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Beitrag:
<p>[QUOTE="Calla, post: 410888, member: 272"]Super Thema. Ich versuche jetzt auch mal meinen Senf dazuzugeben, bin mir jedoch nicht sicher, was dabei herauskommt, da es ja doch schon ziemlich spät und meine Konzentration quasi kaum mehr vorhanden ist.</p><p><br /></p><p><br /></p><p>Ich habe in der Vergangenheit sehr viel mit Drogen am Hut gehabt und würde es so beschreiben: Man tut es für den Thrill. Man weiß, dass es nicht gut für einen ist, weiß, dass das Gefühl nicht von langer Dauer ist, weiß, dass es einem das Geld aus der Tasche zieht, und trotzdem sehnt man sich nach dem nächsten Rausch. Man würde fast alles machen, um dieses Gefühl der Ekstase noch einmal zu erleben und verliert in diesem Prozess völlig den Bezug zu sich selber.</p><p>Wenn ich es jetzt mal auf die Bulimie beziehe, macht das alles noch viel weniger Sinn; man gibt Mengen an Geld für Berge von Essen aus, feiert Orgien mit sich selber, erlebt multiple Geschmacksorgasmen, und kriecht dann voller Schmerzen und Selbsthass zur Toilette, um sich wieder von der Zwanzig Euro Mahlzeit zu entledigen. Danach liegt man im Bett, durstig und schwach, und schwört sich, dass das nie wieder passieren wird.</p><p>Ja ja. Von wegen. Wenn man erstmal wieder aus seinem Dämmerschlaf erwacht ist und Kraft gesammelt hat, geht der Spaß wieder von vorne los. So war es jedenfalls bei mir in meinen schlimmsten Zeiten, wo ich die Schule geschwänzt und mehrmals täglich gefressen und gekotzt habe, nur um mich mal wieder "glücklich" zu fühlen. Denn genau das war es für mich - Glück. Ich habe alles um mich herum vergessen, wenn ich das Essen in mich reingestopft habe und die verschiedenen Geschmäcker auf der Zunge hatte. In diesen Augenblicken war alles gut, alles Schlechte vergessen, und es existierte nur noch dieses wunderbare Essen und ich.</p><p>Egal, dass da manchmal bis zu 40 Euro am Tag in der Toilette gelandet sind. Egal, dass ich jede Woche mindestens einen Tag gefehlt habe in der Schule. Egal, dass meine Noten abgesackt sind und ich nicht mehr hinterherkam. Egal, dass die Augen meiner Eltern immer sorgenvoller wurden.</p><p>Scheißegal. Denn das, was wirklich zählte, war dieser Moment, wo der erste Bissen im Mund war und sich Geschmacksexplosionen entladen haben.</p><p><br /></p><p>Da kann man nicht mit Logik rangehen, das ist alles pure Emotion.</p><p>Diese Tatsache muss man erstmal akzeptieren, und dann kann man weitersehen und sich dran machen, das Ganze verstehen zu lernen und zu schauen, was genau man eigentlich möchte, was genau die Essstörung einem gibt, und was man tun könnte, um sich von dem ganzen Bullshit zu befreien.</p><p><br /></p><p><br /></p><p>Ich glaube, das liegt unter anderem auch an der Fülle von Essen, der wir ausgesetzt sind. Man wird tagtäglich damit konfrontiert, an jeder Ecke gibt es einen Essensstand, Essen ist immer verfügbar, es gibt so viele verschiedene Varianten von Essen, wer steigt da schon durch bei Begriffen wie "probiotisch", "rechtsdrehend", "lakto-vegetarisch" etc.? Es ist eine permanente Reizüberflutung, der man sich nicht entziehen kann, und ich glaube, dass diese Tatsache mitverantwortlich ist für diese Misere.[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Calla, post: 410888, member: 272"]Super Thema. Ich versuche jetzt auch mal meinen Senf dazuzugeben, bin mir jedoch nicht sicher, was dabei herauskommt, da es ja doch schon ziemlich spät und meine Konzentration quasi kaum mehr vorhanden ist. Ich habe in der Vergangenheit sehr viel mit Drogen am Hut gehabt und würde es so beschreiben: Man tut es für den Thrill. Man weiß, dass es nicht gut für einen ist, weiß, dass das Gefühl nicht von langer Dauer ist, weiß, dass es einem das Geld aus der Tasche zieht, und trotzdem sehnt man sich nach dem nächsten Rausch. Man würde fast alles machen, um dieses Gefühl der Ekstase noch einmal zu erleben und verliert in diesem Prozess völlig den Bezug zu sich selber. Wenn ich es jetzt mal auf die Bulimie beziehe, macht das alles noch viel weniger Sinn; man gibt Mengen an Geld für Berge von Essen aus, feiert Orgien mit sich selber, erlebt multiple Geschmacksorgasmen, und kriecht dann voller Schmerzen und Selbsthass zur Toilette, um sich wieder von der Zwanzig Euro Mahlzeit zu entledigen. Danach liegt man im Bett, durstig und schwach, und schwört sich, dass das nie wieder passieren wird. Ja ja. Von wegen. Wenn man erstmal wieder aus seinem Dämmerschlaf erwacht ist und Kraft gesammelt hat, geht der Spaß wieder von vorne los. So war es jedenfalls bei mir in meinen schlimmsten Zeiten, wo ich die Schule geschwänzt und mehrmals täglich gefressen und gekotzt habe, nur um mich mal wieder "glücklich" zu fühlen. Denn genau das war es für mich - Glück. Ich habe alles um mich herum vergessen, wenn ich das Essen in mich reingestopft habe und die verschiedenen Geschmäcker auf der Zunge hatte. In diesen Augenblicken war alles gut, alles Schlechte vergessen, und es existierte nur noch dieses wunderbare Essen und ich. Egal, dass da manchmal bis zu 40 Euro am Tag in der Toilette gelandet sind. Egal, dass ich jede Woche mindestens einen Tag gefehlt habe in der Schule. Egal, dass meine Noten abgesackt sind und ich nicht mehr hinterherkam. Egal, dass die Augen meiner Eltern immer sorgenvoller wurden. Scheißegal. Denn das, was wirklich zählte, war dieser Moment, wo der erste Bissen im Mund war und sich Geschmacksexplosionen entladen haben. Da kann man nicht mit Logik rangehen, das ist alles pure Emotion. Diese Tatsache muss man erstmal akzeptieren, und dann kann man weitersehen und sich dran machen, das Ganze verstehen zu lernen und zu schauen, was genau man eigentlich möchte, was genau die Essstörung einem gibt, und was man tun könnte, um sich von dem ganzen Bullshit zu befreien. Ich glaube, das liegt unter anderem auch an der Fülle von Essen, der wir ausgesetzt sind. Man wird tagtäglich damit konfrontiert, an jeder Ecke gibt es einen Essensstand, Essen ist immer verfügbar, es gibt so viele verschiedene Varianten von Essen, wer steigt da schon durch bei Begriffen wie "probiotisch", "rechtsdrehend", "lakto-vegetarisch" etc.? Es ist eine permanente Reizüberflutung, der man sich nicht entziehen kann, und ich glaube, dass diese Tatsache mitverantwortlich ist für diese Misere.[/QUOTE]
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