir recht gut folgen.

    Hierzu folgende Ratschläge von meiner Seite:

    1.) Versuche nicht zu viel Süßes zu Hause zu halten.

    2.) Wenn Du Dir etwas Süßes gönnst, dann ist es in Ordnung. Du musst Dich vor nichts und niemanden, d.h. auch nicht vor Deinem alter ego, rechtfertigen.

    3.) Versuche zu entspannen. Denke vielleicht kurz "Mist, das hätte ich jetzt nicht essen sollen." und danach sage einfach zu Dir "Jetzt ist es ja auch schon egal. :D".

    4.) Je ruhiger und entspannter Du Dein Leben gestalten kannst, desto leichter findest Du auch beim Essen zu einem Gleichgewicht.

    Ich denke, dass es einfacher ist, den Grundumsatz an Energie zu erhöhen als die Energieaufnahme zu reduzieren.

    Niemand "muss funktionieren". Das einzig unvermeidliche für uns Menschen ist der Tod.

    Natürlich ist es aber schöner und besser, wenn alle Menschen in der modernen Gesellschaft "funktionieren". Aber was soll jemand mit "burn out" machen?

    Noch etwas zum Thema "Kind": Die Kindheit kann die schönste Zeit des menschlichen Lebens sein. Da ist es doch gut, wenn man sich ein wenig davon in das Erwachsenenalter retten kann. :)

    Bevor ich in die psychologische Trickkiste greife, möchte ich schauen, was Dir die ständigen Forumsmitglieder raten.

    Nicht verzagen, im Forum fragen. :)

    Ich wünsche Dir eine ruhige Woche und viele hilfreiche Tipps!

    LG,
    Hamlet.
     
  3. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Liebe(s) Feuer der Nacht,

    ich kann deine Verzweiflung und Hilflosigkeit aus dem Post herauslesen und würde dir auch sehr gerne hilfreiche und umsetzbare Tipps geben, aber ich muss gestehen, dass ich mich in den von dir angesprochenen Punkten zu sehr wiedererkenne, als dass ich dir wirklich helfen könnte - denn dann könnte ich mir wahrscheinlich selbst ja auch helfen.

    Das könnte von mir sein... Ich weiß auch rational gesehen, dass ich nicht fett bin. Aber vor dem Spiegel, in engen Klamotten, nackt, - da setzt einfach der Verstand aus.
    Ich mache auch regelmäßig Sport, versuche mehr Kalorien zu verbrennen als aufzunehmen und bemühe mich um eine einigermaßen gesunde und ausgewogene Ernährung. Und trotzdem bin ich regelmäßig am Verzweifeln, weil auf Tage, an denen es gut läuft, viele Tage folgen, an denen es umso schlechter läuft.
    Die abendlichen Situationen, die du schilderst, kenne ich nur zu gut (ebenso wie viele andere hier im Forum). Ich kann dir nur sagen, dass es bei mir an Langeweile und Einsamkeit liegt, aber ob dir das weiterhilft ist fraglich. Ich bin generell ein Abendesser, oft esse ich bis nachmittags nichts, weil ich es einfach nicht brauche. Abends alleine hole ich das dann alles nach - unfreiwillig natürlich.

    Was Hamlet gesagt hat, dass du vermeiden solltest Süßigkeiten daheim zu haben, kann ich bestätigen. Ich kaufe mir schon seit langem nichts Süßes mehr ein. Keine Pizza oder Sonstiges, weil ich mich einfach nur zu gut kenne.

    Vielleicht solltest du dir mehr Obst zu legen, oder vielleicht hilft dir Wassereis? (hilft mir im Sommer relativ gut, ist zwar nicht das Gesündeste, aber besser als nichts). Oder Kürbiskerne etc zum Naschen? Irgendetwas, um deinen Heißhunger zu stillen.

    Eigentlich möchte ich dir gar nicht so viel Tipps geben, die dir beim Abnehmen helfen, weil ich das bei deinen Angaben für nicht richtig halte. Ich will dir nur helfen, die "Fressattacken" in den Griff zu bekommen, weil das wirklich sehr demotivierend und frustrierend ist. Für mich ist das eigentlich das Schlimmste an allem.
    Aber wie gesagt, ich tu mich selbst schwer damit, deshalb musst du selbst für dich wissen, ob dir das hier hilft.

    Darf ich dich fragen ob du schon studierst?
    Vielleicht hilft dir eine anonyme Beratung (wir haben in der Uni zb. eine anonyme psychologische Anlaufstelle), um mal in die "richtige Richtung" zu gehen.

    Was du bedenken solltest: Du fühlst dich mit deinem aktuellen Gewicht zu fett (was du definitiv nicht bist, sofern deine Angaben richtig sind). Wer sagt denn, dass du dich nicht mehr fett fühlst, wenn du dein persönliches Wunschgewicht erreicht hast? Ich glaube wenn man anfällig dafür ist, seinen Körper nicht realistisch einzuschätzen und sich immer dicker zu fühlen als man ist, dann ist das eine relativ gefährliche Angelegenheit, weil es schnell dazu führen kann, dass man nie zufrieden mit seinem Gewicht ist - egal wie viel man abgenommen hat.

    Ich wollte auch nur nochmal anmerken, dass wir Forenmitglieder selbst von einem gestörten Essverhalten betroffen sind und es deswegen immer etwas paradox ist, wenn Besucher die Bitte oder das Anliegen haben, von uns Hilfe zu ersuchen oder Tipps zu bekommen. Ich antworte gerne auf solche Beiträge, aber habe auch gleichzeitig immer ein ungutes Gefühl.
    Ich weiß, dass es für euch schön ist, mal verstanden zu werden. Antwort von jemandem zu bekommen, der genau nachvollziehen kann, wie man sich fühlt. Aber ich möchte nicht, dass jemand durch meine Postings (noch tiefer) in etwas reinrutscht.

    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen. Wenn du weitere Fragen hast, freue ich mich, wieder von dir zu hören.

    Alles Liebe

    Libelle*heart*
     
  4. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Hallo Feuer der Nacht,

    zunächst einmal muss ich Libelle zustimmen, wenn wir die Lösung dafür hätten, wie man nicht abrutscht, wären wir wohl nicht hier.

    Bei der Beschreibung deines Essverhaltens ist mir sofort aufgefallen, dass deine erste vernünftige Mahlzeit sehr spät ist (17 Uhr).
    Mir persönlich hilft ein strukturiertes Essverhalten oft gegen Fressanfälle am Abend.
    Also um eine bestimmt Uhrzeit Frühstück, Mittagessen und Abendessen einzuhalten.
    Das Problem ist oft, dass man morgens und auch teilweise mittags keinen Hunger hat, weil man am Vortag sehr spät gegessen hat.
    Versuche doch mal ein wenig Struktur in deinen Tag zu bringen.
    Frühstücke um 8, esse um 13 Uhr zu Mittag und um spätestens 18 oder 19 Uhr das letzte Mal.

    Ein anderer Punkt, den ich ansprechen möchte, ist dein aktuelles Gewicht.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, warst du nie untergewichtig und hast auch keine Essstörung.
    Wieso ist es also so kritisch, wenn du noch ein wenig abnehmen möchtest?
    Bitte verstehe mich nicht falsch, du bist in einem guten Normalgewicht, aber du hast auch durchaus noch Spielraum nach unten.
    Auf die Gefahr hin, dass ich mich zum Buhmann mache, sehe ich keinen Grund sich verrückt zu machen.
    Nicht jeder schlanke Mensch hat eine ES und der Wunsch ein paar Kilo abzunehmen ist nicht immer verkehrt.

    Ich kenne dich natürlich nicht, aber mir kommt es so vor, als ob du dir ein wenig zu viel Panik machst.
    Du kannst locker noch 5 kg abnehmen, vielleicht fühlst du dich dann wohler?
    Vermutlich werde ich jetzt gesteinigt, aber ich sehe darin kein Problem.
    Wie gesagt, nicht jeder Mensch, der abnimmt entwickelt eine ES.

    Zum Schluss würde ich dir ans Herz legen, dich an eine entsprechende Beratungsstelle zu wenden, wenn du so große Angst davor hast eine ES zu entwickeln.
    Vielleicht hast du eine liebe Freundin, die dich begleitet?

    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute :)
    (PS: Wir sind keine Therapeuten oder Psychologen, es handelt sich schlicht und ergreifend um meine persönliche Meinung, die durchaus falsch sein kann!)
    Liebste Grüße,
    Opheliac
     
  5. Gast

    Allotria

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    Hallo Feuer der Nacht,
    Ich bin zwar kein Mitglied hier, möchte aber dennoch ein paar Worte loswerden (=
    Zunächst einmal- ich verstehe dich sehr sehr gut, ich würde sogar sagen, dass ich mich in einer ähnlichen Situation befinde wie du, allerdings mit einer etwas anderen Vorgeschichte. Kurz zu mir; ich bin nun etwa 6 Jahre essgestört, zunächst Magersucht, dann irgendwas bulimiemäßiges (obwohl ich bei beiden Krankheiten nie die klassische Form hatte sondern immer irgendwie.. speziell O.ö) aber letztendlich hat sich aus dem Ganzen ziemlich genau das entwickelt, was du beschrieben hast. Gut, ich esse mehr schon über den Tag, definitiv, manchmal auch nicht, aber in der Regel schon. Aber Abends ist es genau das gleiche.
    Ich kenne dieses Gefühl, dass über den Tag im Grunde alles gut läuft, man fühlt sich diszipliniert und gut. Abends sich dann aber eine Art Schalter umlegt und man beginnt aus der Kontrolle zu fallen. Das artet dann nicht unbedingt in einen FA von ü20 000 Kalorien aus (auch wenn das ab und an auch mal vorkommt) sondern es sind dann vielleicht "nur" 1000-2000. Aber es ändert an dem Gefühl nichts, bei mir ist es auch oft so, dass ich währendessen wie in Trance bin, und mir alles egal es- es geht mir dann nur noch ums essen und erst wenn ich fertig bin, dann habe ich das Gefühl aufzuwachen und bereue alles. Ich gehe dann auch nur selten kotzen, nehme dafür aber AFM und nehme mir selbstverständlich vor, am nächsten Tag alles wieder gut zu machen (normalerweise läuft der dann genauso ab, wie der Letzte).
    Ich kenne das Gefühl, versagt zu haben, vor allem dass es immer wieder passiert, und auch, dass es nicht unbedingt in einem so extremen Ausmaß passiert, dass das Ereignis (für uns Essgestörte) beinahe traumatische Züge hat, sodass man schafft, dieses zumindest für einige Zeit zu umgehen. Nein es passiert nahezu täglich, und es ist schrecklich, ich weis. Ich weis, wie unglaublich hilflos man sich fühlt, weil man sich selbst auf der einen Seite nicht sicher ist, so essgestört zu sein, dass man ernst genommen wird von anderen (wie gesagt- ich esse über den Tag meistens relativ normal und Abends sind es auch nur FAs bis zu 2000 Kalorien), auf der anderen Seite jedoch sich so machtlos und auch fremdbestimmt und gar nicht mehr autonom fühlt. Und auch ich kann dir leider nicht sagen, was du dagegen tun kannst. In deinem Fall hilft es vielleicht schon regelmäßige Mahlzeiten zu essen und am Tag mindestens auf 1200 Kalorien zu kommen- gibt da ja genug Tipps gegen Heißhunger im Internet. ;)
    Wenn es sich jedoch um eine Essstörung handelt, dann helfen diese Tipps eher wenig, denn dann liegt es häufig nicht an irgendwelchen "körperlichen Erscheinungen" die nur durch Mangelernährung aufgetreten sind, sondern um Symptome tieferer Probleme, die die Psyche versucht so zu kompensieren/verarbeiten, in dem Fall würde ich dir raten einen Therapeuten aufzusuchen, wenn du nicht tiefer abrutschen möchtest- je früher desto besser, wenn du die Krankheit WIRKLICH loswerden möchtest.
     
  6. ehemaliges Mitglied

    Opheliac

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    Dabei seit 1. November 2014
    Das habe ich auch nie behauptet *schulterzuck*
    Die meisten Mitglieder im WoP haben aktuell Normalgewicht.

    Ich habe ihr nicht geraten abzunehmen.
    Das einzige was ich getan habe war, es als eine Möglichkeit aufzuzeigen, die man aus meiner Sicht in Erwägung ziehen kann.
    Der einzige Ratschlag von mir war, sich an eine Beratungsstelle zu wenden.
    Dort sind Spezialisten, die nach einem intensiven Gespräch besser einschätzen können, ob Feuer der Nacht tatsächlich gefährdet ist.

    Was deutet denn deiner Meinung nach darauf hin, dass sie nicht aufhören könnte?
    Ich zähle nur die Fakten zusammen.
    Sie hat die Gewichtsgrenzen nie unterschritten, nimmt keine Afm und erbricht nicht.
    Sie fühlt sich zu dick, das tun sehr viele Frauen und hat abends Heißhunger.
    Wenn man traurig ist, hat man sich gleich eine Depression.

    Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass man mit Selbstdiagnosen oder Ferndiagnosen nicht zu voreilig sein sollte.
    Wir sprechen hier über klinische Krankheiten, nicht über was wäre wenn Szenarien.

    Vielleicht ist meine Ansicht auch falsch, aber ich denke, dass viele Leute fast schon übersensibilisiert sind, wenn es um psychische Krankheiten geht. Überspitzt formuliert "wenn ich 3 Tage keinen Hunger habe, bin ich magersüchtig" oder "wenn ich launisch bin, habe ich eine bipolare Persönlichkeitsstörung".


    edit: Ich glaube ich sollte noch kurz anmerken, dass wir im Endeffekt der selben Meinung sind, uns dieser aber aus entgegengestzten Standpunkten nähern ^^
    Was ich sehr gut finde, denn es gibt keine absolute Wahrheit und die Punkte, die du angesprochen hast, sind sehr wichtig!
     
  7. Gast

    Allotria

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    Top Poster des Monats

    Also ersteinmal eine Vorwarnung- mein Computer spinnt und darum bin ich mit meinem iPhone online, es können also lustige Wörter durch die autokorrektur entstehen.^^
    Ich meinte das auch nicht direkt auf dich bezogen sondern eher allgemein, beziehungsweise auf die Threaderstellerin bezogen, damit sie nicht irgendwie den Eindruck bekommt, dass nur stark untergewichtige Menschen Essstörungen haben können. Also war nicht als Angriff gemeint sondern als Hinweis (und den an alle die immer noch der Meinung sind dass Essstörungen mit extremem Untergewicht gleichzusetzen sind). :)

    Ich kann nicht sagen dass sie nicht aufhören kann, denn das weis ich nicht. Ich will es in diesem fall aber auch eher ungern ausprobieren, da für mich doch einiges sich nach nem gestörten Essverhalten anhört aus dem sich leicht eine Essstörung entwickeln kann und das muss man ja einfach nicht provozieren finde ich. Also natürlich hast du recht damit dass objektiv "keine Gefahr droht". Es ist eher ein Gefühl bei mir dass da schon was im Gange ist (denn warum sollte man sonst in einem Forum wie diesem unterwegs sein?..), was ich nicht unterstützen will vor allem dann nicht, wenn sie es nicht will. Ich glaube dass wir im Grunde auch das gleiche meinen, aber ich es falsch verstanden habe.^^ Das mit der Beratungsstelle halte ich für ne gute Idee wenn sie es denn für notwendig hält.

    Sign.
    Also ernsthaft- da stimme ich dir vollkommen zu! Unsere Gesellschaft ist übersensibilisiert im Bereich psychische Diagnosen, gerade alles was auch im Bereich von Kliniken ist. Als Beispiel- ich musste mal mit ner Wunde zum nähen ins Krankenhaus, keine große Sache in dem Sinne, bekam dann am Ende aber einen Zettel auf dem Borderline PS stand. Der Klassiker eben- weiblich unter 25 und verletzt sich selbst. Ist mir nur neu, dass ein Chirurg oder keine Ahnung was für ein Arzt das war, das diagnostizieren kann. Okay, das wird Offtopic^^ Diagnosen und das dadurch entstehende Schubladendenken sind wieder eine andere Sache. Letzendlich- ich will nicht sagen, dass du Recht hast, aber ich sehe das zumindest genauso. Und ich wollte bei ihr auch gar keine Diagnose oder irgendwas stellen- ich denke da kennt sich jeder selbst am besten und mit ein wenig Selbstreflektion sollte jeder in der Lage sein, seinen Zustand selbst realistisch beurteilen zu können (was natürlich keine ärztliche Diagnose in dem Sinne ersetzt.)

    Ja, das finde ich auch. Ich kann auch deinen Standpunkt verstehen, vertrete ihn im Grunde auch nur eben etwas.. äh.. vorbeugender vielleicht? Also ich finde halt wer keine Essstörung hat und diese auch nicht will, den sollte man so weit es einem möglich ist davor auch bewahren.. Und da bin ich eher etwas vorsichtig bei der Threaderstellerin, vor allem da ich sie gar nicht kenne. :)
     
  8. Feuer der Nacht

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    Hallo!
    Und sorry, ich war die ganze Woche ganz extrem im Stress und kam überhaupt nicht dazu, zu antworten. Mitgelesen habe ich aber.
    Ich hoffe, ich vergesse jetzt nicht die Hälfte o.O
    Aaalso...

    Zuerst einmal, weil diese Frage mehr oder weniger deutlich rauszulesen war. Ich habe mich an dieses Forum gewendet, weil ich hier weiß, dass mich keiner für meine Gedanken verurteilt, die Probleme selber kennt und vielleicht auch einige Tipps hat - selbst, wenn man die selbst nicht unbedingt umsetzen kann, weil man ja selbst eine Essstörung hat. Darum schrieb ich hier.

    Dann, @ Hamlet :
    Was die Männer wollen, ist mir reichlich egal... Also wirklich, ist mir vollkommen schnurz. ICH fühle mich fett. Was die Männer dazu sagen ist mir wirklich vollkommen schnurz. ICH würde so gerne Bauchfrei tragen, würde gerne dünne, schöne Beine haben, würde gerne so sportlich aussehen wie viele Frauen in diesen Fitnessmagazinen oder Modezeitschriften. ICH. Für mich. Nicht für andere. So war es früher schon, wo ich dann beinahe abgerutscht bin, so ist es auch heute noch. Ich möchte das nicht für andere. Nicht für die Gesellschaft. Genau genommen will ich für mich eine schönere Körperform.
    Das Problem ist, dass Sport überhaupt nicht zu funktionieren scheint. Ich sehe genausoviel Schwabbel wie vorher. Auch, wenn meine Hosen was anderes sagen. Manchmal gibt es aber so.. klare Momente, wo ich in den Spiegel sehe und mir denke "Hm. So schlimm ist es ja gar nicht.", aber das ist seltener.
    Wie auch immer, ich schweife ab.

    Die Tipps sind gut, allerdings werde ich nahezu mit Süßen überhäuft. Da hab ich es gerade geschafft, irgendjemanden meinen Süßkram - bis auf wenige Ausnahmen - anzudrehen und bekomme von meinen Arbeitgebern zum Abschied ganz viel Schokolade. Zum verrückt werden irgendwie.
    Kommt mir allmählich vor, als würde sie mich verfolgen.

    Ja, das mit dem Grundumsatz ist schon richtig so... aber irgendwie tut sich da trotzdem nichts. Oder ich bin einfach nur zu ungeduldig. Ich habe auch körperliche Probleme, momentan nur die Knie, aber die hindern mich momentan an viel Sport. Ich habe nur Dienstag für 3 Stunden geschafft, im Moment tun die Knie so weh, dass es nicht geht. Das haut meinem Selbstbild gehörig ins Gesicht...

    @Libelle: Das ist das Problem. Ich kaufe mir nie was. Wenn, dann nur so kleine Packungen, wie diese Mini-Yoghurette, wo dann eben nur so 4 Riegel drin sind und ich dann eben nicht sofort die Menge essen kann, die in den normalen Dingern drin ist. Aber auch das fast nie. Problem ist, dass mir jeder und alles Schokolade schenkt, egal, ob ich sage, dass ich eeeigentlich drauf verzichten will.
    Und dann liegt es Zuhause rum. Und wegschmeissen kann ich es auch nicht, ist ja Nahrung, sowas schmeisst man nicht weg.

    Wassereis habe ich hier. Leg ich mir morgens eins von ins Gefrierfach. Ansonsten ess ich alle auf einmal. Die funktionieren ganz gut.

    Genau das ist es, was ich möchte. Dann würde das mit dem Körper formen bestimmt auch besser gehen... Weil die FAs sind echt lästig. Ich fühle mich wie so eine Zucker-Süchtige.
    Es hilft mir. Deswegen habe ich mich hier an das Forum gewendet. Auch, wenn ihr vielleicht keine oder wenig Tipps wisst, ihr versteht einen Gefühlsmäßig und das ist fast schon mehr hilfreich, als alles andere. Und die Tipps, die ihr habt, sind auch gut...

    Nein, noch nicht. Weiß auch nicht, ob ich einen Uniplatz kriege. Habe heute den letzten Tag meines FSJs gehabt, an einer Schule für geistige Behinderungen. Die Kinder da haben mir oft geholfen, auch, wenn sie nicht wussten, was los ist. Jetzt bald fange ich einen Nebenjob in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen an. Das würde ich auch während des Studiums machen.

    Die Angaben sind richtig. Hab aber bissl zugenommen die letzten paar Tage. Habe aber auch meine Periode, da ist das ja normal.
    Ich weiß nicht. Ich glaube, ich würde mich immernoch fett fühlen. Ich will mehr eine Wunschfigur... weniger ein Wunschgewicht. Problem ist, dass das wahrscheinlich nicht so gut zu erreichen ist. (http://26.media.tumblr.com/tumblr_ll29ohiY5l1qk3eivo1_500.jpg ) Wenn das nicht sogar schon untergewichtig ist.

    Mag paradox sein, aber dennoch irgendwie auch nicht. Von wo anders erhält man doch meistens eher ungläubiges Verhalten, anstelle von Verständnis. Tiefer reinrutschen tu ich durch sowas nicht, im Gegenteil, es bringt mich eher dazu, nachzudenken.

    @Opheliac: Vielleicht ist der Threadtitel irgendwie ungünstig gewählt... *lach*

    Das ist immer unterschiedlich. Manchmal ist es spät, manchmal aber auch nicht. Ich schlafe teilweise ziemlich lange, dann gehts nicht früher *lach*
    Aber ich versuche, mehr Rythmus reinzukriegen, ja. Normal esse ich auf der Arbeit, da ist das automatisch gegeben. :D

    Nein, zu Buhmann machst du dich nicht.
    Weiß ich, aber ich hatte ja mal eine. Mehr oder weniger. Sie wurde nur nie diagnostiziert, das hatte ich ja auch geschrieben. Ich hatte vor einigen Jahren mal ziemlich lange etwas, was ziemlich stark an ES erinnert, ich war nur nie beim Arzt. Deswegen mache ich mir ja die Sorgen. Was nachgewiesen ist, psychologisch, sind Depressionen. Aber die sind beinahe gänzlich weg. (Glaube ich, auch da gehe ich nicht zum Arzt... irgendwie... weiß nicht. Ne.)

    Und die gestörte Körperwahrnehmung ist eben das Problem, was ich sehe. Ich kann mich nicht bei einer Beratungsstelle outen. Irgendwie pack ich das nicht und anonyme kenne ich nicht... Ich kann sowas am besten schriftlich. Telefonisch oder sonst wie kann ich nicht. Schreiben und aussprechen ist noch immer was anderes...

    Die liebe Freundin wohn 295 km weit weg... die andere 350 km... die, die hier ist wollte mir heute eine Joghurt-Crash-Diät andrehen mit der sie 4,5kg in 6 Tagen abgenommen hat. So will sie mir also helfen, aus diesem Gefühl rauszukommen. Bin etwas entsetzt darüber. Sie weiß, wie ich darüber denke und kommt mir dann mit sowas. Muss doch wohl nicht sein.
    Meine Eltern kann ich nicht fragen, meine Mama - selbst stark übergewichtig, aber durch Krankheiten - erzählt mir immer, ich wär zu fett. Das hilft mir dann -logischerweise- auch nicht weiter. Mein Vater zieht mich dann eher in die gesunde Schiene. Also Sport und gesunde Ernährung. Der hilft mir da mehr, aber für psychische Sachen hat er kein Verständnis, er meinte letztens noch, jeder, der Depressionen hat, sei verrückt und irre. (Er weiß nichts von meinen, auch nicht von der damaligen Selbstverletzung). Dementsprechend kann ich da nicht auf Verständnis hoffen. Also bin ich hier quasi irgendwie alleine mit meinen Problemen. Wahrscheinlich ist das auch das Hauptproblem. Ich habe keinen, den ich sehen kann, der mich versteht. Zwar viele lockere Freundschaften, aber nichts tiefer gehendes. Mein Freund weiß auch von nichts und der würd mich auch nicht verstehen. Bzw er weiß, dass ich mich sehr unwohl fühle, ist aber etwas hilflos.

    Das weiß ich doch! Es hilft aber schon ungemein, überhaupt darüber sprechen zu können...

    @Allotria:

    Genau so ist es bei mir auch. Nur nehme ich wender Abführmittel noch gehe ich kotzen. ich fühle mich nur ganz grausam und mir ist speiübel.

    Jap, kenne ich. Genauso ist es ja. Man fühlt sich einfach machtlos. Ich esse mehr als 1200 - meistens -, klappt aber nicht... Irgendwie... kommen die FAs trotzdem, außer, ich bin beschäftigt (Sport, Gitarre, Bücher schreiben). Aber dabei ist auch wichtig, was ich mache. Schaue ich fern, fange ich definitiv an, zu fressen. Schreibe ich Bücher, definitiv nicht, dann sind meine Hände beschäftigt, aber so lange am Stück schreiben is nicht, irgendwann gehts nit mehr, genauso bei Gitarre und Sport kann ich auch nicht den ganzen Tag machen. Lese ich, fresse ich, aber ich lese total gerne. Das will ich eigentlich auch nicht sein lassen. Sobald meine Hände beschäftigt sind, also wirklich beschäftigt sind und mein Geist sich auf irgendwas konzentriert, ich also zu 100% abgelenkt bin oder einfach keine Gelegenheit habe, etwas zu essen, klappt es auch. Aber es gibt eben immer zeitpunkte, wo das nicht geht. Und wenns Abends im Bett ist. Ich habe schon überlegt, zu solchen Momenten einfach raus zu gehen, raus aus der Reizzone, raus aus dieser Wohnung. Aber irgendwann komm ich ja wieder und zu solchen Zeitpunkten bin ich so mega faul, dass ich nicht raus kann. Es ist aber auch kein langeweile-essen. Ich kanns einfach nicht beschreiben aber es ist wirklich ein bescheuertes Gefühl...

    Ich kann mich unheimlich schlecht an solche Menschen wenden... Schreiben klappt immer wunderbar, sobald ich irgendwie... Körperlich da auftauchen muss, klappt das nicht. Ich musste mein ganzes Leben lang funktionieren und Gefühle einmauern (Mobbing über 9 Jahre lang) und irgendwie hat das dazu geführt, dass ich mich nicht öffnen kann, bzw wenn, mit ziemlich großen Heulanfällen (Burn out-Anfänge vor meinem Arzt ein Mal bin ich hin wegen Krankenschein) und danach fühle ich mich so grausam schwach, dass ich am liebsten wieder anfangen würde, mich selbst kaputt zu kneifen (mach ich aber nicht mehr). Das ist einfach ein Teufelskreislauf und bei den Therapeuten hier braucht man noch dazu 5 Monate, bis man mal nen Termin hat und ich weiß gar nicht, ob ich dann noch hier wohne. Also geht das gar nicht erstmal...

    Genau das ist es...

    @Opheliac:
    Unterschritten nicht, aber ich habe sehr ungesund abgenommen damals. Ich habe nur rechtzeitig meine Fehler bemerkt. AFM nehme ich nicht, da hab ich zum Glück, genau wie beim Kotzen, Blockaden in mir, die das verhindern. Bei mir ist eher das teilweise hungern wollen ein Problem, was aber zur Zeit noch nicht vorkommt (also das Hungern, das Wollen schon).
    Wie gesagt, Depression sind nachgewiesen (schriftlich weiß ich nicht, aber meine Psychologin damals meinte, ich habe eine. Die hab ich aber nicht lange gehabt und vermutlich wars zu früh die zu verschriftlichen. Aber ich finde auch, dass viele übersensibilisiert sind. Ich für meinen Fall weiß aber, dass ich definitiv Depris habe - hatte (Weiß gar nicht, ob die weggehen können?) - und dass ich früher ein ziemlich gestörtes Essverhalten hatte. Daher die Angst. Hat wenig mit übersensibilisierung zutun.


    Sooo. Ich glaube, das wars erstmal. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
    Ich danke euch sehr, dass ihr euch so viel Mühe beim Antworten gegeben habt und wünsche euch natürlich auch alles Liebe und Gute!
    Liebe Grüße! :)
     
  9. ehemaliges Mitglied

    Libelle

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    Dabei seit 14. November 2014
    Hallo Feuer der Nacht,

    zu deiner Situation, dass du relativ viel Sport machst, nicht zu viel isst aber trotzdem nicht abnimmst:
    Manche Faktoren verhindern Gewichtsabnahme z.b. wenn du nicht genügend Eiweiß zu dir nimmst (hast du einen Eiweißmangel, kannst du so viel Sport machen wie du willst, du wirst nicht richtig abnehmen, weil deine Muskeln Eiweiß brauchen), viel Stress hast, zu wenig schläfst etc
    Wenn du beim Sport Muskeln aufbaust, kann es natürlich auch sein, dass du mehr wiegst oder das Gewicht gleichbleibt. Je nach dem wie viel Muskelaufbautraining du machst. Vielleicht hilft dir eine Körperfettanalysewaage und das Messen von Taillen und Hüftumfang, um noch andere Werte außer das bloße Gewicht zu beobachten?

    Auch solltest du darauf achten, so wenig Zucker und generell weniger Kohlenhydrate zu essen. Denn die machen idR dick... das mit der Zuckersucht ist schon richtig, das Gefühl nach Zucker regelrecht süchtig zu sein, habe ich auch. Das kann man sich theoretisch abtrainieren indem man auf Zucker länger Zeit verzichtet, aber das würde ich niemals schaffen
    Und generell sind Fette nicht unbedingt schlecht, und Ballaststoffe machen satt. Ich denke,wenn du dich intensiver mit Ernährung auseinandersetzt, dir evtl ein Buch in der Bibliothek dazu ausleihst, sollte das für den Anfang helfen.
     
  10. Gast

    Anouk

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    Top Poster des Monats

    Hallo Feuer der Nacht,

    ich weiß jetzt nicht, ob du hier noch einmal vorbei schaust, wollte dir aber trotzdem gerne antworten zum Thema Fressanfall.
    Ich kenne auch, was du beschreibst und kann dir mal ein paar Strategien aufzählen, wie es mir manchmal gelingt, einen FA zu vermeiden:
    Bei mir ist es oft so, dass der Gedanke "jetzt ist es ohnehin zu spät" den Anfall auslöst. Also - ich habe irgendetwas gegessen, was nicht meinem Plan entspricht und dann denke ich, dass es auch schon egal ist und ich alles "Außerplanmäßige" essen kann. Aber es ist nach einem Stück Schokolade eben noch nicht alles "kaputt", sondern erst wenn alle Dämme gebrochen sind und der Kühlschrank, Vorratsschrank etc. nach dem FA leer sind.
    Da ich wie du, z.B. keine Süßigkeiten kaufe, muss ich für meinen FA einkaufen gehen. Manchmal ist die Zeit auf dem Weg zum Lebensmittelgeschäft ausreichend, um mich noch zu stoppen.

    Da es mir hilft meinen Körper zu spüren (ein FA ist für mich ganz im Gegenteil wie eine Betäubung), nützt manchmal eine heiße Dusche und eine anschließende Pflege, um nicht in einen FA zu rutschen.

    Grundsätzlich ist Beschäftigung und aus dem Haus gehen hilfreich. Falls du bald mit deinem Studium beginnst, kannst du dich zum Beispiel öfter in die Bibliothek zum lesen oder arbeiten setzen - dann isst man beim Lesen nicht :)
    Ich persönlich mag Spaziergänge und gehe dann 2h mit guter Musik in den Ohren spazieren... danach ist der Impuls für einen FA oft verschwunden.

    Für mich ist typisch, dass ich nach einem FA nicht aus dem Haus gehen konnte. Zum Beispiel habe ich am nächsten Tag meist die Schule/Uni/Sport geschwänzt, weil ich mich so fett gefühlt habe. Nun erlaube ich mir das nicht mehr. Ich gehe mit diesem furchtbaren Gefühl in die Uni oder mit Schmerzen zum Sport, mit Kleidung, die sich nach dem FA nun zu eng anfühlt, aufgeblähtem Gesicht und oft hält mich die Erinnerung an diese Momente von weiteren FAs ab. Ich weiß, dass ich mich nicht mit einem freien Tag für einen FA "belohnen" werde, sondern durch die Konsequenzen durch muss. Das klingt jetzt vielleicht etwas drastisch und ich weiß nicht, ob sich andere auch so verstecken nach einem FA... in meinem Fall führt ein FA oft zu Isolation - aber nicht jeden Termin kann man absagen...

    Ich hoffe, ich kann dir etwas weiterhelfen.
    Liebe Grüße,
    Anouk
     
  11. schwanenfeder

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    Hallo Feuer in der Nacht,

    Ich würde dir wie Opheliac feste und regelmäßige Essenszeiten empfehlen, an die du dich erstmal strikt hälst... vielleicht anfangs auch erstmal unabhängig vom Hungergefühl... kann durchaus sein, dass das Hunger-Sättigungs-Gefühl gestört ist oder du es nicht richtig einschätzen kannst oder es beispielsweise mit Appetit auf was bestimmtes verwechselst - auch ohne Essstörung... wenn sich dein Körper über den Tag verteilt ausreichend und regelmäßig versorgt fühlt, dann beugst du diesen Attacken abends vor... die Alternativen zu Süßkram, die schon angeführt wurden, finde ich gut... Wassereis, Obst oder auch Joghurt... eventuell noch Säfte (ohne Zuckerzusatz).. wenn's was Knuspriges sein soll empfehle ich die Finn Crisp Cracker! Je nachdem, welches Bedürfnis du gerade hast...
    Versuch auf jeden Fall, dich nicht dafür zu verurteilen... es ist völlig "normal", dass dein Körper sich Abends das "Fehlende" holen möchte, wenn er über den Tag nicht genug bekommt... und dann will er meistens das schnell Verfügbare und das sind leider Kohlenhydrate in Form von Süßem... gib dir Zeit und probier ein bisschen aus, wie es am besten für dich klappt!

    Viel Erfolg :)

    PS: Und auch von mir der Hinweis: Das sind nur meine persönlichen Erfahrungen!
     
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