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Selbsthilfeforum vs. With-ES-Forum.
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Beitrag:
<p>[QUOTE="Karmah, post: 219986, member: 49"]Wählt man ein With-ES-Forum zum Austausch über diese Thematik, wird man früher oder später mit der Frage konfrontiert, warum man ein Forum dieser Art gewählt hat, anstatt ein sogenanntes Selbsthilfeforum wie das von beispielsweise magersucht-online.de aufzusuchen, um sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Warum die Formulare ausfüllen, die Verhöre über sich ergehen lassen, sich beweisen müssen, anstatt sich einfach in einem Selbsthilfeforum anzumelden, wo man bestenfalls im "Ich bin neu"-Bereich eine kurze Notiz hinterlassen muss, um über seine Probleme und Gedanken zu sprechen?</p><p><br /></p><p>Ich war in meiner "Laufbahn" als Essgestörte in einigen Foren unterwegs, sowohl in den "kranken" With-Foren als auch in den "neutralen" Selbsthilfeforen. Jedes Mal stellte ich fest, dass ich mich in ersteren sofort um einiges wohler fühlte und ich letzteren wenig bis gar nichts abgewinnen konnte.</p><p><br /></p><p>Zum einen mag dies an der unterschiedlichen Größe der jeweiligen Einrichtungen liegen. Selbsthilfeforen sind offen für jeden, was dazu führt, dass einzelne User schnell in der Masse untergehen und man sich selbst neben 300 Neuanmeldungen allein in dieser Woche recht verloren fühlt. Bezugspersonen fehlen; außerdem kann man sich in diesen Foren niemals sicher sein, wer still mitliest, weil eben jeder mit zwei Klicks Zutritt erhält. With-Foren sorgen durch das "Aussieben" der Bewerber für kleinere, familiärere Gruppen. Dies mag elitär erscheinen und Misstrauen erwecken; wenn die wirklich nichts zu verbergen haben, warum machen sie so einen Affentanz um den Zugriff auf ihre Inhalte? Die Antwort ist einfach - zum Schutz der Mitglieder der jeweiligen Forenfamilien.</p><p><br /></p><p>Womit wir beim nächsten Aspekt wären, denn "Schutz" definiert sich in diesen zwei Forengattungen nicht unbedingt deckungsgleich. Obwohl Selbsthilfeforen behaupten, zum Austausch über die psychischen Probleme ihrer Mitglieder zu dienen, wird man durch meist strenge Zensurregeln irgendwie daran gehindert. Keine Gewichtsangaben, um andere Mitglieder nicht zu triggern, "kotzen" bitte nur mit * statt dem o, weil auch das triggern könnte, und wenn man nur darüber nachdenkt, ein Gespräch über Abführmittel - pardon, Abf*hrm*tt*l - zu beginnen, kann man im Grunde auch gleich seine Sperrung beantragen. Will man seine Geschichte erzählen, bitte nur mit TRIGGER vor dem Threadnamen, dann bitte noch einmal "Achtung, dieser Text könnte TRIGGERN!!einself" in der ersten Zeile des Beitrags, gefolgt von zehn Leerzeilen, damit man beim Scrollen noch ein bisschen darüber nachdenken kann, ob man wirklich - wirklich! - stabil genug ist, sich diese Geschichte reinzuziehen.</p><p>Den Usern unter dem "Es könnte die anderen aber triggern!"-Deckmantel zu verbieten, über das zu sprechen, womit sie sich ohnehin den ganzen Tag beschäftigen - Gewicht, Essen, Sport, Kotzen, Pillen -, und stattdessen "Such dir einen Therapeuten!" zu raten, bringt in etwa so viel wie die Windows-Hilfe beim "Es konnte keine Verbindung zum Internet hergestellt werden"-Problem - "Suchen Sie online nach einer Lösung für das Problem". Fail. Ich habe mich in diesen Foren durch diese Maßnahmen niemals beschützt gefühlt, eher im Gegenteil - ich fühlte mich vollkommen entmündigt.</p><p><br /></p><p>In With-Foren sieht die Sache anders aus. Natürlich wird - zumindest in diesem Forum - niemand sagen: "Was, du bist gestern zusammengeklappt, weil du seit vier Tagen nichts mehr isst? GEIL, mach weiter so!!" Aber man darf sagen, dass man gestern zusammengeklappt ist oder gekotzt hat, ohne sofort Vorwürfe zu hören - denn die macht man sich schon selbst zur Genüge. Man darf fragen, wie Tablette X wirkt, bevor man sie irgendwie illegal über drei Ecken bestellt und einnimmt, ohne die Nebenwirkungen zu kennen - denn in Selbsthilfeforen sind solche Themen ja tabu. Man darf sich gegen Therapien aussprechen, ohne gleich gekickt zu werden.</p><p><br /></p><p>Sicherlich haben auch With-Foren ihre negativen Seiten; von den schwarzen Schafen einmal abgesehen, die Mädchen durch ihre Extremität tiefer in ihre Essstörung treiben, gibt es auch in gemäßigten With-Foren Probleme, die man nicht einfach schönlabern kann - von absurd-krassen Ideen zum Thema Gewichtsverlust, auf die nicht mal mein wirres Gehirn allein gekommen wäre, über die manchmal recht leichtfertige Weitergabe von Medikamentenquellen bis hin zu durch ihre psychischen Probleme extrem empfindlichen und emotionalen Mitgliedern.</p><p><br /></p><p>Dennoch würde mir ohne dieses Forum ein extrem großer Teil meines (Online-)Lebens fehlen. Wir zeichnen uns durch eine gesunde Umarmung-Arschtritt-Balance innerhalb unserer kleinen Familie aus; hier wird niemand verurteilt, aber auch niemandem Honig ums Maul geschmiert. Wir sind sehr ehrlich, sowohl in Aktion als auch in Reaktion, einen Aspekt, den ich in Selbsthilfeforen stets vermisste. Entweder du bist sooo gestört und destruktiv, weil du dich nicht das kooperative Gejammer einfügst - und kurz darauf bist du dann gesperrt -, oder sooo bemitleidenswert, weil du mit deinem virtuellen Geflenne die Geräusche eines startenden Düsenjets übertönen könntest. Keine Grauzone. Es tut gut zu wissen, dass man einen Rückzugsort hat, an dem man sich über seinen hirnlosen Therapeuten mokieren oder wegen der eben gegessenen Banane heulen darf, ohne dass jemand den Kopf schüttelt oder den "BITTE EINWEISEN"-Stempel zückt.</p><p><br /></p><p style="text-align: center">:pixelRabbitini:</p> <p style="text-align: center"><br /></p><p>[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Karmah, post: 219986, member: 49"]Wählt man ein With-ES-Forum zum Austausch über diese Thematik, wird man früher oder später mit der Frage konfrontiert, warum man ein Forum dieser Art gewählt hat, anstatt ein sogenanntes Selbsthilfeforum wie das von beispielsweise magersucht-online.de aufzusuchen, um sich mit der Materie auseinanderzusetzen. Warum die Formulare ausfüllen, die Verhöre über sich ergehen lassen, sich beweisen müssen, anstatt sich einfach in einem Selbsthilfeforum anzumelden, wo man bestenfalls im "Ich bin neu"-Bereich eine kurze Notiz hinterlassen muss, um über seine Probleme und Gedanken zu sprechen? Ich war in meiner "Laufbahn" als Essgestörte in einigen Foren unterwegs, sowohl in den "kranken" With-Foren als auch in den "neutralen" Selbsthilfeforen. Jedes Mal stellte ich fest, dass ich mich in ersteren sofort um einiges wohler fühlte und ich letzteren wenig bis gar nichts abgewinnen konnte. Zum einen mag dies an der unterschiedlichen Größe der jeweiligen Einrichtungen liegen. Selbsthilfeforen sind offen für jeden, was dazu führt, dass einzelne User schnell in der Masse untergehen und man sich selbst neben 300 Neuanmeldungen allein in dieser Woche recht verloren fühlt. Bezugspersonen fehlen; außerdem kann man sich in diesen Foren niemals sicher sein, wer still mitliest, weil eben jeder mit zwei Klicks Zutritt erhält. With-Foren sorgen durch das "Aussieben" der Bewerber für kleinere, familiärere Gruppen. Dies mag elitär erscheinen und Misstrauen erwecken; wenn die wirklich nichts zu verbergen haben, warum machen sie so einen Affentanz um den Zugriff auf ihre Inhalte? Die Antwort ist einfach - zum Schutz der Mitglieder der jeweiligen Forenfamilien. Womit wir beim nächsten Aspekt wären, denn "Schutz" definiert sich in diesen zwei Forengattungen nicht unbedingt deckungsgleich. Obwohl Selbsthilfeforen behaupten, zum Austausch über die psychischen Probleme ihrer Mitglieder zu dienen, wird man durch meist strenge Zensurregeln irgendwie daran gehindert. Keine Gewichtsangaben, um andere Mitglieder nicht zu triggern, "kotzen" bitte nur mit * statt dem o, weil auch das triggern könnte, und wenn man nur darüber nachdenkt, ein Gespräch über Abführmittel - pardon, Abf*hrm*tt*l - zu beginnen, kann man im Grunde auch gleich seine Sperrung beantragen. Will man seine Geschichte erzählen, bitte nur mit TRIGGER vor dem Threadnamen, dann bitte noch einmal "Achtung, dieser Text könnte TRIGGERN!!einself" in der ersten Zeile des Beitrags, gefolgt von zehn Leerzeilen, damit man beim Scrollen noch ein bisschen darüber nachdenken kann, ob man wirklich - wirklich! - stabil genug ist, sich diese Geschichte reinzuziehen. Den Usern unter dem "Es könnte die anderen aber triggern!"-Deckmantel zu verbieten, über das zu sprechen, womit sie sich ohnehin den ganzen Tag beschäftigen - Gewicht, Essen, Sport, Kotzen, Pillen -, und stattdessen "Such dir einen Therapeuten!" zu raten, bringt in etwa so viel wie die Windows-Hilfe beim "Es konnte keine Verbindung zum Internet hergestellt werden"-Problem - "Suchen Sie online nach einer Lösung für das Problem". Fail. Ich habe mich in diesen Foren durch diese Maßnahmen niemals beschützt gefühlt, eher im Gegenteil - ich fühlte mich vollkommen entmündigt. In With-Foren sieht die Sache anders aus. Natürlich wird - zumindest in diesem Forum - niemand sagen: "Was, du bist gestern zusammengeklappt, weil du seit vier Tagen nichts mehr isst? GEIL, mach weiter so!!" Aber man darf sagen, dass man gestern zusammengeklappt ist oder gekotzt hat, ohne sofort Vorwürfe zu hören - denn die macht man sich schon selbst zur Genüge. Man darf fragen, wie Tablette X wirkt, bevor man sie irgendwie illegal über drei Ecken bestellt und einnimmt, ohne die Nebenwirkungen zu kennen - denn in Selbsthilfeforen sind solche Themen ja tabu. Man darf sich gegen Therapien aussprechen, ohne gleich gekickt zu werden. Sicherlich haben auch With-Foren ihre negativen Seiten; von den schwarzen Schafen einmal abgesehen, die Mädchen durch ihre Extremität tiefer in ihre Essstörung treiben, gibt es auch in gemäßigten With-Foren Probleme, die man nicht einfach schönlabern kann - von absurd-krassen Ideen zum Thema Gewichtsverlust, auf die nicht mal mein wirres Gehirn allein gekommen wäre, über die manchmal recht leichtfertige Weitergabe von Medikamentenquellen bis hin zu durch ihre psychischen Probleme extrem empfindlichen und emotionalen Mitgliedern. Dennoch würde mir ohne dieses Forum ein extrem großer Teil meines (Online-)Lebens fehlen. Wir zeichnen uns durch eine gesunde Umarmung-Arschtritt-Balance innerhalb unserer kleinen Familie aus; hier wird niemand verurteilt, aber auch niemandem Honig ums Maul geschmiert. Wir sind sehr ehrlich, sowohl in Aktion als auch in Reaktion, einen Aspekt, den ich in Selbsthilfeforen stets vermisste. Entweder du bist sooo gestört und destruktiv, weil du dich nicht das kooperative Gejammer einfügst - und kurz darauf bist du dann gesperrt -, oder sooo bemitleidenswert, weil du mit deinem virtuellen Geflenne die Geräusche eines startenden Düsenjets übertönen könntest. Keine Grauzone. Es tut gut zu wissen, dass man einen Rückzugsort hat, an dem man sich über seinen hirnlosen Therapeuten mokieren oder wegen der eben gegessenen Banane heulen darf, ohne dass jemand den Kopf schüttelt oder den "BITTE EINWEISEN"-Stempel zückt. [CENTER]:pixelRabbitini: [/CENTER][/QUOTE]
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