Habe gestern den Wikipedia Artikel über Bulimie durchgelesen... und das Erschreckende: genauso, wie es da steht, fühle ich mich. Missbrauch von Alkohol, Drogen, Medikamenten, Nikotin ( zwar schon lang nicht mehr, aber der Wunsch danach besteht noch immer..) Autoaggressives Verhalten (ja, ich schinde mich gerne) unkontrolliertes Mode- und Konsumverhalten, übertriebenes Geldausgeben, so genannte Frustkäufe, Kaufsucht und Ladendiebstähle ( das leidige Geld.. wenn ich doch nur konsequent sparen könnte) extreme Verhaltensweisen wie soziale Isolation, oder Überanpassung an Gruppe, Familie, Leistungszwang, Karrieredrang (jung, dynamisch und erfolgreich) ( das ist wohl eines meiner Hauptprobleme) Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle, Unzufriedenheit mit der eigenen Person, über die eigene Geschlechtsrolle, zum Beispiel die Ablehnung der Weiblichkeit und Sexualität allgemein ( nein..oder eher das.. eigentlich alles) Nun ja, ich freue mich aber gerade darüber, dass mir meine Ärztin aus der Tagesklinik, in der ich vor nun fast schon 4 Jahren war ( hab gestern mal nachgerechnet...es ist wirklich schon so lange her) gleich heute zurückgeschrieben hat. Ich habe ihr gestern meine Situation per Mail geschildert und darum gebeten, dass sie mir einen Tipp gibt, wohin ich mich in meiner Stadt wenden kann. Und gleichzeitig könnte ich mich schon wieder darüber ärgern, dass ich sogar ihr gerne ( sie hat mich gefragt, was ich studiere) ein viel heftigeres Studium nennen würde, weil mir meines nicht schwer genug ist, um vor ihr gut da zu stehen... ist das denn zu fassen.. ( greife mir gerade selbst an den Kopf). Medizin, Mathe, Physik...irgend sowas... Aber nein, ich stehe zu meiner Fächerwahl und ich bin nicht minderwertig weil ich das studiere, was mir liegt... Aber ich denke immer, die Leute werten einen nach sowas...
Was auch immer du studierst du bist wirklich nicht minderwertig. Leute die einem nach sowas werten haben sicherlich nichtmal Abitur, denn das ist echt absurd. Oder sie sind hochnäsig und denken sie wären etwas besseres, aber die haben dann sicherlich auch keine Freunde oder unmengen von Kohle. Mach dir daraus nichts. Tja, dass der Eintrag von Wikipedia über Bulimie zu den Bulimiekranken passt wundert mich nicht Es muss zwar auch nicht alles passen, da jeder ihre ES anders auslebt aber grob ist das bestimmt richtig. Ich habe das ja auch vor Ewigkeiten gelesen und ich war geschockt, was das unkontrollierte Mode- und Konsumverhalten angeht. Denn das bgeann bei mir auch mit der Bulimie und kann seit dem nicht mehr mit dem Geld umgehen. Alles andere war mir mehr oder weniger klar.
Lass dich deswegen bloß nicht verrückt machen. Ich bekomme wegen meinem Studienfach auch immer mal wieder seltsame Blicke oder gar dummer Sprüche zu hören. Aber das Wichtigste ist ja, dass man mit seinem Studienfach selber glücklich ist. Und was willst du mit einem Studiengang erreichen, der dich nicht wirklich interessiert... Zum Wikipediaeintrag kann ich nicht viel sagen, da ich selber nicht bulimisch bin und das daher nur bedingt nachfühlen kann. Ach Mensch, ich würd dir jetzt so gerne etwas sagen, dass deine Situation etwas einfacher macht, aber da gibt es wohl gerade nicht viel was ich sagen könnte...
Da kann ich Lilienne nur zustimmen. Mich haben auch viele blöd angeschaut, wenn ich ihnen von meinem Studiengang gesagt habe. Tja, und jetzt sitz ich hier und mache gar nichts Als ob das besser wäre. Darf ich fragen, was du studierst? Das fing bei mir auch an, als ich meine Essstörung entwickelte. Ich muss sagen, dass ich leider noch nie besonders mit Geld umgehen konnte, aber seit ich essgestört bin und auch meine anderen psychischen Krankheiten bekommen habe, ist all das noch viel extremer geworden.
Ich studiere Soziologie und Germanistik. Eigentlich bin ich selbst total überzeugt von meinem Studium und dennoch, denke ich immer daran, was die anderen denken könnten. Es gibt eben Prestige reichere Studiengänge Aber ich weiß das es Blödsinn ist. Der Wikipedia Eintrag hat mich nur so schockiert, weil ich ja eigentlich wieder "gesund" war. Ich hatte ja bis vor ein paar Monaten nicht wirklich Probleme mit meiner Essstörung. Ich war nur immer wieder extrem gestresst. Und jetzt, da ich seit einem halben Jahr endlich ein Stipendium habe, fällt wahrscheinlich einiges ab und hat Zeit, mich zu beschäftigen... ja,
Mir geht es mit dem Geld fast wie mit dem Essen: Da ich durch die vielen FAs meinen Kontostand eh ruiniert habe kann ich jetzt auch weiter Geld ausgeben ... scheiß drauf, rutsche ich halt in die Miesen. Früher war ich echt mal ein sparsamer Mensch, heute komme ich mit meinem Geld nur in den Phasen klar, in denen ich wenig FAs schiebe.
Mir hat es geholfen einen Teil meines Geldes auf ein separates Konto zu überweisen, von dem ich die Pin nicht auswendig kenne bzw. keine Karte habe. Da kann ich dann nur Geld abheben, wenn ich an den Bankschalter gehe. Das schützt mich davor, dass ich mein Geld unkontrolliert ausgebe und ich schaffe es auf diese Weise sogar jeden Monat ein bisschen Geld zur Seite zu legen. Aber ich habe auch noch nie extra für FA´s eingekauft, deswegen weiß ich nicht ob dir das vielleicht auch helfen könnte. Liebe Grüße, Lotti
So geht es mir auch. Es passt einfach nicht in das Bild was ich von mir selbst hab, was ich gerade beruflich mache. Das schlimme ist einfach, dass man so hohe Ansprüche an sich selbst hat und deswegen glaubt, dass alle anderen Menschen ähnlich hohen Ansprüche an einen haben.
ach so...damit wollte ich nur sagen, dass ich deswegen am liebsten immer einen anderen Beruf nennen würde Mir ist klar, dass du ja grundsätzlich zufrieden mit deiner Studienwahl bist. Ich mache "nur" eine Ausbildung, obwohl ich eigentlich viel mehr könnte und auch viel mehr will. Ich hab schon ein ziemlich gutes Abitur aber der NC ist halt nicht gut genug (für Medizin).