Hallo, ich möchte euch nicht wirklich mit meinen Problemen nerven, ihr habt wohl auch eher schlimmere Sorgen als mich, aber ich brauche doch Rat.. ihr seid wohl die besten Asprechpartner. Also.. kurze Vorgeschichte: Also ich habe keine direkte Esstörung, nur wirklich normal ist das nicht, ich denke mehrere Stunden (manchmal vllt. 10, 12..?) am Tag an Essen und das schon seit paar Monaten. Ich wog mal 85-90kg (bei 1,66-167cm) und wiege mittlerweile 53-54kg (?.. also als ich letztes Mal vor ca. 2 Wochen gewogen habe, schwankt ja immer etwas) und ich bin nie zufrieden, egal wieviel ich abnehme es ist immer zu viel, mein Zielgewicht war ursprünglich 55kg, jetzt 50kg, aber wirklich glauben tue ich es nicht, dass ich durch 3-4kg dünner sein werde. Es ist einfach nie gut genug, es ist immer zu dick. Anfangs habe ich zu wenig gegessen (mal 400, mal 800..), dann relativ normal (aber noch immer sehr viel mit Essen beschäftigt), dazwischen immer FAs, aber immer relativ weiter gut abgenommen. Jetzt esse ich weniger halt (nur so ein ungefähres Musterbeispiel: Morgens Vollkornbrot [brötchen oder sowas], 1 Obststück, mittags 1 große Tasse Tomatensuppe [mit Gemüse, Vollkornreis/nudeln oder ähnliches], abends etwas wie morgens), aber zähle keine Kalorien, weil ich Angst habe, dass es zu wenig/zu viel sein könnte und ich meinen Stoffwechsel kaputt mache.. (und auch weil meine Mum mittags manchmal kocht und nicht ich selber und ich da die Kalorien nicht einschätzen kann, das ist aber denke ich gut so, Kalorien zählen hat mich so kaputt gemacht mit meinen Nerven, aber ohne ging es auch nicht..). Wenn ich normal esse, habe ich immer Fressattacken, wenn ich wenig esse nicht, deswegen fällt es mir sehr schwer normal zu essen. Ich würde einfach zu gerne, mal etwas essen ohne darüber nachzudenken, meine Freizeit damit zu verbringen, nicht über Essen nachzudenken. Es geht nicht, ich weiß nicht was mit mir los ist.. Kann ich das irgendwie weg"machen" ohne mich irgendjemanden anzuvertrauen und hatte ich in der Zeit, wo ich weniger aß eine ES oder bin ich nur ein chaotischer Esser(mal viel, mal wenig, mal normal)? Verwirrte Grüße..
Hey, so über's Internet finde ich es immer sehr schwierig, da eine Grenze zu ziehen. Ab wann ist etwas nur eine "Phase" und ab wann sollte man sich eher Hilfe holen? Das Problem ist auch oft, dass es nahtlos ineinander über gehen kann... Zu Beginn mag es vielleicht noch nicht so stark sein, aber nach einer Weile hat man sich völlig verloren. Deine Gewichtsunterschiede sind ja schon sehr stark und dein Essverhalten variiert auch ziemlich. Wenn du schon selber von dir sagst, dass du nicht normal über's Essen denken kannst und es aber so gerne würdest, dann hört sich das nicht normal an. In wie weit das aber eine Essstörung ist, das habe ich nicht zu bestimmen. Da solltest du dir doch eher professionellen Rat holen, damit man daran arbeiten kann und du nicht noch mehr da rein fällst. Sowas selber zu "regeln", ist gar nicht so einfach. Bzw, wenn du es könntest, wäre dann nicht mittlerweile alles wieder gut? Hättest du nicht dann schon wieder eine Gedanken und dein Verhalten normalisiert? Ich kann dir nur raten, dich jemandem anzuvertrauen. Freunde, Familie, Eltern, Vertrauenslehrer, Hausarzt etc. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und hoffe, dass es dir bald wieder besser geht. Liebe Grüße Kisa
Vielen Dank für eure Antworten!! Am Anfang wollte ich ja nur abnehmen, da ich ja starkes Übergewicht hatte (die meiste Zeit meines Lebens) und dann habe ich es endlich bis hier geschafft, bis ins Normalgewicht, sogar ein bisschen unter meinen Zielgewicht und bin nicht zufrieden. Mein Essverhalten ist wirklich sehr chaotisch, und du hast auch Recht. Wenn ich wieder gerne "ich" wie früher sein möchte, könnte ich es ja einfach machen, aber es geht einfach nicht. Ich habe Angst, nie wieder normal sein zu können, ständig dieses Thema in meinem Kopf.. @PrincessButterfly: Ich habe ja weder Magersucht/Bulemie/Adipositas, aber eben ganz normal ist das auch nicht? Hm.. Am Anfang habe ich ja eher "gehungert" und hatte auch körperlich paar Schäden (Haarausfall, keine Periode, Bewusstlosigkeit..), dann als ich normal aß wurde es langsam besser und jetzt irgendwie wieder schlechter? Ich bin so verwirrt, ich verstehe mich ja selber nicht mal.. LG
Hey Crystalica, es ist immer schwer zu sagen, ob jemand nur ein seltsames Essverhalten hat oder schon eine Störung aufweist. Allgemeingültige Kriterien gibt es kaum, vor allem weil nunmal jeder Mensch anders ist. Jeder muss glaube ich selber definieren, ab wann er von einer "echten" Essstörung spricht und bis wohin es eben nur "seltsam" ist. Für mich wäre eine wichtige Grenze jedoch der Leidensdruck. Wenn du bereits gemerkt hast, dass dein Essverhalten nicht mehr so ist, wie es mal war, du nicht mehr ohne nachzudenken essen kannst und sich auch sonst deine Gedanken oft um Gewicht, Figur und Essen drehen, dann ist das die eine Seite. Die andere, für mich sehr wichtige, ist deine Empfindung dazu. Dadurch, dass du hier schreibst, zeigst du ja schon dass du dir Sorgen machst und es nicht mehr als "normal" empfindest, deinem eigenen Maßstab nach. Was dir die meisten Gedanken machen sollte, ist der Punkt, dass du unter deinem Verhalten auch zu leiden scheinst. Es ist damit nicht mehr freiwillig und stört deinen Alltag. Für mich ist DAS das wichtigste Zeichen, dass man durchaus von einer Essstörung reden kann, egal, ob du nun in eine Kategorie passt oder nicht. Und sobald dein Verhalten eben nicht mehr freiwillig ist, kommst du auch schlecht durch eigene Kraft wieder raus. Wie meine Vorrednerin schon meinte, wichtig wäre sich Hilfe zu suchen, sich jemandem anzuvertrauen. Auch um diesen Zyklus zu unterbrechen, alleine schafft man es meist nicht! Überleg dir was du dir für deine Zukunft wünschst, soll es so weitergehen? Wenn nicht, dass versuch etwas zu ändern! Du hast es selber in der Hand! Ich wünsche dir viel Kraft dafür! LG Kris