Hallo ihr alle : ) Ich habe mich heute beworben und in meinem Kopf kreisen die Gedanken... Jahrelange Kämpfe, Niederlagen, Siege, Rückschläge - ein nicht-enden-wollender Kreislauf. Immer wieder die Kraft finden, einen Neustart zu wagen, massenweise zu investieren und danach zu verlieren. Der Sog der Krankheit, der Strudel der Sucht, der dich packt und mitreisst. Und sobald du wieder die Chance siehst, einen kleinen Lichtblick, raffst du dich aufs Neue auf, sammelst all deine Reserven und versuchst es erneut. Und es endet in einem Rückfall - deine Kräfte sind aufgebraucht, du bist erschöpft, ausgebrannt. Wohin kommen wir, wenn die Kraft nicht mehr reicht, den Kampf auszutragen? Was ist, wenn wir vollends unserer Krankheit gehören? Können wir lernen, mit ihr zu leben? Ist es leichter, uns ihr zu ergeben, als zu kämpfen? .... Falls dieser Post verwirrend ist - es tut mir leid, in meinem Kopf herrscht gerade Chaos. Liebe Grüße, Nika
Ganz schön poetisches Chaos... ich mag es, wie du schreibst! Ich erkenn' mich in deinen Zeilen wieder - Gedanken, die mich auch so gut wie jeden Tag heimsuchen.
Vielen Dank für die Blumen Hach ja, es gibt so Tage an denen es so sehr an Kraft mangelt.. Vielleicht kommt eines Tages der Zeitpunkt, an dem wir alle diesen Kampf gewinnen können..
Wie sehr ich mir wünschte diesen Kampf konnte man gewinnen. Ich weis nur zu gut wie sich das anfühlt. Manchmal fühle ich mich so schwach und hoffnungslos, dass ich nie wieder aufhören wollte zu schlafen, zu träumen, sich selbst in einem Labyrinth aus Wünschen zu verlieren. Aber es gibt auch Tage an denen man einfach froh drum ist auf der Welt zu sein. Und für jene lohnt sich der Kampf, auch wenn er schier unendlich erscheint *durchknuffl* Ich hoffe ich schaffe es in diesem Kampf die vorderhand zu gewinnen! Sich dieser Krankheit zu ergeben scheint zwar manchmal einfacher, aber das ist eine Lüge es ist vielleicht noch schwerer. Was bleibt uns wenn wir nichts mehr zu kämpfen haben? Nichts bis auf das warten auf den Tod. Das leben hat aber soviel mehrmals das zu bieten, ich wurde gerne einmal meine Augen von dieser Einbahnstraße nehmen und mir die Umgebung einprägen Gebt niemals auf für euer Leben zu kämpfen ihr lieben!
Ich frage mich immer was das genau bedeutet. Mit ihr zu leben geht vielleicht über einen kleineren Zeitraum aber es endet doch irgendwann immer wieder in einer Sackgasse bis eventuell zum Verlust des Lebens. Man kommt doch immer wieder an einen Punkt an dem sich die Dinge quasi von selbst regulieren bzw. an dem irgendwas passieren muss. Ich habe den Eindruck, dass es einfach keine Patentlösung gibt. Gegen die ES anzukämpfen scheitert so oft und dennoch versuchen wir es immer wieder. Therapien schlagen meistens nicht an und sich selbst aus diesem Sog zu ziehen scheint schier unmöglich. Akzeptieren oder wohl eher resignieren ist allerdings auch keine Alternative, da dies nicht von Dauer sein kann. Meine Essstörung ist da, nimmt immer wieder verschiedene Formen an und ich quäle mich mit ihr rum und versuche dabei stets "mein Leben in den Griff zu kriegen", obwohl ich mittlerweile gar nicht mehr sicher bin was das für mich bedeutet.
Was mir die Kraft immer wieder gibt, sind die Momente wo ich völlig eins bin. Wenn die ganze Anstrengung zu solchen Momenten führen kann, ist sie es wert, oder? Es wäre furchtbar einfach aufzugeben. Vielleicht hilft es mit einer ES zu leben, wenn man anfängt sich selbst zu lieben. Die Anforderungen und Schläge, die wir uns selbst Tag für Tag zufügen, einige Minuten sein lassen. Ich saß mal in meinem liebsten Cafe und habe mir überlegt wie es wäre, wenn ich einfach mal so sein würde wie ich bin. Keine Fassade, kein Druck, keine Leistung..mit all den Gefühlen und dem Chaos. Das Gefühl war immens. Wir knechten uns selbst mit dieser Störung und nur wir selber können die Tore öffnen. Es hat mich richtig kindlich werden lassen..allein die Vorstellung, tun und lassen zu können was man möchte. Kein Sport, Essen wie es kommt, Ausschlafen, Freunde treffen..wow! Was für Möglichkeiten. Ich glaube fest an ein Leben mit der ES. Frühzeitig zu erkennen, wann es bergab geht und gegen steuern.
Mir hilft es gelegentlich, zumindest zu versuchen, die ES zu akzeptieren, und mir - in meinem Fall - zu sagen: "Okay, jetzt gerade fordert dieser Teil von mir zu essen. Aber wenn ich dem nachgebe, bringt es mir nicht die Befriedigung die es verspricht, es macht es kein Stück besser. Das ist ein Trugschluss mit dem ich leben muss, aber wenn ich immer wieder schwach werde, wird es nie besser." So oder so ähnlich....wichtig ist nur, diesen Zustand des Wollens (ob das jetzt Essen oder nicht Essen ist) nicht zu bewerten, sondern einfach nur als Teil von einem selbst stehen zu lassen. Aber das ist natürlich auch keine Lösung, und bringt nur an manchen Tagen ein wenig Erleichterung - aber das ist doch besser als nichts, oder?
Wie lautet der Spruch noch... "Fall down seven times, get up eight" oder so ähnlich. So lange man wieder aufsteht und nicht aufgibt, hat man nicht verloren. Letztlich müssen wir kämpfen. Die Krankheit kam nicht von heute auf morgen, also wird sie auch nicht so einfach zu besiegen sein. Mir hilft es, wenn ich mir meine Fortschritte anschaue, auch wenn sie noch so klein sind. Das erinnert mich dann daran, dass es sich lohnt, zu kämpfen, und ich auch irgendwann dafür belohnt werde. Oder wenn ich schöne Sachen erlebe und mich daran erinnere. Das Leben kann so schön sein. Es gibt so viele schöne Dinge, die wir oftmals ausblenden oder nicht sehen können oder wollen. Für mich war es heute unglaublich schön, dass meine Nichte mich umarmt hat und mir einen Kuss auf die Wange gegeben hat. So ein kleiner Moment, der mich aber daran erinnert, dass es Menschen gibt, die mich lieben, die mich als Person sehen, auch wenn da eine schlimme Krankheit ist. Und für diese Leute muss ich kämpfen, auch wenn es Momente gibt, in denen ich einfach nur aufgeben will. Wenn ich in diesen Momenten schon nicht für mich kämpfen kann, dann wenigstens für meine Lieben