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Wo liegt die Grenze zwischen Diät und Krankheit?
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<p>[QUOTE="Cindy, post: 353375, member: 180"]"Die neue Wunderdiät - schaffen Sie 7 Kilo in 7 Tagen!"</p><p>"Fasten Sie sich schlank - SCHÖN in den Sommer"</p><p><br /></p><p>Bei solchen Titeln, die in Massenhaltung auf den top Hochglanzmagazinen unserer diätkranken Generation prangern,</p><p>läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter.</p><p>Nie war das Hungern <u>akzeptierter</u>, nie waren Essstörungen <u>tolerierter</u> als heutzutage.</p><p><br /></p><p>Bei dem ganzen Strudel aus Diätmethoden, eine radikaler und wahnsinniger als die andere, </p><p>kommt mir doch so langsam der Zweifel am gesunden Menschenverstand.</p><p>Alle wollen dünn sein, manche wollen dünner sein und manche wollen gar nicht mehr sein.</p><p>Wer ist aber nun essgestört und wer nur diätkrank?</p><p>Wer ist psychisch krank und wer dem sozialen Druck ausgeliefert?</p><p><br /></p><p>Ich möchte hier keinen Moralaposteltext darüber schreiben, wie wir Essgestörten uns gegenüber den Diätabonnenten oder gar der Pro Ana Bewegung distanzieren möchten. Von diesen Texten gibt es genüge und besser ausdrücken, was ich darüber fühle, kann ich mich letztendlich auch nicht. </p><p>Nein, ich möchte hier Antworten auf Fragen suchen, die mir das Hirn wie eine tiefe Wunde einbrennen und mich an eine kranke Weltansicht fesseln, die ich kaum verkraften kann, weil sie so abartig gegen die Menschenwürde und unsere Individualität spricht.</p><p><br /></p><p><b>Frage 1: Gibt es heute mehrere Essgestörte als früher?</b></p><p>Meine Antwort: <span style="color: Red">Jein.</span> </p><p>Es gibt Studien darüber, dass Essstörungen vor allem in wirtschaftlich gut situierten Ländern mit einem Überfluss an Nahrung zugenommen haben. Das leuchtet mir ein, denn Essen ist heutzutage weit mehr als die reine Energiezufuhr. Essen bedeutet Lebensqualität und Lebensstil. Wir drücken uns durch unsere Nahrung aus. </p><p>Aber wir haben auch jeglichen Bezug zur Energiezufuhr verloren. Wir essen das Falsche in unnatürlichen Mengen und lassen uns von der Medienwelt mit zuckrigem und fettigem berauschen, als wäre es lebensnotwendig. </p><p>Essen ist mittlerweile das geworden, was früher das kleine Schwarze war. Zu jedem Anlass tragbar, unauffällig klassisch und immer gern gesehen. Die Generation des Coffee TO GO sind <u>wir</u>, die Generation des Massenkonsums. Wir laufen alle im kleinen Schwarzen rum und merken nicht einmal mehr, dass unser Kleiderschrank monoton und einfältig ist. Dass es nun reicht, dass mal wieder Farbe angesagt wäre.</p><p><br /></p><p>Warum aber das "ein" am "Jein"? </p><p>Nun gut unsere Welt hat insgesamt schon eine sehr gestörte Ansicht über Essen und Nahrungszufuhr.</p><p>Es gibt aber nun mal noch eine entscheidende Komponente, die eine Essstörung zur Krankheit macht: <b>die Psyche</b>.</p><p><br /></p><p>Ich habe das an meinem Umfeld beobachtet. Es gab immer Mädchen, die sich zu dick fanden, obwohl sie rein rational gesehen normalgewichtig waren. Sind diese Mädchen dann gleich esssgestört, wenn sie radikale Diätmethoden ausprobieren, um Gewicht zu verlieren? War also mein halber Jahrgang esssgestört? <img src="styles/default/xenforo/smilies/emomoni/_ponder__by_Taimotive.gif" class="mceSmilie" alt="*grübel*" unselectable="on" /></p><p><br /></p><p>Eindeutig NEIN. Ich denke der Anfang der Essstörung liegt in der Psyche. Man kann sich selbst nicht mehr akzeptieren und sucht unbewusst nach einem Weg seine inneren Leiden zu kompensieren. </p><p>Ein Mädchen, das aufgrund sozialen Drucks anfängt zu hungern, weil es seinen Bauch für den Bikini zu dick findet, ist meiner Meinung nach nicht esssgestört. Es versucht sich anzupassen und konform zu verhalten, weil die Modemagazine und die Medien uns Glück in der Liebe und Perfektion durch Schlank sein versprechen und weil Diäten langweilig und nervenaufreibend sind, sucht man sich eben die aus, die den schnellsten Erfolg verspricht: radikale Diäten, Hungern, Fasten. </p><p>Aber ich sehe hier immer noch keine Essstörung, sondern lediglich ein angeknackstes Selbstbewusstsein, das durch Perfektionismus und falsche Vorstellungen aufpoliert werden will. Sowas ist diätkrank, aber nicht essgestört.</p><p><br /></p><p>Essstörungen haben leidigere Gründe als den Wunsch nach dem perfekten Body. Psychisches Leiden als Ursache für den Ekel vor dem eigenen Spiegelbild, für die Nichtakzeptanz des eigenen Seins und für den Versuch sich selbst gerecht zu werden und Kontrolle zu erlangen.</p><p><b>Diätkranke haben ein Zielgewicht, dass sie glücklich macht, wenn sie es erreichen.</b></p><p>Essgestörte müssen irgendwann merken, <span style="color: Red">dass kein Zielgewicht der Welt sie glücklich macht, denn jede Zahl über 0 auf der Waage ist schlecht. </span></p><p><br /></p><p>Letztendlich bleibt es also bei einem Jein. Ich denke oft wird eine Essstörung zu früh diagnostiziert, weil es schwer ist, Diätwahn und Krankheit auseinanderzuhalten und die Grenze zu ziehen, denn sie verwischt immer mehr. Ich bin mir aber auch sicher, dass durch unsere Konsumgesellschaft und die eh schon steigende Zahl an psychischen Krankheiten auch die Zahl der wirklich Esssgestörten hat steigen lassen. </p><p><br /></p><p><i>Es ist ein schwieriges und hundertmal durchgekautes, zähes Thema. Aber ich hatte das Gefühl, ich müsste diese Frage verarbeiten und niederschreiben, weil mir sonst der Kopf platzt. </i></p><p><i>Ich werde diesen Thread mit weiteren Fragen und Antwortversuchen füllen und freue mich über jede weitere Anregung, Gedanken und Feedback zu dem Thema.</i></p><p>Eure CC[/QUOTE]</p><p><br /></p>
[QUOTE="Cindy, post: 353375, member: 180"]"Die neue Wunderdiät - schaffen Sie 7 Kilo in 7 Tagen!" "Fasten Sie sich schlank - SCHÖN in den Sommer" Bei solchen Titeln, die in Massenhaltung auf den top Hochglanzmagazinen unserer diätkranken Generation prangern, läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter. Nie war das Hungern [U]akzeptierter[/U], nie waren Essstörungen [U]tolerierter[/U] als heutzutage. Bei dem ganzen Strudel aus Diätmethoden, eine radikaler und wahnsinniger als die andere, kommt mir doch so langsam der Zweifel am gesunden Menschenverstand. Alle wollen dünn sein, manche wollen dünner sein und manche wollen gar nicht mehr sein. Wer ist aber nun essgestört und wer nur diätkrank? Wer ist psychisch krank und wer dem sozialen Druck ausgeliefert? Ich möchte hier keinen Moralaposteltext darüber schreiben, wie wir Essgestörten uns gegenüber den Diätabonnenten oder gar der Pro Ana Bewegung distanzieren möchten. Von diesen Texten gibt es genüge und besser ausdrücken, was ich darüber fühle, kann ich mich letztendlich auch nicht. Nein, ich möchte hier Antworten auf Fragen suchen, die mir das Hirn wie eine tiefe Wunde einbrennen und mich an eine kranke Weltansicht fesseln, die ich kaum verkraften kann, weil sie so abartig gegen die Menschenwürde und unsere Individualität spricht. [B]Frage 1: Gibt es heute mehrere Essgestörte als früher?[/B] Meine Antwort: [COLOR="Red"]Jein.[/COLOR] Es gibt Studien darüber, dass Essstörungen vor allem in wirtschaftlich gut situierten Ländern mit einem Überfluss an Nahrung zugenommen haben. Das leuchtet mir ein, denn Essen ist heutzutage weit mehr als die reine Energiezufuhr. Essen bedeutet Lebensqualität und Lebensstil. Wir drücken uns durch unsere Nahrung aus. Aber wir haben auch jeglichen Bezug zur Energiezufuhr verloren. Wir essen das Falsche in unnatürlichen Mengen und lassen uns von der Medienwelt mit zuckrigem und fettigem berauschen, als wäre es lebensnotwendig. Essen ist mittlerweile das geworden, was früher das kleine Schwarze war. Zu jedem Anlass tragbar, unauffällig klassisch und immer gern gesehen. Die Generation des Coffee TO GO sind [U]wir[/U], die Generation des Massenkonsums. Wir laufen alle im kleinen Schwarzen rum und merken nicht einmal mehr, dass unser Kleiderschrank monoton und einfältig ist. Dass es nun reicht, dass mal wieder Farbe angesagt wäre. Warum aber das "ein" am "Jein"? Nun gut unsere Welt hat insgesamt schon eine sehr gestörte Ansicht über Essen und Nahrungszufuhr. Es gibt aber nun mal noch eine entscheidende Komponente, die eine Essstörung zur Krankheit macht: [B]die Psyche[/B]. Ich habe das an meinem Umfeld beobachtet. Es gab immer Mädchen, die sich zu dick fanden, obwohl sie rein rational gesehen normalgewichtig waren. Sind diese Mädchen dann gleich esssgestört, wenn sie radikale Diätmethoden ausprobieren, um Gewicht zu verlieren? War also mein halber Jahrgang esssgestört? *grübel* Eindeutig NEIN. Ich denke der Anfang der Essstörung liegt in der Psyche. Man kann sich selbst nicht mehr akzeptieren und sucht unbewusst nach einem Weg seine inneren Leiden zu kompensieren. Ein Mädchen, das aufgrund sozialen Drucks anfängt zu hungern, weil es seinen Bauch für den Bikini zu dick findet, ist meiner Meinung nach nicht esssgestört. Es versucht sich anzupassen und konform zu verhalten, weil die Modemagazine und die Medien uns Glück in der Liebe und Perfektion durch Schlank sein versprechen und weil Diäten langweilig und nervenaufreibend sind, sucht man sich eben die aus, die den schnellsten Erfolg verspricht: radikale Diäten, Hungern, Fasten. Aber ich sehe hier immer noch keine Essstörung, sondern lediglich ein angeknackstes Selbstbewusstsein, das durch Perfektionismus und falsche Vorstellungen aufpoliert werden will. Sowas ist diätkrank, aber nicht essgestört. Essstörungen haben leidigere Gründe als den Wunsch nach dem perfekten Body. Psychisches Leiden als Ursache für den Ekel vor dem eigenen Spiegelbild, für die Nichtakzeptanz des eigenen Seins und für den Versuch sich selbst gerecht zu werden und Kontrolle zu erlangen. [B]Diätkranke haben ein Zielgewicht, dass sie glücklich macht, wenn sie es erreichen.[/B] Essgestörte müssen irgendwann merken, [COLOR="Red"]dass kein Zielgewicht der Welt sie glücklich macht, denn jede Zahl über 0 auf der Waage ist schlecht. [/COLOR] Letztendlich bleibt es also bei einem Jein. Ich denke oft wird eine Essstörung zu früh diagnostiziert, weil es schwer ist, Diätwahn und Krankheit auseinanderzuhalten und die Grenze zu ziehen, denn sie verwischt immer mehr. Ich bin mir aber auch sicher, dass durch unsere Konsumgesellschaft und die eh schon steigende Zahl an psychischen Krankheiten auch die Zahl der wirklich Esssgestörten hat steigen lassen. [I]Es ist ein schwieriges und hundertmal durchgekautes, zähes Thema. Aber ich hatte das Gefühl, ich müsste diese Frage verarbeiten und niederschreiben, weil mir sonst der Kopf platzt. Ich werde diesen Thread mit weiteren Fragen und Antwortversuchen füllen und freue mich über jede weitere Anregung, Gedanken und Feedback zu dem Thema.[/I] Eure CC[/QUOTE]
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